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Veröffentlicht am 24.10.2018

Teil 1 von Narcissus in chains

Jägerin des Zwielichts
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Zum Inhalt:
Anita Blake ist Vampirjägerin, und eigentlich hat sie immer alles unter Kontrolle. Alles, außer ihren eigenen Gefühlen. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren Geliebten: dem Vampir Jean-Claude ...

Zum Inhalt:
Anita Blake ist Vampirjägerin, und eigentlich hat sie immer alles unter Kontrolle. Alles, außer ihren eigenen Gefühlen. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihren Geliebten: dem Vampir Jean-Claude und Richard, dem Anführer der Werwölfe. Seit langer Zeit hat sie beide gemieden, doch dann wird ein Treffen unausweichlich. Als zwei Werleoparden, die unter ihrem Schutz stehen, entführt werden, muss Anita ihre Kräfte mit denen von Jean-Claude und Richard vereinen. Nur dann wird sie stark genug sein, um sie zu retten. Doch wie hoch ist der Preis dafür?

Meine Meinung:
Dies ist also der erste Teil von "Narcissus in Chains". Das Ende ist daher sehr abrupt und genau dann, wenn es spannend wird. Anita ist mit ihren Werleoparden und einiger anderer Werwesen zur Unterstützung auf dem Lupanar, um sich Richard zu stellen. Und dann heißt es praktisch mitten in der Handlung: Ende!
Der Verlag hat nicht mal einen Hinweis geschrieben, dass es in "Nacht der Schatten" im Oktober weitergeht. Wer das also nicht zufällig irgendwo gelesen hat, der wird überrascht sein.

Zum Buch selbst: Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was ich davon halten soll. Es beginnt damit, dass Anita Nathaniel und Gregory, zwei der ihr anvertrauten Werleoparden, retten muss. Sie werden im Nachtclub "Narcissus in Chains" festgehalten und von wirklich üblen Burschen gefoltert. Dort trifft sie sich mit Jean-Claude und Richard und sie verbinden ihre Macht. Bei der Befreiung trifft sie auf Micah, den Nimir-Raj eines anderen Leoparden-Rudels. Als es zu einem Kampf kommt, verletzt Werleopard Gregory Anita so schwer, dass Gefahr besteht, sie wurde infiziert und nun selbst zum Werleopard. Und damit zu einer echten Nimir-Ra.
Richard entführt daraufhin Gregory, da er die Lupa seines Werwolf-Clans getötet hat, wie zunächst alle glauben. Aber selbst als Anita lebendig wieder auftaucht, will er Gregory nicht freigeben. Er weigert sich, seinen Posten als Ulfric mit Gewalt durchzusetzen, er versucht es immer noch mit Demokratie. Und das Rudel will Gregory für die Verletzung ihrer Lupa bestrafen, denn wenn Anita ein echter Werleopard werden sollte, kann sie nicht mehr die Gefährtin des Werwolfclan-Oberhaupts sein.

Das Buch ist durchaus spannend und gut erzählt, wie immer. Aber die Diskussionen über Rudelhierarchien und Vampirpolitik ziehen sich manchmal sehr lang hin. Man erfährt auch wieder Neues aus der gemeinsamen Vergangenheit von Jean-Claude und Asher. Dass er wieder auftaucht, hat mir gefallen.
In den letzten beiden Büchern gab es ja kaum Erotik oder Sex. Das ist hier anders. Und wird damit erklärt, dass Anita bei der endgültigen Vereinigung der Vampirzeichen mit Jean-Claude dessen Incubus übernommen hat. Denn ein Incubus ernährt sich nicht nur von Blut, sondern auch von Lust. Und Sex.
Alles in allem ist das Buch aber nicht schlecht. Ich fand es nur nicht so gut, wie die letzten. Mir fehlte ein wenig der Thriller-Aspekt.
Schauen wir mal, wie es im Oktober weitergeht mit "Nacht der Schatten". Ob Anita beim nächsten Vollmond wirklich zum Werleopard wird? Und wird sie sich mit Micahs Rudel zusammenschließen und er ihr Nimir-Raj?

Veröffentlicht am 24.10.2018

Mein Erstes von Karin Slaughter

Belladonna
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Knapp eine Woche habe ich für das Buch gebraucht, das ist für mich relativ schnell. Also ein gutes Zeichen, dass es flüssig zu lesen und auch spannend geschrieben ist.

Zum Inhalt:
Sara Linton, Kinderärztin ...

Knapp eine Woche habe ich für das Buch gebraucht, das ist für mich relativ schnell. Also ein gutes Zeichen, dass es flüssig zu lesen und auch spannend geschrieben ist.

Zum Inhalt:
Sara Linton, Kinderärztin und Gerichtspathologin, findet Sybil Adams verblutend auf der Toilette eines Restaurants. Zwei tiefe Schnitte in ihrem Bauch bilden ein tödliches Kreuz. Dass Sybil blind und damit so gut wie wehrlos war, macht den brutalen Mord noch entsetzlicher. Das Motiv für die Tat ist völlig unklar. Als nur ein paar Tage später eine weitere junge Frau gekreuzigt aufgefunden wird, begreift Sara, dass in der bisher so friedlichen Stadt ein sadistischer Serienmörder lauert...

Wie gesagt, spannend und somit für Thriller- und Krimifans durchaus empfehlenswert.
Viele Leser beschreiben es als "blutig" und "brutal". Das ist es ganz sicher, aber ehrlich gesagt fand ich Cody MacFadyens "Blutlinie" da blutiger und nervenzerreißender.

Zu den Hauptpersonen:
Sara Linton ist Ende 30 und arbeitet als Kinderärztin und Pathologin. Dadurch begegnet sie beruflich immer wieder ihrem Ex-Mann Jeffrey Tolliver, dem Polizeichef von Grant. Sie hatte sich damals von ihm getrennt, weil er sie betrogen hat. Was er wiederum nur gemacht hat, um sie wachzurütteln, da die beiden nur nebeneinander her gelebt haben und Sara so selbständig war, dass er das Gefühl hatte, sie brauchte ihn überhaupt nicht.

Achtung Spoiler:
Was Jeffrey und somit auch der Leser erst im Laufe des Buches erfahren und Saras Verhalten ein wenig erklären: Sie wurde selbst vor 12 Jahren vergewaltigt und erhält seitdem jedes Jahr zum "Jahrestag" eine Postkarte vom Täter.

Nicht ganz verstehen konnte ich Saras durchweg abweisendes Verhalten gegenüber ihrem Ex-Mann, da er immer wieder beteuert, dass er sie noch liebt und zurück haben möchte.

Die Morde bzw. die Szenen, wenn die Frauen in der Gewalt des Täters sind, hat Karin Slaughter sehr anschaulich beschrieben, man fühlt mit den Opfern und auch Sara mit. Auch die Szene mit Julia Matthews und Lena Adams im Krankenhaus sorgt für Gänsehaut.

Allerdings....entweder habe ich schon zu viele Krimis gelesen oder tatsächlich eine detektivische Ader, denn ich ahnte schon recht früh, wer der Täter ist.

Veröffentlicht am 24.10.2018

Teil 1 der historischen Krimireihe

Die Totenleserin
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Inhaltsangabe:
Cambridge 1170: Um entsetzliche Kindermorde aufzuklären, wird aus Salerno ein Totenarzt gerufen – auch wenn diese Kunst alles andere als gottgefällig ist. Keiner ahnt, dass es sich dabei ...

Inhaltsangabe:
Cambridge 1170: Um entsetzliche Kindermorde aufzuklären, wird aus Salerno ein Totenarzt gerufen – auch wenn diese Kunst alles andere als gottgefällig ist. Keiner ahnt, dass es sich dabei um eine junge Frau handelt, die Beste ihres Fachs. Mit ihrer direkten Art, Aberglauben und Vorurteilen entgegenzutreten, irritiert sie die Mächtigen der Stadt. Der Steuereintreiber des Königs dagegen hat andere Gründe, auf Adelia aufmerksam zu werden ... Ein kleiner Junge wird tot aufgefunden, angeblich von den Juden gekreuzigt. Als drei weitere Kinder sterben, droht in Cambridge ein Aufruhr. Heinrich II., König von England, muss den wahren Mörder finden und sendet nach einem Totenarzt. Ausgebildet an der berühmten Hochschule von Salerno ist Adelia eine der wenigen Medizinerinnen ihrer Zeit – von ihrem Vater hat sie im Verborgenen sogar das Handwerk der Pathologie gelernt. Doch um als Frau überhaupt ermitteln zu können, muss sie im kalten, barbarischen England ihre wahre Identität verbergen. Undurchsichtige Stadtväter versuchen die Aufklärung der Morde zu vereiteln, das nahe gelegene Kloster ist nur am schwunghaften Reliquienhandel mit den Gebeinen des toten Jungen interessiert – und auch Sir Roland, der Steuereintreiber des Königs, scheint verdächtige Ziel zu verfolgen. Zugleich weckt er in Adelia Gefühle, die sie vollkommen verwirren. Wem kann sie vertrauen?

Meine Meinung:
Kathy Reichs' Dr. Tempe Brennan im Mittelalter. So könnte man "Die Totenleserin" kurz umschreiben. Allerdings fehlt Franklins Geschichte teilweise die Spannung und das Buch ist manchmal etwas langatmig. Diskussionen ziehen sich schon mal hin wie Gummi, besonders der Teil, als Rowley Adelia von seinem Kreuzzug erzählt war für meinen Geschmack etwas sehr ausführlich beschrieben.
Erst zum Schluss hin, als es um die Aufklärung der Morde und Verfolgung des Täters geht, steigt der Spannungsbogen an, aber das Ende plätschert dann wieder so vor sich hin.

Die Idee des Buches an sich finde ich gut. Eine selbstbewusste junge Frau, die Medizin studiert hat, ihr Können aber nicht öffentlich zeigen darf, weil das eben noch nicht in die Zeit passte, sondern sie stattdessen sogar Gefahr laufen würde, mit ihrem medizinischen Wissen der Hexerei angeprangert zu werden. Also muss sie sich als Helferin ausgeben, die dem großen, schwarzen Medizinmann aus dem fernen Arabien nur assistiert. Nur der Prior Geoffrey kennt die Wahrheit, denn ihm hat sie mit Hilfe eines Schilfrohres aus großer Verlegenheit geholfen und praktisch einen neuen Menschen aus ihm gemacht.
Allerdings...das Ausscheiden einer der Hauptfiguren im Laufe der Geschichte fand ich sehr schade, aber es gehört wohl dazu.


Aber alleine wegen der für mich sehr sympathisch angelegten Figur der Adelia, werde ich demnächst auch die Fortsetzung "Die Teufelshaube" lesen. Ich möchte der zynischen und temperamentvollen Pathologin gerne noch eine Chance geben.

Wer übrigens denkt: Hm, ein historischer Roman, das Jahr 1170, das ist bestimmt ein altertümlicher und langweiliger Sprachstil. Falsch, die Autorin verwendet teils sehr moderne Sprache und Ausdrücke.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Kate Mortons Debüt

Das geheime Spiel
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Mit 99 Jahren kann Grace Bradley auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Bevor sie "abtritt", möchte sie aber unbedingt ein Geheimnis lüften, das sie bereits 75 Jahre hütet. Begonnen hat alles im Jahr 1914 ...

Mit 99 Jahren kann Grace Bradley auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Bevor sie "abtritt", möchte sie aber unbedingt ein Geheimnis lüften, das sie bereits 75 Jahre hütet. Begonnen hat alles im Jahr 1914 in Essex. Die erst vierzehnjährige Grace tritt ihre Stellung als Dienstmädchen auf dem herrschaftlichen Landsitz Riverton Manor der Familie Hartford an, wo schon ihre Mutter früher arbeitete. Besonders fasziniert ist sie von den Töchtern Hannah und Emmeline und wird später auch Hannahs Vertraute und Zofe. Die Mädchen führen ein sorgloses Leben zusammen mit ihrem Bruder David und verbringen ihre Ferien stets bei ihrer Großmutter auf Riverton Manor.
Eines Tages bringt David einen Studienkollegen mit, den jungen Dichter Robert S. Hunter und diese Begegnung verändert das Leben von Emmeline und Hannah. Auch der erste Weltkrieg hinterlässt bald darauf seine Spuren und beeinflusst sowohl das Leben der Familie Hartford als auch das von Grace.
Im Jahr 1924 passiert während einer Sommernachtsparty etwas Schreckliches, über das Grace lange Zeit schweigt. Erst 75 Jahre später, als ein Film über den Dichter Robert S. Hunter gedreht wird, bricht Grace endlich ihr Schweigen. Sie weiß, sie hat nicht mehr viel Zeit und will endlich erzählen, was damals am See passierte.

"Das geheime Spiel" ist der erste große Roman dieser Art von Kate Morton. Wie in ihren anderen Geschichten geht es auch hier um Familiengeheimnisse und große Gefühle. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Zunächst lernen wir die ältere Grace kennen, die im Jahr 1999 Post von einer Filmproduzentin bekommt, die das Leben des Dichters Robert S. Hunter auf die Leinwand bringen möchte. Hunter hat sich im Jahr 1924 in Riverton das Leben genommen, was seine Figur um so tragischer macht. Nach und nach erzählt Grace dann von ihrem Leben als Dienstmädchen auf Riverton und wie sie zum ersten Mal auf Hannah und Emmeline traf. Unwillkürlich musste ich an "Das Haus am Eaton Place" oder "Downton Abbey" denken, denn auch hier ist das Leben der Dienstboten und der "Herrschaften" streng getrennt und es gibt ungeschriebene Regeln und Gesetze, die zu befolgen sind. Der Butler hat das Sagen beim Personal und erfüllt seine Aufgaben mit Stolz, selbst noch, als der Rest der Welt im Ersten Weltkrieg unterzugehen scheint. Nach dem Motto, wenn schon überall sonst Chaos herrscht, dann muss wenigstens auf Riverton alles seinen gewohnten Gang gehen.
Kate Morton schreibt, dass besonders die Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts sie schon immer fasziniert hat. Und das merkt man, denn sie schreibt sehr lebendig und anschaulich und durch die Erzählperspektive war ich immer hautnah dabei, habe Grace stets in den Räumen von Riverton und später in London begleitet.
Sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit mochte ich Grace sehr. Auch Hannah war mir sehr sympathisch und das Schicksal der Hartford-Schwestern hat mich sehr berührt.

Fazit: Ein gelungenes Debüt, eine interessante Familiengeschichte und große Gefühle, aber ohne Kitsch. Ein paar Dinge sind allerdings offen geblieben und ich hätte mir gewünscht, dass darauf mehr eingegangen worden wäre.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Teilweise ein wenig zäh

Der Teufel von New York
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New York, 1845. Frisch in der neu gegründeten Polizeitruppe dabei, läuft dem jungen Timothy Wilde auf der Straße ein kleines Mädchen in die Arme, verstört und in einem blutgetränkten Nachthemd. Sie will ...

New York, 1845. Frisch in der neu gegründeten Polizeitruppe dabei, läuft dem jungen Timothy Wilde auf der Straße ein kleines Mädchen in die Arme, verstört und in einem blutgetränkten Nachthemd. Sie will ihm nicht erzählen, was passiert ist und Timothy nimmt sie erst einmal mit zu sich. Nach einer großen Explosion in der Stadt hat er selbst alles verloren und wohnt nun in der Pension einer verwitweten Bäckerin.
Dann werden auf einem entlegenen Feld 19 vergrabene Kinderleichen gefunden. In der Stadt kursieren bald die wildesten Gerüchte und die Stimmung ist sowieso schon angeheizt durch immer mehr Einwanderer. Immer wieder gibt es Unruhen zwischen Protestanten und Katholiken.
Aber Timothy ist entschlossen, diesen Fall aufzuklären, da sich anscheinend niemand sonst für das Verbleiben von 19 Kindern interessiert. Und bald schon wird ein weiteres Kind tot aufgefunden.

Ich muss sagen, ich habe ziemlich lange für dieses Buch gebraucht. Gut, es sind rund 670 Seiten (Broschierte Ausgabe), aber die schaffe ich sonst auch schneller.
Zum einen fand ich das Buch aber besonders am Anfang ziemlich zäh, erst nach den ersten 100 Seiten kam etwas mehr Spannung auf. Und auch zwischendurch gab es wieder ein paar Längen. Hinzu kommt, dass ich den Schreibstil nicht wirklich flüssig fand. Ein bisschen anstrengend war für mich die Gaunersprache "Flash", auch wenn das Ganze dadurch wahrscheinlich authentischer werden sollte. Am Ende des Buches werden zwar die wichtigsten Begriffe erklärt, aber das ewige hin und her blättern hemmt natürlich noch zusätzlich den Lesefluss.

Die Charaktere sind sehr gut dargestellt ausgearbeitet, sie sind nicht nur gut oder nur böse, sondern vielschichtig. Timothy war mir gleich sympathisch und so manches Mal tat er mir auch leid zwischendurch. Auch Bird mochte ich und ebenso Mercy Underhill.

Auf jeden Fall merkt man dem Buch an, dass Lyndsay Faye sorgfältig recherchiert hat. Sie lässt das teilweise düstere New York des 19. Jahrhunderts lebendig werden und den Leser teilhaben an der gespannten Atmosphäre. Und auch Sozialkritik schwingt immer ein bisschen mit.

Als Thriller würde ich "Der Teufel von New York" aber nicht bezeichnen, allenfalls ist es ein historischer Krimi oder eben ein historischer Roman. Auf der Taschenbuchausgabe des dtv-Verlages steht auf dem Cover auch Roman, während auf der broschierten Ausgabe Thriller steht. ?
Letztendlich habe ich es zwar nicht bereut, das Buch bis zum Ende gelesen zu haben, aber ich glaube, die Fortsetzungen werden noch eine ganze Weile darauf warten müssen, von mir gelesen zu werden.

Fazit: Historisch zwar gut recherchiert, aber mit einigen Längen.