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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unbedingt lesen!

Schattwald
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Das Buch hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Ich habe es an einem faulen Lesetag verschlungen, weil ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Und das hat mehrere Gründe.
Zum einen finde ...

Das Buch hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Ich habe es an einem faulen Lesetag verschlungen, weil ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Und das hat mehrere Gründe.
Zum einen finde ich es toll, dass das Buch aus zwei Perspektiven und in zwei Zeiten geschrieben ist. Abwechselnd wird aus der Sicht der Protagonistin Anne und ihrer Großmutter Charlotte erzählt. Anne findet nach dem Tod ihrer Oma deren Tagebücher und erfährt so nach und nach, was diese während des Krieges durchmachen musste, als sie in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Annes Erlebnisse sind in der Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch kann man sich richtig gut in sie hineinversetzen. Die Tagebücher ihrer Großmutter sind in der dritten Person geschrieben, allerdings nicht in der typischen Tagebuchform, sondern "normal" als Roman. Das fand ich sehr gut, da es sich zum einen sehr gut liest und so zum anderen die Unterscheidung zwischen den beiden Frauen sehr leicht fällt. Zweimal eine Ich-Form wäre verwirrend gewesen.
Ein weiterer Vorteil dieser beiden unterschiedlichen Handlungsstränge, die natürlich miteinander verwoben sind, ist, dass man gleich zweimal mitfiebert. Einmal mit Charlotte in der Vergangenheit, einmal mit Anne in der Gegenwart. Es ist kein Krimi, sondern ein Roman, aber aufgrund des historischen Bezugs erst recht Gänsehaut-verdächtig. Und glaubt mir: Die Spannung wird wirklich bis zum Schluss hochgehalten! Es macht einfach unglaublich viel Spaß mit Anne gemeinsam die Lücken zu schließen und so ihrer Großmutter näher zu kommen.
Inhaltlich finde ich das Buch deswegen so besonders, weil es eine Seite des Zweiten Weltkriegs beleuchtet, von der man nur wenig mitbekommt. So geht es nicht um eine Hitler-Geschichte an sich, aber um den Umgang mit psychisch kranken Menschen zu dieser Zeit. Dieses Thema wird meiner Meinung nach zu wenig in der Öffentlichkeit behandelt - im Geschichtsunterricht wird meistens nur am Rande über das Euthanasie-Programm im Dritten Reich gesprochen. Natürlich ersetzt dieses Buch kein Geschichtsbuch, aber es gibt Einblicke in das Leben derer, die oft vergessen werden.
Aber nicht nur dieses Thema wird behandelt. Ganz nebenbei wird einem verdeutlicht, wie schwer die Rationierung von Lebensmitteln und Gebrauchsgütern in diesen Zeiten war. Das ist uns ja gar nicht mehr so bewusst. Aber keine Sorge, in diesem Buch wird nicht der drohende Zeigefinger erhoben - im Gegenteil: Dadurch, dass Anne genauso wie der Leser mehr oder weniger zum ersten Mal mit diesen Umständen direkt konfrontiert wird, zeigt sich der krasse Gegensatz zu heute deutlich, ohne mahnend zu sein.
Der Schreibstil des Buches ist einfach wunderbar. Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich leicht lesen und einige Fremdwörter, die wir heute nicht mehr unbedingt in unserem Wortschatz haben, lassen sich durch den Kontext leicht erschließen. Durch die wechselnden Perspektiven gibt es immer wieder Mini-Cliffhanger, die einen zum Weiterlesen zwingen. Die Sprache ist einfühlsam und gefühlsbetont, bleibt aber an den richtigen Stellen sachlich.
Insgesamt ist das Buch für mich eine richtige Überraschung gewesen. Denn natürlich hat bereits der Klappentext interessiert, aber dass sich dahinter so ein toller Roman versteckt, hatte ich gar nicht erwartet. Ich sage nur: Unbedingt lesen - von mir gibt es 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung pur! Klare Leseempfehlung!

Vor ihren Augen
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Gleich vorne weg: Es war zwar nur ein Zufallsfund, aber einer, der sich wirklich gelohnt hat! Denn ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte ist ganz anders als ein klassischer ...

Gleich vorne weg: Es war zwar nur ein Zufallsfund, aber einer, der sich wirklich gelohnt hat! Denn ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte ist ganz anders als ein klassischer Thriller. Denn hier handelt es sich um einen Mordfall, der über 30 Jahre zurückliegt. Der Fall liegt eigentlich schon bei den Akten, bis in Carolines Nacken ein neues Beweisstück auftaucht. Ihr ganzes Leben wird dadurch auf den Kopf gestellt - und der Leser erlebt es hautnah mit.

Der Thriller kommt ohne viel Blut und Gewalt aus - abgesehen von den bereits begangenen Morden. Die Spannung beginnt sich sehr langsam aufzubauen, ist aber kontinuierlich zu spüren. Die Blicke hinter die Fassade sind richtig fesselnd.

Normalerweise hätte ich gesagt, es ist ein fesselnder Thriller, den man ruhig mal lesen kann. Aufgrund der Entwicklung, die das Buch nimmt und vor allem das Ende, sag ich aber: Lest es! Denn das Ende ist nicht nur komplett untypisch für einen Thriller, sondern auch komplett unerwartet. Richtig toll!

Das Buch hat eine sehr interessante Einteilung. Die Kapitel sind nach Tagen gegliedert und deswegen auch unterschiedlich lang - je nachdem, was oder wie viel an dem einen Tag passiert. Ich fand das sehr interessant, weil so auch "Nebensächlichkeiten" geschildert wurden, die man nicht unbedingt in einem Thriller erwarten würde. Es war irgendwie authentisch - manchmal passiert einfach wenig, an anderen Tagen überschlagen sich die Ereignisse. Außerdem gibt es mehrere Teile in diesem Buch - je nachdem, an welchem Ort sich Caroline aufhält.

Die Sprache das Buches war sehr ruhig, fast ein wenig nüchtern. Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, alles wird direkt von Caroline geschildert. Und an der ein oder anderen Stelle wendet sie sich direkt an den Leser. Das hat mir gut gefallen. Der Schreibstil was sehr flüssig, man liest die Seiten schnell weg. Und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen :)

Insgesamt hat mir das Buch also richtig, richtig gut gefallen und ich kann nicht anders: Ich vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Super witzige Sommerlektüre

Nenn mich nicht Hasi!
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Das Buch ist super!



Auch wenn ich bisher weder verheiratet bin noch Kinder habe, konnte ich mich super in Angela, genannt Hasi, hineinversetzen. Sie ist eine mega-sympathische Hauptfigur, die man einfach ...

Das Buch ist super!



Auch wenn ich bisher weder verheiratet bin noch Kinder habe, konnte ich mich super in Angela, genannt Hasi, hineinversetzen. Sie ist eine mega-sympathische Hauptfigur, die man einfach mögen muss. Denn obwohl einiges sehr chaotisch zu geht, hat sie doch ihre Familie und den Haushalt im Griff. Sie schildert aus der Ich-Perspektive, welche Herausforderungen ihr jeden Tag mit zwei kleinen Kindern und einem Mann, der es einfach nicht schafft, seine benutzte Tasse in den Geschirrspüler zu stellen, begegnen. Vielleicht erkennt sich die ein oder andere Leserin ja wieder :)



Aber auch die anderen Protagonisten sind wirklich angenehm, wenn auch an der ein oder anderen Stelle etwas überspitzt. Ich mag besonders Löckchen, die kleine Tochter. Sie ist einfach herzallerliebst. Aber auch die Freundinnen und Feindinnen von Angela sind super gezeichnet, sodass man sie direkt vor sich sieht.



Natürlich ist das Buch aber nicht einfach nur eine Alltagsbeschreibung: Wie der Klappentext andeutet, langweilt sich Angela und fühlt sich auch nicht unbedingt geliebt. Warum also nicht eine Affäre beginnen? Dass das gar nicht so leicht wird und ihr einige Hürden bevorstehen, ist klar. Und genau das macht das Buch meiner Meinung nach aus: Es ist witzig, aber irgendwie auch realitätsnah.



Die Geschichte ist sehr kurzweilig und lässt sich deswegen schnell lesen. Man hat als Leser das Gefühl, gar kein Buch zu lesen, sondern das ganze von einer Freundin erzählt zu bekommen. Das findet man meiner Meinung nach nicht oft in Büchern und ist deswegen mal was ganz anderes. Mir hat diese Art des Schreibens sehr gut gefallen!

Die Kapitel sind relativ kurz, was ich persönlich ja sehr gerne mag. Da liest man gern "schnell noch eins"...



Schön fand ich auch das Ende, das ich jetzt hier natürlich nicht verraten werde. Für mich war es aber genau richtig: Nicht zu kitschig, aber trotzdem schön.



Insgesamt hat mich das Buch wirklich überzeugt. Ich habe nichts zu meckern, deswegen gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung! Es zählt zu einem meiner Sommerhighlights.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einfach nur wundervoll!

Das Haus am Hyde Park
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Was für ein schönes Buch!
Ich habe es mir auf Empfehlung einer Freundin zugelegt und ich muss sagen: Ich wurde nicht enttäuscht, außer, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen war.

Ella verliert durch ...

Was für ein schönes Buch!
Ich habe es mir auf Empfehlung einer Freundin zugelegt und ich muss sagen: Ich wurde nicht enttäuscht, außer, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen war.

Ella verliert durch einen tragischen Unfall ihren kleinen Sohn und zieht sich seitdem aus dem Leben zurück. Schuld an dem Unfall war ihre Halbschwester Jess.

Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Ella geschildert. Man erfährt nach und nach, was passiert und wie sie sich fühlt. Man kann den Schmerz aus ihren Gedanken herauslesen und es wird einem selbst schwer ums Herz. Man leidet und trauert richtig mit.
Gleichzeitig gibt es Ausschnitte aus Jess' Tagebuch. Die junge Frau scheint den Tod ihres Neffen überwunden zu haben. Ihre Tagebucheinträge sind fröhlich und frisch, das steht im Gegensatz zu Ellas Passagen. Allerdings merkt man auch hier zwischen den Zeilen, dass nicht alles so wunderbar ist, wie Jess es dastellt.
Außerdem gibt es Briefe, die Ellas Mann an den verstorbenen Sohn schreibt. Hier standen mir regelmäßig Tränen in den Augen. Es war so traurig und trotzdem so schön.
Und dann gibt es noch E-Mails, die Ellas Halbbruder an die Familie schreibt. Diese sind witzig und bilden einen schönen Gegensatz zur Trauer.
Dass das Buch so abwechslungsreich erzählt wurde, hat mir richtig gut gefallen. Es werden ja nicht nur die Perspektiven gewechselt, sondern auch die Art des Erzählens. Daumen hoch!

Auch die Sprache war sehr flüssig und gut zu lesen. Ich könnte gar nicht aufhören. Und obwohl das Buch knapp 500 Seiten hat, war es nach zwei Leseabenden vorbei. Leider.

Ich werde die Autorin im Auge behalten, denn die Geschichte war einfach wunderbar!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Super schönes Sommerbuch!

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Das Buch hat meiner Meinung nach alles, was eine gute Sommerlektüre ausmacht: Sympathische Charaktere, Chaos & Katastrophen, Urlaub, Sommerfeeling und leckeres Essen.

Isabelle als Hauptfigur hat mich ...


Das Buch hat meiner Meinung nach alles, was eine gute Sommerlektüre ausmacht: Sympathische Charaktere, Chaos & Katastrophen, Urlaub, Sommerfeeling und leckeres Essen.

Isabelle als Hauptfigur hat mich richtig begeistert. Sie plant ihre Woche haargenau, ist kein bisschen spontan und hat ihr Leben komplett durchgeplant - das schließt auch ihren zukünftigen Traummann mit ein. Genau das führt natürlich zu dem ein oder anderen Durcheinander, das sie durchleben muss. Und mehr oder weniger dann auch meistert...
Jens, der Koch, ist genau das Gegenteil von Isabelle. Er ist spontan, ein bisschen chaotisch und kann super kochen :) Er wuppt sein Leben, das nicht nur aus seiner Arbeit, sondern auch der Erziehung seiner Halbschwester besteht.
Die beiden sind einfach megasympathisch und gerade, weil sie so gegensätzlich sind, sind lustige Situationen vorprogrammiert. Beim Lesen durchlebt man diese richtig mit und man muss an der ein oder anderen Stelle auch richtig schmunzeln. Wer die beiden nicht sofort in sein Herz schließt - ja das weiß ich auch nicht.
Aber auch die "Nebencharaktere" zeichnen sich dadurch aus, dass jeder zwar Macken hat, diese die Figuren aber erst zu etwas Besonderem machen - und sie auch menschlich werden lassen.

Das Buch überzeugt aber nicht nur durch die tollen Protagonisten, sondern auch durch einen super lockeren und flüssigen Schreibstil. Man fliegt wirklich über die Seiten, es gibt keine Längen und man muss sich regelrecht zwingen, das Buch zur Seite zu legen.

Die Geschichte ist jetzt natürlich nicht was ganz revolutionär Neues - aber das ist in diesem Genre auch nicht unbedingt zu erwarten. Zwei sympathische Singles, die sich anfangs nicht grün sind... Ihr könnt es euch denken :) Aber meiner Meinung nach ist hier Spannung auch nicht wichtig, denn der Weg ist das Ziel. Es ist toll zu sehen, welche Entwicklungen die Figuren, insbesondere Isabelle, im Laufe des Romans durchmachen. Es macht Spaß mitzuerleben, wie sie komische, aber auch ernste Situationen meistern und mit Rückschlägen umgehen.

Das ist nämlich meiner Meinung nach ein weiterer Pluspunkt des Buches: Auch wenn vieles locker leicht und lustig ist, werden auch Schwierigkeiten im Leben, beispielsweise in Bezug auf die Familie und den Beruf aufgezeigt. Die Protagonisten müssen damit umgehen lernen, und nicht jeder Aspekt in diesem Buch hat ein Happy End. Dafür Daumen hoch!

Insgesamt konnte mich das Buch richtig überzeugen. Es hat von der ersten Seite an Spaß gemacht. Deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als 5 Sterne zu vergeben :)

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