Drei Freundinnen und ihre Schicksale
Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl’s DinerDies ist eine Geschichte von drei Frauen: gute Freundinnen seit ihrer Jugend, mehr oder weniger glücklich, mehr oder weniger stark. Die Besonderheiten bzw. Eigenarten des Buches: erstens spielt die Handlung ...
Dies ist eine Geschichte von drei Frauen: gute Freundinnen seit ihrer Jugend, mehr oder weniger glücklich, mehr oder weniger stark. Die Besonderheiten bzw. Eigenarten des Buches: erstens spielt die Handlung im afroamerikanischen Milieu und zweitens spielen Verstorbene darin eine äußerst lebhafte, nein, man kann guten Gewissens sagen: lebendige Rolle. Ob das Buch dadurch zum Fantasy-Roman wird? Nein, keineswegs - es ist eine warmherzige, humorvolle, mitunter auch traurige Familien- und Freundinnengeschichte der ganz besonderen Art, ein wenig zu vergleichen mit Büchern wie "Kleine Vogelkunde Ostafrikas" oder "Kuchen backen in Kigali", denn wie diese ist dies ein unterhaltsames Buch, ohne aber unbeschwert zu sein von historischen und sozialen Lasten. Probleme werden nicht ausgespart, doch sie werden behutsam integriert: Krankheit, Tod, Ehebruch - damit und mit noch vielem mehr werden die Protagonistinnen Odette, Clarice und Barbara Jean, die sich seit Jahren regelmäßig in Earl's Diner treffen, konfrontiert, doch gibt es immer wieder Hoffnung.
Ein Buch, das aufmuntert, Kraft gibt, Mut macht. Was mich ein ganz kleines bisschen stört, hat gar nichts mit dem Autor, Edward Kelsey Moore, der hiermit sein Erstlingswerk präsentiert, zu tun. Auch die Übersetzung ist gut gelungen, gibt sie doch den sehr speziellen Tenor des Romans gut wieder - nur der Titel - im Original "The Supremes at Earl's All-You-Can-Eat" hätte im Deutschen anders ausfallen dürfen: Mrs Roosevelt spielt zwar eine Rolle im Roman, doch die ist klein und lange nicht prominent genug, um sie zur Titelheldin zu katapultieren!