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Veröffentlicht am 28.07.2018

hohen Erwartungen nicht gerecht

Die Prophezeiung des magischen Steins
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Erster Eindurck
Als das Buch als Überraschungspaket bei mir ankam, war ich erst einmal völlig begeistert von dem Cover, das wirklich besonders ist und einen auch sehr neugierig auf das Buch macht, da es ...

Erster Eindurck
Als das Buch als Überraschungspaket bei mir ankam, war ich erst einmal völlig begeistert von dem Cover, das wirklich besonders ist und einen auch sehr neugierig auf das Buch macht, da es in eher dunkleren Farben gehalten sehr geheimnisvoll wirkt. Mit dem Klappentext wusste ich erst einmal jedoch nicht so viel anzufangen, da er durch viele Namen und auch durch einige, nicht gängige Wörter, wie zum Beispiel “Barde”, sehr unübersichtlich und auch nicht sehr informativ ist. Dennoch startete ich sofort voller Neugierde das Buch und mich erwartete eine Geschichte, die der Klappentext nur mäßig beschreibt.



Meine Meinung
Das erste Kapitel war durch viele Namen, unbekannte Begriffe und viele neue Orte, eigentlich also eine ganz neue Welt, in man sich erst einmal zurecht finden muss, sehr verwirrend und auch anstregend zu lesen, doch mit der Zeit, etwa nach zwei Kapiteln, habe ich mich in der Welt vollständig zurecht gefunden und konnte die Geschichte genießen. Die Geheimnisse und Abenteuer der magischen Welt und auch die vielen Kreaturen, wie Zwerge, Gnomen, Elben und Zauberer, konnte mich ganz in ihren Bann ziehen und ich hatte die ersten hundert Seiten das Gefühl, dass das Buch wirklich später zu meinen Lieblingsbüchern zählen könnte.

Doch nach diesen einhundert Seiten fing die Geschichte an, sich zu ziehen und alles wurde etwas langatmig. Es passierte zwar die ganze Zeit immer wieder Sachen, die eigentlich interessant und spannend sein sollten, doch der Autor hat es nicht geschafft, mich für sich zu gewinnen, was daran lag, dass ich eben ab diesen hundert Seiten den Schreibstil ermüdend fand und mich nicht mehr in der Geschichte gehen lassen konnte. Das ganze Buch zwar ist von vorne bis hinten perfekt durchgeplant und man merkt wirklich, wie sich die Geschehnisse immer mehr zuspitzen, bis sie schließlich in dem alles entscheidenden Höhepunkt enden, doch manchmal waren eben diese Geschehnisse etwas zu weitläufig beschrieben und machten so die komplette Geschichte langweilig.

Die fünfzig bis hundert Seiten, in denen sich der Höhepunkt der Story abspielt, waren wieder spannend und mitreisend und ich hatte wie am Anfang wieder das Gefühl, in der Welt zu versinken und konnte mich einfach von den Geschehnissen mitreisen lassen. Es war, als ob die ganze Spannung und Aufregung, die in der Mitte des Buches verschwunden war, plötzlich wieder aufgetaucht ist. Diese Seiten waren voller Auflösungen von Geheimnissen, neuen Geheimnissen, spannenden Momenten und allem, was ein gelungener Höhepunkt eben braucht, wodurch sich die langweiligen zweihundert Seiten in der Mitte des Buches fast lohnen.

Die Charaktere waren sehr gut beschrieben und die einzelnen Persönlichkeiten halten sich über das ganze Buch hinweg. Mir sind vor allem die beiden Protagonisten, der Bardenlehrling Dafydd und die Prinzessin, ans Herz gewachsen, weil sie so unterschiedlich sind und trotzdem langsam zueinander finden. Außerdem hat die Prinzessin eine überaus starke Persönlichkeit, die man Leuten ihres Standes gar nicht zugetraut hätte, wodurch sie für mich wirklich sehr sympatisch war.

Die meisten Orte waren überaus gut beschrieben, bei manchen hätte ich mir jedoch ein paar Feinheiten mehr gewünscht, vor allem bei diesen, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen, bei anderen widerum etwas weniger. Doch die meiste Zeit konnte ich mich gut zurecht finden und mir auch die einzelnen Charaktere in eben diesen Orten sehr gut vorstellen.



Mein Fazit
Meine hohen Erwartungen in dieses Buch, die ich nach den überragenden ersten hundert Seiten hatte, wurden zumindest in der Mitte dem Buch nicht gerecht, doch der Höhepunkt am Schluss, konnte da fast wieder wettmachen. Man braucht für dieses Buch viel Zeit und Fantasie und auch zwischendrin viel Geduld, wenn die Geschichte nicht “vom Fleck kommt”. Ich denke, wäre ich zwei, vielleicht drei Jahre jünger gewesen, hätte mir das Buch unter Umständen besser gefallen. Aber auch mit 16 oder älter kann es bei diesem Buch sein, dass es einem wirklich gut gefällt, wenn man ein Fan von High-Fantasy ist, was in meinem Fall leider nicht wirklich der Fall ist. Doch insgesamt war es mal eine gute Abwechslung zu den Büchern, die ich sonst lese, und ich würde dieses Buch jedem weiter empfehlen, der auf eben diese Genre steht.

Veröffentlicht am 22.01.2022

Verwirrend und trotzdem auf irgendeine Art logisch

Die Türme des Februar
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Das Buch war bei mir ein auf und ab der Gefühle. Das hat aber in dem Fall nichts mit der besonderen Emotionalität dieses Buches zu tun, sondern eher mit der Hass-Liebe, die ich bei dieser Geschichte empfinde. ...

Das Buch war bei mir ein auf und ab der Gefühle. Das hat aber in dem Fall nichts mit der besonderen Emotionalität dieses Buches zu tun, sondern eher mit der Hass-Liebe, die ich bei dieser Geschichte empfinde. Einerseits fand ich sie eher flach und war mehrmals kurz davor mit dem Lesen aufzuhören, andererseits ist die Idee und die Art, wie das Buch mit der Realität verflochten ist, so genial wie ich es bisher nicht gelesen habe.
Es handelt sich um ein Tagebuch, dass mit nachträglichen Ergänzungen, durchgestrichenen Zeilen, unterbrochenen Sätzen und so weiter dargestellt wird. Außerdem schreibt nicht nur der Protagonist in diesem, sondern einzelne Einträge sind auch von anderen Charakteren vorgenommen worden. Teilweise macht es das, auch, weil es einige kleinere Zeitsprünge gibt und die Einträge teilweise verworren geschrieben sind, schwer, ganz mitzukommen mit den Ereignissen und oft musste ich Seiten oder Einträge zweimal lesen, um sie zu verstehen. Dass das nicht gerade zu einem angenehmen Leseerlebnis, im Gegenteil, zu einem sehr anstrengendem, führt, dürfte klar sein.
Auch in der Geschichte an sich taten sich für mich große Fragezeichen auf, da Handlungsstränge nur kurz angeschnitten und nie weitergeführt wurden. Plötzlich tauchte auch noch eine Liebesgeschichte auf, ohne die geringste Ankündigung und so ausgeführt, als ob die Liebe über Nacht entstanden wäre.
Allerdings handelt es sich natürlich, wie schon gesagt, um ein Tagebuch und keine Erzählung, was diese Kritikpunkte zum großen Teil erklärt. Trotzdem hätte ich mir zumindest ein paar Details mehr gewünscht.
Besonders gut fand ich aber die Einbettung in die Realität, was tatsächlich bei mir dazu geführt hat, zu hinterfragen, ob an der ganzen Geschichte doch etwas Wahres dran ist. Das liegt vor Allem am Vor- und Nachwort vom Autor, der darin erklärt, er hätte das Tagebuch selbst zugeschickt bekommen und nur Dinge wie Rechtschreibfehler daran verändert. Auch die doch für einen 14-jährigen realistische Art ein Tagebuch zu führen, der Protagonist ist in diesem Alter, lässt die ganze Geschichte auf eine fast unheimliche Art sehr echt und realitätsnah erscheinen.
Ich bin also sehr hin und her gerissen und werde das Buch sicherlich auch irgendwann noch ein zweites Mal lesen, da das Vorwissen zu deutlich weniger Verwirrung führen kann und mir eventuell dann auch deutlich besser gefällt. Wer allerdings auf ein entspanntes und chronologisches Leseerlebnis hofft, sollte von diesem Buch die Finger lassen, es ist wirklich das Gegenteil davon. Trotzdem wird mir die Geschichte lange im Gedächtnis bleiben und wer weiß, auf was er sich einlässt, wird sicher nicht enttäuscht.

Veröffentlicht am 20.01.2022

Voller Akzeptanz und Liebe

Gänseblümchen
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Ich muss ehrlich sein, nach etwa 20 % des Buches war ich kurz davor es abzubrechen. Im Nachhinein bin ich froh es nicht getan zu haben, da mir sonst eine wunderbare und süße Geschichte entgangen wäre. ...

Ich muss ehrlich sein, nach etwa 20 % des Buches war ich kurz davor es abzubrechen. Im Nachhinein bin ich froh es nicht getan zu haben, da mir sonst eine wunderbare und süße Geschichte entgangen wäre. Aber mal der Reihe nach.
Das Vorwort hat mich sehr berührt, weil sich meiner Meinung nach jede:r sofort willkommen fühlen kann. Es wird von Anfang an gegendert, was ich das erste Mal bei einem Roman gesehen habe, und ausführlich und dennoch unkompliziert die nicht-binäre Genderidentität mitsamt der Pronomen, die verwendet werden können, erklärt. Es wird klar, dass es dem Autor selbst sehr am Herzen liegt, Intoleranzen aus dem Weg zu räumen, ebenso wie das verbreitete Bild der Heteronormativität. Dass Elias Finley das Wohl der Leser:innen am Herzen liegt, sieht man auch in der gut ausgearbeiteten Trigger-Liste, auf die er explizit ebenfalls im Vorwort hinweist.
Doch so wohl ich mich in den ersten Seiten auch gefühlt habe, so enttäuscht war ich dann erst einmal bei der Geschichte. Der Schreibstil ist sehr kindlich gehalten und gerade bei einem Liebesroman, bei dem meist früher oder später sexuelle Handlungen zum Thema werden, finde ich es sehr unangenehm das Gefühl zu haben, aus der Sicht eines jungen pubertierenden Menschen zu lesen. Davon abgesehen ist der Protagonist 19 Jahre alt, was eine gewisse Reife und Selbständigkeit vermuten lässt, die ich im ersten Viertel des Buches viel zu selten erkannt habe. Er wird schon am Anfang als sehr emotional beschrieben und ging mir damit manchmal sehr auf die Nerven. Wenn in jedem Kapitel der Protagonist in Tränen ausbricht, so dass er auf mich teilweise fast wie ein bockiges Kind wirkt, kommt mir das für einen 19-jährigen schon sehr komisch vor. Die anbahnende Liebe erinnerte mich anfangs auch eher an die ersten Versuche von 13-Jährigen, was es insgesamt sehr unangenehm und anstrengend gemacht hat, sich auf die Geschichte einzulassen.
Im Laufe des Buches hat sich das etwas gewandelt. Meine Vermutung ist, dass der Autor mit Absicht im ersten Viertel einen unsicheren, kindlicheren Schreibstil gewählt hat, um die Entwicklung der Charaktere und der gesamten Geschichte zu verdeutlichen, was meiner Meinung nach etwas nach hinten los gegangen ist, weil es bei mir fast zu einem Abbruch des Buches geführt hat.
Doch als die Geschichte dann etwas ins Rollen gekommen ist und ich mich ab etwa der Hälfte auch langsam mit den Charakteren identifizieren konnte, hatte ich Spaß am Lesen. Es war zwar alles sehr vorhersehbar und manchmal konnte ich über Streitigkeiten, die im Buch entstanden sind, nur schmunzeln, da sie mit der eigentlichen Handlung wenig zu tun haben und dementsprechend auf mich sehr unnötig gewirkt haben, aber dennoch mochte ich die Entwicklung einiger Charaktere und auch den Zusammenhalt der Protagonist*innen fand ich sehr schön zu lesen.
Ich fand es außerdem dann doch überraschend, dass einige verschiedene Labels aus der Pride-Community aufgetaucht sind und nicht, wie so oft, nur die bekanntesten. Das macht das Buch für mich zu einer Art Wohlfühlort und Menschen, die sich mit der Thematik nie wirklich befasst haben, können bestimmt daraus lernen.
Insgesamt kann ich das Buch jeden ans Herz legen, wenn man über die ersten 25 % hinwegsehen kann. Die Geschichte an sich ist nicht übermäßig besonders, aber diese queere Umgebung und die Akzeptanz, die dort herrscht, haben mir oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Veröffentlicht am 18.01.2022

Überraschende Wendung

Das Herz der Quelle. Sternensturm
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Zuerst muss ich ganz kurz erwähnen: Was ist das bitte für ein wunderschönes Cover? Einmal der bunte Nebel mit den Silhouetten und zum anderen die silber schimmernden Glitzerpartikel als Sterne. Allein ...

Zuerst muss ich ganz kurz erwähnen: Was ist das bitte für ein wunderschönes Cover? Einmal der bunte Nebel mit den Silhouetten und zum anderen die silber schimmernden Glitzerpartikel als Sterne. Allein das Cover war für mich ein absoluter Kaufgrund.
Auch der Prolog klingt vielversprechend. Etwas mystisch und lässt einen genug im Unklaren, um neugierig auf das Buch zu machen. Allerdings ist mir schnell der Schreibstil aufgefallen, nicht unbedingt positiv. Es ist eben der typisch locker leichte Schreibstil, den man oftmals von Young Adult – Büchern gewohnt ist. Ohne besondere Tiefe und Gefühl. Das hat mir mal wieder klar gemacht, warum ich lange kein Jugendbuch mehr gelesen habe, trifft einfach nicht wirklich meinen Geschmack. Für viele Leute ist das aber genau das, was sie an diesem Genre mögen, weshalb das kein Grund sein soll, das Buch nicht zu lesen.
Und es wurde auch besser. Mit jeder Seite war ich mehr gefesselt in der Geschichte, da ganz langsam, allerdings etwas zu langsam, die Charaktere eine gewisse Tiefe bekommen haben und der Plot außerdem mit jedem Puzzlestück stimmiger und auch spannender geworden ist. Ich habe mich nach vielleicht einem drittel des Buches deshalb gut mit dem Schreibstil abgefunden.
Die Protagonistin ist mir manchmal tierisch auf die Nerven gegangen, ebenfalls die Protagonisten, die allesamt Stimmungsschwankungen zu haben scheinen. Das kann man aber glücklicherweise die meiste Zeit ignorieren.
Wirklich überzeugt hat mich dann allerdings das letzte drittel des Buches, das meine Bewertung dann regelrecht auf den Kopf gestellt habe, da ich mit so einer komplexen Auflösung, nach dem doch recht einfachen Plot, nicht gerechnet habe. Es ging plötzlich alles drunter und drüber, und auch wenn das Ende des Buches irgendwann doch zu erwarten war, gab es Handlungsverläufe, mit denen ich nicht gerechnet habe. Die letzten 120 Seiten habe ich regelrecht verschlungen.
Anders, als ich erst gedacht habe, hat mich die Geschichte, und irgendwann sogar der Schreibstil, soweit abgeholt, dass ich den zweiten Teil auf jeden Fall lesen werde. Auch Charakterentwicklungen, beziehungsweise -enthüllungen, waren so weit überraschend, dass ich mich darauf freue, die „neuen“ Charaktere besser kennenzulernen.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Perfekt für heiße Sommertage

Du und ich gegen den Rest der Welt
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Klappentext
Für Lina bricht eine Welt zusammen, als ihre beste Freundin Maya wegzieht. Sie war ihr Lieblingsmensch, ihr Anker in der Schule und ihr Fluchtpunkt, wenn ihr Vater mal wieder betrunken die ...

Klappentext
Für Lina bricht eine Welt zusammen, als ihre beste Freundin Maya wegzieht. Sie war ihr Lieblingsmensch, ihr Anker in der Schule und ihr Fluchtpunkt, wenn ihr Vater mal wieder betrunken die Wohnung auseinandergenommen hat. Sie ist die einzige, die von der Alkoholsucht von Linas Vater weiß. Denn Lina will um jeden Preis verhindern, dass das Geheimnis aufgedeckt wird … Am Tag von Mayas Umzug begegnet Lina Micky, der sie mit seinen strahlenden Augen sofort in den Bann schlägt. Sie genießt das Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit, das sie hat, wenn sie mit ihm zusammen ist. Doch die Lüge um ihren Vater steht zwischen ihnen und dann steht eines Tages das Jugendamt vor ihrer Tür. Lina muss eine schwere Entscheidung treffen …



Meine Meinung
Das Cover zieht durch die hellen, freundlichen und warmen Farben sofort den Blick auf sich und macht, zusammen mit dem Klappentext, sofort auf das Buch neugierig. Leider entsprechen aber die Protagonisten im Buch nur wenig den Personen auf dem Cover, denn im Buch werden sie mit einem ziemlich auffälligen Look und Charakter beschrieben, was auf dem Cover nicht erkennbar ist. Außerdem spricht das Buch ein ernstes Thema an, die Alkoholsucht, und auch hier hätte man leichte Andeutungen machen können, wie zum Beispiel ein etwas dunkleren Hintergrund, dass man gleich auf den ersten Blick erahnen kann, dass es sich bei diesem Buch um kein lockere und leichte Liebesgeschichte handelt.

Der Schreibstil macht es einem, besonders am Anfang, schwer, sich wirklich in diesem Buch zurechtzufinden und in die Handlung abzutauchen. Denn der Schreibstil der Autorin hat etwas an sich, was es so wirken lässt, als ob jemand eine Geschichte erzählt, die schon längst vorbei ist, und keine gerade eben stattfindende Handlung, was zum einen an den sehr kurzen Sätzen liegt, die kaum tiefer beschreibende Nebensätze enthalten und so den Lesefluss erheblich stören. Zum anderen geht es zu keiner Stelle in die Tiefe und bleibt sehr oberflächlich. Zumindest bis die Hälfte der Geschichte vorbei ist. Dann hat man sich langsam an den fast abgehackten Schreibstil gewöhnt und fängt an, sich wirklich in das Geschehende hineinzuversetzen.

Der Schreibstil wirkt sich auch auf die Handlung aus, denn obwohl in der erstes Hälfte des Buches allerhand geschieht, nimmt man es nicht oder nur wenig war, weil man sich wie oben schon erwähnt erst an den außergewöhnlichen Schreibstil gewöhnen muss. So weckt die Geschichte im Leser keinerlei Emotionen hervor. Das bewirkt auch die Tatsache, dass alles viel zu schnell geschieht und zu wenig beschrieben wird. Besonders die Liebe zwischen den beiden Hauptprotagonisten geht bedeutend zu schnell, denn gleich in den ersten Kapiteln treffen sie aufeinander und verlieben sich. Doch auch die Handlung wird ab der Hälfte des Buches merklich besser und emotionaler. Man spürt sogar richtig das Verlangen, die ganze Zeit weiter zu lesen, weil immer wieder neue Sachen passieren, ein kompletter Plottwist eintritt und die Gefühle der Leser Achterbahn fahren.

Was dann doch störend war und sich durch das ganze Buch hinweg gezogen hat war die Perspektive. Die persönliche Erzähler-Perspektive lässt einen am Anfang erst einmal oft innehalten, da dies für ein Liebesroman sehr ungewöhnlich ist. Man hätte durch das Verwenden der ich-Perspektive die Geschichte von Anfang an emotionaler und realer machen können und auch die Gedanken der Protagonistin noch besser erfahren können.

Eine Sache, die sofort auffällt ist diese, dass das Buch nicht wie sehr viele andere Bücher in England oder Amerika spielen, sondern in Deutschland, genau genommen in Düsseldorf. Und ich persönlich kenne kein anderes Buch, was in Düsseldorf spielt, was dem Buch noch mal einen besonderen Reiz verleiht, es zu lesen. Und in dem Buch wurde diese Tatsache gut ausgenutzt und viele neue Orte erschaffen, die es so in keiner anderen Geschichte gibt und die locations für die einzelnen Szenen so ausgebaut, dass es für den Leser im Laufe der Geschichte ganz logisch ist, zu welchen Ort die Protagonistin jetzt geht, als ob man diese selbst alle kennen würde.

Ein paar wenige Rechtschreibfehler habe ich leider entdeckt, was normalerweise bei einem Buch nicht passieren dürfte, aber sie haben sich stark in Grenzen gehalten und das Lesen nicht weiter gestört.



Mein Fazit
Dieses Buch ist perfekt für heiße Sommertage, für einen entspannten Tag am Meer, am Pool oder auch einfach im Garten und wenn man einfach mal wieder der Realität entfliehen möchte und in eine fremde Welt abtauchen möchte, kann man sich darauf nach einer anstrengenden ersten Hälfte, was jedoch jeder anders sehen kann, freuen. Es ist außerdem gut, dass ein ernstes Thema, einmal die Alkoholsucht und dann auch noch, dass man nicht alles auf sich nehmen sollte, sondern auch mal Hilfe annehmen muss, gut verpackt ist, in eine Liebesgeschichte mit zwei Menschen, die sich nicht darum kümmern, was andere über sie denken, sondern einfach ihr Leben leben. Ich würde das Buch für Jugendliche ab 12 oder 13 Jahren empfehlen, da davor manche Sachen vielleicht noch nicht so verständlich sind. Insgesamt ist es aber ein typisches Jugendbuch und eher oberflächlich und so vielleicht nicht nach dem Geschmack vieler Erwachsener.