Platzhalter für Profilbild

CabotCove

Lesejury Star
offline

CabotCove ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CabotCove über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2018

Empfehlenswertes Debüt

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
0

Ich lese soviele Thriller und Krimis, dass ich oft das Gefühl habe „Das habe ich doch schon mal gelesen...“. Kein Mensch kann von den Autoren verlangen, dass sie komplett neue Geschichten erfinden, noch ...

Ich lese soviele Thriller und Krimis, dass ich oft das Gefühl habe „Das habe ich doch schon mal gelesen...“. Kein Mensch kann von den Autoren verlangen, dass sie komplett neue Geschichten erfinden, noch nie da gewesene – bei der Fülle von Autoren/Büchern erscheint mir das auch recht unmöglich - aber ab und an gibt es mal ein Buch, das mich erfreulicherweise dann doch noch überraschen kann und „Der Alphabetmörder“ war so eines.

Jan Grall und Rabea Wyler sind beide Profiler beim LKA und hier die Ermittler der ersten Stunde.
In einem Wildpark wurde ein Mann mit zersplitterter Schädeldecke gefunden. Wenig später stoßen die Ermittler auf zwei weitere Leichen, beide aufs Brutalste verstümmelt. Allen Opfern wurden Buchstaben unter die Haut tätowiert: ein A, ein B, ein C. Und das ist erst der Anfang … Mit der Post erhalten Grall und Wyler eine perfide Botschaft: einen blutverkrusteten Hautfetzen mit einem weiteren Buchstaben. Ist das Opfer noch am Leben? Als Gralls Hotelzimmer mit einem Z markiert wird, beginnt endgültig der Wettlauf gegen die Zeit.

Profiler als Ermittler – das kannte ich bis dato immer nur aus amerikanischen Thrillern. Dass dieser nun in Deutschland spielt, zeigt ja auch nur, dass das auch hier ganz gut funktioniert, auch wenn Grall und Wyler ein wenig „leiser“ daherkommen als ihre „Knall auf Fall“- Kollegen aus Amerika. Durchdachter eben, gründlich, organisiert, „typisch“ Deutsch (denkt euch an dieser Stelle bitte einen grinsenden Smiley).

Spannungstechnisch ist hier auch alles in Ordnung. Die Spannung ist fast durchgängig und ich blieb gerne „am Ball“, wollte immer weiterlesen und schauen, wie es ausgeht. Ein gutes Zeichen bei mir und sicherlich nicht nur bei mir.

Die Figuren sind glaubwürdig und auch wenn ich nicht mit allen Charaktern etwas „anfangen“ konnte, so passten sie gut ins Gesamtbild hinein.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Schweigen ist Gold

Das Haus der Mädchen
0

Andreas Winkelmann fand sich schon öfter in meinem Bücherregal bzw. meinen Händen und hat mich selten richtiggehend enttäuscht.
Aber es gab eben auch Bücher von ihm, die mich nicht so wirklich von sich ...

Andreas Winkelmann fand sich schon öfter in meinem Bücherregal bzw. meinen Händen und hat mich selten richtiggehend enttäuscht.
Aber es gab eben auch Bücher von ihm, die mich nicht so wirklich von sich überzeugen konnten – bei denen mir die Spannung nicht durchgängig genug war für einen Thriller.

„Das Haus der Mädchen“ hat mich aber in großen Teilen wieder von sich überzeugen können erfreulicherweise und spannend unterhalten.

„Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr.
Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder.
Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben...“

„Das Haus der Mädchen“ war ein solider Thriller, der zwar nicht mit nervenzerfetzender Spannung daher kam, aber trotzdem spannender war als ein Kriminalroman, von daher ist er durchaus im richtigen Genre eingeordnet.

An einigen Stellen hätte ich mir aber trotzdem ein wenig mehr Spannung bzw. überraschende Wendungen gewünscht, von daher vergebe ich hier vier von fünf Sternen, denn ansonsten hat mir das Buch ja gut gefallen.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Herrlich schräg

Familie und andere Trostpreise
0

Herrlich schräg
Martine McDonagh unterrichtet kreatives Schreiben und ich bin der Meinung, dass man von ihr absolut auch etwas lernen kann, denn sie versteht ihr Handwerk wirklich gut, das merkt man relativ ...

Herrlich schräg
Martine McDonagh unterrichtet kreatives Schreiben und ich bin der Meinung, dass man von ihr absolut auch etwas lernen kann, denn sie versteht ihr Handwerk wirklich gut, das merkt man relativ rasch bei Lesen.

Der Protagonist Sonny Anderson ist ein junger, wirklich schräger Mann – solche Protagonisten begegnen einem auch nicht so oft und dieser ist wirklich mal herzerfrischend anders.

Die Autorin erzählt auf 304 Seiten auf sehr komische Art und Weise die Geschichte von Sonny und hat mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Das Schmunzeln war schon fast ein Dauerzustand. Wirklich herrlich !

Wer bin ich? Gute Frage! Sonny Anderson, 21. Filmfreak, Neurotiker und neuerdings Millionär.

Sonny Andersons Vater ist ein Guru, seine Mutter verschollen – und alles, was er über zwischenmenschliche Beziehungen weiß, hat er aus seiner Lieblingszombiekomödie gelernt !
Man könnte sagen, er ist kein normaler 21-jähriger. Man könnte auch sagen, dass er eine Menge Neurosen hat und körperlich leidet, wenn Menschen in seiner Gegenwart diese seltsamen Knutsch- und Sauge-Geräusche mit ihren Mündern machen. Und auf jeden Fall hat Sonny eine Riesenangst vor Briefumschlägen ! Doch als er an seinem Geburtstag ein Vermögen erbt, weiß er, was zu tun ist: nach England reisen, um endlich seine Mutter zu finden.
Dabei ahnt Sonny nicht im Geringsten, was er auf der chaotischen Suche nach seinen Wurzeln alles aufdecken wird...
Sonny hat mich ein wenig an die Serie „Monk“ und den Hauptdarsteller Adrian Monk erinnert, der ja auch so seine „Marotten“ und Phobien hat. Aber genau das macht Tony Shalhoub in der Rolle des „Mr. Monk“ ja auch gleichzeitig so sympathisch und liebenswert. Mit Sonny erging es mir genauso.
Mein Fazit:
Nicht nur wirklich lustig, sondern auch noch berührend und diese Mischung aus „Komik und Herz“ machte das Buch für mich zu einem wirklich besonderen Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Besonders

Hyde
0

Mit „Hyde“ hat Antje Wagner auf 408 Seiten ein Buch geschaffen, das ich nur als „besonders“ bezeichnen kann – und das in mehrerlei Hinsicht und natürlich im positiven Sinne.

Katrina´s Zuhause „Hyde“ verschwindet ...

Mit „Hyde“ hat Antje Wagner auf 408 Seiten ein Buch geschaffen, das ich nur als „besonders“ bezeichnen kann – und das in mehrerlei Hinsicht und natürlich im positiven Sinne.

Katrina´s Zuhause „Hyde“ verschwindet und nun ist die junge Frau auf sich allein gestellt. Ein ganz neues Leben beginnt...
Von dem, was geschehen ist, weiß sie nur noch Bruchstücke. Als sie beginnt, ein verfallenes Haus zu renovieren, mit dem sie sich auf seltsame Weise verbunden fühlt, führt sie dies auf die Spur eines ungeheuren Geheimnisses. Ist sie überhaupt diejenige, die sie glaubt zu sein?

Antje Wagner hat in der Tat ein großes Gespür für ihre Figuren, das kann ich nur bestätigen. Sie sind gut skizziert und sehr glaubwürdig. Fast denkt man, man kennt sie bereits.

Die Geschichte entwickelt sich eher langsam, aber das passt absolut toll zur Geschichte und da es sich ebenso mit der Spannung verhält, fügt sich alles prima zusammen. Man erfährt erst nach und nach durch Rückblenden, was und wie was passiert ist.

Ein wirklich schönes Buch, das auch ein wenig zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Der Mann ist gar nicht tot...

Nie wieder Amore!
0


Das muss Moni Renner feststellen, als sie – mit viel Zeit als Rentnerin – über ihre große Liebe Vincenzo sinniert, der plötzlich verstorben ist. Doch als sich Lena bei ihr meldet, die in Italien lebt ...


Das muss Moni Renner feststellen, als sie – mit viel Zeit als Rentnerin – über ihre große Liebe Vincenzo sinniert, der plötzlich verstorben ist. Doch als sich Lena bei ihr meldet, die in Italien lebt und ihr mitteilt, dass der Gute gar nicht tot ist, packt sich Moni empört ihren Enkel Jan und reist kurzerhand nach Italien. Ihr Engagement in allen Ehren – doch mit einem Mal hat sie auch noch die Mafia am Hals... Doch Moni wäre nicht Moni, würde sie nicht auch mit diesem Problem noch fertig..!

Tessa Hennig´s Bücher haben mich schon des Öfteren zum Schmunzeln gebracht und auch hier war das nicht anders.

Herrlich ! Moni ist eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack: resolut, tapfer, lustig und engagiert. Sie ist einem sofort sympathisch und man möchte ihr beistehen wie einer guten Freundin, die man schon länger hat und nie mehr missen möchte..!

Besonders gut gefallen hat mir an „Nie wieder Amore“, dass es sich dabei nicht um einen einfachen Frauenroman handelt, den man so „runterliest“. Natürlich ist er auch kurzweilig, gar keine Frage (aber das sollen Romane dieses Genres meiner Meinung nach auch ruhig sein), aber er ist auch noch richtig spannend, als die Mafia ins Spiel kommt. Und genau diese Kombination aus lustig und spannend fand ich richtig super.