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Veröffentlicht am 25.08.2018

Von der ersten Seite an fesselnd

Der Schatten
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Nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten zieht die Journalistin Norah von Berlin nach Wien. Hier will sie unter ihrem alten Leben einen Schlussstrich ziehen und die Vergangenheit hinter sich lassen. ...

Nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten zieht die Journalistin Norah von Berlin nach Wien. Hier will sie unter ihrem alten Leben einen Schlussstrich ziehen und die Vergangenheit hinter sich lassen. Doch schon am ersten Tag auf dem Weg zu ihrer neuen Arbeit, macht sie eine seltsame Begegnung. Eine alte Bettlerin macht ihr eine Prophezeigung, die ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Am elften Februar wird sie gegen 22.00 Uhr im Wiener Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Norah ist aufgewühlt und die Worte gehen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie macht sich auf die Suche nach der alten Frau und auch nach Arthur Grimm und je mehr sie herausfindet, desto mehr scheint das alles mit einer Sache aus Norahs Vergangenheit zu hängen.
Meine Meinung
Ein schlichtes Cover, das trotzdem es weiß ist, auch ein wenig düster und unheimlich wirkt. Es wäre mir vielleicht nicht gleich aufgefallen, aber da ich bereits die vorherigen Werke der Autorin mochte, wäre spätestens der Name auf dem Cover ein Grund für mich, zu dem Buch zu greifen.
Der Einstieg in diesen Thriller gelingt sehr gut, man ist gleich mitten im Geschehen und erfährt auch schon ein wenig über die Protagonistin. Melanie Raabes Schreibstil ist absolut gelungen, denn sie schafft es eine Atmosphäre mit ihren Worten aufzubauen, bei der man das Gefühl hat, gleich mittendrin im Geschehen zu sein. Man spürt hier die gesamten Emotionen der Protagonistin und fühlt mit ihr die Hoffnung auf einen Neubeginn, die einsetzende Verwirrung, dann Beklemmung bis hin zu Angst. Ich war wieder von der ersten bis zur letzten Seite dieses Buches gefesselt und konnte es einfach nicht aus der Hand legen.
Durch diese dichte Atmosphäre wird auch die Spannung hoch gehalten, zwar ist es zu Beginn noch ruhig, doch das ändert sich sehr schnell, denn spätestens ab dem Moment der Prophezeiung will man einfach nur wissen, was da nun hintersteckt. Immer wieder gibt es neue Wendungen und Überraschungen für den Leser und man weiß am Ende nicht mehr, was wahr ist und was nicht. Man ist hier beinahe wie die Protagonistin im Taumel zwischen Realität und Verwirrung und das hat mich absolut in Atem gehalten.
Zu der Story an sich möchte ich eigentlich gar nicht so viel verraten, denn man stößt hier immer wieder auf neue Überraschungen, die die Spannung steigern. Durch den Erzähler in dritter Person bleibt man zwar ein wenig der Beobachter, aber durch die geschickt eingesetzte Sprache kann man hier absolut nachempfinden, wie sich Norah fühlt.
Norah ist eine genau gezeichnete Protagonistin, von der man ein sehr ausgefeiltes Bild erhält. Sie scheint stark und mutig und sie setzt sich für andere, insbesondere für Frauen, ein. Doch so nach und nach spürt man, dass auch sie etwas mit sich trägt, etwas aus ihrer eigenen Vergangenheit, was sie bis heute nicht losgelassen hat. Trotzdem ist sie eine bewundernswerte Frau mit dem Herz am rechten Fleck, auch wenn sie manchmal aus dem Bauch heraus reagiert. Neben Norah gibt es noch ein paar wenige Nebencharaktere, die aber deutlich blasser bleiben als die Protagonistin. Trotzdem bekommen sie soviel Leben eingehaucht, dass man ein klares Bild von ihnen erhält, wie z. B. ihren Freunden Max und Paul.
Mein Fazit
Absolut atmosphärisch und spannend erzählt, so dass ich hier ganz dicht an der Protagonistin Norah blieb und ihre Gefühle beinahe schon live miterleben konnte. Eine Story, die mit vielen Überraschungen und Wendungen daher kommt und mit deren Ende ich gar nicht gerechnet hätte. Melanie Raabe konnte mich wieder einmal mit ihrem Thriller in Atem halten und begeistern. Wer Bücher mit viel Spannung mag, sollte unbedingt zu den Büchern der Autorin Melanie Raabe greifen. Mich hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Gelungenes Finale

Silberschwingen 2: Rebellin der Nacht
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Achtung – Band 2 einer Dilogie, deshalb inhaltliche Spoiler vorhanden!

Es ist nun mehr als deutlich geworden, dass Thorn ein Halbwesen ist, halb Mensch, halb Silberschwinge und genau das zeigen auch ihre ...

Achtung – Band 2 einer Dilogie, deshalb inhaltliche Spoiler vorhanden!

Es ist nun mehr als deutlich geworden, dass Thorn ein Halbwesen ist, halb Mensch, halb Silberschwinge und genau das zeigen auch ihre roten Flügel. Doch da dies in den Augen der Oberen des Clans der Silberschwingen Verrat bedeutet, hat sie sich den Rebellen angeschlossen, obwohl sie dem Sohn des Laird, Lucien York, versprochen war. Gemeinsam mit Riley ist ihr aber die Flucht vor dem Rat und somit auch vor Lucien gelungen, doch dabei hat sie ihn verletzt und das nicht nur körperlich. Doch der Rat gibt nicht so schnell auf, sie wollen Thorn und setzen Verfolger auf sie an. Lucien bietet sich an, diese Aufgabe zu übernehmen und das, obwohl er noch unter großen Schmerzen leidet, die die Bestrafung des Clans, die er über sich ergehen lassen musste, herbeigeführt haben.
Meine Meinung
Oh, dieses Cover, es ist absolut traumhaft und passt hervorragend zu dem ersten Band, doch nicht nur der Umschlag ist aussergewöhnlich gestaltet, sondern auch das Buch an sich schimmert. Für Coverliebhaber schonmal ein wahres Highlight.
Auch der Einstieg in den zweiten Teil der Dilogie gelingt problemlos, denn die Autorin Emily Bold knüpft beinahe nahtlos an das Geschehen des ersten Bandes an. Allerdings sollte man diesen auch unbedingt vorher gelesen haben, da die Bücher aufeinander aufbauen.
Wie bereits im ersten Teil konnte mich Emily Bold sehr schnell wieder an ihre Geschichte fesseln. Sie schreibt klar und leicht verständlich, ist dabei aber auch sprachlich modern und jugendlich, so dass auch die jüngeren Leser hier angesprochen werden. Ganz besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin in ihrer Geschichte nicht nur dieses neue Volk der Silberschwingen zum Leben erweckt, sondern auch alte Mythen und Sagen mit in ihre Geschichte einbaut. Das alles passt so hervorragend zusammen, so dass das Gesamtbild einfach nur passend und stimmig ist. Es macht Spaß, diese moderne Fantasygeschichte mit alten Elementen verbunden zu lesen.
Im zweiten Band wird es noch einmal mehr spannend, denn hier gibt es so einige Konflikte, nicht nur die zwischen dem Clan der Silberschwingen und den Rebellen. Auch Thorn muss sich hier deutlich über ihre Gefühle im Klaren werden und wem sie letzten Endes Glauben und Vertrauen schenkt, scheint nicht immer ganz leicht. Somit ist dieser Band eine Mischung aus Liebe, Verrat, Spannung und wirkt weiterhin durchdacht.
Was mir ebenso gefallen hat, ist die Darstellung der Settings, die dank gelungener Beschreibungen lebendig werden und den Leser mitten ins Geschehen setzen. Obenrein gibt es immer wieder Überraschungen und unvorhersehbare Ereignisse für den Leser, die Rebellin der Nacht zu einem Pageturner werden lassen.
Wie schon zuvor wechseln auch hier die Perspektiven, zwischen Thorn und Lucien, aber auch hin und wieder zu wichtigeren Nebencharakteren, wie z. B. Nyx. Während man Thorns Sicht aus der Ich-Perspektive verfolgt, erlebt man die weiteren Perspektiven durch den Erzähler in dritter Person. Dieser Wechsel versetzt den Leser zum einen tief in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin, lässt ihn aber auch gleichzeitig zusehen, wie die anderen handeln, was natürlich ebenso für Spannung sorgt.
Thorns Entwicklung hat mir sehr gut gefallen, denn sie ist deutlich reifer geworden. Sie hat ihre Meinung und wirkt wesentlich gefestigter in ihrem Handeln. Auch wenn sie immer noch überlegen muss, wem sie wirklich Vertrauen schenken kann und wem nicht, bleibt sie sich treu und steht zu denen, die sie liebt.
Lucien war mir im ersten Band noch nicht zu hundert Prozent sympathisch, doch auch er hat eine deutliche Wandlung vollzogen und konnte mich hier letzten Endes doch noch überzeugen. Auch er wirkt wesentlich reifer als noch zuvor und ist durchaus als der Sohn eines Lairds zu betrachten.
Doch nicht nur die Protagonisten sind hier überzeugend, auch die Nebencharaktere sind wohl durchdacht und überzeugend, allen voran Riley hat mir hier richtig gut gefallen. Emily Bold haucht auch ihren Nebencharakteren eine große Portion Leben ein und sie lassen mitfiebern und mitzittern und sorgen immer wieder für Überraschungen.
Mein Fazit
Ein absolut gelungener zweiter Teil, der mir noch einmal mehr gefallen hat und mich fesseln und überzeugen konnte. Eine deutliche Weiterentwicklung bei den Charakteren, aber auch eine spannende Handlung mit Wendungen und Überraschungen sorgen hier für eine gute Unterhaltung. Setting, Fantasygestalten und Mythen werden hier geschickt miteinander verknüpft. Eine tolle Fantasygeschichte, die nicht nur jüngeren Lesern spannende Lesestunden bereitet. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.08.2018

Geschichte eines Lebens

Das rote Adressbuch
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Doris Alm lebt seit vielen Jahren alleine, die einzige Verwandte, die sie noch hat, lebt mit ihrer Familie in Amerika und auch von ihren Freunden ist niemand mehr da. Geboren im Jahre 1918 hat sie viele ...

Doris Alm lebt seit vielen Jahren alleine, die einzige Verwandte, die sie noch hat, lebt mit ihrer Familie in Amerika und auch von ihren Freunden ist niemand mehr da. Geboren im Jahre 1918 hat sie viele überlebt, doch eins hat sie immer beibehalten, alle Namen von Menschen, die ihr wichtig sind, hat sie in ihrem roten Adressbuch eingetragen. Nun beginnt sie für ihre Großnichte Jenny anhand der Einträge in ihrem Adressbuch ihre Geschichte niederzuschreiben. Dabei werden ihre Erinnerungen an ein sehr bewegtes Leben wach.
Meine Meinung
Schon die Gestaltung dieses wunderhübschen Buches sieht absolut bezaubernd aus und verspricht eine Geschichte voller Gefühl. Genau diese verbirgt sich auch hinter diesen schönen Buchdeckeln, denn wir erfahren hier sehr viel über Doris und die Menschen, die sie in ihrem Leben, manchmal viel zu kurz, begleitet haben.
Was hier absolut überzeugen und einnehmen konnte, ist Sofia Lundbergs Schreibstil. Sie hat einen sehr harmonischen Stil und manches Mal klingen die Worte nahezu wie Poesie. Gerade in den Rückblicken auf teilweise lang zurückliegende Tage klingt es, als würde sie Abstand nehmen und doch spürt man bei den Worten, wieviel wirklich dahintersteckt und wieviel Einfluss die unterschiedlichen Ereignisse auf Doris’ Leben genommen haben.
Somit erfahren wir in Das rote Adressbuch von dem gegenwärtigen Leben der Doris Alm, begleiten sie aber auch von ihrer Kindheit an in Rückblicken, die Doris anhand der Namen in ihrem Adressbuch aufschreibt. Das Tempo ist ruhig und doch bewegend, denn es gibt einfach ein ganzes Leben wieder. Beginnend in der Kindheit, die viel zu schnell nicht mehr unbschwert ist, als der Vater stirbt, über die unterschiedlichen Jobs, von Hausmädchen über Mannequin, vom Leben in Armut und in großer Gesellschaft, von Neubeginn und Weitermachen und auch von der großen Liebe.
Während man von Doris’ Gegenwart durch einen Erzähler in dritter Person erfährt, der auch in der Gegenwart schreibt, sind die Rückblicke in der Ich-Form und auch in der Vergangenheit erzählt. Unterteilt sind die Kapitel mit Überschriften der Namen aus dem Adressbuch, denn diese unterschiedlichen Namen stehen auch für unterschiedliche Abschnitte aus Doris’ Leben.
Doris ist eine beeindruckende Protagonistin, deren einsames Leben in der Gegenwart mir ein wenig Gänsehaut bereitete, zumindest zu Beginn. Doch je mehr ich von ihr las, desto mehr merkte ich, dass sie durchaus ein erfülltes und vor allem bewegtes Leben hatte. Wie so oft zeigt die Geschichte aber auch, dass viele ältere Leute allein sind, da viele ihrer Freunde und Verwandte vor ihnen gehen mussten. Doch wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, dann merkt man, dass sie ganz viel zu erzählen haben. Eins zeigt Doris mit ihrer Geschichte ganz besonders, es lohnt sich, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen und genau das erzählt die Autorin hier in ihrer Geschichte.
Neben Doris gibt es einige weitere Charaktere denen sie auf ihrer Lebensreise begegnet. Interessante Persönlichkeiten, wie der Künstler Gösta Nilsson begegnen ihr, aber auch einige unsympathische Zeitgenossen. Eine weitere wichtige Rolle neben Doris spielt noch deren Großnichte Jenny. Diese führt ein eigenes Leben weit entfernt von ihrer Tante, aber als sie merkt, dass diese sie braucht, beginnt sie ihr wirklich zuzuhören und sorgt sogar noch für ein kleines Wunder.
Mein Fazit
Eine gefühlvoll erzählte Geschichte vom Leben und über das Leben. Dabei erzählt die Autorin Sofia Lundberg mit sehr viel Herz und Emotionen die Geschichte von Doris Alm. Die Protagonistin hat sogar ein reales Vorbild aus dem Umfeld der Autorin, auch wenn diese vielleicht nicht ganz so ein bewegtes Leben wie die Protagonistin geführt hat. Mit diesem Roman macht die Autorin dem Leser aber auch mehreres klar: zum einen, gib niemals auf im Leben, auch wenn du hinfällst, lohnt es sich, wieder aufzustehen. Zum anderen, nimm dir Zeit für die Menschen in deiner Umgebung, auch den Älteren, denn diese können dir viel Lebenserfahrung, aber auch spannende Geschichten aus dem eigenen Leben erzählen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Absolut atmosphärisch

Ins Dunkel
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Ermittler Aaron Falk von der australischen Polizei ist einem Unternehmen auf der Spur, das Geldwäsche betreibt. Als Informantin dient ihm die Mitarbeiterin des Unternehmens Alice Russel. Doch kurz bevor ...

Ermittler Aaron Falk von der australischen Polizei ist einem Unternehmen auf der Spur, das Geldwäsche betreibt. Als Informantin dient ihm die Mitarbeiterin des Unternehmens Alice Russel. Doch kurz bevor sie als Zeugin aussagen soll, nimmt sie noch an einer Wanderung durch den australischen Busch teil, der von der besagten Firma organisiert wird. Gemeinsam mit vier weiteren Kolleginnen sollen sie lediglich mit einer Karte und einem Kompass ausgerüstet ihren Weg finden. Allerdings verschwindet Alice spurlos und plötzlich steht Aaron Falk vor einem ganz anderen Fall, denn er muss Alice dringend finden, sonst verliert er seine Hauptzeugin. Allein im australischen Busch überleben ist gefährlich, doch scheinbar haben auch ihre Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war, so manch ein Geheimnis.
Meine Meinung
Allein das düstere Cover weckte bereits meine Aufmerksamkeit und der Klappentext ist so spannend, dass die Neugier auf den Thriller stieg.
Schon der Einstieg mit dem Prolog ließ mich auf spannende Lesestunden hoffen, die ich dann auch durchaus erhalten habe. Jane Harper schreibt direkt, flüssig und sehr einnehmend und schnell befindet man sich mitten in der australischen Wildnis. Womit mich die Autorin aber wirklich fesseln konnte, ist dieser langsame, aber immer atmosphärischer wirkende Aufbau des Thrillers. Man fühlte sich hier direkt vor Ort versetzt und die beschriebene Umgebung sorgte zusätzlich für Gänsehaut.
Gelungen ist auch der Aufbau des Thrillers, denn hier wird abwechselnd erzählt, mal verfolgt man die Ermittlungen Aaron Falks in der Gegenwart, mal bekommt man in Rückblenden durch die vier zurückgekehrten Kolleginnen erzählt, was wirklich geschehen ist. Das sorgt dafür, dass man innerhalb des Thrillers seine eigenen Theorien aufbauen kann, die aber doch immer wieder in die Irre führen. Denn in diesem Thriller hat doch jede der Frauen Geheimnisse, welche sich erst so nach und nach auflösen. Was hier allerdings schnell klar wird, ist, dass die vermisste Alice nicht unbedingt eine Sympathieträgerin ist. Jede einzelne der Frauen hätte hier durchaus Gründe gehabt, Alice verschwinden zu lassen. All das ist sehr gut aufeinander aufgebaut, durchdacht und spannend mitzuverfolgen und absolut logisch.
Was mir hier besonders gut gefallen hat, sind die Rückblenden des Thrillers, die mir auch wesentlich spannender vorkamen, als die aktuellen Ermittlungen. Mit diesen Rückblenden schafft es die Autorin den Leser mitten ins Geschehen zu setzen. Ich war regelrecht live dabei und habe die Frauen begleitet und ich muss sagen, dass hier manches unheimlich wirkte. Die Autorin knüpft natürlich auch noch eine spannende Geschichte zum Busch mit ein, die noch obendrauf für ein wenig gruselige Atmosphäre sorgte.
Erzählt wird das ganze durch einen personellen Erzähler in dritter Person allerdings aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Zum einen ist man bei den Ermittlungen Falks dabei, zum anderen begleitet man jede der vier übrigen Frauen bei dem Geschehen.
Aaron Falk ist ein sympathischer Ermittler, der allerdings noch an seiner eigenen Vergangenheit zu knabbern hat und immer wieder wird klar, dass auch er sein Päckchen zu tragen hat. Seine Kollegin, die hier noch eher eine Randfigur bleibt, scheint ihn aber durchaus zu durchschauen und ich bin hier auf die Entwicklung dieser Charaktere in weiteren Bänden sehr gespannt.
Die Damen der Firma, die an der Wanderung teilgenommen haben, waren alle lange Zeit undurchschaubar. Doch je mehr sie in Gedanken oder bei den Vernehmungen mit Falk von sich Preis gaben, desto klarer wurden die Bilder von ihnen. So richtig sympathisch wurde mir dabei keine, selbst oder gerade die verschwundene Alice nicht.
Mein Fazit
Wie bereits erwähnt, bin ich absolut begeistert von der Atmosphäre, die Jane Harper hier entwickelt. Mit wenigen, aber gekonnten Worten versetzt sie den Leser mitten in den australischen Busch und lässt dabei miträtseln, was nun wirklich geschehen ist. Ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung, was denn nun wirklich passiert ist und war dadurch umso überraschter, als ich die Auflösung las. Ermittler Falk und seine Kollegin sind ein gelungenes Team, das neugierig auf weitere Fälle macht. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Auch Band 2 kann überzeugen

Das Gift der Wahrheit
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Als die Ermittlerin Alexis Hall zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt noch niemand, auf was sie dort stoßen könnten. Bei der Leiche handelt es sich um eine Frau, die bereits vor drei Jahren verschwand, ...

Als die Ermittlerin Alexis Hall zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt noch niemand, auf was sie dort stoßen könnten. Bei der Leiche handelt es sich um eine Frau, die bereits vor drei Jahren verschwand, um ihren Hals trägt sie ein Amulett, in dem sich eine Spinne befindet. Während Alexis sich gemeinsam mit ihren Kollegin und ihrer Freundin, der Biologin Karen Hellstern, auf die Suche nach Hinweisen zum Täter begibt, tauchen am Fundort der ersten Leiche noch weitere Leichen auf. Alles Frauen und alle tragen das seltsame Amulett. Gibt es einen Zusammenhang mit einem Fall, der sich bereits vor zwanzig Jahren in Kolumbien ereignete. Damals wurde ein Massengrab gefunden und alle Leichen hatten eine Spinne in ihrem Mund.
Meine Meinung
Optisch passt der zweite Band der Thrillerreihe rund um Ermittlerin Alexis Hall sehr gut zu dem ersten Band und man verbindet schnell die Bücher miteinander.
Damals konnte mich die Autorin Julia Corbin mit ihrem Thrillerdebüt absolut fesseln und überraschen und ich kann gleich vorweg sagen, dass auch ihr zweites Buch dieser Reihe dem ersten in nichts nachsteht.
Julia Corbin überzeugt auch hier wieder mit einem sehr flüssigen und klaren Schreibstil, der den Leser direkt vor den Ort des Geschehens versetzt. Allerdings ist dieser Thriller nichts für schwache Nerven und schon gar nichts für Menschen, die unter Arachnophobie leiden, denn die Autorin beschreibt durchaus bestimmte Details von Opfern oder Tatorten, die Gänsehaut bewirken.
Der Fall an sich ist sehr spannend aufgebaut. Mit zwischendurch wechselnden Perspektiven, die den Leser auch immer wieder in das Kolumbien von vor zwanzig Jahren versetzen, hält sie von Beginn an die Spannung aufrecht. Gleichzeitig sorgen kleinere Zeitungsausschnitte dafür, weiterhin mitzurätseln und zu vermuten. Auch die Ermittlungen sind wieder sehr gut beschrieben und glaubwürdig umgesetzt, immer wieder gelingt es der Autorin, den Leser in eine falsche Richtung zu lenken und zu überraschen. Allerdings geht es in diesem Buch auch deutlich um die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere. Wer sich nur für den reinen Fall interessiert, wird hier keine Verständnisprobleme haben, aber wie so gut wie immer in solchen Reihen, entwickeln sich die Personen hier weiter und man erfährt mehr über sie. Kenntnisse aus Band 1 sind also nicht zwingend notwendig, aber durchaus sinnvoll, wenn man die Verhältnisse der einzelnen Personen nachvollziehen möchte.
Der personelle Erzähler in dritter Person erzählt von den Ereignissen, dabei gibt es aber nur so viel Preis, um den Leser mit einzubeziehen und sich selber Gedanken über den Täter und dessen Beweggründe zu machen.
Alexis Hall ist wieder einmal eine sehr spannende Persönlichkeit, die mir schon im ersten Band sehr gut gefallen hat. Sie kämpft weiterhin gegen die Dämonen der eigenen Vergangenheit, aber auch sonst hat man ihr hier den ein oder anderen Stein in den Weg gelegt. Auch Karen Hellstein mag ich sehr, sie ist nicht so verschlossen wie ihre Freundin Alexis und bringt mit interessanten Ansätzen, vor allem was die lieben Krabbeltierchen angeht, ebenfalls Schwung in die Geschichte.
Mein Fazit
Wem der erste Band der Alexis Hall Reihe gefallen hat, wird auch von dem zweiten Band nicht enttäuscht werden. Mit ihren rasanten Schreibstil zieht die Autorin den Leser in die Geschichte und gibt diesem genug Raum für eigene Vermutungen. Wendungen und Überraschungen halten das Tempo ebenfalls aufrecht und man kann das Buch erst aus der Hand legen, wenn man die Lösung erfahren hat. Für mich hat Julia Corbin den Status einer neuen Lieblingsthrillerautorin erreicht. Lesen!