Aberglauben, Mythen und alte Geheimnisse
BlutritualDer Berliner Kommissar Gustaf Ohlsen vermisst seine Tochter, die als Journalistin einer heißen Spur zu folgen scheint. Voller Sorge und mit einem unguten Gefühl macht er sich auf den Weg nach Greiderheide, ...
Der Berliner Kommissar Gustaf Ohlsen vermisst seine Tochter, die als Journalistin einer heißen Spur zu folgen scheint. Voller Sorge und mit einem unguten Gefühl macht er sich auf den Weg nach Greiderheide, wo sie sich zuletzt aufgehalten haben soll. Dort begegnet er einer Gruppe brutaler Jugendlicher und trifft auf eine Mauer des Schweigens. Bald schon wird ein erhängter, junger Syrer aufgefunden und Ohlsen begegnet Kommissarin Anika Bartelsen vom LKA, die im Falle eines vermissten Mädchens ermittelt. Etwas widerwillig lässt Bartelsen den krankgeschriebenen Ohlsen an ihren Ermittlungen teilhaben. Die beiden Kommissare tauchen bei ihrer Suche nach dem verschwundenen Mädchen Merle und Ohlsens Tochter tief in düstere, alte Geheimnisse ein. Rätselhafte Botschaften, das Schweigen der Bewohner und kriminelle Jugendliche machen es ihnen zudem schwer, in ihren Ermittlungen voranzukommen. Dabei drängt die Zeit, wenn sie die Vermissten lebend finden wollen.
Arne Petersen schafft von Anfang an eine düstere Atmosphäre in Greiderheide, die durch den temporeichen Schreibstil den Leser geradezu vorwärts treibt. Oft wollte ich das Buch gar nicht zur Seite legen – nur noch einen Abschnitt lesen und dann aufhören. Das Grauen schlich sich langsam ein und die vielen Rätsel um Mythen um Zahlen und Urängste verbunden mit dem Auftauchen von Wölfen machten den Krimi nicht nur spannend, sondern zudem sehr interessant. Altes Wissen und Aberglaube vermischten sich zusehendes mit den Ermittlungen und führten mich immer wieder in die falsche Richtung. Die beiden Kommissare sind ganz gut beschrieben, vor allem Ohlsens Gefühlswelt macht ihn sehr menschlich. Ihre Handlungen sind nicht fehlerfrei, was sie zudem nicht als „Helden“ auszeichnet. Das gefällt mir sehr gut, denn warum sollten nicht auch Polizisten Fehler machen. Das Ende war absolut spannend und die Auflösung des Falles eine Überraschung für mich. Ich hoffe, dass ich wieder einmal etwas von Ohlsen und Anika lesen werde. Die beiden scheinen gut zusammenzupassen, wenn sie auch ganz unterschiedliche Ermittlungsmethoden haben. Einzig ein paar kleine Ungereimtheiten haben mich stutzen lassen, aber das Lesevergnügen nicht geschmälert.