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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2018

italienisches Flair, aber Spannung vermisst

In Schönheit sterben
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Der ehemalige Lebemann Annibale Colasanti widmet sich nach einem Urfall nur noch einer Leidenschaft: er sammelt antike Kunst. Doch nun ist er tot - erschlagen mit einer seiner Statuen. Die Ermittlungen ...

Der ehemalige Lebemann Annibale Colasanti widmet sich nach einem Urfall nur noch einer Leidenschaft: er sammelt antike Kunst. Doch nun ist er tot - erschlagen mit einer seiner Statuen. Die Ermittlungen sind schwierig. Waren es Grab-/Kunsträuber? Steckt die Mafia dahinter?
Zwei Amateure, die Journalistin Giada Bianchi und ihr Bekannter, der Rechtsanwalt Robert Lichtenwald, der sich in Italien seinen Traum vom Haus verwirklicht hat, versuchen sich an der Aufklärung des Mordes. Die zwei können gegensätzlicher nicht sein. Giada ist quirlig, spontan mitunter auch risikofreudig. Robert dagegen handelt wohlüberlegt.
Mich konnte diese Geschichte leider nicht so richtig in Spannung versetzen. Dazu ist der Autor für meinen Geschmack in seinen Beschreibungen des italienischen Flairs zu weitschweifig gewesen. Anfangs fand ich die vielfach eingeflochtenen italienischen Begriffe noch als Abwechslung, aber irgendwann war mir das dann zu viel. Interessant fand ich die Figur des Philosophen. Er spricht zwar meist nur in Zitaten und Rätseln, aber an seinen Handlungen kann man seine Empathie erkennen.
Insgesamt betrachtet ist das für alle Italienliebhaber ein lesenswerter Krimi. Da ich aber Spannung vermisst habe, gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Lokalkrimi mit Überraschungen

Totenbauer
1

Auf einer Parkbank bricht ein Mann mit klaffender, blutender Wunde zusammen. Seine letzten Worte gegenüber einer ihm zu Hilfe eilenden Joggerin waren: toter Bauer.
Erst kann die Münsteraner Polizei nichts ...

Auf einer Parkbank bricht ein Mann mit klaffender, blutender Wunde zusammen. Seine letzten Worte gegenüber einer ihm zu Hilfe eilenden Joggerin waren: toter Bauer.
Erst kann die Münsteraner Polizei nichts mit diesen Worten anfangen, aber ein Blick in die Dorfchronik ergibt erste Ansätze auf mögliche Tatverdächtige. Allerdings ist kein Motiv erkennbar.
Obgleich Heinrich Tenbrink noch immer gesundheitliche Probleme nach seinem Unfall hat und krankgeschrieben ist, kann er es nicht lassen und ermittelt verdeckt, aber in enger Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Bertram, eifrig mit. Aufgrund seiner lokalen Verbundenheit mit der Gegend und den Leuten aus dem Münsterland, hat er hier viel bessere Karten als sein Kollege Bertram der aus Magdeburg stammt. Immer tiefer führen die Ermittlungen in lange zurückliegende und verschwiegene Familiengeheimnisse...
Die beiden >Bertram und Tenbrink< sind in meinen Augen ein eingespieltes tolles Team, trotz des großen Altersunterschiedes und der unterschiedlichen Wurzeln. Ein wenig brauchen sie sich auch zum Austausch ihrer Gefühle und Sorgen. Ich mag die beiden.
Geschickt und abwechslungsreich fand ich die kapitelweise eingefügten Rückblenden. Die haben bei mir die Spannung angefacht, da immer noch ganz viele Fragen zu dem weiteren Verlauf offenblieben. Der Autor hat es auch sehr gut verstanden den Leser fast bis zum Schluss im Ungewissen über die Identität des Mörders zu lassen. Da half nur weiterlesen und das hat sich dann auch gelohnt, denn auf diesen Täter hätte ich nie getippt. Weniger gefallen hat mir, dass es wiederholte Beschreibungen gibt, dass Tenbrink über etwas nachdenkt, dies dann aber ohne Wissen laut ausspricht. Das wurde zu oft angeführt und hatte für mich bezogen auf die Handlung keinen Mehrwert. Die Charaktere fand ich glaubhaft beschrieben. Auch die Gedächtnislücken bei Tenbrink bezogen auf den Unfalltod seiner schwerkranken Frau waren mir zu ausführlich und gingen bei mir zu Lasten der Spannung.
Insgesamt betrachtet ist das Buch ein guter Lokalkrimi aus dem Münsterland der den spannungsvollen Anfang leider nicht bis zum Schluss durchhält, da der Mittelteil recht ab- und weitschweifig ist . Von mir gibt's 3 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 01.08.2018

anfangs langatmig, dann interessant

Die Frauen am Fluss
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England 1922: in dem kleinen idyllisch am Fluss gelegenen Ort Slaughterford wird der reiche Gutsherr brutal ermordet. Dabei war Alistair bei allen beliebt. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden - der aus ...

England 1922: in dem kleinen idyllisch am Fluss gelegenen Ort Slaughterford wird der reiche Gutsherr brutal ermordet. Dabei war Alistair bei allen beliebt. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden - der aus dem Krieg als Invalide zurückgekehrte Donald. Seine Schwester Pudding glaubt nicht an seine Schuld und sucht selbst nach dem Mörder.
Das Buch ist am Anfang recht langatmig geschrieben. Da ist Durchhaltevermögen gefragt. Die Figuren der drei Frauen sind liebevoll und glaubhaft beschrieben. Mir hat am Besten Pudding gefallen. Dieses Mädchen, eigentlich ja bereits auf dem besten Weg zur Frau, muss man einfach mögen. Beharrlich sucht sie nach den Hintergründen für den Mordan Alistair, sucht Informationen sogar bei der im Ort gefürchteten Familie Tanner. Jedem noch so kleine Chance ihren Bruder vor der Verurteilung zu retten nutzt sie. Dabei ist die so extrovertiert, dass sie sogar Irene, die sich auf dem LAnd ihres nun ermordeten Mannes gar nicht mehr wohl fühlt, aus ihrer Lethargie herausholt und in die Ermittlungen einbindet. Irene wagt es dann sogar der Tante ihres Mannes die Stirn zu bieten. Schlussendlich klären beide den Mord an einem jungen Mädchen, der sich vor vielen Jahren ebenfalls auf dem Gut ereignet hat mit auf.
Ganzheitlich gesehen ist dieses Buch lesenswert, da es zum Ende auch überraschende Wendungen gibt. Allerdings muss man an Anfang etliches an Ausdauer aufbringen. Von mir gibt's 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Hatte mir mehr Spannung versprochen

The Stranger - Wer bist du wirklich?
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Der Titel ist in diesem Buch Programm. Denn Eleanor Rathmell muss sich dies bei drei ihr nahestehenden Personen fragen. Da ist einmal ihr Ehemann William, mit dem sie glaubt eine glückliche, wenn auch ...

Der Titel ist in diesem Buch Programm. Denn Eleanor Rathmell muss sich dies bei drei ihr nahestehenden Personen fragen. Da ist einmal ihr Ehemann William, mit dem sie glaubt eine glückliche, wenn auch kindelose, Ehe zu führen. Doch nach seinem Unfalltod findet sie Teile eines Briefes von ihm….
Der zweite ist David, der reiche Plantagenbesitzer. Zu ihm, der ebenfalls Wittwer ist, fühlt sich Elli hingezogen. Doch ist er wirklich der nette, verständnisvolle Mann…? Schlussendlich ist da noch Luca, der rumänische Gastarbeiter, der seinen Zirkusjob an den Nagel gehängt hat und Elli nun seine Hilfe auf dem riesigen, verwilderten Grundstück anbietet.
Die Grundhandlung dieses Buchs hat durchaus Potential. Aber in meinen Augen hapert es etwas bei der Umsetzung. Am Anfang fand ich, dass die Handlung langsam vor sich hinplätschert. Gestört hat mich hier beim Lesen, dass innerhalb der Kapitel ein abrupter für den Leser schwer erkennbarer Themenwechsel stattfindet.
Elli als Hauptfigur fand ich nicht sehr glaubhaft und für den Leser nachvollziehbar geschildert. Hat sie denn gar nicht um ihren William getrauert?
Als sie sich dann David zuwendet, das wird so ohne großartige emotionale Beschreibungen oder der Darstellung von Ellis Gedanken und Gefühlen dem Leser vorgesetzt. Das muss der Leser hinnehmen, ohne an der Entwicklung teilnehmen zu können. Ab der Mitte nimmt die Handlung dann etwas an „Fahrt“ auf und es kommt ansatzweise Spannung auf.
Insgesamt betrachtet ist dies ein lesbares, aber nicht unbedingt empfehlenswertes Buch. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 10.05.2018

spannendes Thema, konnte mich aber nicht überzeugen

Der Falter
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Falco Brunner, Expolizist und nun Privatdetektiv, will gerade seine Kinder von seiner Exfrau abholen, da überfährt er eine Frau. Es stellt sich schnell heraus, dass die Frau bereits vor dem Überfahren ...

Falco Brunner, Expolizist und nun Privatdetektiv, will gerade seine Kinder von seiner Exfrau abholen, da überfährt er eine Frau. Es stellt sich schnell heraus, dass die Frau bereits vor dem Überfahren Tod war. Obwohl die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, kann Falko sich nicht zurücknehmen und ermittelt selbst.
Die Ermittlungen führen zum Teil zu alten „Bekannten“, also Menschen, die bereits mit dem Gesetz in Konflikt und ins Visier der Polizei geraten waren….
Die Figur des Falko Brunner, kompromisslos ehrlich, dabei aber auch oft Verletzend, konnte mich nicht wirklich überzeugen, obwohl ich raubeinige Ermittler eigentlich mag. Der Autor hat es mit seinem Schreibstil nicht geschafft, mich von Falcos Persönlichkeit zu überzeugen. Sehr gut gelungen dagegen fand ich das Ende, als der ganze Fall, die Ursachen und das volle Ausmaß der kranken Psyche des Täters beschrieben wurde. Hier kam bei mir erstmals Spannung auf.
Kritisch anmerken möchte ich noch, dass der Berliner Dialekt von Paula völlig unrealistisch/falsch im Buch dargestellt wurde. Da ich hier wohne, denke ich das beurteilen zu können.
Insgesamt betrachtet ist das eine interessanter Krimi, der mich aber nicht voll überzeugen können. Ich vergebe daher auch nur 3 Lese-Sterne.