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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2016

Verwirrende Beziehungen

Im Wald
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Ich verfolge das Ermittlerduo Bodenstein / Kirchhoff jetzt Sander seit ihrem ersten Fall und war sehr gespannt auf das neue Buch.

Der Einstieg ist spannend und kurz drauf gibt es den ersten Todesfall ...

Ich verfolge das Ermittlerduo Bodenstein / Kirchhoff jetzt Sander seit ihrem ersten Fall und war sehr gespannt auf das neue Buch.

Der Einstieg ist spannend und kurz drauf gibt es den ersten Todesfall – eine Leiche in einem verbrannten Wohnwagen. Es folgen weitere Morde und Oliver von Bodenstein kommt der Verdacht, dass alles mit einem Fall aus der Vergangenheit zusammenhängt. Bei diesem Fall fehlt ihm die nötige Distanz, da er alle beteiligten Personen persönlich kennt bzw. in der Kindheit mit ihnen befreundet war. Außerdem plagt ihn seit damals ein Schuldgefühl.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen. Nele Neuhaus schafft es durch eine detaillierte Beschreibung nicht nur der örtlichen Gegebenheiten sondern auch des Wetters und spezieller Düfte den Leser mit vor Ort zu nehmen und Atmosphäre zu schaffen.

Die Charaktere und das Zusammenspiel in einer „Dorfgemeinschaft“ sind sehr gut dargestellt; genau wie die Grausamkeit und Gedankenlosigkeit von Kindern. Mir persönlich waren es aber zu viele beteiligte Personen und deren verwandtschaftliche Verhältnisse oder Beziehungen zu- oder untereinander. Ich habe mich schon gewundert, weil es zu Beginn des Buches ein Personenregister gibt. Wenn eine Geschichte dies erforderlich macht, stört es (zumindest meinen) Lesefluss erheblich.

Die Idee an sich finde ich gut, aber durch die unterschiedlichsten Verbindungen der Beteiligten und deren Beschreibung blieb im Mittelteil die Spannung was auf der Strecke. Ich hatte mir – auch aufgrund der Vorgänger – mehr von dem Buch versprochen und so vergebe ich dieses Mal leider nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Weihnachten mit der ganzen Familie

Schuld war nur der Mistelzweig
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Die Eltern laden die gesamte Familie - bestehend aus drei Kindern, zwei Schwiegertöchtern und drei Enkelkindern – über Weihnachten in ein großes Haus nach Cornwall ein. Allein so viele Personen mit ihren ...

Die Eltern laden die gesamte Familie - bestehend aus drei Kindern, zwei Schwiegertöchtern und drei Enkelkindern – über Weihnachten in ein großes Haus nach Cornwall ein. Allein so viele Personen mit ihren Eigenarten und Wünschen unter einen Hut zu bekommen, ist eine große Herausforderung. Wenn dann aber noch unerwarteter Besuch hinzukommt, gerät der beste Plan ins Wanken.

Das Buch ist in einem gut zu lesenden Schreibstil verfasst und somit flott gelesen. Die Charaktere sind gut dargestellt und überwiegend sympathisch.

Laut Vermerk auf dem rückseitigen Deckblatt ist die Geschichte „Nicht schnulzig, sondern richtig schön romantisch. Schließlich ist bald Weihnachten.“ Also nicht schnulzig kann ich bestätigen, aber unter romantisch verstehe ich was anderes. Ja, ich gebe es zu, an der einen oder anderen Stelle blitzt Romantik durch, denn in diese äußere Rahmenhandlung wurde noch eine Liebesgeschichte verpackt. Überwiegend haben wir es jedoch mit den Befindlichkeiten der verschiedenen Personen unter den gegebenen Umständen zu tun. Lag es daran, dass bei mir während des Lesens auch kein wirkliches Weihnachtsfeeling aufkam oder lag es daran, dass ich das Buch im Oktober gelesen habe? Ich weiß es nicht.

Insgesamt ist es eine nette Geschichte ohne viel Tiefgang, die dem Leser ein paar entspannte Stunden auf dem Sofa beschert.

Veröffentlicht am 12.10.2016

Keine alltäglichen Rezepte

Knoblauch
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Das Cover mit dem Knoblauchzopf und der angefangenen Knolle hat es mir sofort angetan. Da ich leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin bin, konnte ich mir dieses Exemplar unmöglich entgehen lassen und habe ...

Das Cover mit dem Knoblauchzopf und der angefangenen Knolle hat es mir sofort angetan. Da ich leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin bin, konnte ich mir dieses Exemplar unmöglich entgehen lassen und habe es bei vorablesen gegen Punkte eingetauscht.
Der Rückseitentext „Ein Fest zu Ehren des Knoblauchs mit einer fantastischen Sammlung von über 65 köstlichen Rezepten aus aller Welt“ klingt auch sehr vielversprechend.

Zum Aufbau: Eingeteilt ist das Buch neben Vorwort, Register und Danksagung in sechs Kapitel. Jedem Kapitel (auch dem Vorwort) ist ein Exkurs vorangestellt. Hier erfahren wir Interessantes und Wissenswertes über den Knoblauch; z. B.: die Formenvielfalt, Zubereitung und Lagerung, den Anbau aber auch über den Knoblauch im Volksglauben oder zu Knoblauchfestivals.

Für jedes Rezept ist eine Doppelseite vorgesehen. Auf der einen Seite finden wir einige Zeilen zu dem jeweiligen Gericht, die Zutatenliste und die Anleitung. Auf der anderen Seite gibt es ein anschauliches Foto des fertigen Gerichts.

Die Anleitungen sind kurz und knapp gehalten, aber m. E. trotzdem zur Umsetzung ausreichend. Bei den Zutaten habe ich da so eher meine Schwierigkeiten, denn man benötigt des Öfteren ein paar Blättchen hiervon, einen Zweig davon oder einen Stängel von diesem Kraut. Ich finde es gut, dass viel mit frischen Zutaten und Kräutern gekocht wird, aber ohne eigenen Kräutergarten kaum machbar (oder man hat ausreichend Platz für viele Kräutertöpfe). Wenn man wie ich ländlich in einer kleinen Stadt wohnt, bekommt man auch einige Zutaten (schwarzen Knoblauch, Zitronengras, blühenden Schnittknoblauch) kaum.

Der für mich interessanteste Teil war die Bärlauchküche. Leider gibt es zu dieser Jahreszeit keinen frischen Bärlauch, so dass ich mit dem nachkochen noch etwas warten muss.

Für meinen Geschmack gibt es sehr viele Rezepte mit Meeresfrüchten, die ich leider nicht mag, aber das ist ja mein Problem und kann nicht dem Buch angelastet werden.

Insgesamt hat meine anfängliche Begeisterung sehr nachgelassen. Für mich sind die meisten Rezepte im Alltag nicht umsetzbar. Aufgrund der guten Aufmachung und der schönen Optik bekommt das Buch von mir drei Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geschichte über eine starke Freundschaft

Ein unbesiegbarer Sommer
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Bei diesem Buch bin ich etwas zwiegespalten und tue mich was schwer mit der Rezension.
Ich fange mal mit einer Aussage im Klappentext an: „Ein eindringliches und starkes Debüt, das Trauer und Komik, Melancholie ...

Bei diesem Buch bin ich etwas zwiegespalten und tue mich was schwer mit der Rezension.
Ich fange mal mit einer Aussage im Klappentext an: „Ein eindringliches und starkes Debüt, das Trauer und Komik, Melancholie und unbändigen Lebenswillen perfekt verbindet.“

Auch wenn die Komik nur selten aufblitzt, so stimmen doch die anderen Aussagen. Trauer und einen sehr starker (Über-)Lebenswille zeichnen die drei Protagonisten Rebecca, Chuck und Lissie aus. Auch wenn ihre Lebensumstände grundsätzlich verschieden sind, so haben sie alle eine schwere Kindheit, in der es besonders an Mutterliebe mangelt. Die Geschichte ist geprägt von der intensiven und starken Freundschaft, die diese drei Kinder während ihrer Kindheit und Jugend verbindet.

Gut gefallen hat mir die ausdrucksstarke Sprache, wohingegen der Erzählstil für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig war. Auch fand ich die unangekündigten Zeitsprünge irritierend – gerade waren es noch Kinder und im nächsten Abschnitt befinden wir uns vier Jahre weiter, was sich erst beim weiteren Lesen ergibt.

Auch wenn viele Fragen offen bleiben, so hat die Geschichte doch ein stimmiges Ende und stimmt versöhnlich.

Ich vergebe starke 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gaumenfreuden

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens
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Nach der Leseprobe hatte ich erwartet, dass ich Eva Thorwald, die schon als Kind Chilipflanzen in ihrem Kleiderschrank züchtet, bei ihrem beruflichen Werdegang begleite. In gewissem Sinne tut man das auch, ...

Nach der Leseprobe hatte ich erwartet, dass ich Eva Thorwald, die schon als Kind Chilipflanzen in ihrem Kleiderschrank züchtet, bei ihrem beruflichen Werdegang begleite. In gewissem Sinne tut man das auch, denn sie zieht sich wie der berühmte rote Faden durch das Buch und taucht immer mal wieder auf.

Wir lernen in der Geschichte lauter Personen kennen, die irgendwie mit Eva verbunden sind; sei es familiär oder freundschaftlich. Ich persönlich hätte hier gerne weniger Personen kennen gelernt, aber wäre dafür etwas tiefer in ihre Lebensgeschichte eingedrungen. Es bleibt oft nur an der Oberfläche.

Vorgetragen werden die einzelnen Geschichten in einem leichten und lockeren Erzählstil, so dass sich das Ganze flüssig lesen lässt.

Immer mal wieder sind in den einzelnen Kapiteln Rezepte eingestreut, um die es gerade geht. Teilweise gibt es längere Abschnitte, die sich um Zutaten drehen wie z. B. Tomaten. Wie wichtig bei diesem Buch das Essen und die Zutaten sind, wird bereits bei dem schönen Cover deutlich. Alles was man dort sieht, kommt auch in einer der Geschichten vor. Ich finde es wichtig, dass das Cover
zum Inhalt passt und das ist hier 100 %ig der Fall.
Insgesamt ein Buch, das mich gut unterhalten hat, aber für mich nicht herausragend war.