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Veröffentlicht am 05.08.2018

Ein ernstes, schonungsloses, tiefgründiges Buch - und ein wichtiges!

Du wolltest es doch
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Worum geht's?

„Sie bricht nicht zusammen", fährt meine Mutter ihn an.
Ich breche nicht zusammen. Ich werde an den Säumen auseinandergerissen und mein Innerstes wird herausgezerrt, bis ich leer bin. (S. ...

Worum geht's?

„Sie bricht nicht zusammen", fährt meine Mutter ihn an.
Ich breche nicht zusammen. Ich werde an den Säumen auseinandergerissen und mein Innerstes wird herausgezerrt, bis ich leer bin. (S. 252)

Emma hat immer alles gegeben, um das Bestmögliche aus sich herauszuholen, sowohl, was ihr Aussehen als auch ihren Beliebtheitsstatus angeht. Doch sie muss die bittere Erfahrung machen, dass durch einen einzigen Moment, durch eine Entscheidung, die mutig und verwegen sein sollte, alles ins Gegenteil umschlagen kann.
Nach einer Party finden sie ihre Eltern mit zerrissenem Kleid und von der Sonne verbrannt in ihrem Vorgarten. Was ist passiert? Emma erinnert sich nur noch dunkel an Paul, mit dem sie im Schlafzimmer von Seans Eltern gelandet ist und an die Pillen, die er ihr angeboten hat. Auch daran, dass Dylan und Fitzi auftauchten und sie noch zusammen anderswo weiterfeiern wollten. Doch dann?
Als die Bilder im Netz auftauchen, ist die Lage für alle klar: Diese Emma O'Donovan - war ja klar, dass der das passieren würde. Sie hat es ja drauf angelegt. Sie wollte es doch.

Was mich neugierig gemacht hat:

Das Buch wurde auf dem Bloggertreffen auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt und uns dort sehr ans Herz gelegt.
Ich hatte vor Kurzem „Caroline & West" von Ruthie Knox aus dem LYX-Verlag gelesen, das zwar nicht dasselbe, aber mit Revenge Porn doch ein um einige Ecken verwandtes Thema behandelt.
Unabhängig davon lese ich gern Romane mit komplexen, auch gern mal kantig-schwierigen Protagonisten und war mir ziemlich sicher, in Emma eine solche zu finden.

Wie es mir gefallen hat:

Von „gefallen" oder „nicht gefallen" kann man bei einem solchen Buch eigentlich gar nicht sprechen.
Es ist keine schöne Geschichte zum Abschalten, sondern will Resonanz erzeugen, will erschüttern, aufrütteln, zum Nachdenken bringen und zwingen, Wut erzeugen, ent- und zugleich ermutigen.
Und all das gelingt ihm auf sehr eindrückliche Weise.

Louise O'Neill hat sich bewusst für eine Protagonistin entschieden, die keine Sympathieträgerin ist und nicht die Absicht hat, eine Art Prototyp darzustellen, dem man einen Stempel aufdrücken kann oder darf.
Mir persönlich hat Emma schon vor dem wirklichen Einstieg ins Geschehen leidgetan. Weil sie Prioritäten gesetzt hat, die immer nur auf ihre Wirkung auf andere abzielen sollten. Weil die Beziehung zu ihren besten Freundinnen zu so großen Teilen aus Konkurrenzdenken bestand. Weil zu ihren Eltern so wenig echte Nähe spürbar war.
Emma ist aus meinen Augen eine junge Frau, die, wie jeder Mensch, ein Kind ihres Umfelds war - und genau das, könnte man sagen, wird ihr zum Verhängnis.

Die Umsetzung der Geschichte ist beeindruckend. Allein die Art des Erzählens vermittelt, wie etwas in Emma bricht, das nicht wieder zusammengesetzt werden kann. Mit aller Macht versucht sie sich von ihrem alten Ich zu trennen, was zum totalen Rückzug führt.
Ihre Gedanken, insbesondere die, die sie gar nicht haben will, sind stets in Klammern gesetzt, was ich als sehr gelungenes Stilmittel empfunden habe.
Das Buch zu lesen drückt nieder, es tut weh und lässt die Ohnmacht greifbar werden, die Emma empfindet. Dass kaum Raum für Hoffnung und Emma und dem Leser nichts erspart bleibt, macht die Geschichte umso authentischer und augenöffnender.

Eine notwendige und gute Abrundung wird durch das Nachwort der Autorin sowie einem zusätzlichen Nachwort zur deutschen Ausgabe von Daniela Chmelik vorgenommen.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer nach einem ernsten, schonungslos, tiefgründigen und wichtigen Buch zum Thema Victim Blaming und Slut Shaming sucht, für den führt kein Weg an „Du wolltest es doch" vorbei.
Da Emmas Depression und Gebrochenheit und auch die Vergewaltigung mit allen Konsequenzen offen und detailliert thematisiert werden, ist die Altersempfehlung ab 16 Jahren angemessen.

In einem Satz:

„Du wolltest es doch" ist in gewissem Sinne ein ernüchterndes Buch, aber gerade darin liegt seine unglaubliche Schlagkraft, die hoffentlich bei vielen Lesern einen starken Nachhall haben wird.


Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag !

Veröffentlicht am 13.05.2018

Licht und Schatten unserer Lebensträume

Das Motel der vergessenen Träume
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Worum geht's?

Carmen Hart ist perfekt: eine allseits beliebte Wetterfee aus dem TV, eine Frau in ihren besten Jahren und verheiratet mit Ben, dem umschwärmten Highschooltrainer. Doch in ihrem Inneren ...

Worum geht's?

Carmen Hart ist perfekt: eine allseits beliebte Wetterfee aus dem TV, eine Frau in ihren besten Jahren und verheiratet mit Ben, dem umschwärmten Highschooltrainer. Doch in ihrem Inneren sieht es ganz anders aus. Carmens unerfüllter Kinderwunsch setzt ihr schwer zu, ihre Ehe hat alle Vertrautheit und Nähe eingebüßt, ihr Leben ist in eine Sackgasse gelaufen. Und nun muss sie sich auch noch mit der Sorge um das alte Motel herumschlagen, das für sie alles verkörpert, was sie verloren hat.
Außerdem ist da noch Gracie, ihre siebzehnjährige Halbschwester, die völlig unerwartet in ihr Leben platzt und für Schwierigkeiten sorgt. Auch für sie ist das Motel mit besonderen Erinnerungen verbunden.
Stück für Stück beginnen die beiden jungen Frauen, die Bruchteile wieder zusammenzusetzen - die des Motels und die ihrer vergessenen Träume ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Der christliche Romanmarkt wird hauptsächlich von bereits etablierten Namen bestimmt, die auch immer wieder tolle Bücher abliefern, darunter z.B. Julie Klassen, Denise Hunter oder Lisa Wingate (die inzwischen im säkularen Bereich Fuß fasst). Ab und zu wird dann aber auch die Übersetzung eines „Neulings" gewagt. So konnte mich 2016 bspw. Kate Breslin mit „Eine Feder für den Lord" absolut überzeugen. „Das Motel der vergessenen Träume" hat mich also aus dem Grund angesprochen, dass Katie Ganshert eine hier noch unbekannte Autorin ist, daneben aber auch wegen des verträumten Covers, den beiden Ich-Perspektiven (das hatte ich im christlichen Bereich bisher noch nie!) und der Tatsache, dass es ein Gegenwartsroman ist (es gibt ja in dieser Sparte sehr viel Historisches).

Wie es mir gefallen hat:

Als Leser ist man eigentlich ein Schatzsucher - und bei „Das Motel der vergessenen Träume" stößt man auf eine Truhe voller Gold.

Mit Carmen und Gracie wird die Geschichte von zwei starken Persönlichkeiten geschildert, die jeweils ihren ganz eigenen Erzählton haben.
Obwohl ich selbst mich in keiner der Lebenssituationen der beiden direkt wiederfinden konnte, hat es sich angefühlt, als wäre ich dabei, als wären ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen meine. Die Autorin versteht es, die Charaktere gerade durch ihre Schwächen für die Leser nahbar zu machen.

Auch die Nebenfiguren - wie z.B. Carmens Mann Ben oder ihre demente Tante Ingrid, deren Lebenswerk das Motel ist, sind liebevoll ausgestaltet und tragen zu einem runden Gesamtbild bei.
Katie Ganshert hat das Talent, viele kleine Details einzubinden, die einem das Gefühl geben, alle schon lange zu kennen, und auch an den Schauplätzen schon oft selbst gewesen zu sein.

Gut gefallen hat mir auch die Mischung aus dramatischen, gefühlvollen, verzweifelten und humorvollen bis tragikomischen Momenten. Die ganze Breite an Emotionen ist vertreten.
Die Geschichte geht nah, und das liegt nicht zuletzt daran, dass die Autorin ihren Charakteren nichts erspart. Die Dinge wenden sich nicht auf unglaubwürdige Weise plötzlich zum Guten, niemand wird durch ein Gebet plötzlich von allen Problemen befreit. Es ist ein langsamer, mitunter schmerzvoller Prozess, den Carmen und Gracie durchleben müssen, aber er macht sie stärker.
Das Einzige, was mir etwas zu konstruiert vorgekommen ist, ist der Spannungshöhepunkt gegen Ende, weil dort einige recht unwahrscheinliche Dinge zusammenkommen. Doch auch das kommt im echten Leben ja bisweilen vor.

Erfrischend finde ich auch, wie das Thema Glaube Eingang in die Geschichte findet. Carmen ist schon lange Christin, doch tiefe Zweifel haben ihr Herz erfüllt. Gracie kann nach einer schwierigen Vorgeschichte mit ihrer Mutter, einer Trinkerin, die mit ihrem Glauben alles andere als ein Vorbild für sie gewesen ist, nicht wirklich etwas mit diesem Jesus anfangen.
Keine von beiden wird plötzlich durch ein einschneidendes Erlebnis erleuchtet, für keine beantworten sich all die großen Fragen. Das Buch trifft keine aufzwingenden Aussagen, pachtet die Wahrheit nicht für sich. Und doch macht es Mut, sich damit auseinanderzusetzen, was Glaube bedeutet - auch denjenigen, die vielleicht denken, damit nichts anfangen zu können.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer gern Gegenwartsliteratur liest, in der die Themen Familie, Selbstfindung und Lebensträume eine große Rolle spielen, ist bei diesem Buch genau richtig.
Dadurch, dass es zwei Protagonistinnen aus unterschiedlichen Generationen gibt (und auch darüber hinaus Nebenfiguren verschiedenen Alters) schafft das Buch einen Spagat zwischen den Zielgruppen und ist somit fast schon ein All-Age-Frauenroman.

In einem Satz:

Warmherzig, modern und ohne jeden moralischen Zeigefinger - „Das Motel der vergessenen Träume" ist ein Roman mitten aus dem Leben, der sich nicht nur an ein christliches Publikum wendet.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Schillernd, actionreich, romantisch - gebt mir mehr!

Palace of Glass - Die Wächterin
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Worum geht's?

„Ich habe ein Märchenschloss gefunden. Und in dem Märchenschloss wohnt sogar ein Prinz. Zu schade, dass er mich hinrichten lassen würde, wenn er wüsste, was ich bin." (S. 184)

Reas Leben ...

Worum geht's?

„Ich habe ein Märchenschloss gefunden. Und in dem Märchenschloss wohnt sogar ein Prinz. Zu schade, dass er mich hinrichten lassen würde, wenn er wüsste, was ich bin." (S. 184)

Reas Leben war noch nie einfach, aber als sie aus ihrem Alltag als Schneiderin bei Tag und Straßenkämpferin bei Nacht geradewegs an den könglichen Hof von England geholt wird, steht es völlig Kopf. Das Leben des Kronprinzen ist in Gefahr, und sie soll ihn - inkognito in der Rolle seiner Geliebten - als Leibwächterin schützen.
Nie zuvor war Reas größtes Geheimnis so bedroht: Denn in einer Welt, in der Berührungen verboten sind, ist es fatal und endet schnell tödlich, zu sein, was sie ist: Eine Magdalena, abhängig davon, Haut und Geist anderer zu berühren ...
Was mich neugierig gemacht hat:

Die Idee mit den verbotenen Berührungen hat mich im ersten Moment ein wenig an eine meiner Lieblingreihen erinnert („Shatter Me" bzw. „Ich fürchte mich nicht" von Tahereh Mafi). Ich war gespannt auf die Hintergrundwelt und vor allem auf die Verwicklungen rund um den Königshof und Reas neue Aufgabe. Man gebe mir ein cooles Setting, etwas Drama und eine Lovestory und ich bin glücklich!
Wie es mir gefallen hat:

Dieses Buch ist für mich ein absoluter "Bleibt im Regal"-Fall. Es hat mich ausgesprochen gut unterhalten und nahezu in sich hineingesogen. Ich freue mich schon darauf, dass es bald mit Band 2 weitergeht!

Mir gefällt das Setting und das Konzept rund um die Magdalenen sehr. Die Hintergrundwelt wird nicht zu ausschweifend erklärt, aber sehr atmosphärisch gestaltet. Die Stimmung ist tendenziell düster-bedrohlich, und gleichzeitig hat alles ein edles, extravagantes Flair.
Kampfszenen, romantische Szenen, dramatische Szenen - von allem ist etwas dabei, und die Mischung macht's.

Rea ist eine nicht ganz einfache Protagonistin, und in Bezug auf sie bin ich ein wenig zwiegespalten. Obwohl sie es nun wirklich nie leicht gehabt hat, hatte ich manchmal das Gefühl, dass ihr im Laufe der Geschichte etwas zu viel zufliegt. Dass sie bei den männlichen Charakteren so ausnehmend gut ankommt, war für mich nicht hundertprozentig glaubwürdig, und an manchen Stellen hätte sie vielleicht etwas mehr hinterfragen sollen/müssen.
Dafür haben es mir der Kronprinz und auch einige der Nebencharaktere wie Reas Bruder Liam angetan.

Zum Ende hin wird es teils etwas abstrakt, wenn es darum geht, in den Geist anderer einzutauchen, aber diese Passagen sind überzeugend umgesetzt worden. Auch kommt es zu einer unerwarteten Auflösung, die es in sich hat. Der allerletzte Abschnitt des Buches war mir persönlich dann etwas zu pathetisch, aber das ist wohl Geschmacksache.

Insgesamt ist „Palace of Glass" eines dieser Bücher, bei denen ich dankbar bin, dass die Autorin die Geschichte mit der Welt teilen wollte. Mir wäre sonst etwas entgangen.
(Für wen) Lohnt es sich?

Romantasy-Fans aufgepasst - dieses Buch ist auf jeden Fall was für euch!
Im Großen und Ganzen könnte man es durchaus auch in die YA-Sparte einordnen, sodass ich es ab 14 Jahren empfehlen würde.
In einem Satz:

„Palace of Glass" ist schillernd, actionreich, romantisch und macht definitiv Lust auf mehr.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Liebevoll gestalteter Impulsgeber

Weil ich weiß, wer ich bin!
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Worum geht's?

Babbie Mason ist eine bekannte amerikanische Gospel-Sängerin (mehr Infos zu ihrer Person auf ihrer Website: babbie.com). In diesem kleinen Andachtsbuch für Frauen verbindet sie 30 christliche ...

Worum geht's?

Babbie Mason ist eine bekannte amerikanische Gospel-Sängerin (mehr Infos zu ihrer Person auf ihrer Website: babbie.com). In diesem kleinen Andachtsbuch für Frauen verbindet sie 30 christliche Wahrheiten in Form von Bekenntnissen mit kurzen Glaubensimpulsen und Gebeten - eine Einladung, sich Gottes Liebe und der darin begründeten eigenen Identität immer wieder neu bewusst zu werden und Mut und Kraft für die Herausforderungen des Lebens zu tanken.

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich bin immer auf der Suche nach Büchern mit Kurzandachten, Denkanstößen und Impulsen, die neue Blickwinkel eröffnen und Lebensmut geben wollen. Bei „Weil ich weiß, wer ich bin" hat mir gleich zugesagt, dass es als roten Faden die Identitätsfrage in den Blick nimmt und den Leser durch den Umfang von 30 Einheiten einen Monat lang begleitet.

Wie es mir gefallen hat:

Schon von außen ist das kleine Büchlein sehr liebevoll gestaltet mit der schlichten, femininen Farbgebung, den goldenen Schrift- und Punktelementen und dem ebenfalls goldfarbenen Lesebändchen: ein schöner Blickfang auf dem eigenen Nachttisch, aber auch sehr gut als Geschenk geeignet. Auch im Inneren wird die Schrift-, Farb- und Formgestaltung sehr schön wieder aufgegriffen. Das schöne Buchgewand gibt es auf der Seite der Designerin noch einmal im Ganzen zu bewundern: http://spika-design.de/wordpress/weisst-du-wer-du-bist/

Das Buch enthält eine kleine Einleitung und Hinführung der Autorin, dem ihr in dreißig Sätzen formuliertes Glaubensbekenntnis mit dem Titel „Ich bin die Tochter des Höchsten" folgt, an dem sich die kleinen Andachten orientieren - ein Satz für jeden Tag. So hat die Leserin gleich zu Beginn einen Überblick darüber, welche inhaltlichen Aspekte sie erwarten; ich habe so sofort ein paar Tage entdeckt, bei denen ich auf die Gedanken der Autorin besonders gespannt war.

Die Andachten selbst sind wochenweise in vier Blöcke unterteilt:
„Meine Identität: Wer ich in Jesus bin" (Tag 1-7)
„Meine Gewissheit: Was ich in Jesus habe" (Tag 8-14)
„Meine Autorität: Wozu mich Jesus befähigt" (Tag 15-21)
„Meine Möglichkeiten: Wie ich meinen Alltag mit Jesus gestalte" (Tag 22-30)

Für jeden Tag gibt es einen zum jeweiligen Bekenntnissatz passenden Bibelvers aus der Bibelübersetzung Neues Leben, eine etwa 1-1,5seitige Andacht, einen Entschluss für das eigene Leben und zum Schluss ein kleines Gebet.

Es ist sehr schön, dass Babbie Mason nicht, wie es bei anderen Andachtsbüchern für Frauen oft der Fall ist, nur eine bestimmte Gruppe von Frauen anspricht (z.B. Mütter), sondern dass ihre Gedanken und Beispiele zu jeder Lebenssituation passen.
Die verschiedenen Bestandteile der jeweiligen „Tagesdosis" sind durchgängig sehr gelungen aufeinander abgestimmt. Ermutigungen, Gedankenanstöße und kleine Lebensgeschichten, die die Autorin aufgreift, ergeben ein rundes Gesamtbild, sodass das Büchlein zu einer echten Bereicherung werden kann.

(Für wen) Lohnt es sich?

Das Buch ist optimal für Frauen, die in ihrem Alltag gern für einen Moment innehalten und sich durch bekräftigende Gedanken, jeweils ein konkretes Vorhaben und ein kurzes Gebet auf das Wesentliche besinnen wollen.

In einem Satz:

„Weil ich weiß, wer ich bin" ist ein schöner, gehaltvoller Impulsgeber, der dabei helfen will, sich neu auf das auszurichten, was zählt und dem Leben Sinn gibt.

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag!

Veröffentlicht am 07.10.2017

Diese Reihe hört nicht auf, brillant zu sein! Geheimtipp für "Throne of Glass"-Fans

Eisige Gezeiten
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Worum geht's?

Die Bedrohung durch magische Mächte wird immer realer: Alle vier Essenzen sind gefunden, doch sie befinden sich in den Händen starker Gegenspieler. Cleo und Magnus, denen es immer schwerer ...

Worum geht's?

Die Bedrohung durch magische Mächte wird immer realer: Alle vier Essenzen sind gefunden, doch sie befinden sich in den Händen starker Gegenspieler. Cleo und Magnus, denen es immer schwerer fällt, ihre Gefühle füreinander zu leugnen, obwohl das Schicksal sie einst auf gegnerische Seiten gestellt hat, sehen sich immer mehr gemeinsamen Feinden gegenüber. Ob ausgerechnet Jonas, der so oft gescheiterte Rebell, sich als Verbündeter erweisen könnte?
Derweil zieht Prinzessin Lucia mit Kyan, der Feueressenz, durchs Land, auf der Suche nach einem Zugang zum Heiligtum. Wird sie sich der in ihr gewachsenen Dunkelheit endgültig hingeben?
Der Blutkönig scheint einen neuen Plan zu verfolgen, der ihm die Türen zu Kraeshia, dem mächtigsten Königreich überhaupt, öffnen soll. Doch mit Amara, der rachsüchtigen Prinzessin, hat er nicht gerechnet. Wird sie ihm in die Hände spielen oder sein Verhängnis werden?

Was mich neugierig gemacht hat:

Diese Reihe war vom ersten Band an ein echter Geheimtipp für mich und ich würde ihr auf dem deutschen Buchmarkt noch viel mehr Fans wünschen. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Gestaltung der Buchcover ein wenig irreführend ist. Zwar handelt es sich bei "Falling Kingdoms", wie auch die Motive vermuten lassen, um High Fantasy, doch die Schwerter oder, in diesem Fall, die brennende Axt können der Komplexität dieser genialen Serie nicht gerecht werden. Das Düstere, Kämpferische ist nur eines der vielen großartigen Elemente, die in der Geschichte aufgeboten werden. Es gibt tragische Helden, tiefe Loyalitäten, skrupellosen Verrat, leidenschaftliche Liebe, faszinierende Magie und immer wieder Wendungen, die einen eiskalt erwischen.
Wie es mir gefallen hat:

Diese Fortsetzung habe ich schon sehnsüchtig erwartet und hoffe sehr, dass auch die nächsten beiden Bände wieder bei Goldmann erscheinen werden. "Falling Kingdoms" ist nämlich einer der seltenen Mehrteiler, die absolut keine Durststrecken aufzuweisen haben. Die Handlung scheint unerschöpflich, die Figuren überraschen immer wieder aufs Neue und entwickeln mehr und mehr Tiefe. Auch "Eisige Gezeiten" hat mich wieder hellauf begeistern können.
Ein winziger Kritikpunkt - wenn man das überhaupt so nennen kann - ist, dass man von einem Band zum anderen manche Details nicht mehr so präsent hat und diese nicht noch einmal in Erinnerung gerufen werden. So dauerte es auch diesmal wieder etwas, bis ich mir alle wichtigen Vorfälle aus dem bisher Geschehenen wieder zusammengereimt hatte.

Während ich in diesem Buch hauptsächlich mit Magnus und Cleo mitgefiebert habe, hat mich nebenbei der berühmte Rebell Jonas Agallon noch mal neu für sich einnehmen können.
Die Autorin hat ihnen und allen anderen Charakteren (die mittlerweile noch nicht ihr Leben verloren haben) mal wieder nichts erspart, und so gibt es auch in Band 4 wieder einen wirklich herben Verlust.
Auch die "Bösen" kommen wieder voll zum Zug. Besonders die Einblicke in Amaras Welt haben mich hier positiv überrascht, nachdem ich zunächst skeptisch war, als ich entdeckt hatte, dass es Kapitel aus ihrer Sicht gibt.

Insgesamt bin ich ein weiteres Mal absolut überzeugt. Immer noch gibt es Stränge, von denen ich beim besten Willen nicht vorhersehen kann, wohin und wozu sie führen werden, und immer noch gibt so viel zu gewinnen und so viel zu verlieren für die Figuren, die längst mein Leserherz erobert haben.

(Für wen) Lohnt es sich?

Jedes Herz, das für Fantasy schlägt, wird "Falling Kingdoms" zum Rasen bringen. Das Guardian-Zitat auf der Rückseite, dass die Reihe süchtig mache, ist nicht wirklich eine Übertreibung. Für mich als eingefleischter "Throne of Glass"-Fan habe ich hier eine Geschichte gefunden, die dieser Lieblingsreihe durchaus das Wasser reichen kann.
Beginnen sollte man unbedingt am Anfang, da die Bände aufeinander aufbauen.

In einem Satz:

Morgan Rhodes ist unglaublich - auch im vierten Band lässt die Spannung kein Kapitel lang nach, und Handlung wie auch Figurenkonstellation bleiben unfassbar mitreißend.

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an Goldmann!