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Veröffentlicht am 14.08.2018

Ein hammer Setting, aber zu wenig Emotionen

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Von Lira, der Tochter der Meereskönigin, wird erwartet grausam und brutal zu sein, eiskalt wie die See. Als sie eigentlich nur ein großes Geschenk darbieten möchte, bestraft sie die Königin dafür nur noch ...

Von Lira, der Tochter der Meereskönigin, wird erwartet grausam und brutal zu sein, eiskalt wie die See. Als sie eigentlich nur ein großes Geschenk darbieten möchte, bestraft sie die Königin dafür nur noch härter. Ein Herz soll sie stehlen, aber nicht irgendeins. Und so trifft Elian auf das junge Mädchen mit den blauen Augen und dem wilden Wesen, mit dem zarten Sein und der Stärke eines Sturmes. 

Anfangs hab ich mich sogar super in die Geschichte eingefunden. Der Schreibstil der Autorin ist wortgewandt und flüssig. Man taucht in die Welt der Sagen und Mythen ein und begibt sich auf eine sehr brutale und düstere Reise mit der Sirene in Menschengestalt und dem rastlosen Prinzen aus Gold. Die Beschreibungen vom Setting sind einfach nur toll und ich wurde ziemlich schnell mit gerissen. Ob im Meer oder an Land, Alexandra Christo vermag es den Leser in ihre Welt zu entführen. 

Die Charaktere waren sehr authentisch. Lira ist wie das  wilde Meer. Stürmisch, störrisch und stur. Wunderschön, aber auch eiskalt. Sie musste im wahrsten Sinne des Wortes erst auftauen.

Wie Elian, habe ich mir einen heldenhaften Piraten vorgestellt. Er ist etwas temperamentvoll und dickköpfig, aber so gutherzig. Ich mochte ihn sehr.

Auch die Nebencharaktere sind klasse. Es gibt einige, die auch einen wichtigen Part in der Geschichte einnehmen, zum Beispiel die Mitlieder der Piratenbande auf der Saad oder die Cousine von Lira. Sie waren teilweise greifbar und teilweise eher Statisten, aber das war in Ordnung. Es hat sich einfach keiner zu sehr in den Vordergrund gedrängt.

Doch ab der Hälfte in etwa wünschte ich mir nun diese intensive und unendliche Liebe, wie man es aus so einer Verbindung ähnlich dem Klassiker Arielle kennt. Die Abenteuer sind zwar immens und die Spannung steigt auch immer wieder. Mit ein paar verworrenen Handlungssträngen und der einen oder anderen Nebenhandlung, welche sich am Ende dann schön ineinander fügen, hat mich "Das wilde Herz der See" schon zeitweise gefesselt. Aber die großen Emotionen in der Liebesgeschichte habe ich vergeblich gesucht. Das Schlimme daran ist leider, dass durch das fehlende Gefühl total der Tiefgang abhanden kommt und man am Ende nicht mal berührt sein kann. Mir persönlich nahm das so ziemlich den Spaß am Lesen und ich musste mich schon etwas drängen um die Geschichte fertig zu lesen. "Das wilde Herz der See" hat mich einfach keine emotionale Bindung aufbauen lassen und die Vorkommnisse gingen dann irgendwie so an mir vorbei. Wirklich schade.

Das Buch hat ein tolles Setting, mit einer erfrischenden Handlung, aber leider so gut wie keinen spürbaren Emotionen.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Toller Humor

Des Teufels Kopfgeldjäger
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"Des Teufels Kopfgeldjäger" hat mich allein schon durch Cover und Klappentext fasziniert. Der angedeutete Humor und die Handlung klingen einfach genau nach einem Buch für mich und ich habe mich ziemlich ...

"Des Teufels Kopfgeldjäger" hat mich allein schon durch Cover und Klappentext fasziniert. Der angedeutete Humor und die Handlung klingen einfach genau nach einem Buch für mich und ich habe mich ziemlich schnell drauf gestürzt, als ich es in den Händen hielt.

Zu Beginn ist Toni genau so, wie wir uns eine Kopfgeldjägerin vorstellen. Temperamentvoll, schlagfertig und ziemlich abgebrüht. Nach und nach offenbart sie uns aber auch ihre sensible Seite. Gerade die Freundschaft zu ihrem Mitbwohner Lestat zeigt, wie weich sie innerlich sein kann. Er ist wirklich ganz anders, als man sich einen Vampir vorstellt. Als jedoch ein Auftrag nicht sofort gelingt und Toni sich selbst schnell in Gefahr befindet, nimmt das ganze eine andere Wendung an.

Mich hat das Buch in zwei Seiten gespalten. Auf der einen finde ich den Humor von Sandra Binder wirklich toll und auch die Schreibweise ist flüssig und leicht. Man fliegt nur so über die Seiten und da das Geschehen ständig spannend und vor allem auch überraschend aufregend gehalten wird, langweilt man sich nie. Es gibt ganz viele Nebencharaktere, die zwar ganz gut rüberkommen, aber auch etwas schnell angerissen werden. Die Hauptcharaktere sind dafür detailliert gezeichnet und man kann sich gut in Toni. Alek & Co. rein versetzen.



Was mir nicht gefallen hat, war dieses ewige Hin und Her von Toni und den Männern. Ich möchte euch nicht spoilern, daher sage ich leider nicht ganz so viel dazu. Aber ihr Verhalten, ihre Denkweise und auch ihr nicht wirklich entscheidungsfreudiges Wesen, waren einfach nicht so meins. Das hat mir die Handlung leider noch ein bisschen abgeschwächt und ich hatte in der Mitte nicht ganz so viel Spaß daran, wie erhofft. Auch zum Schluss war die Weichzeichnung der Szenen für mich etwas zu sehr gewollt und ich konnte mich nicht so damit anfreunden.

Das ist aber sicherlich Geschmackssache und sollte jeder selbst entscheiden. An und für sich ist die Handlung nämlich voll gepackt mit verrückten Charakteren und lustigen Dialogen, mit einem düsteren Setting, dass ich mir dank der bildhaften Beschreibungen echt gut vorstellen konnte und ich habe es trotzdem gut und schnell durch lesen können. Wenn ihr offen für jegliche Liebesgeschichten seid, ist das Buch ein tolles Fantasyabenteuer.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Einfach nicht mein Fall..

Du wolltest es doch
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Ich war unglaublich gespannt auf "Du wolltest es doch". Wie oftmals, werden manche Bücher einfach total gehypt und man geht auch mit einer gewissen Erwartung schon an die Geschichte ran, auch wenn man ...

Ich war unglaublich gespannt auf "Du wolltest es doch". Wie oftmals, werden manche Bücher einfach total gehypt und man geht auch mit einer gewissen Erwartung schon an die Geschichte ran, auch wenn man das nicht möchte.

Der Start verlief holprig. Neben der Schreibweise, die mir persönlich zu anstrengend war, weil die Autorin Gedanken der Protagonistin immer in Klammern eingeschoben hat, habe ich absolut null Zugang zu Emma gefunden. Natürlich bin ich mir bewusst, dass das mit Absicht so ausgelegt würde. Die Autorin stellt zur Diskussion ob es moralisch vertretbar ist, das einem jungen Mädchen so etwas Schlimmes passiert, obwohl sie sich selbst so schlimm gegenüber anderen verhalten hat.

Emma ist arrogant, verlogen, fies und überheblich. Ihre spitzen, boshaften  Kommentare sind immer darauf ausgerichtet andere zu verletzen und Emma sieht sich selbst als das Nonplusultra an. Ich wurde mit der Zeit immer wütender und auch angeekelter von ihrem Charakter.
Vielleicht schürt die Autorin gerade mit Absicht diese Emotionen.

Das Buch ist in zwei Abschnitte geteilt. Man lernt Emma vor der schrecklichen Nacht und dann ein Jahr später kennen. Vorher hätte ich wirklich behaupten können dieses Mädchen zu hassen, was für mich schon eine heftige Reaktion auf eine Protagonistin ist. Nachher könnte ich sie zwar immer noch nicht leiden, aber zumindest verstehen, und natürlich hatte ich viel Mitleid mit ihr.

Die Emotionen gerade im zweiten Teil der Geschichte sind unglaublich intensiv und tragisch. Ich kann sie und ihre Gefühle nachvollziehen. Was mich aber am meisten gestört hat, war das Ende. Ich konnte ihre Entscheidung einfach nicht gut heißen und war so schockiert über sie. Ich finde es trotz dessen, dass es vielleicht einfacher ist, falsch. Außerdem bin ich immer noch entsetzt über die Art, wie ihr Umfeld mit der Situation umgeht oder wie sie die Geschehnisse reflektieren. Sicherlich kamen gerade die Freunde authentisch rüber, was wirklich erschreckend war, aber da Emma sich so abstoßend gegenüber allen verhalten hat, warum sollten sie auch Mitleid mit ihr haben? Es war heftig.

Ihre Eltern waren für mich wirklich das Desaster schlechthin. Irgendwie hat jeder nur an sich selbst gedacht, aber keiner so richtig an Emma. Doch das die Autorin am Ende die Protagonistin auf diesen Weg geführt hat, hat mich fast schon sauer gemacht und ich brauche nun erstmal eine Zeit um die Geschichte setzen zu lassen.

Ich kann euch noch nicht mal sagen, ob das Buch etwas für euch ist. Da die Frustrationsrate hier sehr hoch sein kann, müsst ihr das echt selbst entscheiden. Mein Fall war es nicht.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Ein guter Band mit seinen Tücken

Rebellin der tausend Sterne
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Den ersten Band "Herscherrin der tausend Sonnen " fand ich einfach super. Natürlich wollte ich unbedingt wissen wie es mit Rhiannon, Dahlen, Alyosha und Kara weiter ging. 

Die "Rose der Galaxie", wie ...

Den ersten Band "Herscherrin der tausend Sonnen " fand ich einfach super. Natürlich wollte ich unbedingt wissen wie es mit Rhiannon, Dahlen, Alyosha und Kara weiter ging. 

Die "Rose der Galaxie", wie Rhee von den Bewohnern der verschiedenen Planeten genannt wird, gibt zu erkennen, dass sie noch lebt, doch ihre Heimkehr steht unter keinem guten Stern. Nero versucht weiterhin ihre Autorität zu untergraben und macht ihr den Thron streitig. Als Mann in der Öffentlichkeit fällt ihm das auch leider ziemlich leicht. Dabei entfacht er neue Streitigkeiten und Rhee muss versuchen Frieden zu schaffen. Unterdessen ist Kara auf dem Weg den Überschreiber zu vernichten und ihre eigenen Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Sie wurde von Aly getrennt, und auch der Wraetaner hat eine wichtige Aufgabe. Werden sie es schaffen die Galaxie zu einen und die Bewohner zu retten? Oder geht der irre Plan dieses Soziopathen auf?

Man steigt im zweiten Teil sofort in das aktuelle Geschehen ein und ich musste mich erst sortieren, da es schon sehr viele Namen und Begriffe in der Geschichte über die junge Ta'an gibt. Aber nach den ersten Seiten viel mir das ziemlich leicht und ich war wieder schnell gefesselt von der Schreibweise der Autorin.

Doch im Laufe der Handlung musste ich feststellen, dass die Sympathie zu diesem Buch ein bisschen ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der einen Seite gibt es da nämlich eine super aufgebaute Welt mit vielen authentischen Problemen und Volksgruppen, viel daraus hervorgehende Spannungen und die Geschichte entwickelt sich schon prächtig. Aber eben auch alles unglaublich politisch und für meine Verhältnisse wird dann zu sehr auf die Josslyn Ta'an gesetzt, als auf die zu Beginn so groß angekündigte starke kleine Schwester.

Rhee entwickelt sich, keine Frage und sie ist auch tough, aber mir hat hier das Ende einfach überhaupt nicht gefallen. Die Autorin baut tolle emotionale Situationen ein, vor allem wenn es um Freundschaft oder Verzweiflung geht, aber mit der Liebe ist nicht so viel los, und wenn überhaupt, mehr bei der Josslyn als Rhee. Das fand ich echt sehe schade, weil ich mit diesem eigenartigen Wechsel der Hauptperson nicht so gerechnet habe und auch nicht so gut klar gekommen bin.

Was ich dafür sehr interssant fand, war das Thema der Datensammlung, das uns heutzutage quasi ja ganz aktuell anspringt. In der Dilogie haben die Leute einen Würfel eingepflanzt, der Erinnerungen ohne jegliche Emotion abrufen kann. Es gibt keine echten Erinnerungen mehr, damit die Leute nicht von Gefühlen beeinflusst werden. Es ist zwar praktisch, weil man sich verstorbene Mensch nochmal vors innere Auge holen kann, wie sie wirklich waren, aber natürlich birgt diese Technik auch große Risiken. Die Frage ist, wie viele Daten sollten wirklich gesammelt und kontrolliert werden dürfen? Ob das für euch interessant ist, müsst ihr natürlich selbst wissen.

Ich fand es oftmals einfach zu trocken und zu politisch für ein Jugendbuch. Ich hätte mir mehr auflockernde Momente gewünscht. Die Schreibweise ist toll und man spürt da auch nochmal die Entwicklung der Autorin, aber so komplett überzeugen konnte sie mich dieses Mal nicht.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Es ist ein tolles Setting...

Najaden - Das Siegel des Meeres
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Ich kann mich einfach nicht entscheiden...

Najaden ist altgriechisch und heißt übersetzt so viel wie Nymphe. Im Buch von Heike Knauber geht es aber um die orientalische Mythologie, bei der Najaden halb ...

Ich kann mich einfach nicht entscheiden...

Najaden ist altgriechisch und heißt übersetzt so viel wie Nymphe. Im Buch von Heike Knauber geht es aber um die orientalische Mythologie, bei der Najaden halb Mensch halb Tier sind. Der Orient spielt hier auch eine große Rolle und die Autorin entführt uns,  wirklich toll beschrieben, in die Welt der Fürsten und Sultane, der Sklaverei und gewaltverherrlichende Beziehungen. Es ist grausam und schön zu gleich. Auch die vielen Bezeichnungen und Namen passen dazu und geben dem ganzen noch mehr orientalisches Flair.

Aber genau hier beginnt dann auch mein Zwiespalt. Auf der einen Seite hat Heike Knauber eine fesselnde und malerische Schreibweise. Auch nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den vielen Begriffen von Landsleuten bis hin zu Gewändern kam ich super in die Geschichte rein. Die Seiten flogen nur so dahin und man bekommt High Fantasy vom Feinsten geboten.

Auch Meliaé ist eine tolle Protagonistin. Zu Beginn mit 14 Jahren noch sehr naiv und verletzbar. 4 Jahre später, als die eigentliche Story beginnt, aber schon stärker, gefestigter und warmherzig wie kämpferisch zugleich. Ihre Rachegelüste machen sie etwas sehr blind, doch es ist zumindest nachvollziehbar.

Warum ich trotzdem so schockiert bin? Wegen der Art der Beziehungen und der teilweise nicht vorhandenen Menschlichkeit im Buch. Mit Sicherheit ist das passend für die Welt der Sultane, wie die Männer in diesem Buch handeln, aber für mich ist das befremdlich. Ich hatte mir eine starke und intensive, beschützende und heldenhafte Liebesgeschichte gewünscht. Und mag der Mann, der zum Schluss an der Seite von Meliaé ist, sogar nachvollziehbar schlimme Dinge tun, so ist er in meinen Augen leider nur ein Barbar, der seine Geliebte trotzdem wie das letzte behandelt, nur weil sie nicht gleich spurt. Ganz ehrlich: Ich war so schockiert, das ich das Buch manchmal aus lauter Verzweiflung weg legen musste. Diese Art von Veranschaulichung gegenüber Frauen ist einfach ... ich finde keine Worte.

Die Söhne des Sultans, Khayam und Sayaf könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ist grausam, der andere wird als der liebevollere dar gestellt und doch ist er ebenfalls oft so gnadenlos. Auch bei den anderen Charakteren wird es nicht besser. Schändungen, Mädchen, die sich in den Tod stürzen, weil sie nicht geheiratet werden, Hinrichtungen nach dem Akt, nur weil dem Herrscher langweilig war. Ohne mit der Wimper zu zucken! Ich hoffe, dieses Buch kriegt nie ein Mensch unter 18 Jahren in die Hände. "Najaden - Das Siegel des Meeres " ist nichts für schwache Nerven.

Gefesselt hat es mich in den guten Momenten auf jeden Fall und die Autorin hat großes Talent, was das Setting und die erfrischende Idee der Handlung selbst betrifft. Die brutalen Momente habe ich im letzten Drittel überflogen, weil ich teilweise nur noch Hass emfinden konnte. Ich finde daher, man sollte fast eine kleine Warnung oder ein Snippet in den Klappentext aufnehmen, das zeigt, in welchem Rahmen der Gewalt man sich hier befindet. Natürlich ist das immer Geschmackssache und das heißt wirklich nicht, dass ich das Buch schlecht finde. Es ist einfach nicht ganz so meins.