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Veröffentlicht am 11.06.2019

Shades of Grey nur ohne Fesselspielchen

The Mister
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Irgendwie war "Shades of Grey" unterhaltsam geschrieben und es hat immerhin so viele Gesprächsthemen geliefert, dass es überall im Munde war. Daher war ich gespannt darauf, den neuen Roman von E.L. James ...

Irgendwie war "Shades of Grey" unterhaltsam geschrieben und es hat immerhin so viele Gesprächsthemen geliefert, dass es überall im Munde war. Daher war ich gespannt darauf, den neuen Roman von E.L. James zu lesen bzw. in meinem Fall dieses Mal zu hören. Das Positive an diesem Hörbuch ist, dass es mit 16,5 Stunden ungekürzt den gesamten Roman wiedergibt und der Leser keine Übergänge oder Nebenhandlungen verpasst. Das war für mich leider auch schon der einzige positive Aspekt.

Die Geschichte startet mit einem sehr reichen Mann namens Maxim, der gerade einen Adelstitel geerbt hat, ein wahrer Womanizer ist und ansonsten ein guter DJ, ein Model, Fotograf und Komponist ist. Die weibliche Hauptrolle Alessia ist aus Albanien geflohen, spricht kaum englisch, hatte noch nie eine Beziehung und arbeitet nun als Putzfrau. Die beiden Hauptcharaktere könnten also schon nicht unterschiedlicher sein. Alleine schon die Eckdaten zeigen einige Parallelen zu den anderen Büchern der Autorin. In meinen Augen waren die Gemeinsamkeiten zu viel und die Geschichte hatte hier zu wenig neue Seiten. Es fühlte sich häufig so an, als ob die Personen nur neue Namen und Berufe haben, aber ansonsten sind die Rollenverteilungen und die Charakterzüge ziemlich gleich.

Maxim ist einfach nur perfekt. Er kann nahezu alles und ist extremst selbstbewusst. Er wollte nie eine längerfristige Beziehung haben und hatte aufgrund seiner vielen Beruf auch immer ein ausreichendes Angebot an Frauen. Da stellte sich mir schnell die Frage, was er dann so an seiner Putzfrau findet. Hier kann er nach der ersten Begegnung nicht mehr aufhören an sie zu denken. In meinen Augen passt das nicht zu der Gestaltung des Charakters.

Alessia ist außergewöhnlich naiv. Sie kommt aus Albanien und da kann es schwer sein sich an ein anderes Land zu gewöhnen. Ich kann mir gut vorstellen, dass England moderner als Albanien ist, aber hier wird ihre Herkunft teilweise fast schon barbarisch dargestellt. Sie ist an einer Stelle begeistert, dass Maxim mit geschlossenem Mund kauen kann. In einer anderen Szene ist sie fasziniert von einer Kreditkarte und nennt sie eine Wunderkarte. So unterentwickelt ist Albanien auch nicht, dass man dort keine Manieren oder keine normalen Zahlungsmöglichkeiten kennt.

Die Handlung startet insgesamt sehr langsam. Gefühlt passiert in der ersten Hälfte nicht viel außer kleinen Dialogen und häusliche Szenen, in den Alessia Maxims Wohnung putzt. Nach der Hälfte passiert etwas mehr, aber Spannung hat sich hier nicht sonderlich stark aufgebaut. Die Geschichte zieht sich, vor allem weil es hier zu viele sprachliche Wiederholungen gibt. Manche Sätze werden wortwörtlich zwei oder drei Mal in kurzer Zeit wiederholt. Das sorgt nicht dafür, dass der Roman fesselnder wird.

Leider endet hiermit meine Kritik nicht. Ein weiterer Punkt gilt der Sprecherin. Maxims Sprecher ist gut gewählt und hat eine angenehme Stimme. Alessias Sprecherin hat allerdings eine sehr kindliche Stimme. Dies passt zwar zu einigen Charakterzügen wie beispielsweise der Naivität und der Unerfahrenheit. Jedoch ist diese zum Teil zu jung und gerade bei den Schlafzimmerszenen ist eine solche Stimme eher unpassend sowie störend.

Mich konnte das Hörbuch und damit eingeschlossen die Handlung nicht überzeugen. Es war zu vorhersehbar und es fehlte eine fesselnde Handlung. Die Charaktere wirkten auf mich nicht authentisch und die Beziehung sich den beiden war einfach nur überstürzt. Ich würde hier gerne mehr positive Aspekte nennen, aber in meinen Augen gibt es diese schlichtweg nicht.

Veröffentlicht am 16.12.2018

George Martin lädt ein zur Geschichtsstunde

Feuer und Blut - Erstes Buch
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„Die lange Herrschaft König Aegons I. Targaryen (1-37 n.A.E) war weitgehend friedlich… insbesondere in den späteren Jahren. Aber dem Frieden des Drachen, wie die letzten beiden Jahrzehnte seiner Herrschaft ...

„Die lange Herrschaft König Aegons I. Targaryen (1-37 n.A.E) war weitgehend friedlich… insbesondere in den späteren Jahren. Aber dem Frieden des Drachen, wie die letzten beiden Jahrzehnte seiner Herrschaft später von den Maestern der Zitadelle genannt werden sollten, gingen die Kriege des Drachen voraus, deren letzter einer der grausamsten und blutigsten Konflikte war, die je in Westeros ausgefochten wurden.“

Als Fan der Serie „Game of Thrones” wollte ich auch gerne einmal ein Buch des ursprünglichen Autors lesen. Da ich die Serie kenne und auch liebe, klang es nicht so spannend die direkte Buchvorlage zu lesen, da ich hier schon die Handlung und überraschenden Wendungen kenne. Ich entschied mich daher für die Vorgeschichte des Hauses Targaryen. Da ich bis dato immer die Erfahrung gemacht habe, dass die Bücher besser als die Filme sind, war ich sehr darauf gespannt, welche Bilder George R.R. Martin in meinen Kopf zaubern würde.

Zunächst war ich begeistert von der Aufmachung des Buches. Im Bucheinband kann ein Stammbaum des Hauses Targaryen ausgeklappt werden, der sehr gut zur Orientierung dient. Außerdem enthält das Buch nicht nur eine neue Geschichte aus Westeros, sondern ist auch um einige Zeichnung ergänzt. Alle paar Seiten wird das mögliche Kopfkino um sehr schöne, detaillierte schwarzweiß Bilder ergänzt.

Zu dem Inhalt des Buches kann ich nur sagen, dass es wirklich die Vorgeschichte zu „Das Lied von Eis und Feuer“ ist. Es enthält die Herrschaft verschiedener Könige, ihrer Liebschaften und Kriege. Es tauchen hier zu viele Könige auf, um tiefer ins Detail zu gehen. Bei dem ersten Kapitel war ich überrascht über die detaillierten Informationen, die der Leser präsentiert bekommt. Zunächst habe ich dies auf eine Einleitung geschoben. Jedoch wurde mir schnell klar, dass es sich hier nicht um die Einleitung handelt, sondern dass dies der Stil des Buches ist.

Es ist tatsächlich, wie der Untertitel verspricht, eine Chronik oder auch eine neutrale Niederschrift der (erfundenen) Ereignisse. Ohne Emotionen wird eine Handlungsabfolge berichtet. Dabei werden keine einzelnen Szenen beschrieben und es gibt keine Momentaufnahmen oder Dialoge. So bleiben die Charaktere nur Namen und sie erhalten kein eigenes Wesen. Über den ersten König weiß ich nur, mit wem er verheiratet war und grob, was er wann gemacht hat. Darüber wie er sich gefühlt hat oder was er gerne mochte, kann ich nur Mutmaßungen abgeben.

Diese Distanz zu den Charakteren und zur Geschichte haben dazu geführt, dass ich mich sehr schnell gelangweilt habe. Die Handlung konnte mich nicht packen, da ich selbst kein Teil davon war. Es liest sich wie ein Sachbuch aus dem Geschichtsunterricht. Nach 30 Seiten hatte ich schon etwas über drei große Schlachten gelesen und Weitere folgten kurz darauf. Nach circa 70 Seiten endet die Herrschaft des ersten Königs und das Leben des nächsten wird beschrieben.

Mit der Aussicht, dass es so für die nächsten 800 Seiten weitergehen würde, war ich überhaupt nicht motiviert weiterzulesen. Normalerweise verschlinge ich Bücher und lese jede Geschichte bis zum Ende, aber für diese 70 Seiten habe ich eine ganze Woche gebraucht, weil es so zäh war. Obwohl ich bis dato erst ein anderes Buch vor ein paar Jahren abgebrochen hatte, habe ich mich dann dazu entschlossen hier aufzuhören. Ich habe noch ein paar Seiten quergelesen und durch die nächsten Kapitel geblättert, aber er sah mir nicht so aus, dass sich an dem Erzählstil noch etwas ändern würde.

Die Grundidee finde ich gut und ich hatte auch teilweise das Gefühl, dass sich aus der Vorgeschichte eine spannende Fernsehserie machen lassen würde, aber in dieser Form ist das Buch überhaupt kein Lesegenuss für mich. Ich befürchte, dass hieran auch kein erneuter Versuch in ein paar Wochen oder Monaten etwas ändern würde. Für mich wird es daher Westeros in Zukunft leider nur auf dem großen Bildschirm und nicht in Papierform geben.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Vierunddreißig, geschieden, keine Kinder …

Für immer hält nicht nur bis morgen
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„Du wirst auf die Art des einundzwanzigsten Jahrhunderts die Liebe finden.“ Mir zieht sich alles zusammen, und ich blicke nach oben, als würde ich nachdenken. Beiße mir auf die Unterlippe. „Im Supermarkt?“ ...

„Du wirst auf die Art des einundzwanzigsten Jahrhunderts die Liebe finden.“ Mir zieht sich alles zusammen, und ich blicke nach oben, als würde ich nachdenken. Beiße mir auf die Unterlippe. „Im Supermarkt?“ „Online.“ „Mit der Spark-App, um genau zu sein.“

Rae ist Mitte 30, geschieden und möchte zur Hochzeit ihrer Freundin nicht alleine erscheinen. Aus diesem Grund möchten ihre Freundinnen ihr helfen ein Date zu finden. Hilfe holen sie sich dabei durch die Dating-App Spark. Ein Dating-Marathon beginnt, aber vielleicht ist Mr. Right ja gar nicht so weit entfernt. Vielleicht ist er ja der neue Vertretungslehrer an der Schule, an der Rae arbeitet.

Das Buch klang so süß. Wahrscheinlich kennt jeder den Dating-Dschungel oder hat zumindest schon mal davon gehört. Mit online, Speed oder Blind Dating gibt es mittlerweile so viele Möglichkeiten jemanden kennenzulernen, dass es da gar nicht mehr so leicht ist die Spreu von dem Weizen zu trennen. Ich finde es da auch gut, dass man nicht einfach irgendeinen Mann nimmt, sondern schon darauf wartete, dass man sich in ihn verliebt.

Bei Rae ist auffällig, dass sie extremst wählerisch ist. Sie entscheidet sich auf Basis eines Fotos gegen jemanden, weil er sich mit einem Hund oder einem Auto ablichten lässt. Es geht für sie auch gar nicht, wenn ein Mann in Turnschuhe zu einem Date erscheint, zu groß oder zu perfekt ist. Die Gründe, warum sie einen Typen ablehnt, waren teilweise so abstrus, dass es mich nur aufgeregt hat. Sie ist dabei so abfällig, aber ist sie selber auch nicht fehlerfrei.

Vom Aussehen her mag Rae zwar ein echter Fang zu sein, dafür ist sie jedoch ziemlich egoistisch und kümmert sich nicht um die Probleme ihrer Freunde. Sie ist kein bisschen selbst reflektiert und scheint ein echtes Alkoholproblem zu haben. In dem Buch wird es zwar nicht als Sucht bezeichnet, aber wenn man jeden Abend mehrere Gläser Wein trinkt und Alkohol zum Problemlöser wird, dann ist das nicht mehr normal. Erschreckend fand ich auch, dass sie teilweise mehrere Cocktails trinkt und danach noch einfach Auto fährt. So ein Verhalten finde ich nur schrecklich.

Neben Rae hat mich der Schreibstil gestört. Sie ist keine Bloggerin und auch sonst nicht so modern, aber dennoch verwendet sie permanent Hashtags. Mitten im Satz und ohne Grund tauchen sie immer wieder auf.

wassolldas

Insgesamt war das Buch einfach

nichtmeinFall. Ich mochte das ganze Drama und die Streitereien nicht. Ein Wohlfühlroman war das in keinem Fall. Mehrfach habe ich auch echt überlegt das Buch abzubrechen und habe es nur weitergelesen, weil ich die Hoffnung hatte, dass Rae sich doch noch ändert und es noch besser wird. #träumweiter

Veröffentlicht am 09.08.2018

Gork der Enttäuschende

Gork der Schreckliche
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„Mein Name ist Gork der Schreckliche und ich bin ein Drache. Und hier beginnt die Geschichte, wie ich mich auf die Suche nach meiner wahren Liebe begab und sie zu meiner Königin machte. Und ich sollte ...

„Mein Name ist Gork der Schreckliche und ich bin ein Drache. Und hier beginnt die Geschichte, wie ich mich auf die Suche nach meiner wahren Liebe begab und sie zu meiner Königin machte. Und ich sollte dich warnen, dass von allen Drachenliebesgeschichten meine die schrecklichste ist.“

Bevor ich mit einem Buch beginne lese ich meist keine Leseprobe. Bei „Gork der Schreckliche“ habe ich sogar vorab eine Leseprobe gelesen und habe den außergewöhnlichen Schreibstil kennengelernt. Gork erzählt dem Leser seine Liebesgeschichte und an vielen Stellen redet er tatsächlich mit dem Leser. Bereits auf den ersten Seiten wird deutlich, dass Gork nicht ein Drache wie Smaug oder Saphira ist. Er ist klein, schwächlich und ein Romantiker. Das klang für mich einmal abwechslungsreich und spannend.

Nach wenigen Kapiteln hat mich das Buch bereits überrascht. Die Geschichte spielt in einer fernen Zukunft, in der Drachen die modernste Technik nutzen und sich im ganzen Weltall ausbreiten, um einzelne Planeten einzunehmen. Gork soll am letzten Tag seiner Kadettenausbildung eine Frau finden, um mit ihr einen neuen Planten zu bevölkern. Genau von diesem letzten Schultag handelt das ganze Buch.

Durch den Klappentext war ich nicht auf die Kombination von Fantasy mit Science-Fiction eingestellt. Daran musste ich mich zunächst gewöhnen, aber irgendwie ist diese Verknüpfung auch erfrischend. Die vielen technischen Elemente sind zudem notwendig, damit die Geschichte funktioniert. Letztendlich ist dieser Aspekt für mich mit das Beste aus dem Buch.

Was mich bis zum Ende gestört hat, ist der Erzählstil und Gork als Person. Die ganze Geschichte umfasst keine große Zeitspanne und viel Handlung gibt es auch nicht. Was die Seite jedoch füllt sind Gorks ganzen Randbemerkungen und Ausschweifungen. Zunächst waren diese noch amüsant, aber nach hundert Seiten ohne richtige Handlung nerven sie einfach nur noch. Außerdem ist Gork keine spannende Figur. Sein Spitzname ist Weichei und das beschreibt sein Verhalten sowie seinen Charakter ziemlich gut. Er ersäuft häufig im Selbstmitleid und wiederholt sich dabei immer wieder.

So neuartig auch die Leseprobe klang, so wenig konnte das restliche Buch überzeugen. Ich kann noch nicht einmal sagen, wem ich das Buch guten Gewissens empfehlen könnte. Eine andere Geschichte in der Art kenne ich definitiv nicht. Wahrscheinlich kann man Gork nur abgöttisch lieben oder hassen. Ich befinde mich leider im zweiten Lager und bin froh, dass ich es nun zu Ende gelesen habe.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Es sieht aus wie ein Weihnachtsroman, aber es ist kein Weihnachtsroman

Ein Zimtstern macht noch keine Weihnacht
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„Fragen wir Siri!“, schlug Willow vor. „Siri, wird Genie bis Weihnachten einen Freund haben?“, lallte sie in ihr iPhone. Es piepte und überlegte ein bisschen. „Verlassen Sie sich nicht darauf!“, antwortete ...

„Fragen wir Siri!“, schlug Willow vor. „Siri, wird Genie bis Weihnachten einen Freund haben?“, lallte sie in ihr iPhone. Es piepte und überlegte ein bisschen. „Verlassen Sie sich nicht darauf!“, antwortete es wie ein weiblicher Stephen Hawking.

Auch ohne den Klappentext erweckt „Ein Zimtstern macht noch keine Weihnacht“ den Eindruck ein Weihnachtsroman zu sein. Nicht nur der Titel, aber auch das wunderschöne weihnachtliche Cover suggerieren, dass dies der ultimative Roman für die kalte Jahreszeit ist. Ich liebe Weihnachten und manchmal liebe ich auch überaus romantische, kitschige Liebesromane.

Das Buch hat mich zwar vom Cover her sehr angesprochen, aber der Klappentext hat mich nicht unbedingt überzeugt. Was mich davon überzeugt hat, dass ich dieses Buch lesen möchte, war der autobiographische Kontext. Die Autorin Jenny Stallard hat selber einmal als Journalistin gearbeitet und das gleiche Experiment durchgeführt. Bis dato waren real angehauchte Geschichten immer sehr interessant, daher wollte ich dann doch dieses Buch lesen.

Genie arbeitet als Journalistin für ein online Magazin in der Dating-Sparte. Leider hatte sie bisher kein großes Glück mit der Liebe, weswegen ihr ihre Chefin das Ultimatum stellt, dass sie entweder einen Freund bis Weihnachten hat oder sich einen neuen Job suchen muss. Von da an versucht sich Genie in allen möglichen Dating-Formen: Online Dating, Apps, Pheromon-Partys und vieles mehr.

Sehr spannend an dem Buch war kennenzulernen, wie viele verschiedene Arten von Dating es gibt. Ehrlich gesagt habe ich mir noch nie sehr viele Gedanken gemacht, auf wie viele verschiedene Arten eine Frau einen Lebenspartner finden kann. Das war sehr amüsant geschrieben und auch die verschiedenen Dates klangen sehr lustig.

Gleich zu Beginn des Buches wird deutlich, dass Genie ziemlich wählerisch ist. Bereits nach wenigen Sekunden bei einem Date weiß sie, dass sie den Mann nicht mehr wiedersehen möchte. Er ist ihr zu klein, hat eine Glatze oder generell zu lichtes Haar. Nach und nach wird die Liste immer länger. Das hat mir Genie wahrlich unsympathisch gemacht. Sie regt sich zudem immer über ihre Chefin auf und dass diese Frist nicht richtig ist. Warum entgegnet sie ihrer Chefin dann nie etwas? Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Eingriff in die Privatsphäre überhaupt zulässig ist.

Bücher mit autobiographischen Elementen mag ich gerne, weil sie so realistisch sind. Genau dieser Aspekt kam beim Lesen nicht bei mir an. Es mag sein, dass die Autorin die Emotionen nicht sonderlich gut vermitteln konnte, aber hier passte einiges hinten und vorne nicht. Das Ende kam dann überstürzt und von Liebe konnte ich nichts spüren.

Das alles wäre für mich noch nicht tragisch gewesen, wenn die Verpackung nicht auch noch überhaupt nicht zum Inhalt gepasst hätte. Die Geschichte beginnt im Juli und endet an Weihnachten. Von der Zeitschiene her hätte es somit noch durchaus ein Weihnachtsroman sein können. Jedoch ist in dem Buch nichts von der Magie oder der Atmosphäre der Weihnachtszeit zu spüren. All das geht in dem ganzen Drama unter.

In meinen Augen verspricht das Buch mehr, als es selber einhalten kann. Alles worauf ich mich somit gefreut hatte, ist nicht eingetroffen. Das was am Ende übrig geblieben ist, ist ein chaotischer Liebesroman ohne wirklichen roten Faden oder Gefühle. Für mich leider eine große Enttäuschung.