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JuliaM

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2018

Brandaktuell

Häuser aus Sand
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Mit diesem Roman schildert die palästinensisch-amerikanische Autorin Hala Alyan über vier Generationen die Geschichte der Familie Yacoub. Die Familie stammt aus Palästina. Ursprünglich lebte Salma mit ...

Mit diesem Roman schildert die palästinensisch-amerikanische Autorin Hala Alyan über vier Generationen die Geschichte der Familie Yacoub. Die Familie stammt aus Palästina. Ursprünglich lebte Salma mit ihrem Mann in Jaffa. Ende der 1940erJahre muss Salma im Zuge eines Bürgerkriegs ihre Heimat aufgeben und fliehen. In Nablus baut sich die Familie ein neues Leben auf und der Ort wird für Salmas Kinder zu ihrer Heimat. Doch auch hier findet die Familie keinen sicheren Hafen. Aufgrund des Sechs-Tage-Kriegs 1967 muss die Familie erneut fliehen, während der Sohn Mustafa im Krieg umkommt. Die restliche Familie lässt sich in Kuwait und teils in Jordanien nieder. Als sie auch Kuwait nach Einzug der irakischen Truppen verlassen müssen, zieht es Salmas Kinder und Enkel in den Libanon, die USA und nach Frankreich und zerstreut die Familie noch mehr.
Die Familiengeschichte der Yacoubs ist bestimmt durch Krieg und Vertreibung. Dabei haben sie das Glück privilegiert zu sein und über ausreichend Finanzen zu verfügen um sich immer wieder ein neues Zuhause aufbauen zu können, obwohl sie mit jeder Aufgabe ihrer Heimat immer ein Stück ihres Herzens zurücklassen müssen.
Faszinierend ist der Roman gerade deshalb, dass die Autorin mit dem Roman ein Stück ihrer eigenen Familiengeschichte aufgreift. Gerade in Zeiten der „Flüchtlingskrise“ ist der Roman brandaktuell und verdeutlicht, dass niemand ohne Weiteres seine Heimat aufgibt.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Unerwartet tiefgründig!

Lass uns über Style reden
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Dieses Buch ist wahrhaft eine positive Überraschung für mich. Es ist keinesfalls oberflächlich, wie man vielleicht im ersten Moment meinen könnte, da man den Autor zunächst mit Mode bzw. Germany's Next ...

Dieses Buch ist wahrhaft eine positive Überraschung für mich. Es ist keinesfalls oberflächlich, wie man vielleicht im ersten Moment meinen könnte, da man den Autor zunächst mit Mode bzw. Germany's Next Topmodel in Verbindung bringt. Aber hinter dem Menschen Michalsky steckt viel mehr: Er erzählt in dem Buch davon, was für ihn einen guten "Style" ausmacht - dabei ist "Style" für ihn der ganzheitliche Lebensstil eines Menschen. Der Autor erzählt von seinen Lebenserfahrungen, von richtigen und falschen Entscheidungen und davon den Mut zu haben seinen eigenen Weg zu gehen. Dabei schildert er lustige Episoden und blickt selbstironisch auf manche seiner Erfahrungen zurück. Gewöhnungsbedürftig war für mich die Verwendung des Wortes "Style" und parallel des deutschen Begriffes Stil. Ich hätte mir hier lieber eine einheitliche Bezeichnung gewünscht. Aber dies ist nur eine Formalität..
Alles in allem ein tolles Buch, welches sich zu lesen lohnt!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Humorvoll und spannend!

Bullenbrüder
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Die Geschichte fängt leicht flapsig an und so war ich mir zunächst nicht sicher, ob mir das Buch gefallen würde. Tatsächlich bauen die Autoren dann aber doch eine runde Geschichte auf, bei der einerseits ...

Die Geschichte fängt leicht flapsig an und so war ich mir zunächst nicht sicher, ob mir das Buch gefallen würde. Tatsächlich bauen die Autoren dann aber doch eine runde Geschichte auf, bei der einerseits der Kriminalfall im Vordergrund steht, den beide Brüder von unterschiedlichen Seiten/ Auftraggebern bearbeiten. Andererseits nimmt die familiäre Situation, die von normal zu humorvoll bis aberwitzig reicht viel Raum ein. Die Autoren sind sehr sprachgewandt und schreiben locker und witzig. Dennoch geht der nötige Ernst für die Geschichte nicht verloren. Auch wissen sie Spannung aufzubauen.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber so beschrieben, dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Auch die "Personen in Nebenrollen" in der Geschichte sind eigene Persönlichkeiten.
Auch wenn Cover und Titel des Buches mich nicht so überzeugt haben, hat die Geschichte dies zu 100% geschafft. Ich habe selten einen intelligenten Krimi mit so viel sprachlichem Witz und situationsbedingtem Humor gelesen! Absolut weiterzuempfehlen!

Veröffentlicht am 14.04.2018

Gibt frische Impulse!

Señor Gonzalez und der Garten des Lebens
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Niklas verliert von einem Tag auf den anderen seinen Job bei einer Bank. Unentschlossen wie es für ihn weitergehen soll entschließt er sich seine Abfindung zu nutzen um eine Weile in Spanien zu leben. ...

Niklas verliert von einem Tag auf den anderen seinen Job bei einer Bank. Unentschlossen wie es für ihn weitergehen soll entschließt er sich seine Abfindung zu nutzen um eine Weile in Spanien zu leben. Ihn zieht es in einen kleinen Ort an der Küste, wo er in eine chaotische WG einzieht. Auf Anraten eines Mitbewohners macht er sich schon bald auf den Weg zu Senor Gonzalez, einem alten Bauern, der am Rand des Dorfes jahrein jahraus sein Feld bestellt und bei den jungen Leuten in der WG für seine Lebensweisheiten bekannt ist. Nach und nach freundet sich Niklas mit dem alten Bauern an, besucht ihn regelmäßig und hilft ihm bei der Feldarbeit. Dabei sprechen die beiden über das Leben, über Sinn und Ziel, über Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und über die Gesellschaft. Sein kleines Stück Land hat den alten Bauern unheimlich viel gelehrt und gerne teilt er sein Wissen mit seinem wissbegierigen Schüler. Als dann Probleme in dem kleinen Dorf auftreten zeigt sich der Wert dieser Weisheiten...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die ersten paar Seiten dienten dem Vorspann zu der Geschichte, zu einer Einordnung in den Kontext. Als Niklas dann Senor Gonzalez kennenlernt wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mit vielen der Lebensweisheiten kann ich selbst etwas anfangen und etliche haben mir selbst neue Impulse gegeben. Gerade auch für Natur- und Gartenfreunde finde ich die Erkenntnisse des alten Bauerns sehr anregend!

Veröffentlicht am 24.06.2018

Psychologische Betrachtung

Truly Madly Guilty
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Erika und Clementine sind seit der Schulzeit Freundinnen. Scheinbar. Denn viel Neid und negative Gefühle spielen in ihrer Beziehung eine Rolle – woher das rührt erfährt der Leser im Verlauf der Geschichte. ...

Erika und Clementine sind seit der Schulzeit Freundinnen. Scheinbar. Denn viel Neid und negative Gefühle spielen in ihrer Beziehung eine Rolle – woher das rührt erfährt der Leser im Verlauf der Geschichte. Der Dreh- und Angelpunkt in dieser Geschichte sind Kinder. Clementine hat zwei Töchter, Erika wünscht sich mit ihrem Partner Oliver sehnlichst Kinder.
Als Erika und Oliver Clementine und deren Ehemann Sam um eine Eizellspende bitten nimmt die Geschichte ihren Lauf. Es geht um Schuld, um Rache und um die Aufgaben, die man als Eltern erfüllen muss.
Die Geschehnisse werden im Rückblick geschildert, so dass man als Leser immer nur langsam, Stück für Stück erfährt, was die alles entscheidende Frage nach der Eizellspende ausgelöst hat. So wird die Spannung enorm gesteigert, teilweise wirkte dies für mich aber nach einem künstlichen Spannungserhalt und hat etwas genervt.
Nachdem der Leser erfahren hat, was geschehen ist, sind die Gedanken und Gefühle der Akteure jedoch wunderbar einfühlsam beschrieben. Die Akteure selbst machen Entwicklungen durch, die nachvollziehbar und reinigend zugleich sind.

Alles in allem ein gutes Buch mit einer interessanten Thematik, die vom Gesichtspunkt der Psyche der beiden Freundinnen aus behandelt wird.

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