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Veröffentlicht am 18.12.2017

Romy Schneiders Leben

Romy - Betrachtungen eines Lebens
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Hildegard Knef ist Romy Schneider während ihres turbulenten Lebens mehrmals begegnet und sie standen sich einigermaßen nahe.

Sie beschreibt Romy Schneiders Leben flott und abwechslungsreich, was sehr ...

Hildegard Knef ist Romy Schneider während ihres turbulenten Lebens mehrmals begegnet und sie standen sich einigermaßen nahe.

Sie beschreibt Romy Schneiders Leben flott und abwechslungsreich, was sehr gut zum Inhalt dieses Lebens passt. Nur in wenigen Abschnitten geht sie detailliert auf Ereignisse ein. Meistens werden die „Highlights“ eines Jahres in einigen knappen Sätzen wiedergegeben. Personen, die auf- und abtreten und Romys Leben beeinflusst haben werden allerdings recht genau und schonungslos beschrieben.

Das macht das Lesen jedoch angenehm und interessant, es gibt keine Längen oder Passagen, in denen die Autorin ins „schwafeln“ kommt. Ihr Schreibstil ist außerdem etwas ganz Besonderes, man merkt sofort, dass sie schon viele Werke geschrieben hat. Ihrer Ausdruckweise ist zwar anzumerken, dass sie einer älteren Generation angehört hat, aber auch das war sehr passend für die Beschreibung von Romy Schneiders Leben und hat das Lesen abwechslungsreich gestaltet.

Das Hildegard Knef Romy Schneider persönlich gekannt hat macht sich durchwegs bemerkbar. Sie bezieht klar Stellung zu den Geschehnissen und auch den Persönlichkeiten, die in Romys Leben eine wichtige Rolle gespielt haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass einige Leser einen neutraleren Standpunkt bevorzugen würde, mir hat es aber gut gefallen, dass sie auch ihre eigene Meinung eingebracht hat.

Dieses Werk ist hervorragend geeignet um sich einen Überblick über Romy Schneiders Leben zu verschaffen, auf tiefgehende Details, vor allem über ihre umfangreiche Karriere muss man allerdings verzichten.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Die Rechnung bitte

Taste of Love - Küsse zum Nachtisch
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Dieses Mal dreht sich alles um den leidenschaftlichen Koch Nick und die Restaurantkritikerin Claire. Ihre Beziehung beginnt turbulent, da Claire eine vernichtende Kritik über Nicks Kochkünste geschrieben ...

Dieses Mal dreht sich alles um den leidenschaftlichen Koch Nick und die Restaurantkritikerin Claire. Ihre Beziehung beginnt turbulent, da Claire eine vernichtende Kritik über Nicks Kochkünste geschrieben hat. Doch nach und nach entwickelt sich die Beziehung zum Positiven…..

Gelesen wird die Geschichte wieder von Cathlen Gawlich, die ihren Job hier auch sehr gut macht. Man kann ihr leicht zuhören und ihre Stimme ist sehr angenehm und passend zur Geschichte.

Dies ist der dritte Teil der Reihe, den ich gehört habe. Einerseits ist es der beste und andererseits der schlechteste Band soweit.

Der schlechteste Band, da mir die Nebendarsteller und deren Dialoge hier ziemlich dämlich und oberflächlich erschienen. Sie wirken wie dümmliche Marionetten, die über nichts anderes als Penisse. Die neue beste Freundin ist diejenige, die zunächst fremde Frau, die einen auf den Sexgott anspricht, der einen gerade anflirtet und tagträumt was sie mit ihm anstellen will…na klar.

Der beste Band, da es hier auch um ein tiefgründiges Thema geht, dem ich nur selten in Büchern begegnet bin und hier gut ausgearbeitet wird. Nick (der Sexgott) trägt nämlich eine Last mit sich, die erst gegen Ende enthüllt wird. Wie Nick davon belastet wird und wie er seinen Alltag arrangiert kam mir sehr realistisch vor und war sehr interessant. Der sonst so selbstbewusste Protagonist wird im Anbetracht dieser Tatsache ein ganz anderer Mensch. Außerdem gibt die Enthüllung und die anschließende Konfrontation mit dem Problem der Beziehung der beiden Protagonisten eine neue Tiefe, die mir sehr gut gefallen hat.

Alles in Allem ist es wieder eine lockerleichte Geschichte, die auf jeden Fall unterhält.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Vox

Vox
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Auf „Vox“ bin ich, vermutlich wie viele andere auch, gestoßen weil es einen unglaublichen Hype darum gab. Und als ich den Klappentext durchlas wurde ich auch sofort angesteckt.

Frauen dürfen nur noch ...

Auf „Vox“ bin ich, vermutlich wie viele andere auch, gestoßen weil es einen unglaublichen Hype darum gab. Und als ich den Klappentext durchlas wurde ich auch sofort angesteckt.

Frauen dürfen nur noch 100 Wörter am Tag reden, sie dürfen nicht arbeiten, nicht mitbestimmen, brauchen für alles die Erlaubnis ihres Mannes. Unglaublich aber trotzdem irgendwie vorstellbar. Natürlich hat es mich sehr interessiert, was die Autorin aus dieser Geschichte macht. Und ich finde leider, dass man aus dieser Idee viel mehr hätte herausholen können.

Zu Anfang lernen wir Jean kennen, die einst eine angesehene Wissenschaftlerin war. Quasi DAS Vorbild für Frauen, gebildet, intelligent, aber trotzdem liebende Mutter von vier Kindern. Heute sieht ihr Leben allerdings anders aus, denn auch sie musste ihren Job aufgeben und den ganzen Tag zu Hause bleiben. Verständlicherweise staut sich in ihr viel Verbitterung und Wut an, nicht nur auf Grund der Ungerechtigkeit, sondern auch deren Auswirkungen auf ihr Familienleben. Wenn ihre kleine Tochter nachts weint kann sie sie nicht trösten. Im Gegenteil, sie muss ihr den Mund zu halten, da auch kleine Mädchen schmerzhafte Stromstöße bekommen, wenn sie mehr als 100 Wörter reden.

Mir war der Anfang allerdings etwas zu plump. Die Beschreibung der Situation war zwar einleuchtend und mir hat auch gefallen die unterschiedlichen Auswirkungen geschildert zu bekommen, allerdings war die Grundaussage, die dabei für mich herüberkam „Männer und die christliche Religion sind durch und durch schlecht“. Denn der Grundstein für die Situation in diesem Buch wurde von einem religiösen Fanatiker gelegt, der die Frau in seine ursprüngliche, „reine“ Rolle zurückdrängen will. Und das ist alles was in diesem Buch über Religion ausgesagt wird. Ich finde diese Darstellung viel zu einseitig und oberflächlich.

Ich konnte auch überhaupt nicht nachvollziehen, wie es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte. In dem Buch werden so viele intelligente und selbstbewusste Frauen beschrieben, die aber anscheinend völlig blind für die Veränderungen waren, die zu dieser Situation geführt hatten. Jeans ehemalige Mitbewohnerin war, wie es scheint, die einzige Frau in ganz Amerika, die irgendwie versucht hat, die Menschen aufzuklären und zu kämpfen. Ich kann mir vorstellen, dass die Autorin mit dieser Schilderung Menschen, und vielleicht gerade Frauen, aufrütteln will, genauer hinzusehen und zu handeln, aber mir kam es doch so vor als hätte es sich die Autorin hier sehr leicht gemacht. Denn einerseits beschreibt sie Jean als mutig und aufständisch, andererseits realisiert sie das Ausmaß der Veränderungen erst, als ihr ihr Pass abgenommen wird und sie einen Wortzähler angelegt bekommt. Wie soll das zusammenpassen?

Was mir dagegen sehr gut gefallen hat, war der innere Konflikt in Jean zwischen ihrer Mutterliebe und dem Idealismus ihres Sohnes, der die neue Regierung zunächst sehr gutheißt. Das war für mich eine der wenigen Passagen, in denen dieses schwierige Thema wirklich differenziert ausgearbeitet wurde.

Den Mittelteil fand ich in weiten Teilen gut, es kommt zu einigen Entwicklungen, die unvorhersehbar waren und endlich den Aufstand der Bevölkerung ankurbeln. Das Ende ist jedoch wieder einfach nur plump und nicht ausgearbeitet. Ich habe nachdem ich das Buch beendet hatte einige Rezensionen durchgelesen, in denen es unter anderem hieß „Es wirkt als hätte die Autorin am Ende einfach keine Lust mehr auf die Geschichte gehabt“, und dieser Aussage kann ich nur zustimmen. 50 Seiten mehr hätten der Geschichte auf jeden Fall gutgetan.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Die Chefin

Die Chefin
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Dieses Buch zu beschreiben ist wirklich keine leichte Aufgabe. Es ist definitiv anders als alles das ich bisher gelesen habe.

Zunächst einmal wird von der Person, die hier der Dreh- und Angelpunkt ist ...

Dieses Buch zu beschreiben ist wirklich keine leichte Aufgabe. Es ist definitiv anders als alles das ich bisher gelesen habe.

Zunächst einmal wird von der Person, die hier der Dreh- und Angelpunkt ist nur in der dritten Person geredet. Weder ihr Name noch der des Erzählers werden genannt, sie wird nur „die Chefin“ genannt.

Außerdem finden keine Dialoge statt, Gespräche werden, wenn überhaupt indirekt wiedergegeben und alles wird aus der Sicht des Erzählers geschildert, der sehr distanziert beschreibt als wäre er nur ein sehr ferner Beobachter.

Das Buch ist auch nicht so sehr eine Biographie oder Lebensgeschichte, sondern eher eine Art Manifest. Denn egal was „die Chefin“ in ihrem aufregenden Leben getan hat, egal ob gut oder schlecht, es wird auf ein Podest gestellt. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite klar, dass der Erzähler „die Chefin“ geradezu anbetet.

Der Erzählstil ist sehr ausführlich und leider auch manchmal langatmig. Denn jedes Detail das das Leben „der Chefin“ betrifft ist es wert zu erzählen, wie es scheint. Und so wird auch sehr viel hin- und hergesprungen, wenn dem Erzähler ein Detail aus einer anderen Zeit einfällt, dass auch nur im Entferntesten zur aktuellen Erzählepisode passt. Hier verliert man leicht den Faden, und so auch leider manchmal das Interesse.

Ich finde es ist alles in allem auf jeden Fall kein schlechtes Buch, es ist jedoch speziell. Es ist sicher nicht für Jedermann etwas und man sollte definitiv die Leseprobe lese, bevor man sich ganz darauf einlässt.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Das Geheimnis von Wishtide Manor

Das Geheimnis von Wishtide Manor
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Laetitia Rodd ist eine Spürnase wie sie im Buche steht. Mit Instinkt und Feingefühl steht sie ihrem Bruder zur Seite, die Wahrheit herauszufinden und damit die Klienten ihres Bruders vor ungerechten Urteilen ...

Laetitia Rodd ist eine Spürnase wie sie im Buche steht. Mit Instinkt und Feingefühl steht sie ihrem Bruder zur Seite, die Wahrheit herauszufinden und damit die Klienten ihres Bruders vor ungerechten Urteilen zu bewahren. Zu Beginn der Geschichte gibt es jedoch (noch) kein Verbrechen, stattdessen soll sie die Wahrheit über Helen Orme aufdecken. Charles Calderstone, Sohn aus bestem Hause, ist bis über beide Ohren in sie verliebt, doch sie scheint nicht die zu sein, für die sie sich ausgibt, noch dazu treffen mysteriöse Drohbriefe bei Charles Vater ein. Doch dann geschieht tatsächlich noch ein Mord und Mrs. Rodd muss an der Seite ihres Bruders die Wahrheit aufdecken.

Der Schreibstil der Autorin passt hervorragend zur Geschichte und vor allem zu der Hauptperson in diesem Buch. Die altmodische Sprache und die Handlung lässt einen sofort an Miss Marple denken. Viel wird ausführlich beschrieben und verglichen, was zwar einerseits sehr passend ist, andererseits an manchen Stellen aber zu etwas Langatmigkeit geführt hat.

Laetitia Rodd ist eine ausgesprochen sympathische Protagonistin. Sie ist intelligent und wachsam, ihr entgeht absolut nichts. Sie schildert ihre Meinung zu jeder Situation und Person sehr ausführlich. Mir hat vor allem gut gefallen, dass sie zwar sofort ihren ersten Eindruck schildert aber auch wie sich ihre Meinung (vor allem gegenüber Personen) im Laufe von Gesprächen ändert und sie sich eingesteht oft mit falschen Vorurteilen in das Gespräch eingestiegen zu sein. Sie trägt ihr Herz am rechten Fleck und ist gütig und großzügig und macht durch diese Art die Menschen gesprächig.

Der Fall an sich und die Auflösung am Ende haben mir dann aber nur mittelmäßig gefallen. Wer letztendlich der Mörder ist, ist zwar eine nette unvorhersehbare Wendung, trotzdem konnte ich die Motive und den Werdegang der Geschehnisse nicht logisch nachvollziehen. Auch das letztendliche Geständnis und der „Showdown“ sind viel zu seicht und sehr locker verlaufen. Mir kam es so vor als hätte die Autorin am Ende keine Lust mehr gehabt. Auch die eigentliche Idee des Falles kam mir unausgereift vor.

Alles in allem lebt das Buch von der pfiffigen Hauptdarstellerin, der Rest hat Verbesserungsbedarf.