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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2018

Der Herzensbrecher

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
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Eine junge Frau entschließt sich endlich ihren gewalttätigen Mann zu verlassen. Mit ihrer kleinen Tochter will sie in ein Frauenhaus fliehen, doch nur die Tochter wird lebend gefunden. Die Mutter: grausam ...

Eine junge Frau entschließt sich endlich ihren gewalttätigen Mann zu verlassen. Mit ihrer kleinen Tochter will sie in ein Frauenhaus fliehen, doch nur die Tochter wird lebend gefunden. Die Mutter: grausam ermordet, der Täter stahl zudem ihr Herz. Phil Brennan und seine Ex Marina Esposito gehen sich eigentlich aus dem Weg, müssen sich für diesen Fall aber zusammenraufen. Denn der Mörder ist noch nicht fertig.

Ich habe einige Bände aus der Reihe gelesen, jedoch nicht alle. Das ist aber kein großes Problem, man kann der Handlung auch so gut folgen, nötige Informationen werden eingestreut. Die Autorin ist mir eigentlich für ihre spannenden und wendungsreichen Thriller bekannt, hier geht die Rechnung aber nicht so richtig auf. Den Täter hat man relativ schnell im Visier, auch sonst folgt der Fall üblichen Thrillerpfaden; hier gibt es also wenig echte Überraschung. Am spannendsten war eigentlich für mich die Entwicklung von Brennan, den man in seiner jetzigen Form kaum wiedererkennt. Mit seiner Art und v.a. seinem Selbstmitleid ging er mir zwar zunehmend auf die Nerven, aber das brachte zumindest etwas Schwung in die Geschichte. Carvers Stil ist sehr flüssig, und so ist der etwas maue Fall recht schnell gelesen. Ich fand diesen Band nicht ganz schlecht, weiß aber, dass die Autorin es besser kann.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Ausflug in den hohen Norden

Helle Tage, helle Nächte
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Frederike hat gerade eine Scheidung hinter sich, den Job gekündigt und braucht eine Auszeit. Sie tingelt mit ihrem VW-Bus gerade durch Südeuropa als sie von ihrer Ziehmama und Tante Anna erfährt, dass ...

Frederike hat gerade eine Scheidung hinter sich, den Job gekündigt und braucht eine Auszeit. Sie tingelt mit ihrem VW-Bus gerade durch Südeuropa als sie von ihrer Ziehmama und Tante Anna erfährt, dass diese an Krebs erkrankt ist. Ihr sehnlichster Wunsch: Frederike möge einen Brief für sie abliefern. In Lappland! Die macht sich auf den langen Weg in den kargen Norden.

Eigentlich passt das Buch nicht so recht in mein Beuteschema, ich habe es aber doch sehr gerne gelesen. Die Geschichte wird mal aus Frederikes, mal aus Annas Perspektive erzählt, ich mag beide Figuren wirklich gerne. Sie haben viel durchgemacht, das Herz aber trotzdem am rechten Fleck. Ihre samische Abstammung wird immer wieder thematisiert, zusammen mit Rikes Ausflug nach Lappland erfährt man quasi nebenbei sehr viel über Land, Leute und deren Traditionen. Auch die Natur und die Landschaft dort nehmen großen Raum in der Geschichte ein, ohne eintönig oder lückenfüllend zu wirken. Im Gegenteil, die Ruhe, die man dort finden kann, kommt auch beim Leser an. Die Handlung selbst ist jetzt nicht sehr überraschend, auch Annas Geheimnis ist für den Leser schnell keines mehr. Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, denn die Stimmung hat für mich vieles gerettet. Die Autorin schreibt sehr angenehm und so ist „Helle Tage, helle Nächte“ ein eher ruhiges und doch interessantes Buch.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Abgetaucht

Manhattan Beach
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New York, Anfang der 1940er: die taffe Anna muss wie viele Frauen die Jobs der Männer übernehmen, die in Übersee an der Front sind. Sie arbeitet in der Marinewerft, noch allerdings am Fließband. Sie wünscht ...

New York, Anfang der 1940er: die taffe Anna muss wie viele Frauen die Jobs der Männer übernehmen, die in Übersee an der Front sind. Sie arbeitet in der Marinewerft, noch allerdings am Fließband. Sie wünscht sich sehnlichst den Job als Taucherin, ein Novum. Auch zuhause erwartet sie ein anstrengender Alltag, hat der Vater doch die Familie verlassen und Anna muss sich gemeinsam mit ihrer Mutter um die behinderte Schwester kümmern.

Ich fand den Ausflug in diese Zeit sehr spannend, die Situation in einem Kriegsland weit ab von der Front. Auch über die Taucherinnen der Marinewerft wusste ich vorher quasi nichts, habe einiges dazugelernt. Trotzdem hätte ich mir doch erhofft, dass der Fokus etwas mehr auf diesem Thema liegt, es nimmt doch sehr viel weniger Raum ein als erwartet. Der Zeitkolorit wirkt sehr authentisch und bildhaft, die Stimmung der Bevölkerung wird gut wiedergegeben, auch die Ausflüge in die Welt von Glamour oder zwielichtigen Nachtclubs gelingen der Autorin sehr gut. Den Erzählstil mochte ich sehr, den Aufbau der Handlung weniger. Immer wieder gibt es Rückblicke und noch mehr Rückblicke, die Perspektive wechselt nicht immer nachvollziehbar zwischen drei Personen hin und her. Mir war das zwischenzeitlich zu gewollt. Mir war zudem das Ende ein bisschen zu mainstream, das passte nicht so gut zum Rest der außergewöhnlichen Handlung. Insgesamt für mich ein nicht ganz runder Roman, der trotzdem auch einiges zu bieten hat.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Seichte Unterhaltung

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Luisa schafft in den 1920ern den Absprung: statt ihrer Mutter weiterhin als Wäscherin zu helfen und sich vom Onkel drangsalieren zu lassen, wird sie bei den mondänen Mitfords Kindermädchen. Vor allem mit ...

Luisa schafft in den 1920ern den Absprung: statt ihrer Mutter weiterhin als Wäscherin zu helfen und sich vom Onkel drangsalieren zu lassen, wird sie bei den mondänen Mitfords Kindermädchen. Vor allem mit der nur zwei Jahre jüngeren Nancy versteht sie sich blendend. Gemeinsam finden sie sich plötzlich in den Mordermittlungen rund um den Tod von Florence Shore, der Nichte der berühmte Florence Nightingale wieder.

Mit „Der Verdacht“ liefert Jessica Fellowes den ersten Band rund um die Mitfordschwestern, die in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts die High Society mitprägten. Die Autorin schafft es leider nicht so richtig, die goldenen Zwanziger aufleben zu lassen. In Ansätzen ist die Atmosphäre da, aber so recht überzeugend gelingt es nicht. So spielt die Handlung irgendwie im luftleeren Raum, was ich sehr schade fand. Der Fall entwickelt sich recht spannend, braucht aber lange Anlaufzeiten; immer hat man zudem im Hinterkopf, dass er auf Tatsachen beruht. Man muss ein bisschen ausblenden, dass die zwei Teenies und ein Bahnpolizist unrealistischerweise die einzigen sind, die sich um diesen Tod Gedanken machen, die „echte“ Polizei tritt quasi gar nicht in Aktion. Auch sonst muss man immer mal wieder Fünfe gerade sein lassen, nicht immer ist mir das gelungen. Die Figuren sind recht gut gestaltet, in diesem Band kristallisiert sich allerdings nicht so richtig raus, warum die Reihe nach den Mitfordschwestern benannt ist; Nancy gehört zwar zu den Hauptfiguren, steht aber nie so richtig im Mittelpunkt. Der Erzählstil ist sehr angenehm, die Geschichte liest sich sehr schnell, aber ohne rechten Gehalt. Ich bin mit der Reihe nicht so richtig warm geworden, würde weiteren Bänden (v.a. den über Unity Mitford) aber noch eine Chance einräumen.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Undying

Undying – Das Vermächtnis
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Auf dem fernen Planeten Gaia begegnen sich zwei außergewöhnliche Teenies. Mia schlägt sich seit Jahren durch die Unterwelten Chicagos und versucht nun außerirdische Technologien zu rauben um endlich der ...

Auf dem fernen Planeten Gaia begegnen sich zwei außergewöhnliche Teenies. Mia schlägt sich seit Jahren durch die Unterwelten Chicagos und versucht nun außerirdische Technologien zu rauben um endlich der Armut zu entfliehen und ihre Schwester freizukaufen. Jules scheint auf den ersten Blick keine Probleme zu haben, mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen, verfügt er zudem über eine hohe Intelligenz und scheint nur zu Forschungszwecken auf Gaia zu sein. Scheint.

Mir hat die Teenie-Sci-Fi-Story aus der Feder des Autorenduos Spooner/Kaufman ganz gut gefallen. Die Figuren machen Spaß, auch wenn man jetzt keine ganz tiefgreifenden Charaktere erwarten sollte. Die vorwitzige Mia in Kombination mit dem wohlerzogenen Jules sorgten für mehr als einen Lacher; der Perspektivwechsel zwischen den beiden bringt zusätzlich Tempo in die Angelegenheit. Als Team funktionieren sie sehr gut und trotzen allen Gefahren. Die hätten für meinen Geschmack zwar etwas heftiger ausfallen dürfen, aber da wollte man jugendliche Leser wohl nicht zu sehr strapazieren. Auch die Rätsel und Aufgaben, die auf die Jules und Mia warten, kamen an manchen Stellen etwas mau daher und hätten durchaus etwas ausgefallener werden dürfen. Der Erzählstil ist locker und flott, die Dialoge witzig. Dieser erste Band hat durchaus Potential, wenn auch mit einigen Schwächen. Trotzdem bin ich am Ende doch neugierig geblieben wie es auf Gaia weitergehen mag. Band 2 darf kommen.