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Veröffentlicht am 17.09.2018

Geheimdienstfäden

Slow Horses
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River Cartwright hat Mist gebaut und wurde zu den Slow Horses versetzt. Der Ort an dem Geheimdienstleute landen, die aussortiert wurden, deren Karrieren am Ende sind. Hier hat Jackson Lamb das Sagen.

Das ...

River Cartwright hat Mist gebaut und wurde zu den Slow Horses versetzt. Der Ort an dem Geheimdienstleute landen, die aussortiert wurden, deren Karrieren am Ende sind. Hier hat Jackson Lamb das Sagen.

Das Cover zeigt den Big Ben bei typischen Londoner Wetter und ist in einem blaugrüngrau gehalten.

Ausgehend von Klappentext und dem Anfang des Buches, könnte man davon ausgehen, das es sich um die Geschichte von River handelt. Dem ist in gewisser Weise auch, da man über ihn die meisten Hintergrundinformationen und Gedankengänge mitbekommt, aber Mick Herron hat sich nicht darauf beschränkt, die Ereignisse dieses Buches nur aus einer Perspektive zu erzählen.
Neben dem schon erwähnten River, der nicht auf den Kopf gefallen ist und auch recht schlagfertig sein kann, trifft man in diesem Buch noch auf ein Sammelsurium an traurigen und gescheiterten Existenzen, die ihren Dienst auf dem Abstellgleis des Geheimdienstes ausüben. Wie Ho, der zwar ein Genie am Computer ist, aber Menschen nicht leiden kann. Loy, der das Pech hatte etwas liegen zu lassen, was nicht hätte liegen bleiben dürfen. Lamb, der nicht damit rechnen darf, den Preis des nettesten Chefs zu bekommen. Oder Hassan, der einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war. Wahrlich keine Kuschelcharaktere, aber jeder auf seine Art sehr gut in Szene gesetzt.

Durch die Vielzahl an Charakteren, die in diesem Buch ihren Fußabdruck hinterlassen, kommt es zu schnellen Szenen- und Perspektivwechseln, auf die man sich einlassen muss, wenn man sich vom Buch nicht verwirren lassen will. Auch spielt der Autor mit den Erwartungen der Leser und kann einen schon mal in die Irre führen. Und das alles durchsetzt mit typischer britischer Trockenheit, mal lakonisch, mal sarkastisch oder ironisch.

Nach dem starken Anfang braucht ich zwar etwas um in das Buch hineinzukommen und mich an die schnell wechselnden Szenen zu gewöhnen, aber als es so weit war, gefiel mir das was ich las immer mehr und ließ mich hineinziehen in die Ränkespiele des britischen Geheimdienstes.
Für mich ein gelungener Thriller und Reihenauftakt, auf dessen Fortsetzung ich nun gespannt warten werde.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Zwischen hassen und lieben

Save You
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James hat ihr das Herz gebrochen. Ruby versucht darüber hinweg zu kommen, aber alles erinnert sie schmerzhaft an ihn. Als er dann reumütig vor ihr steht, muss sie sich entscheiden ob sie sie es wagen kann ...

James hat ihr das Herz gebrochen. Ruby versucht darüber hinweg zu kommen, aber alles erinnert sie schmerzhaft an ihn. Als er dann reumütig vor ihr steht, muss sie sich entscheiden ob sie sie es wagen kann ihm noch mal zu vertrauen.

Mit leichter Farbabweichung und einem ähnlichen Titel wie Teil 1 ist der Wiedererkennungswert des Covers hoch und Design zudem sehr ansprechend.

Im zweiten Band der Reihe trifft man auf die schon bekannten Gesichter und schnell war ich wieder in der Geschichte um Ruby und James versunken. Mona Kasten hat meiner bisherigen Erfahrung nach ein Talent dafür Charaktere zu erschaffen, die man einfach lieb haben muss (na gut – nicht alle, aber wen man nicht leiden kann, der hat es auch meist nicht verdient), und mit diesen begibt man sich unweigerlich auf eine Gefühlsachterbahn und fiebert mit ihnen mit und hofft, dass sie die richten Entscheidungen treffen und ihr Glück finden.
Neben James und Ruby gibt es auch ein wieder sehen mit Lydia, Ember, Lin, Wren, Alistair, Kesh und Cyrus, die nicht nur schmückendes Beiwerk sind, sondern selbstständige Charaktere mit eigenen Wünschen und Problemen. Dadurch haben auch die Nebenhandlungen genug Substanz um sich alleine behaupten zu können und nicht im Hintergrund zu versinken.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, ansprechend und die Seiten fliegen nur so, wenn man sich einmal festgelesen hat. Und jetzt muss ich unbedingt herausfinden wie die Geschichte ausgeht, denn ein Band fehlt mir ja noch.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Der etwas andere Weltuntergang

Die Formel
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Lyle Fontanelle wollte eigentlich nur eine neuartige Anti-Aging-Lotion entwickeln. Doch sein Produkt hat unerwartete Nebenwirkungen. Was aber seine Chefs nicht davon abhält zu überlegen, wie man damit ...

Lyle Fontanelle wollte eigentlich nur eine neuartige Anti-Aging-Lotion entwickeln. Doch sein Produkt hat unerwartete Nebenwirkungen. Was aber seine Chefs nicht davon abhält zu überlegen, wie man damit trotzdem Geld verdienen kann.

Mit einer Handcreme zum Weltuntergang. Auf die Idee muss man erst mal kommen und es dann auch noch so umzusetzen, dass der Leser sich auf die Idee einlässt. Dies ist Dan Wells bei mir gelungen und auch wenn es nicht sein stärkstes Buch ist, so hat er des dennoch geschafft mich mit seinem typischen Erzählstil für das Buch einzunehmen.

Das die Geschichte auf einen Weltuntergang drauf zu steuert ist von Anfang an klar, den der Leser wird als erstes von einem Countdown begrüßt, der die Tage bis zum Ende der Welt hinunter zählt. Wie dieser letztendlich aussieht oder ab er noch aufgehalten werden kann? Das wird jeder selbst herausfinden müssen und dabei Lyle auf seinem Weg begleiten, dessen Sicht es ist durch die man die Ereignisse des Buches hauptsächlich erlebt. Lyle war für mich nicht gerade ein Sympathieträger was einige seine Gedanken und Handlungen betrifft, aber der Weg zum Weltuntergang ist doch oft mit guten Intentionen gepflastert, die nicht so ganz nach Plan verliefen.

Zwischen Profitdenken, Anerkennung und Schönheitswahn hat Dan Wells hier eine Szenario entworfen, das ohne Naturkatastrophen, Aliens oder Zombies auskommt, sondern von einer einzigen Entscheidung ins Rollen gebracht wurde. Von einer Entscheidung, der man nie im Leben solche Konsequenzen zugetraut hätte.

Ein flüssig zu lesendes Buch von einem etwas anderen Weltuntergang.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Killer in Ausbildung

American Assassin - Wie alles begann
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Mitch Rapp lässt sich von einer Organisation rekrutieren, die es offiziell gar nicht gibt. Seine Aufgabe wird es sein unliebsame Personen aus dem Weg zu räumen. Aber vorher gibt es noch einiges zu lernen.

Ich ...

Mitch Rapp lässt sich von einer Organisation rekrutieren, die es offiziell gar nicht gibt. Seine Aufgabe wird es sein unliebsame Personen aus dem Weg zu räumen. Aber vorher gibt es noch einiges zu lernen.

Ich muss gestehen, dass die Bücher von Vince Flynn bisher an mir vorbeigegangen sind und das obwohl ich einem guten Thriller nie abgeneigt bin. Aufmerksam geworden bin ich auf diese Reihe nur, weil es verfilmt worden ist und einer meiner Lieblingsschauspieler mitspielt. Neugierig wie ich nun mal musste ich jetzt nun mal wissen was Film und Buchvorlage gemeinsam haben. Nicht viel wie ich schnell bemerkte. Bis auf einige Eckpfeiler und Charaktere gehen beide ganz unterschiedliche Wege, die ich hier aber nicht im Einzelnen Erläutern werde – keine Angst.
Aber diese großen Unterschiede haben natürlich auch ihre Vorteile, so konnte das Buch mich überraschen und an seine Seiten fesseln, den es ist wirklich gut geschrieben. Die Erzählperspektive nimmt immer mal wieder einen anderen Charakter ins Visier und lässt den Leser über dessen Schulter blicken. Wie über die von Mitch Rapp, der sich nicht in die übliche Agentenschublade stecken lässt, oder Stan Hurleys, der Rapp eher skeptisch gegenüber steht. Und nicht zu vergessen Shvets, der zwar für die Gegenseite arbeitet, aber durchaus mal für Erheiterung sorgen konnte. Sowieso sind die Bösewichte des Buches keine starren, kaltherzigen Schablonengangster, die nach Schema F handeln, sondern sehr lebendig und glaubhaft agierende Charaktere, die ihre ganz eigene Persönlichkeit haben.

„American Assassin“ ist ein gelungener Politthriller, der alles hat was er braucht um mich überzeugen zu können. Spionage, Ränkespiel, Vergeltung, wohldosierte Action und Charaktere, denen man ihr Vorgehen abnimmt. Bestimmt nicht das letzte Buch es Autors, das ich gelesen habe.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Rache, Blut und Macht

Fire Queen
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Madox ist ein Verräter. Wie kann es nur sein, das Saphira sich so in ihm getäuscht hat. Jetzt ist sie auf Rache aus – wenn nur ihr Herz der gleichen Meinung wäre.

Wo „Cold Princess“ endete setzt „Fire ...

Madox ist ein Verräter. Wie kann es nur sein, das Saphira sich so in ihm getäuscht hat. Jetzt ist sie auf Rache aus – wenn nur ihr Herz der gleichen Meinung wäre.

Wo „Cold Princess“ endete setzt „Fire Queen“ gleich wieder an und zieht einen sofort mitten hinein in die düsteren Seiten Palermos, dahin wo die Mafia regiert und zwei Familien um die Vorherrschaft kämpfen. Wo man nicht weiß wem man noch vertrauen kann und auf alles gefasst sein sollte – auch das unerwartete.
Wie schon der erste Teil, so hält sich auch der zweite nicht zurück wenn es um Gewalt geht, um skrupelloses Verhalten und einer Härte mit der man sich Respekt verschaffen will. Aber trotzdem kann man hier und da einen Blick in das Innerste der Charaktere werfen, und findet Gefühle, die ja nicht nach Außen dringen sollen – Gefühle die vielleicht als Schwäche ausgelegt werden könnten.
So versucht Madox sich als neuer Capo der Vargas zu etablieren. Saphira versucht dem begangenen Verrat auf ihre Art zu begegnen und sinnt nach Rache. Und eine Person hat ihre ganz eigenen Pläne und schreckt nicht vor Blutvergießen zurück um diese zu erreichen.

Auch „Fire Queen“ weiß wieder einen in seinen Bann zu ziehen, auch wenn ich den ersten Teil ein klein wenig atmosphärisch dichter fand in seinem Erzähltempo, eindringlicher. Aber das Ränkespiel um Macht, Familie, Rache und den damit einhergehenden Intrigen ließen mich dennoch wieder an den Seiten kleben und mit Madox, Saphira und Co. mitfiebern.
Die Autorin hat für mich einen guten Abschluss für diese Geschichte gefunden und das ganze Szenario sehr gekonnt umgesetzt. Hat mir wieder gut gefallen.