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Veröffentlicht am 27.10.2018

Von Pferden und Menschen

Saphir - Rebellische Herzen
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Sozialstunden in einem Pferdestall ableisten, das möchte Roxy erstmal gar nicht. Zu sehr tut die Erinnerung weh und nochmal möchte sie das nicht erleben. Doch ihr bleibt keine Wahl und sie erlebt neben ...

Sozialstunden in einem Pferdestall ableisten, das möchte Roxy erstmal gar nicht. Zu sehr tut die Erinnerung weh und nochmal möchte sie das nicht erleben. Doch ihr bleibt keine Wahl und sie erlebt neben einem vernachlässigten Schulstall auch das elitäre und ist durchaus fehl am Platz. Dort trifft sie auf Saphir, ein ehemaliges Rennpferd, voller Angst und völlig un-verstanden von seinen Besitzern. Und auch Nolan, der Sohn des Stallbesitzers, steht Roxy nicht abwertend gegenüber.
Dieser erste Band der Reihe um Saphir ist ohne großen Schnickschnack geschrieben, es gibt keine Längen und die wichtigen Dinge sind gut ausgedrückte dargestellt. So kann man als Leser Roxys Beweggründe sehr gut nachvollziehen und fühlt mit ihr und Saphir. Es werden in dieser Geschichte ganz viele Punkte angesprochen. Vom Umgang mit Pferden, Menschen, die aufgrund ihres Geldes blind und taub gegenüber anderen sind und Freundschaft. Viel-leicht sind ein paar Dinge ein wenig übertrieben dargestellt, wird ein Klischee bedient. Das passt aber zur Geschichte. Diese ist rundum gelungen und vom Schreibstil auch für jüngere Leser gut zu lesen. Dazu vermittelt sie noch ganz viel Wichtiges.
Gerne möchte ich erfahren, wie es mit Roxy, Nolan und Saphir weiter geht.
Der Einband gefällt mir richtig gut, einfach gehalten doch auch edel.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Harte Vergangenheit und Kampf für die Zukunft

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
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Der zweite Band der Victorian Rebels – Reihe. Im ersten Roman lernt der Leser schon kurz Christopher Argent kennen, hier geht es nun um ihn. Christopher wuchs im Newgate Ge-fängnis auf, kennt daher Dorian ...

Der zweite Band der Victorian Rebels – Reihe. Im ersten Roman lernt der Leser schon kurz Christopher Argent kennen, hier geht es nun um ihn. Christopher wuchs im Newgate Ge-fängnis auf, kennt daher Dorian Blackwell, und verlor dort auch seine Mutter. Seitdem sind Gefühle eher hinderlich um zu überleben und auch nach der Zeit im Gefängnis ist es bei seiner Tätigkeit als schneller und effizienter Killer besser, keine Gefühle zu haben.
Doch dann tritt Millie LeCour in sein Leben, als Auftrag.

Zu Anfang und auch während der Geschichte, gibt es Rückblicke in Christophers Kindheit und vorheriges Leben. So lernt man als Leser die Gründe für sein gefühlloses Verhalten kennen. Doch Millie knackt seine Mauern Stück für Stück, genau wie ihr Sohn.
Die Gefühlswelten von Christopher und Millie sind sehr gut dargestellt, beschrieben. Man kann ihr Handeln und ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Millie beweist Stärke indem sie sich von Christophers Art überhaupt nicht abschrecken lässt und ihm zeigt, dass er gar nicht so „furchtbar“ ist. Dazu gilt es noch eine schlimme Verbrechensserie aufzuklären. Auch Dorian und seine Frau aus dem ersten Band tauchen wieder auf. Dorian erkennt Christophers Problem und ist dann auch mal recht deutlich. Andere erkennen eher als Christopher was mit ihm los ist.
Ich mag ja solche zerrissene, männliche Charaktere wie Christopher Argent. Die Autorin beschreibt das sehr gut und die Handlung passt wunderbar. Dazu sind immer wieder emotionale Szenen vorhanden, die wirklich ans Herz gehen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Zwischendurch hat mir manchmal, ein ganz wenig gefehlt bei der Beschrei-bung von Christophers Gefühlschaos.
Auch der zweite Roman der Victorian Rebels hat mir wieder gut gefallen und ich hätte gerne noch mehr über Christopher Argent gelesen. Bei diesen speziellen Männern und deren Geschichten freue ich mich schon auf den nächsten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Handlung
Veröffentlicht am 11.09.2018

Wellnesswochenende

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt
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Demnächst steht der fünfzigste Geburtstag an und Doris mag diesen Tag überhaupt nicht feiern. Sie ist in ihrem Alltagstrott gefangen, leidet unter den Wechseljahren. Dazu scheint ihr Mann heimlich eine ...

Demnächst steht der fünfzigste Geburtstag an und Doris mag diesen Tag überhaupt nicht feiern. Sie ist in ihrem Alltagstrott gefangen, leidet unter den Wechseljahren. Dazu scheint ihr Mann heimlich eine große Geburtstagsfeier zu planen. Doris möchte nur noch weg und kann ihre früheren Schulfreundinnen für ein Wellness-Wochenende organisieren. Bei Sauna und Anwendungen kommt bei Doris, Anke und Katja viel zur Sprache und im Endeffekt zeichnet sich eine Neuorientierung ab.
Dies ist mein erster Roman von der Autorin und ich bin positiv angetan. Die Erzählung ist kurz und knapp gehalten, allein dadurch liest sich die Geschichte schon flott. Dazu sind die Dialoge ganz prima. Ob es die Gespräche zwischen Doris und ihrer Mutter sind, oder eben zwischen den drei Freundinnen. Die manches aus der Vergangenheit klären, Einsichten brin-gen und Mut für die Zukunft machen.
Ich habe Worte wie kurzweilig, humorvoll, ehrlich bei Beschreibungen für dieses Buch gele-sen und kann diesen nur zustimmen. Selber bin ich in dem Alter und es ist da manchmal schon was wahres dran. Es wird ein wenig an der Oberfläche gekratzt und das reicht meiner Meinung nach auch aus, tiefgründige Gedanken kann man sich selber machen. Der Blick aufs älter werden bleibt nichts aus, hoffen wir, dass wir uns dabei den Humor und die Tat-kraft erhalten.
Mir hat der Roman gut gefallen und mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Zusammentreffen im Winter

Ein unvergänglicher Sommer
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Ein Schneesturm und ein Auffahrunfall bringen drei völlig verschiedene Menschen zusam-men. Aufgrund dieses ungeplanten Zusammentreffens und der Notwendigkeit zu unkonven-tionellen Lösungen wird die Vergangenheit ...

Ein Schneesturm und ein Auffahrunfall bringen drei völlig verschiedene Menschen zusam-men. Aufgrund dieses ungeplanten Zusammentreffens und der Notwendigkeit zu unkonven-tionellen Lösungen wird die Vergangenheit der Drei erzählt. Der ist der eigenbrötlerische Professor Richard, der strikt nach einem eigenen Plan vor sich hin lebt, aber eher existiert. Seine derzeitige Untermieterin Lucia stammt aus Chile und ist derzeit Gastdozentin an Richards Universität. Und Evelyn, aus Guatemala und als Kindermädchen beschäftigt. Die Geschichte aller drei ist von schlimmen Erlebnissen geprägt.
Ich fand es erstaunlich wie eine schon etwas skurril wirkende Geschichte in der Gegenwart so von den Geschehnissen aus der Vergangenheit der Protagonisten getragen wird.
Der Roman steckt voll mit fast beiläufig eingefügten Lebensweisheiten, Humor (auch oft eher der dunkle), Einsichten und geschichtlichen Hintergrundinformationen. Und natürlich auch von der Liebe, die sich zwischen Richard und Lucia entwickelt und dem Mut diese zu leben.
Es werden hier ganz viele Bereiche angesprochen, diese Geschichte ist absolut umfassend und ganz schlecht zu beschreiben. Der Schreibstil ist toll, selbst die schlimmen Erlebnisse der drei Hauptcharaktere sind fast schon leicht zu lesen. Ich finde, dieses Buch wirkt wirk-lich lange nach, es sind so viele Punkte, die erst im Nachhinein noch berühren, zum Nach-denken bringen.
Ein Roman, der irgendwie Mut macht, auch die größten Unbillen des Lebens durchzustehen, den Humor über sich selbst nicht zu verlieren und versuchen zu genießen. Ein Roman, der zeigt zu was Menschen fähig sind und der zeigt, dass die Liebe dann doch zählt. Ich sage mal, im typischen Stil von Isabel Allende, unverwechselbar.
Es beginnt und endet mit einem Zitat von Albert Camus. Das Cover finde ich passend in der Gestaltung.

Veröffentlicht am 24.08.2018

Drei Frauen verbunden in der Geschichte

Alligatoren
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Branchville, ein kleiner Ort in der Nähe von Charleston zu der Zeit wo die erste Generati-on nach der Sklavenbefreiung älter wird. Drei Frauen, die so unterschiedliche sind, eigent-lich nichts gemeinsam ...

Branchville, ein kleiner Ort in der Nähe von Charleston zu der Zeit wo die erste Generati-on nach der Sklavenbefreiung älter wird. Drei Frauen, die so unterschiedliche sind, eigent-lich nichts gemeinsam haben und durch die Geschehnisse doch sehr eng was miteinander zu tun bekommen.
Annie, die Frau eines Plantagenbesitzers, deren Familie zerbrochen ist und sie erst spät und durch Zufall erfährt, warum. Gertrude, eine Weiße aus armen Verhältnissen, die ei-nen brutalen Mann hat und mit ihren Töchtern kurz vorm Verhungern steht. Und Oretta, die farbige Haushälterin von Annie die ihren Mann über alles liebt und das Auskommen durch ihre Arbeit hauptsächlich bestreitet. Allein die einzelnen Geschichten der Frauen sind erschütternd. Was dann passiert, als sie immer mehr miteinander zu tun haben, sich ihre Geschichten verbinden, ist lesenswert. Jede versucht auf ihre eigene Art und Weise für sich und eine Art Freiheit zu kämpfen.
Die Autorin schreibt so, dass man sich durchs Lesen schon in den Süden versetzt fühlt. Die Geschehnisse konnte ich mir wirklich gut bildlich vorstellen und die entsprechenden Stimmungen sind ebenfalls gut dargestellt. Immer mehr hat mich dieser Roman in seinen Bann gezogen. Eine sehr gut erzählte Geschichte, wie die Frauen in einer männerdomi-nierten Welt um ihre Freiheit, um ihr Recht kämpfen.