Auf dem Weg nach Hause
BlancaDie 15-jährige Blanca hat einen Traum: endlich ein Zuhause haben. Zeit ihres Lebens wurde Blanca von ihrer Mutter von einem Ort zum anderen geschleppt, ohne dass sie jemals Wurzeln schlagen konnte. Alltägliche ...
Die 15-jährige Blanca hat einen Traum: endlich ein Zuhause haben. Zeit ihres Lebens wurde Blanca von ihrer Mutter von einem Ort zum anderen geschleppt, ohne dass sie jemals Wurzeln schlagen konnte. Alltägliche Dinge wie Heimat und echte Freundschaften sind für Blanca ein Fremdwort.
Doch Blanca hat einen Plan: Nach einem Streit mit ihrer Mutter haut sie ab und will nach Italien - zurück an den einzigen Ort, an dem sie je glücklich war...
Nach Lesen dieses Buches kann ich der Geschichte insgesamt sehr viel abgewinnen. Ich mag es, wie dieses Buch mit Gegensätzen spielt. Im Speziellen wird Blancas Mutter zu Beginn des Buches als freiheitsliebende und mutige sowie unkonventionelle Frau dargestellt. Doch Blanca merkt nach und nach, dass sich hinter dieser Fassade nichts anderes als Angst und Feigheit verbirgt, wofür sie ihre Mutter verachtet.
Blanca stellt jedoch mit der Zeit fest, dass sie ihrer Mutter in dieser Hinsicht gar nicht so unähnlich ist. Schließlich schlägt Blanca nach der Enttäuschung mit Ambra sämtliche Gelegenheiten auf tiefere Beziehungen aus und beschränkt sich auf oberflächliche Kontakte mit wildfremden Personen. Es scheint, als ob sie ihrer Mutter, welche sie einerseits liebt und dennoch verachtet, trotz der zunehmenden Entfernung nicht ganz entfliehen kann.
Andererseits beeindruckt mich hier auch die Kompromisslosigkeit mit der Blanca ihr einziges Ziel, ein Wiedersehen mit Karl und Toni, verfolgt und sich durch nichts davon abbringen lässt. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Mut und Angst und auch der Leser stellt sich häufiger die Frage, wie er selbst in solchen Situationen handeln würde.
Das Ende bzw. der letzte Satz dreht die ganze Geschichte noch einmal völlig, da nicht klar daraus hervorgeht, ob die Geschichte nun als Happy-End oder als Alptraum für die Protagonistin endet. Hier spielt die Autorin den Ball an den Leser weiter, der sich seine eigene Meinung dazu bilden soll, was ich sehr interessant finde.
Kritisch anmerken muss ich, dass ich die Geschichte an manchen Stellen etwas arg konstruiert fand und auch dass ich mich mit dem Schreibstil nicht hundertprozentig anfreunden konnte. Es gab Phasen, wo ich gut in der Geschichte drin war, aber wiederum gab es auch Momente, wo kein rechter Lesefluss bei mir aufkommen wollte.
Im Grunde bleibt ein positiver Gesamteindruck, da mich die Botschaft dieser Geschichte absolut erreicht hat.