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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2019

Da wäre mehr drin gewesen

Wenn du das hier liest
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Wie meine Vorrezensenten hakt es bei mir an den gleich zwei Punkten. Ich bin kein Fan von Brief-Romanen und im Endeffekt ist das hier einer, denn die Handlung wird nur aus Nachrichten in allen möglichen ...

Wie meine Vorrezensenten hakt es bei mir an den gleich zwei Punkten. Ich bin kein Fan von Brief-Romanen und im Endeffekt ist das hier einer, denn die Handlung wird nur aus Nachrichten in allen möglichen Varianten erzählt. Das kann durchaus funktionieren aber im vorliegenden Fall von "Wenn du das hier liest" sind nicht alle Darsteller gleich intensiv vertreten. Deshalb kommt auch die Dramatik in der Geschichte etwas zu kurz. D.H. es gibt sie vor allem im Blog der todkranken Iris, die vor ihrem Tod noch einmal sehr intensiv über ihr Leben und allgemein über den Sinn des Lebens resümiert. Das ist schön geschrieben und traurig-schön. Die Empfindungen der Schwester und ihres Freundes sind leider nicht so gut in Worte gefasst. Also nett aber nicht wirklich so, dass man Tränen in die Augen bekommt. Das hatte ich mir irgendwie erhofft.

Im Endeffekt hakt es bei diesem Buch vor allem an den falschen Erwartungen, mit denen ich es begonnen habe. Deshalb würde ich 3,5 Sterne aufgerundet auf 4 vergeben, denn der Schreibstil ist angenehm, das Cover toll und es liest sich schnell weg. Meiner Meinung nach wäre mehr drin gewesen und man hätte es vielleicht beim Blog belassen sollen und den Rest in einer normalen Prosa erzählen müssen, um den Herzen des Liebespaares näher zu kommen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

unterhaltsam

Die Ballade von Max und Amelie
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Ich habe ja schon eine Weile kein Safier-Buch mehr gelesen hatte aber die Ameisen-Wiedergeburtsbücher noch im Sinn. In die Richtung gingen also meine Erwartungen und die wurden eigentlich auch erfüllt.

Es ...

Ich habe ja schon eine Weile kein Safier-Buch mehr gelesen hatte aber die Ameisen-Wiedergeburtsbücher noch im Sinn. In die Richtung gingen also meine Erwartungen und die wurden eigentlich auch erfüllt.

Es ist ein unterhaltsames Hörbuch über zwei Hunde, die ihr Schicksal in die eigenen Pfoten nehmen und sich auf die Suche nach dem Herrchen des einen machen. Die Härte des Lebens auf der Straße, eine aufkeimende junge Hundeliebe und allerlei Widersacher unter Tier und Mensch stehen einer erfolgreichen Suche im Wege.

Safier hat einen unkomplizierten Erzählstil, gibt den Tieren menschenähnliche Charakter, Wünsche und Hoffnungen. Das muss man mögen aber Safier bemüht sich, den Tieren ein Mindestmaß an Animalität zu lassen.

Mir fehlte im Mittelteil etwas die Spannung. Das Ende lässt keine Fragen offen und setzt darauf, dass Leser gerne glückliche Hunde sehen wollen.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Ruth und ihr Vater

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
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Rachel Khong hat sich als Rahmenhandlung ein durchaus schweres Thema vorgenommen. Aber schon der Titel "Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte" weißt auf den Ton hin, in dem die Autorin sich der Sache ...

Rachel Khong hat sich als Rahmenhandlung ein durchaus schweres Thema vorgenommen. Aber schon der Titel "Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte" weißt auf den Ton hin, in dem die Autorin sich der Sache annimmt.

Ruth steckt in einer kleinen Lebenskrise und nimmt sich eine Auszeit. Sie zieht nach Hause und hilft der Mutter bei der Pflege ihres demenzkranken Vaters. Die Geschichte ist in einem Tagebuchstil geschrieben und der Ton teilweise recht flapsig und humorvoll. Teilweise ist es auch Galgenhumor oder eine schlecht verholene Traurigkeit über die Krankheit des Vaters, die man zwischen den Zeilen lesen kann.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es schafft einen bittersüssen Ton der der Demenz ein wenig die Bedrohlichkeit nimmt und einen kleinen Blick auf eine ganz normale Familie wirft, die auf ganz unspektakuläre Weise damir fertig wird.
Außerdem findet Ruth ganz nebenbei ihr inneres Gleichgewicht wieder.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Guter Krimi

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
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Das Setting war einerseits ungewöhnlich, denn Rumänien ist bei deutschen Krimiautoren eher selten der Ort des Geschehens. Außerdem entsprechen die Korruption und die Art, wie hier mit Verbrechen und Verbrechern ...

Das Setting war einerseits ungewöhnlich, denn Rumänien ist bei deutschen Krimiautoren eher selten der Ort des Geschehens. Außerdem entsprechen die Korruption und die Art, wie hier mit Verbrechen und Verbrechern verfahren wird, oberflächlich meinen Vorstellungen von Osteuropa.
Überrascht hat mich aber dann, worum es in diesem Krimi ging. Und das passte dann plötzlich auch gut in unsere scheinbar so heile Westeuropa-Welt. Denn auch bei uns wird Schindluder getrieben mit Land und Boden, mit Umwelt und Natur.
Also ein aktueller Stoff.

Oliver Bottini hat wieder mal einen komplexen und politisch brisanten Fall entworfen. Die Helden seiner Geschichte sind kantig und doch sympathisch, interger aber mit einer gewitzten Art.

Mir hat der Krimi gut gefallen. Ich kann ich empfehlen und fand auch schön, dass hier mal keine Reihe sondern ein Stand-alone drinnen war.

Veröffentlicht am 15.02.2018

3,5 Sterne

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
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Tess und Jonah hatten eine Online-Freundschaft. Nach und nach wurde diese so intensiv, dass es für Tess Liebe wurde. Aber dann begeht Jonah Selbstmord und lässt Tess mit all ihren Fragen und ihrem Schmerz ...

Tess und Jonah hatten eine Online-Freundschaft. Nach und nach wurde diese so intensiv, dass es für Tess Liebe wurde. Aber dann begeht Jonah Selbstmord und lässt Tess mit all ihren Fragen und ihrem Schmerz zurück. Dass wirft die 16jährige erst mal gehörig aus der Bahn und in alter Gewohnheit schreibt sie weiter an Jonah, bis sie plötzlich von dessen Account Antwort erhält.

Peter Bognanni hat einen angenehmen Erzählstil, der dieses Jugendbuch auch für Erwachsene gut lesbar macht. Dabei nimmt er sich eines heiklen Themas mit aller notwendigen Deutlichkeit und einer wohltuenden Normalität an. Es geht um den Tod. Nicht nur in Form eines schrecklichen Selbstmordes. Der will natürlich verarbeitet werden. Aber auf unkonventionelle Art erfahren die Protagonisten Verluste, Beerdigungen, Trauer, Ängste aber auch Freundschaft und Liebe. Die ganze Palette der menschlichen Gefühle wird in diesem Buch erzählt. Dabei hat der Autor einen Hang zum Skurrilen und zum Ungewöhnlichen.

Die Geschichte hat mir eigentlich gut gefallen allerdings, fand ich manche Aktionen der Charaktere nicht ganz nachvollziehbar oder sogar aufgesetzt. Am Ende hätte ich mir tatsächlich ein bisschen mehr Normalität gewünscht, um mich mehr in die Lage der Darsteller hineinversetzen zu können. 3,5 Sterne für eine unterhaltsame Story.