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Veröffentlicht am 29.08.2018

Schwarze Reichswehr

Schwarze Reichswehr
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Ein Kriminalroman, der im ersten Welkrieg bis zum Jahre 1928 spielt, also ungfähr 10 Jahre im Leben von Kommissar Gregor Lilienthal. Auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin wurde ein Mann vom Weihnachtsmann ...

Ein Kriminalroman, der im ersten Welkrieg bis zum Jahre 1928 spielt, also ungfähr 10 Jahre im Leben von Kommissar Gregor Lilienthal. Auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin wurde ein Mann vom Weihnachtsmann erschossen. Zwei Kinder sind Zeugen, können aber dazu nichts sagen, da sie unter Schock stehen. Der Kommissar kennt den Ermordeten, es war Unteroffizier Golo Bartels, der seine Kompanie schikanierte, wo er nur konnte. Gregor recherchiert und stellt fest, dass Golo ein Büro betrieb. Er sucht den Schuldigen bei seinen ehemaligen Kreigskameraden, die alle auf den Mann einen Riesenhass haben. Eine Zeuging will eine junge Frau weinden aus Golos Büro kommen sehen haben. Die Ermittlungen ziehen sich dahin, ohne dass es irgendwelche neuen Erkennnisse gibt. Dann im zweiten Teil kehren wir zu den Kriegserlebnissen zurück. Hautnah werden uns da die Kämpfe im Schützengraben erzählt, die Verwundungen der Soldaten beschrieben und auch wie die Ärzte die Verwundeten behandelten. Damals wurde der junge Joscha erstochen und Gregor hat bis heute den Mörder noch nicht gefunden. Ist er identisch mit dem Mördervon Golo Bartel? Gekonnt werden geschichtliche Personen wie Goebbels und Wessel mit fiktiven Personen gemischt, wir bekommen Einblick in die Kämpfe im ersten Weltkrieg, die Revolution danach, das Aufkommen der schwarzen Reichwehr und Hitlers. Das geschichtliche Geschehen wird wunderbar in die Kriminalgeschichte eingearbeitet. Auch die persönlichen Probleme von Gregor werden mit verarbeitet, die erste Frau ist während des Krieges gestorben und seine zweite Frau erwartet nun von ihm ein Kind. Wunderbar ist das Cober in sepiafarben gestaltet. Es zeigt usn eine Barrikade in Berlin in der gtroßen Frankfurter Straße/Ecke Lebuser Straße. Durch die Lektüre dieses Buches habe ich mir nun weitere Kenntnisse über den ersten Weltkrieg angeeignet. Ein hervorragendes Buch, wie es besser nicht geschrieben werden könnte.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Die Brautmutter

Die Brautmutter
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Ein wirklich zu Herzen gehendes Buch, das alle Frauen verstehen, die schon selbst einmal Brautmutter gewesen sind. Es werden zwar einige Dinge überspitzt dargestellt, aber gerade das gibt dem Buch seine ...

Ein wirklich zu Herzen gehendes Buch, das alle Frauen verstehen, die schon selbst einmal Brautmutter gewesen sind. Es werden zwar einige Dinge überspitzt dargestellt, aber gerade das gibt dem Buch seine Pointe und seine Witzigkeit. Karin ist seit vielen Jahren nur für Haushalt, Garten, die beiden Töchter und als Waschmaschine für ihren Mann. Perfekt organisiert sie ihren Tag mit To-Do-Listen, um über den Tag zukommen,Nebenher ist sie noch für die Kirchengemeinde und für Altenbetreuung da. Ihr Äußeres hat im Laufe Zeit schon etwas zu Wünschen übrig gelassen. Aber ihr Mann ist auswärts berufstätig und kommt nur alle zwei bis drei Wochen um seine Wäsche auszutauschen,Alles läuft eben so seinen gewohnten Gang bis die älteste Tochter heiraten will. Und Mia hat die Mutter auserkoren, die Hochzeit zu planen und zu organisieren. Dies bringt natürlich Karins geregelten Haushaltsplan durcheinander. Aber dann packt sie der Ehrgeiz und sie beginnt zu planen, angefangen bei der Hochzeitstorte bis hin zur Lokalität. Die Autorin beschreibt dies in einer so erfrischenden Weise und mit ganz viel Humor,so dass man beimLesen immer wieder schmunzeln muß. Die Antialkoholikerin gönnt sich zwischendurch immer wieder ein Gläschen Prosecco, läßt sich verschönern und wird von zwei Männern zugleich auserwählt und beglückt. Jeder merkt die Veränderung an Karin, ja, nach 20 Jahren fährt sie sogar wieder erstmals Auto. Wenn man das Buch einmal angefangen zu lesen hat, kann man es nicht mehr aus der Hand legen. Ein Genuß für alle Brautmütter und auch für die, die es einmal werden wollen. Ich habe mich schon lange nicht mehr so amüsiert.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Hoffnung Liverpool

Hoffnung Liverpool
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Dies ist der zweite Teil einer Trilogie der Familiengeschichte von Das Elisabeth Morrison. Das Cover ist wundervoll mit alten Fotos verziert und man kann sich vorstellen, wie alles im 2. Weltkrieg zerstört ...

Dies ist der zweite Teil einer Trilogie der Familiengeschichte von Das Elisabeth Morrison. Das Cover ist wundervoll mit alten Fotos verziert und man kann sich vorstellen, wie alles im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Annie und ihre Freundin Flo wollen der Armut in Irland entfliehen und nach England gehen, wo auch bereits Annies Schwester Arbeit gefunden hat. Auf ihrem Weg dorthin lernen sie Kieran kennen, der sie nach England begleitet und ihr treuer Freund bleiben will. Die Mädchen merken aber bald, dass auch in England das Leben nicht einfach ist, Sie bekommen Arbeit und lernen ihre späteren Männer kennen. Annie heiratet George, der ihr das Leben nicht immer leicht macht. Sie bekommen Kinder, infolge der Armut und des Hungers stirbt ihnen ein kleiner Junge. Der Zweite Weltkrieg bricht aus und mit dem Organisationstalent der Frauen und deren Mitarbeit kommen se mehr schlecht als recht durch. Doch Annie, ihre Schwestern in Flo halten zusammen und helfen sich gegenseitig in großer Not aus. Die Kinder werden teilweise bis nach Australien verschickt, um der größten Not zu entgehen. Dieses Buch wurde mit großer Liebe geschrieben und geht dem Leser sehr zu Herzen. Wir erfahren aus erster Quelle, welche Not und Grausamkeiten die Leuten damals aushalten mußen, die Luftschutzbunker, der Alarm, der Hunger, die Kälte. Neuere Geschichte aus erster Hand und sehr interessant. Man braucht nicht unbedingt den ersten Teil gelesen zu haben, denn jeder Band ist für sich alleine abgeschlossen. Das Buch läßt sich sehr gut in der Hand halten und die Schriftgröße ist sehr angenehm.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Adlerschanze

Adlerschanze
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Der indischstämmige Kommissar Surendra Sinha macht gerade einen Kurzurlaub in Hinterzarten. Dort finden im Adler-Skistation der Skisprung-Sommer.Grand-Prix statt, Aber bevor er sich in die einzelnen Gegebenheiten ...

Der indischstämmige Kommissar Surendra Sinha macht gerade einen Kurzurlaub in Hinterzarten. Dort finden im Adler-Skistation der Skisprung-Sommer.Grand-Prix statt, Aber bevor er sich in die einzelnen Gegebenheiten dieser Sportart einfinden kann, wird die Leiche einer jungen Frau im See gefunden. Sie war die Freundin eines begabten jungen Skispringers, der beim Gran-Prix starten soll. Aber dann erschüttern mehrere Unglücksfälle diesen Wettkampf. Als aus purer Neugier Sinha sich etwas umhört, sticht er in ein Wespennetz. Hier gönnt anscheinend ein Springer keinem seinen Erfolg, denn es hatte auch schon vor einiger Zeit einen Unfall gegeben, wo ein hochbegabter junger Mann angefahren wurde und dabei ziemlich verletzt wurde. Jetzt hört sich Sinha auch beim Trainer um und nimmt Kontakt bei der Freubirger Polizei auf. Auch der Mord an der jungen Frau wird bald aufgeklärt, was den Leser sehr verwundert. Hier werden wir mit den Techniken und dem Leben der Skispringer bzw, des ganzen Skizirkus bekannt gemacht. Interessant schildet die Autorin diese Sportart, wobei sie auch im Buch Georg Thoma mispielen läßt und auch auf Hannawald, Schmidt und dergleichen Bezug nimmt. Eine wirklich gut ausgearbeitete und sehr interessante Story, die den Leser so manches mal auf die falsche Fährte führt, Durch den Surendra Sinha bekommt das Ganze noch einen leicht exotischen Touch. Der Krimi ist gut verständlich und läßt sich leicht und gut lesen. Da sich Sinha mit einer Freiuburger Kollegin sehr gut versteht, darf man vielleicht auf eine Fortsetzung hoffen. Sehr schön wurde das Titelbild ausgesucht. Es zeigt einen Skispringer in luftiger Höhe. Im Hintergrund die Berge des Schwarzwaldes bei untergehender roter Sonne.

Veröffentlicht am 24.08.2018

Aus Opas Federrhalter und Omas Handtsche

Aus Opas Federhalter und Omas Handtasche
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Ein Buch voller Emotionen und das bei der noch verbleibenden älteren Flüchtlingsgenerationen aus den ehemals deutschen Ostgebieten sehr viele traurige Erinnerungen hervorrufen wird, Schon das Cover mit ...

Ein Buch voller Emotionen und das bei der noch verbleibenden älteren Flüchtlingsgenerationen aus den ehemals deutschen Ostgebieten sehr viele traurige Erinnerungen hervorrufen wird, Schon das Cover mit dem alten Buch und der Blume darauf ist ein wunderschönes Stilleben. Erzählt wird hier die Geschichte von Arthur Seidel, der 1900 in Schlesien geboren wurde. Da der Vater die Familie damals verließ, wuchs er zusammen mit seinen Großeltern auf, Diese, wie auch seine Mutter, waren gottesfürchtige Leute, die im Gebet und im Glauben stets Zuversicht und Hoffnung fanden. Arthur konnte allerdings aus finanziellen Gründen seinen Wunsch, Lehrer zu werden, nicht erfüllen. Er fand aber eine durchaus verantwortungsvolle Tätigkeit im Büro eines Bergbauunternehmens. Arthur heiratet die gleichaltrige Johanna und sie bekamen vier Söhne. Beide, Arthur wie Johanna brachten sich voll ins kirchliche Leben ein, unterrichteten Kinder im Glauben und gründeten einen Kirchenchor und spielten auch die Orgel Es wird vom zweiten Weltkrieg erzählt, der älteste Sohn Günter wurde eingezogen und kam nicht mehr zurück. Wir lesen viele Briefe, die zwsichen dem Sohn und den Eltern geschrieben wurden. Alle zeugen von großer Liebe und Zuneigung zueinander, von Respekt und Gottesfürchtigkeit. Nach dem Krieg übernahmen die Polen die Herrschaft, die deutschen Firmen und Geschäfte wurden enteignet und sie mußten von nun an niedrige Arbeit verrichten. Auch die Seidels wurden aus ihrer Heimat vertrieben, sie fanden eine neue Heimat im Schwarzwald, konnten Schlesien aber nie vergessen. Das Ehepaar konnte im Kreise der Kinder und Enkel ihren 80. Geburtstag feiern. Jedoch ihre alte Heimat Schlesien haben sie nie vergessen und auch die Sehnsucht brannte immerwährend in ihnen. Mittig im Buch befinden sich wunderbare Fotos der Familie, Kopien der Briefe und auch Arbeitszeugnisse. Arthus Enkelin hat im Dachboden den Nachlaß ihrer Vorfahren gefunden und daraus ein wunderbaren, zu Herzen gehendes Buch geschrieben. Wer dieses Buch liest, wird von den Ausführungen gefangen sein und verstehen, warum die damaligen Flüchtlinge ihr Leben lang ihre Heimat vermißten. Zu bemerken ist noch, dass das Buch in Großschrift verfaßt wurde und so auch für ältere Leser sehr gut zu lesen ist.