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Veröffentlicht am 30.08.2018

Die Geschichte einer ganz besonderen Heldin

Lost & Found
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Bei „Lost & Found“ konnten mich der Klappentext und das Cover auf Anhieb überzeugen. Da wusste ich einfach sofort, dass dies ein Buch ganz nach meinen Geschmack ist. Es wanderte daher sogleich auf meine ...

Bei „Lost & Found“ konnten mich der Klappentext und das Cover auf Anhieb überzeugen. Da wusste ich einfach sofort, dass dies ein Buch ganz nach meinen Geschmack ist. Es wanderte daher sogleich auf meine Wunschliste für den August.

Tillie Greens beste Freunde sind ihre Kameras. Seit die 12-jährige einen schlimmen Autounfall hatte und seitdem nur noch hinkend laufen kann, ist sie eine Außenseiterin und versteckt sich hinter den Linsen ihrer Kameras. Tillie liebt das Fotografieren und knipst überall Bilder, ganz egal wo. Durch ihre Fotos, die eine Menge Details einfangen, ist Tillie eine exzellente Beobachterin und Meisterin im Aufspüren geworden. In der Schule wird sie gerne das „Fundbüro“ genannt, da sie so gut wie alle verlorenen gegangenen Dinge ihrer Mitschüler mithilfe ihrer Fotos wiederfinden kann. Ständig wird sie um Hilfe gebeten, so auch eines Tages von Jake. Dieser jedoch fragt sie bei einer recht ungewöhnlichen Angelegenheit um Rat: Er ist auf der Suche nach seinem Vater, der spurlos verschwunden ist. Die beiden Kinder beginnen gemeinsam der Sache auf den Grund zu gehen. Sehr schnell stellen sie fest, dass der Fall „Jakes Vater finden“ äußerst mysteriös und rätselhaft ist. Eine aufregende Spurensuche beginnt, bei der ein blauer Chevrolet, ein Großraumbüromann und ein Bowling-Center eine Rolle spielen werden. Und natürlich Tillies Fotos. Dank dieser entschlüsselt sie schließlich das Rätsel, traut sich aber nicht, Jake davon zu erzählen, da sie weiß, dass diesem die Wahrheit nicht gefallen wird. Es soll allerdings nicht lange dauern, bis Jake doch noch herausfinden soll, was mit seinem Vater geschehen ist...

Meine Erwartungen wurden hier bei weitem übertroffen. Mir hat das Buch richtig gut gefallen, ganz besonders die Mischung aus Ernst, Humor und Krimigeschichte konnte mich hellauf begeistern.

Wie der Klappentext schon verrät, behandelt das Buch ernste Themen wie das Anderssein, Mobbing und Ausgrenzung. Und auch um das Verlieren und das Wiederfinden geht es in der Geschichte, da ist der Titel wirklich sehr passend gewählt worden. Es werden hier jedoch nicht nur verlorenen gegangene Gegenstände wiedergefunden – es geht auch um den Verlust von Menschen und deren Zurückgewinnen. Das Buch ist wirklich sehr viel tiefgründiger als ich erwartet habe. Es steckt eine Menge zwischen den Zeilen, ich kann „Lost & Found“ daher auch Erwachsenen sehr ans Herz legen.

Erzählt wird das Ganze aus der Sicht von Tillie in der dritten Person. Tillie ist ein ganz besonderer Charakter, mir kam sie für ihre 12 Jahre sehr reif und erwachsen vor. Sie beobachtet ihre Mitmenschen ganz genau und macht sich über vieles ihre Gedanken. Tillie hat keine Freunde, sie ist eine Einzelgängerin, was vermutlich auch dazu beiträgt, dass sie einem vom Verhalten her oft älter als 12 Jahre vorkommt.
Zum Außenseiter wurde sie aufgrund ihrer Verletzung. Tillie hatte vor einigen Jahren einen schlimmen Autounfall, bei dem sie sich ihre Wirbelsäule so schwer verletzt hat, dass sie heute nur noch hinkend gehen kann und immerzu mit Schmerzen zu kämpfen hat.
Mir tat Tillie deswegen schrecklich leid. Nicht nur aufgrund der Schmerzen, gegen die sie regelmäßig Medikamente einnehmen muss – vor allem wie sich ihr Handicap auf ihr Sozialleben auswirkt, macht einen als Leser richtig traurig.
Tillie hat aufgrund ihre Hinkens einen merkwürdigen Gang, weswegen sie überall, wo sie auftaucht, schief angeguckt wird. Und wie das eben leider oft der Fall ist: Menschen, die anders sind, werden meist ausgegrenzt und gemobbt. Tillie hat Zuflucht in ihren Kameras gesucht, die ihr Halt geben und hinter denen sie sich verstecken kann. Durch sie hat sie gelernt, Menschen und Dinge genau zu beobachten und den Blick fürs Detail zu entwickeln.
Mir hat Tillies Denken unglaublich gut gefallen. Mit ihr ist der Autorin wirklich eine außergewöhnliche Protagonistin gelungen.

Ein ebenfalls toller Charakter ist Jake. Er ist witzig, aufgeweckt und ein richtig lieber Kerl. Als Leser muss man ihn einfach sofort ins Herz schließen. Meines jedenfalls hat er im Sturm erobert.

Jake ist auf der Suche nach seinem Vater, der spurlos verschwunden ist. Seine Mutter behauptet zwar, dass er sich auf Geschäftsreise befindet, weicht weiteren Nachfragen aber sehr verdächtig aus. Da stimmt etwas ganz gewaltig nicht, da ist sich nicht nur Jake absolut sicher, auch als Leser spürt man sofort, dass hinter dem Verschwinden von Jakes Vater etwas anderes stecken muss. Nur was?

Es ist einiges an Überredenskunst vonnöten, aber schließlich willigt Tillie ein, Jake zu helfen. Die beiden betätigen sich fortan als Detektive und suchen nach Hinweisen, die ihnen bei der Suche nach Jakes Vater weiterhelfen können.

Ich fand es richtig spannend mitzuverfolgen, wie die beiden Kinder sich auf Spurensuche begeben und auf lauter Hinweise stoßen, die, anstatt Licht ins Dunkel zu bringen, alles nur noch rätselhafter machen. Tillie knackt den Fall schließlich mithilfe ihrer Bilder. Als Leser konnte man sich zum Ende des Buches irgendwann denken, worauf es hinauslaufen wird. Wie die Auflösung lautet, verrate ich hier natürlich nicht, nur so viel: Das Buch gewinnt so nur noch mehr an Tiefe und macht deutlich, dass Kinder oft mehr mitbekommen, als Erwachsene meist denken. Auf eine sehr kindgerechte Weise wurde hier ein sehr schwieriges Thema beschrieben, welches sowohl junge als auch ältere Leser zum Nachdenken anregen wird.

Aber keine Sorge, neben dem Ernst kommt natürlich auch der Humor nicht zu kurz. Besonders Jake mit seiner schrägen und flippigen Art lockert die Geschichte herrlich auf und zaubert uns Lesern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Mit ihm gelingt es Tillie auch endlich, aus ihrer Isolation hervorzukommen und die Welt nicht immer nur durch ihre Kameralinse wahrzunehmen.

Fazit: Ein wundervolles und ganz besonderes Buch. „Lost & Found“ erzählt eine einfühlsame, spannende und zum Nachdenken anregende Geschichte über das Anderssein, Ausgrenzung, Freundschaft, Verlust und das Zurückgewinnen vom Verlorenengegangenen. Mir hat diese außergewöhnliche Mischung aus Ernst, Humor und Krimigeschichte richtig gut gefallen und auch die Ausarbeitung der Charaktere ist der Autorin erstklassig gelungen. Dank des tollen Schreibstils, der packenden Handlung und der angenehm kurzen Kapitel bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen. Die Geschichte mag kurzweilig sein, sie vermittelt aber eine Menge und ist absolut lesenswert. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.08.2018

Wunderschön!

Im Galopp zum Hochzeitstag
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Auf diese wundervolle Fortsetzung habe ich mich richtig gefreut. Letztes Jahr habe ich die beiden Doppelbände „Im Galopp auf Wolke 7“ und „Herzklopfen im Galopp“ gelesen, welche die ersten vier Bände der ...

Auf diese wundervolle Fortsetzung habe ich mich richtig gefreut. Letztes Jahr habe ich die beiden Doppelbände „Im Galopp auf Wolke 7“ und „Herzklopfen im Galopp“ gelesen, welche die ersten vier Bände der „4 Hufe“- Reihe enthalten. Super schöne Bücher, kann ich jedem, nicht nur Pferdemädchen, wärmstens empfehlen. In „Im Galopp zum Hochzeitstag“ ist die Protagonistin Maxi mittlerweile erwachsen, es sind also einige Jahre ins Land gezogen. Ich war nun sehr gespannt darauf zu erfahren, wie sich Maxi und ihre Freunde weiterentwickelt haben und wie ihr Leben heute so aussieht.

Maxi hat gerade allen Grund glücklich zu sein: Sie hat einen perfekten Freund, den sie über alles liebt und sie hat einen perfekten Job, der ihr sehr viel Spaß bringt. Doch dann taucht ihre Jugendliebe Vic plötzlich wieder auf, von dem sie sich vor einigen Jahren getrennt hat. Das Herzklopfen, das jäh einsetzt, wenn sie Vic sieht oder nur an ihn denkt, versucht die 27-jährige zu ignorieren. Das hat nichts zu bedeuten, sie ist ganz bestimmt nicht mehr in Vic verliebt. Ihre Liebe gehört allein Marcel, ihrem Freund und vielleicht bald Ehemann. Zuerst steht aber eine andere Hochzeit an. Carolin, die Schwester von Vic und beste Freundin von Maxi, wird demnächst vor den Traualtar treten. Für die Hochzeit stehen noch eine Menge Vorbereitungen an, was für Maxi wie gerufen kommt. Sie stürzt sich ins Planen und Organisieren und versucht so, Vic aus ihren Gedanken zu vertreiben. Was ihr allerdings nur mittelmäßig gelingt. Zusätzliche Ablenkung soll ihr noch die 13-jährige Rebecca verschaffen, die Cousine von Carolin, die für einige Zeit in Wieselberg wohnen soll.Strafversetzt sozusagen, denn Rebecca wurde beim Klauen erwischt und soll nun auf dem Hof helfen. Was allerdings keine Strafe für 13-jährige ist, da sie Pferde über alles liebt und es zudem auch eine Erleichterung für sie ist, von ihren streitenden Eltern wegzukommen, die gerade mitten in einer Ehekrise stecken. In Wieselberg ist also gerade so einiges los, da bleibt wirklich keine Zeit für Maxi, an Vic zu denken. Das Blöde ist nur, dass die beiden die Trauzeugen auf Carolins Hochzeit sein werden. Komplett aus dem Weg gehen kann Maxi ihm also nicht...


Für alle, die die „4 Hufe“- Reihe so lieben wie ich, ist dieses Buch ein absolutes Muss! Mit „Im Galopp zum Hochzeitstag“ ist Chantal Schreiber eine wundervolle Fortsetzung gelungen, welche genauso schön ist wie die Vorgeschichten.

Ich persönlich halte es hier schon für sinnvoller, die vorherigen Bände zu kennen, zumindest den ersten, damit man im Spin-Off allem folgen kann. Ich könnte mir sonst vorstellen, dass man mit den vielen Namen ein paar Probleme bekommen wird. Zudem ist es natürlich sehr schön zu sehen, wie sich die ganzen Charaktere weiterentwickelt haben und was aus ihnen nach gut 13 Jahren so geworden ist.
Es gibt allerdings einige Rückblenden, sodass man das Buch vermutlich auch recht gut lesen kann, ohne das Wissen aus den Vorgängern zu haben. Das hat Chantal Schreiber wirklich prima hinbekommen, uns Leser mit genügend Infos zu versorgen um dem Geschehen folgen zu können, ohne allerdings zu sehr zu den vorherigen Bänden zu spoilern. Ich kann mir nämlich sehr gut vorstellen, dass die meisten, die mit diesem Teil in die Reihe einsteigen, nach diesem begierig nach den Vorbänden verlangen werden. Die Reihe ist nämlich wirklich toll. :D

Unsere Protagonistin ist wieder Maxi, die mittlerweile 27 Jahre alt ist. Sie ist gerade von einem dreimonatigen Aufenthalt aus Kanada zurück, also rechtzeitig wieder da, um ihrer besten Freundin bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen.
Maxi lebt immer noch auf dem Gestüt ihrer Eltern, wo sie ein eigenes kleines Häuschen besitzt. Ihre Arbeit dreht sich rund um Pferde – das Cover verspricht hier also nicht zu viel, denn ja, natürlich werden hier auch Pferdemädchen auf ihre Kosten kommen.

Das Buch ist allerdings kein reiner Pferderoman. Pferde und Reiten spielen hier auf jeden Fall nicht die Hauptrolle. Dies war allerdings auch in den Vorgängern nicht der Fall. So ist auch dieser Band eine perfekt gelungene Mischung aus Pferde-, Liebes- und Freundschaftsgeschichte. Und auch Teenagerprobleme kommen hier zur Sprache.
Mit Rebecca haben wir nämlich unsere zweite Erzählerin in dem Buch. Aus ihrer Sicht erfahren wir alles in der Ich-Perspektive, anders als bei Maxi, bei der die Kapitel in der dritten Person erzählt werden. Im Wechsel kommen die beiden zu Wort, was auch sehr schön durch verschiedene Schriftarten deutlich gemacht wird.

Maxi kannte ich ja bereits, sie ist mir schon längst ganz fest ans Herz gewachsen. Auch ihre 27-jährige Version war mir richtig sympathisch. Eigentlich hat Maxi sich kaum verändert, sie ist immer noch so lieb, frech und dickköpfig wie früher.

Rebecca ist ein neuer Charakter in der Reihe. Mit ihren dreizehn Jahren haben wir also auch eine junge Hauptfigur in dem Buch vertreten. Sehr geschickt von Chantal Schreiber gemacht, wie ich finde, da das Buch so auch jüngere Leserinnen ansprechen wird.
Rebecca wirkt anfangs wie der typische Teenager, etwas aufmüpfig und bockig. Es wird nur sehr schnell deutlich, dass die Ehekrise ihrer Eltern das Mädchen sehr mitnimmt und sie sich deswegen ziemlich hilflos fühlt. Ich habe Rebecca wirklich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein richtig liebes Mädchen, mit der man beim Lesen sehr mitfühlt. Sehr niedlich fand ich übrigens ihr Verhalten gegenüber Justus. Justus ist der 14-jähriger Bruder von Maxi und verdammt süß und gutaussehend. Als Rebecca ihn das erste Mal gesehen hat, war es sofort um sie geschehen. Justus ist nicht nur attraktiv, er ist auch super nett. Wäre ich in Rebeccas Alter, hätte ich mich garantiert auch sofort bis über beide Ohren in Justus verguckt. ;)
Wie sich die beiden langsam näher kommen, wird absolut authentisch und zum Schmunzeln schön beschrieben. Auch bei Maxi tut sich in Sachen Liebe einiges. Bei ihr geht es sogar bei weitem chaotischer zu als bei Rebecca. Ob sich Maxi nun für ihre Jugendliebe Vic entscheiden wird oder für Marcel, das verrate ich hier natürlich nicht, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr auch unbedingt tun solltet!

Ich habe dieses Buch wirklich von den ersten Seiten an geliebt. Mich hat es so gefreut liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen und zu sehen, was aus diesen geworden ist. Der Schreibstil von Chantal Schreiber ist mal wieder erstklassig. Er ist locker-leicht und flüssig und liest sich richtig angenehm. Auch der Humor in ihren Büchern trifft jedes Mal meinen Geschmack. Da liegen die Autorin und ich genau auf einer Wellenlänge.

Fazit: Eine wundervolle Fortsetzung! Für mich sind die Werke von Chantal Schreiber immer so richtige Wohlfühlbücher. Auch bei diesem schönen Schätzchen hier habe ich mich beim Lesen pudelwohl gefühlt und das Buch in Rekordtempo beendet. Was bin ich froh, dass die liebe Chantal es gewagt hat, dieses tolle Spin-Off zu schreiben und zu veröffentlichen. Danke dafür, ich habe das Lesen hier zutiefst genossen und hatte jede Menge Spaß dabei! :)
Pferde, Liebe, Hochzeitsfeeling und so eine richtige Wohlfühlatmosphäre – das erwartet euch in diesem schönen Buch. Klingt gut? Das ist es auch! Ich kann „Im Galopp zum Hochzeitstag“ absolut empfehlen und vergebe nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 27.08.2018

Bewegend, traurig und wunderschön

Roberta und das Herzwunschwunder
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Von Kristina Ohlsson kannte ich bereits ihre beiden Kinderbücher „Glaskinder“ und „Silberjunge“. Da mir diese richtig gut gefallen haben, war meine Neugier sofort geweckt, als ich entdeckte, dass dieses ...

Von Kristina Ohlsson kannte ich bereits ihre beiden Kinderbücher „Glaskinder“ und „Silberjunge“. Da mir diese richtig gut gefallen haben, war meine Neugier sofort geweckt, als ich entdeckte, dass dieses Jahr ein neues Kinderbuch von ihr erscheinen wird. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher stand für mich sofort fest, dass ich „Roberta und das Herzwunschwunder“ unbedingt lesen wollte.

Auf einer Aktion ersteigert Roberta auf das Drängen von Opa Horatio einen alten Globus. Angeblich besitzt dieser magische Kräfte, so der alte Mann. Roberta kann dies zuerst nicht glauben, ist aber dennoch bereit, den Globus auszutesten. Dieser kann, wenn dies wirklich stimmt, Wünsche wahr werden lassen. Genau so einen Wünsche-Erfüller kann Roberta gerade nur zu gut gebrauchen. Ihre Freundin Charlotte ist schlimm herzkrank und wird vermutlich bald sterben, wenn sie nicht schleunigst ein neues Herz bekommt. Robertas verzweifelte Suche nach einem neuen Herz für ihre Freundin verlief bisher ergebnislos. In der Zeitung, im Internet – nirgendwo hat die 11-jährige etwas finden können. Der Globus ist ihre letzte Hoffnung. Nur leider muss man, bevor man einen Wunsch aussprechen kann, eine schier unmögliche Aufgabe erfüllen. Zusammen mit dem Jungen Eric stürzt sich Roberta in ein aufregendes Abenteuer. Ob es den beiden Kindern wohl gelingen wird, rechtzeitig die Aufgabe des Globus zu erfüllen, damit sie Charlotte wieder gesund wünschen können?

Mit „Roberta und das Herzwunschwunder“ ist Kristina Ohlsson ein wundervoller Kinderroman gelungen. Auf gut 208 Seiten wird eine zutiefst bewegende Geschichte erzählt, die einen mitten ins Herz trifft und traurig stimmt. Das Buch ist wirklich sehr traurig, zugleich ist es aber auch wunderschön.

Ich habe mich beim Lesen ehrlich gesagt mehrmals gefragt, ob die Handlung nicht zu traurig für ein Kinderbuch ab 9 Jahren ist. Die Atmosphäre ist stellenweise schon recht bedrückend, besonders in den Momenten, wenn Roberta ihre beste Freundin besucht und mitansehen muss, wie diese immer schwächer wird.
Der Tod spielt in diesem Buch eine große Rolle. So beschäftigt die beiden Freundinnen dieses Thema natürlich sehr, da Charlotte so schwer krank ist. Die innige Freundschaft der beiden Mädchen wird wundervoll beschrieben. Roberta und Charlotte sind so richtige Herzensfreundinnen fürs Leben, die immer zusammenhalten, ganz egal, wie ausweglos eine Situation auch sein mag.
Ich weine sehr selten bei Büchern und auch hier habe ich beim Lesen keine Träne vergossen. Allerdings hatte ich oft einen dicken im Kloß im Hals. Besonders das Ende hat mich sehr getroffen.
Da das Buch so ernst ist, war ich mehrmals am hin und her überlegen, wie ich es nun bewerten soll. Mir als Erwachsene hat es richtig gut gefallen. Das Thema Tod wird meiner Meinung nach auch sehr kindgerecht von der Autorin behandelt. Man muss sich einfach im Klaren darüber sein, dass man es hier nicht mit einem unterhaltsamen Abenteuerroman für Kinder zu tun bekommt. Da kann einen das Cover, finde ich, ein wenig in die Irre führen. Zumindest ich hätte, nur beim Blick aufs Cover, ohne den Klappentext zu lesen, mit einer ganz anderen Geschichte gerechnet.

Irgendwie klingt meine Rezension gerade negativer, als ich eigentlich wollte. Mir hat „Roberta und das Herzwunschwunder“ wirklich tolle Lesestunden beschert und ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Fast schon mehr Erwachsenen als Kindern. Was aber nicht heißen soll, dass ich das Buch nicht auch Kindern sehr ans Herz legen kann. Der Schreibstil ist einfach und locker-leicht. Da die Schrift recht groß ist und die Kapitel angenehm kurz, sollten junge Leser ab 9 Jahren hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Erwachsene Leser, wie ich, haben das Buch natürlich im Nu durch. Es ist ein kurzweiliges, aber absolut lohnenswertes Leseerlebnis.
Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Roberta. Diese zählt zwar erst 11 Jahre, allerdings sollte dies niemanden davon abhalten, das Buch zu lesen, egal wie alt man sein ist. Mir hat Robertas kindliche Sicht auf den Tod und auf die Krankheit ihrer Freundin richtig gut gefallen. Absolut authentisch und herzerweichend beschreibt die Autorin, wie sehr Roberta unter der Vorstellung leidet, dass Charlotte bald nicht mehr da sein könnte. Wie oben bereits erwähnt, ich musste beim Lesen mehrmals schwer schlucken.

Zusammen mit dem Jungen Eric, den Roberta das erste Mal auf der Aktion trifft, versucht die 11-jährige die schwierige Aufgabe des magischen Globus zu erfüllen. Hier möchte ich nicht zu viel vom Inhalt verraten, ein bisschen Spannung muss ja noch sein. Nur so viel: Die Aufgabe erscheint zuerst wirklich unmöglich zu bewältigen zu sein. Die beiden Kinder aber geben den Mut und die Hoffnung nicht auf und setzen alles daran, dieses knifflige Abenteuer zu meistern, ehe es zu spät ist. Während dieser Zeit lernen sich Roberta und Eric immer besser kennen und werden richtig gute Freunde. Ich habe die beiden sehr für ihre große Entschlossenheit und ihren tollen Zusammenhalt bewundert.
Auch bemerkenswert fand ich, wie viele Menschen den beiden Kindern zu helfen bereit sind. Die Aufgabe ist schon etwas verrückt, mich hat es daher fast schon erstaunt zu sehen, wie viele Erwachsene doch sofort ihre Hilfe angeboten haben. Ob das im wirklichen Leben auch so gewesen wäre, ist eher fraglich. Aber egal. Mich hat es überhaupt nicht gestört, dass dieser Aspekt vielleicht etwas unrealistisch ist, im Gegenteil. Das Buch zeigt, wie viele gute und hilfsbereite Menschen es gibt, es macht deutlich, dass man zusammen eine Menge erreichen kann und man niemals aufgeben darf.

Ich bin beim Lesen richtig ins Mitfiebern geraten und habe so gehofft, dass Roberta und Eric die Aufgabe rechtzeitig erfüllen können. Ob der Globus nun wirklich magische Kräfte besitzt, weiß ich nicht. Wie unsere beiden Helden aber, so ist man auch als Leser davon überzeugt, dass der Globus wirklich Herzenswünsche wahr werden lassen kann.

Fazit: Bewegend, traurig und wunderschön. Kristina Ohlssons neues Kinderbuch behandelt auf eine sehr einfühlsame und rührende Weise die ernsten Themen Tod, Krankheit und Organspende. Mich hat das Buch mitten ins Herz getroffen und mich beim Lesen immer wieder schwer schlucken lassen. Für manche Kinder mag die Geschichte vermutlich zu ernst und traurig sein. Mir als Erwachsene jedenfalls hat das Buch richtig gut gefallen, ich vergebe daher volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 26.08.2018

Traumhaft schön!

Orcasommer
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Als ich das erste Mal auf Orcasommer gestoßen bin, wusste ich einfach sofort, nur beim Blick aufs Cover, das ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Als ich mir dann den Klappentext durchlas, wurde meine ...

Als ich das erste Mal auf Orcasommer gestoßen bin, wusste ich einfach sofort, nur beim Blick aufs Cover, das ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Als ich mir dann den Klappentext durchlas, wurde meine Neugier nur noch größer. Von Sabine Giebken hatte ich bisher leider noch kein Buch gelesen, Orcasommer sollte also mein erstes Werk von ihr sein.

Anstatt den Sommer zu Hause in Berlin zu verbringen, wird Svenja für drei Monate nach Kanada reisen, wo sie zum ersten Mal ihren Vater treffen wird. Von ihm weiß sie so gut wie nichts, daher verläuft der Start zwischen den beiden auch ziemlich holprig. In Kanada angekommen muss Svenja nämlich feststellen, dass ihr Vater Matt alles andere als der Vater ist, den sie sich in ihren Träumen ausgemalt hat. Matt ähnelt äußerlich einem Bären, er ist wortkarg und lebt einsam in einem kleinen Haus fernab einer großen Stadt in einem kleinen Kaff. Kein Handyempfang, schlechtes, kaltes Wetter (und das im Sommer) – na super. Am liebsten würde sich Svenja sofort ihren Koffer schnappen und wieder zurück nach Deutschland fliegen.
Doch dann taucht kurz darauf ein kleiner einsamer Orca in der abgelegenen Bucht auf und um Svenja ist es sofort geschehen. Doch woher kommt der kleine Wal? Wo ist seine Familie? Zusammen mit dem Meeresbiologiestudenten Alex versucht die 17-jährige herauszufinden, warum der Orca alleine auf sich gestellt ist. Doch dessen Auftauchen bleibt nicht lange geheim. Der Wal erregt sehr schnell das öffentliche Interesse und zieht immer mehr Schaulustige an. Svenja und Alex müssen schnell handeln, wenn sie ihren neuen Freund noch rechtzeitig retten wollen.

Was für ein wundervolles Buch! Ich hatte mal wieder genau den richtigen Riecher gehabt, mir hat „Orcasommer“ unglaublich gut gefallen. Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und mir herrliche Lesestunden bescheren.

Der Schreibstil von Sabine Giebken sagte mir auf Anhieb zu. Er ist locker-leicht, flüssig und sehr bildhaft. Durch die vielen anschaulichen Beschreibungen kann man sich von allen Orten ein ganz genaues Bild machen und sich spielend leicht nach Kanada träumen. Kanada ist schon seit ewigen Zeiten mein größtes Reiseziel. Als ich das Buch gelesen habe, ist meine Sehnsucht, endlich auch einmal dieses wunderschöne Land zu bereisen, nur noch größer geworden. Sabine Giebken beschreibt die Natur Kanadas einfach nur toll. Es wird dadurch eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen, welche mich sofort verzaubern konnte.

Die Charaktere sind der Autorin ebenfalls wunderbar gelungen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Svenja in der Ich-Perspektive. Svenja war mir vom ersten Moment an sympathisch, ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen. Ab und an lässt sie zwar den Teenager durchblicken, zumindest mir kam ihr Verhalten stellenweise etwas bockig vor - dieser Aspekt hat aber nicht dazu geführt, dass Svenja Sympathiepunkte bei mir eingebüßt hat. Svenja ist ein toller Charakter, sie ist klug, selbstbewusst und mutig.

Die Nebencharaktere wurden ebenfalls klasse ausgearbeitet. So hat sich Svenjas Vater Matt sofort in mein Herz geschlichen. Er wird anfangs zwar recht brummig und wortkarg beschrieben, allerdings konnte ich dieses Verhalten nur zu gut verstehen. Ich stelle es mir nicht leicht vor, das erste Mal auf seine Tochter zu treffen, die eine völlig Fremde für einen ist und für drei Monate bei einem wohnen soll. Hinzu kommt, dass Matt viele Jahre alleine gelebt hat und zu einem richtigen Einsiedler geworden ist. Die plötzliche Gesellschaft bedeutet also eine große Umstellung für ihn.

Svenja hat natürlich auch anfangs große Schwierigkeiten damit, Zugang zu ihrem Vater zu finden. Ich fand es richtig schön und auch irgendwie niedlich zu sehen, wie die beiden langsam Kontakt zueinander aufgebaut haben und allmählich eine richtige Vater-Tochter-Beziehung zustande gekommen ist.

Neben Matt fand ich auch den Jungen Alex richtig sympathisch. Er ist ein prima Kerl, nett, hilfsbereit und einfach so ein Typ, den man sofort gernhaben muss. Man merkt auch sofort, dass Alex und Svenja etwas verbindet und sie perfekt zusammen passen. Die beiden kommen sich im Verlaufe des Sommers auch immer näher, das Buch beinhaltet also eine kleine Liebesgeschichte, welche mir richtig gut gefallen hat. Sie ist authentisch und überhaupt nicht kitschig oder klischeehaft.

Das Augenmerk der Handlung liegt aber auf dem kleinen Orca, der eines Tages plötzlich in der Bucht auftaucht. Svenja sucht immer wieder seine Gesellschaft, gibt ihm den Namen Solo und schließt den kleinen Wal immer mehr in ihr Herz.
Mir haben die Beschreibungen, wie Svenjas Bindung zu Solo immer inniger wird, richtig das Herz erwärmt. Die vielen Szenen mit Solo und all den anderen Walen sind magisch und traumhaft schön.
Meine Faszination für Wale hat sich mit diesem Buch nur noch gesteigert. Gerade Orcas sind wundervolle Tiere. Man lernt hier beim Lesen eine Menge über diese einzigartigen Geschöpfe und merkt beim Lesen sehr, dass Sabine Giebken hier sehr ausführlich recherchiert hat.
Alles wirkt realistisch und authentisch, auch der Teil, als Solo ins Interesse der Bevölkerung und der Presse gerät. Leider. Ich fand es richtig schade zu sehen wie rücksichtslos die Menschen die Wale behandeln. Für die meisten sind sie einfach nette Touristenakttaktionen. Wie sich die Wale dabei fühlen, ist vielen völlig egal. Mich haben diese Beschreibungen richtig wütend gemacht, vor allem auch deswegen, da ich mir sehr gut vorstellen kann, dass diese der Realität entsprechen.

Ich konnte die Wut von Svenja daher auch nur zu gut verstehen und habe so gehofft, dass sie und Alex zumindest die Situation von Solo zum Guten wenden können. Ich bin beim Lesen richtig ins Mitfiebern geraten, besonders zum Ende hin, als sich immer mehr Menschen Svenja und Alex in den Weg gestellt haben. Das Buch hat mit einer Menge spannender Szenen aufzuwarten, sodass an keiner Stelle Langeweile ankommt.

Orcasommer hat mich sehr beeindruckt. Ich hoffe ja sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird, befürchte aber, dass es sich hier um einen Einzelband handelt. Schade eigentlich, ich hätte Svenja und Alex und auch die anderen liebenswerten Charaktere liebend gerne noch ein Stückchen länger begleitet. Das Buch ist zwar mit über 400 Seiten nicht gerade dünn, war für meinen Geschmack aber dennoch viel zu schnell wieder vorbei.

Fazit: Ich bin ganz verliebt in dieses zauberhaft schöne Buch. Mit Orcasommer ist Sabine Giebken ein großartiger Jugendroman gelungen, der eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Familie, Liebe, Umweltschutz und Wale erzählt. Das Buch lädt zum Mitfiebern und Träumen ein und entführt einen in die atemberaubende Natur Kanadas. Ich kann Orcasommer absolut empfehlen, vor allen denjenigen, die sich für Wale, insbesondere für Orcas, interessieren und ein Faible für das Setting Kanada haben. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 24.08.2018

Ein wunderschönes und absolut bezauberndes Bilderbuch!

Als Larson das Glück wiederfand
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Von Martin Widmark kannte ich bereits das Bilderbuch „Linas Reise ins Land Glück“. Da mir dieses richtig gut gefallen hat und auch ein fester Bestandteil meiner Bilderbuchsammlung geworden ist, war meine ...

Von Martin Widmark kannte ich bereits das Bilderbuch „Linas Reise ins Land Glück“. Da mir dieses richtig gut gefallen hat und auch ein fester Bestandteil meiner Bilderbuchsammlung geworden ist, war meine Neugier sofort geweckt als ich entdeckte, dass dieses Jahr eine weitere Bilderbuchgeschichte des schwedischen Autors erscheinen wird. Auch diese wurde wieder von Emilia Dziubak illustriert. Ihre Bilder liebe ich über alles, daher stand für mich auch sofort fest, dass ich den alten Larson unbedingt kennenlernen wollte.

Der alte Larson ist einsam. Seit die Kinder aus dem Haus sind und seine Frau gestorben ist, lebt der greise Mann alleine in dem großen Haus. Immer trübsinniger wird der alte Larson, zu nichts hat er mehr Lust. Fenster geputzt, die Pflanzen gegossen oder die Zimmer gelüftet – all diese Dinge hat Larson schon lange nicht mehr getan. Seine einzige Gesellschaft war bis vor kurzem der Kater Johann Sebastian, aber selbst diesem würde die trübselige Stimmung im Haus irgendwann zu viel, daher verschwand er eines Tages. Nun ist Larson also wirklich ganz alleine. Er verliert sich in seinen Gedanken und Erinnerungen und lebt mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart.
Doch dann klopft es eines Abends an der Haustür. Wer kann das sein? Es ist der Nachbarsjunge, der mit einem Blumentopf in der Hand vor dem alten Larson steht. Er bittet den alten Mann darum, sich um seine Pflanze zu kümmern, solange er mit seinen Eltern im Urlaub ist. Das hat dem Larson gerade noch gefehlt. Und welche Pflanze eigentlich? In dem Blumentopf befindet sich doch außer Erde gar nichts.
Larson erklärt sich widerwillig einverstanden.
Bereits am nächsten Tag entdeckt Larson, dass sich in der Erde des Topfes ein kleiner Samen befindet, der langsam beginnt aufzublühen. Je mehr das Pflänzchen heranwächst, desto glücklicher wird auch Larson. Er lässt wieder Licht und Freude in sein Leben zurückkehren und gewinnt am Ende sogar neue Freunde, die ihm aus seiner Einsamkeit heraushelfen.

Was für ein bezauberndes und wundervolles Bilderbuch! Ich bin gerade richtig verliebt, ich finde „Als Larson das Glück wiederfand“ herzerwärmend schön und habe es nun schon einige Male durchblättern müssen, da ich einfach nicht genug von der bewegenden Geschichte und den wunderschönen Illustrationen bekommen kann.

Hier ist Martin Widmark zusammen mit Emilia Dziubak ein wahrer Bilderbuchschatz gelungen. Die Geschichte ist zwar recht düster und anfangs auch sehr bedrückend, allerdings denke ich schon, dass die Altersangabe vom Verlag mit ab 5 Jahren angemessen ist. Auf eine sehr kindgerechte und einfühlsame Weise wird hier erzählt, wie es leider oft um alte Menschen bestellt ist, dass sie einsam sind, sich in ihren Erinnerungen an bessere Zeiten verlieren, immer unglücklicher werden und nichts mehr mit sich anzufangen wissen. Als Leser macht es einen richtig traurig zu sehen, wie es dem armen, alten Larson geht und wie tief seine Trauer sitzt. Doch dann beginnt sich Larson zu verändern. Er merkt, dass es so nicht weitergehen kann, dass er etwas verändern muss, dass er wieder mehr Licht in sein Leben (und in das Haus) lassen muss, sodass er wieder mehr Glück und Freude empfinden kann.
So traurig man am Anfang ist, umso glücklicher ist man, als man sieht, wie positiv sich Larson verändert. Gerade das Ende geht einem richtig zu Herzen und es weckt hoffentlich in jedem das Verlangen, mal selbst bei seinen alten Nachbarn zu klingeln, um bei diesen nach dem Rechten zu sehen, sie zu besuchen oder zu sich nach Hause zum Tee einzuladen. Schon die kleinsten Dinge können oft viel bewirken, so wie es auch in diesem wundervollen Buch der Fall ist.

Neben der gefühlvollen Geschichte konnten mich ganz besonders die großartigen Illustrationen hellauf begeistern. Diese sind, angepasst an die Handlung, anfangs recht dunkel und düster gehalten. Doch wie Larsons Stimmung, so wandeln sich auch die Bilder, werden heller und freundlicher. Allerdings wird dieser gedeckte Stil die ganze Zeit über beibehalten.
Ich bin schon bei einigen Büchern in den Genuss von Emilia Dziubaks Illustrationen gekommen und ich staune jedes Mal aufs Neue über ihr großes Zeichentalent. Auch hier konnte ich mich an den liebevoll gezeichneten Bildern einfach nicht sattsehen.

Fazit: Ein wundervolles und zauberhaft schönes Bilderbuch. Ich bin hellauf begeistert von „Als Larson das Glück wiederfand“. Das Buch erzählt eine zu Herzen gehende Geschichte über das Alter und die Einsamkeit und Trauer, die leider oft damit verbunden sind. Wichtige Themen wie generationsübergreifende Freundschaft, ein freundliches Miteinander und Hilfsbereitschaft kommen zur Sprache. Zusammen mit den wunderschönen Illustrationen von Emilia Dziubak ist mit „Als Larson das Glück wiederfand“ ein richtiger Bilderbuchschatz gelungen, welchen ich wärmstens empfehlen kann und der für immer einen Platz in meinem Regal haben wird. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!