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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein perfides Spiel um Leben und Tod

Schwanentod
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Nachdem im Eliteinternat Rotensand ein rachsüchtiger Serienmörder gefasst werden konnte, ist wieder Ruhe unter den Bewohnern eingekehrt. Während einige von ihnen ihre Herbstferien zu Hause verbringen, ...

Nachdem im Eliteinternat Rotensand ein rachsüchtiger Serienmörder gefasst werden konnte, ist wieder Ruhe unter den Bewohnern eingekehrt. Während einige von ihnen ihre Herbstferien zu Hause verbringen, genießen andere ihre unterrichtsfreie Zeit im Internat. Auch die siebzehnjährige Clara, die maßgeblich an der Ergreifung des Krähenmanns beteiligt war, wendet sich wieder alltäglichen Dingen zu. Doch kaum hat sie Rotensand für einen Tag verlassen, erreicht sie eine schockierende Nachricht. Der Unbekannte, der bereits im Fall des Krähenmannes ein gefährliches Spiel mit ihr trieb, möchte eine neue Partie beginnen. Diesmal allerdings hat er es auf eine Gruppe von Ballerinen abgesehen, von denen eine bereits mit abgetrennten Füßen und von weißen Federn umgeben im Wasser des Schwimmbades treibt.

„Schwanentod“ ist nach Krähenmann der zweite Teil einer Jugendthrillerserie, die auf der beschaulichen Urlaubsinsel Rügen im Eliteinternat des Rotensand-Gymnasiums spielt. Hier wohnt die Begabtenstipendiatin Clara, die sieben Jahre zuvor bei einem Unfall beide Eltern verloren hat. Nach anfänglichen Querelen mit einer Mädchengang gelang es ihr, sich in das Internatsleben einzugewöhnen und mit Alex einen guten Freund zu finden. Eine Figur mit Ecken und Kanten, die wunderbar authentisch ist und schnell die Sympathie des Lesers gewinnt. Hinzu kommen ein Schreibstil, der nur so über die Seiten fliegen lässt und ein Spannungsaufbau, der gut funktioniert.

Erzählt wird die gefährliche Jagd nach einem Mörder aus der Sicht der Icherzählerin Clara, die den Leser tief in ihre Gedankenwelt blicken lässt und sie bei ihren Ermittlungen verfolgt. So ist er stets dabei, wenn sie in der Ballettschule von Madame Rose die Rivalinnen unter die Lupe nimmt, im Unterricht Vermutungen über den Tod der Ballerina anstellt oder verzweifelt versucht, ihren Freund Alex vor dem selbst ernannten Ratgeber zu schützen. Aber nicht nur ihre Aktivitäten stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Auch kurze Passagen aus der Sicht des Mörders sind in die Handlung eingefügt, die dessen Absichten, Beweggründe und Handlungen darstellen.

Fazit:
Ein spannender zweiter Fall für eine junge Ermittlerin, die sich nicht von einem unbekannten Rächer entmutigen lässt und ein perfides Spiel um Leben und Tod mit Entschlossenheit angeht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Psychothriller voller Geheimnisse und arglistiger Täuschungen

Dein letzter Tag
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Von einer Vorlesung über Opferkunde regelrecht elektrisiert, beeilt sich die Psychologiestudentin Morgan so schnell wie möglich, zurück an ihren Schreibtisch zu kommen. Doch anstatt mit neuem Elan an ihrer ...

Von einer Vorlesung über Opferkunde regelrecht elektrisiert, beeilt sich die Psychologiestudentin Morgan so schnell wie möglich, zurück an ihren Schreibtisch zu kommen. Doch anstatt mit neuem Elan an ihrer Doktorarbeit zu feilen, stolpert sie in ihrer Bostoner Wohnung über die Leiche ihres Verlobten, der eindeutige Spuren einer Hundeattacke aufweist. Ein Desaster, das sich Morgan nicht erklären kann. Denn warum sollten ausgerechnet ihre geliebten Vierbeiner eine solche Tat begangen haben? Mit dem Ziel die Eltern ihres Verlobten zu informieren, macht sie sich auf die Suche nach ihnen, stolpert aber lediglich über einige weitere „Verlobte“, während die Eltern von Bennett nicht zu finden sind. Ein Albtraum, der sein Höhepunkt erreicht, als Morgan erfährt, dass eine Verlobte nach der anderen auf unnatürliche Weise ums Leben gekommen ist.

„Dein letzter Tag“ ist ein subtiler Psychothriller, der gleich von zwei Autoren erdacht worden ist. So verbergen hinter dem Pseudonym A.J. Rich die beiden erfolgreichen US-Autorinnen Amy Hempel und Jill Cement, die bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen für ihre Bücher erhalten haben. Dementsprechend sind die Erwartungen recht hoch, die der Leser an die Geschichte der Psychologiestudentin Morgan stellt. Und tatsächlich geht es nach einem wirklich blutigen Einstieg auch gleich los und die Icherzählerin Morgan erlebt ein wahres Martyrium. Allerdings auf eine ganz subtile Art und Weise. Denn nicht die Taten eines kranken Geistes stehen hier im Vordergrund, sondern die Bemühungen einer betrogenen Geliebten, hinter die Wahrheit zu kommen. Dass dieser Wunsch überaus gefährlich ist, macht den Reiz des Thrillers aus, der die Gefühle und Wahrnehmungen seiner Hauptprotagonistin und mit ihr die des Lesers ganz schön durcheinanderbringt. Allerdings braucht es dazu stellenweise etwas Geduld, da ausufernde fachliche Passagen die Handlung ab und an zum Stocken bringen.

Fazit:
Ein Psychothriller, der voller Geheimnisse steckt und bis zu seinem unerwarteten Finale spannend bleibt.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein sehr atmosphärischer Krimi mit einer starken Ermittlerin

Das Schaf-Komplott
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Die Suche nach einem Schatz ist schon eine spannende Angelegenheit. Doch wenn derjenige, der auf der Suche nach den gut versteckten Gegenständen ist, plötzlich tot in den Serpentinen liegt, dann ist der ...

Die Suche nach einem Schatz ist schon eine spannende Angelegenheit. Doch wenn derjenige, der auf der Suche nach den gut versteckten Gegenständen ist, plötzlich tot in den Serpentinen liegt, dann ist der Spaß vorbei. Dabei hatte Mortimer Phinney das knifflige Rätsel um den neuesten Geocache längst gelöst und war in den Tälern von Yorkshire Dales unterwegs, um diesen zu heben. Ein merkwürdiges Unglück, an das Molly Preston nicht so recht glauben mag. Denn auf der Suche nach dem Vermieter ihres Ferienhauses hatte sie ihn tot auf einer Schafweide gefunden und setzt nun alles daran, den seltsamen Fall aufzuklären. Dass sie dabei in die Fänge einer Schafherde gerät, konnte die ansonsten versierte Ermittlerin in Fällen von Wirtschaftskriminalität nicht ahnen und auch nicht, dass sie plötzlich um ihr Leben bangen muss.

„Das Schaf-Komplott“ ist nach „Der Lavendel-Coup“ der zweite Fall von Molly Preston, der auf einer Geschichte beruht, dem ein Geocache zugrunde liegt. Ein Hobby der Autorin Carine Bernard, die eine begeisterte Geocacherin ist und durch selbst erdachte Geocachingrätsel mit Molly und Charles dazu kam, ihren ersten Krimi zu schreiben. Diesem merkt man nicht nur Carine Bernards Faible für knifflige Rätsel an, sondern auch ihre Liebe zum Detail. So werden Landschaften und Schauplätze anschaulich beschrieben, sogar einige Fotos von diesen findet der Leser im Krimi vor und auch die Eigenarten der dort lebenden Menschen wurden bei der Gestaltung der handelnden Personen berücksichtigt. Dazu gibt es einen interessanten Fall und eine Ermittlung, die jederzeit gut verfolgt werden kann. Allerdings hätten ein weiterer Verdächtiger und einige Wendungen mehr dem Krimi gut getan, der in seinem Verlauf etwas zu vorhersehbar ist.

Fazit:
Ein kurzweilig zu lesender und angenehm unblutiger Krimi mit einer starken Heldin, die hoffentlich noch oft die Spuren von Verbrechern verfolgt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Frankenstein lässt grüßen – Ein skurriles Lesevergnügen

Der Tod greift nicht daneben
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Der schwedische Mediziner Bertil Carlson, der als ehemaliges Mitglied der Nobelpreisjury weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden ist, verbringt seinen Ruhestand in Bayern. Mit dem „Schuhplattler“ ...

Der schwedische Mediziner Bertil Carlson, der als ehemaliges Mitglied der Nobelpreisjury weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden ist, verbringt seinen Ruhestand in Bayern. Mit dem „Schuhplattler“ bestens vertraut und als Gemeindemitglied eines idyllisch gelegenen Kurtort anerkannt, verbringt er seine Tage am Liebsten im Garten. Dass ihm dieses Hobby einmal zum Verhängnis wird, hat er allerdings nicht geahnt. Denn ausgerechnet der aus Schweden importierte Häcksler sorgt dafür, dass sein friedliches Leben ein jähes Ende findet. Ein Unfall, an den Kommissar Jennerwein nicht so recht glauben mag. Deshalb sorgt er dafür, dass die Überreste des Schweden genauestens unter die Lupe genommen werden und tatsächlich, eine Hand des vor dem Unfall noch vollständig gewesenen Mediziners fehlt.

„Der Tod greift nicht daneben“ ist der siebente Fall des inzwischen zum Kultkommissar avancierten Jennerwein, der diesmal mit einem deutlich reduzierten, weil im Urlaub befindlichen, Team auskommen muss. Eine Tatsache, die der Leser letztendlich kaum zu spüren bekommt. Im Gegenteil. Die gesendeten Grüße aus dem Ausland tragen neben weiteren amüsanten Szenen regelmäßig zu seiner Belustigung bei. Doch nicht nur der Humor erhält seinen Platz in dem wendungsreichen Geschehen. Auch dem eigentlichen Fall wird ausreichend Raum geboten und neben umfangreich geschilderten Ermittlungen und der Einbeziehung weiterer Vergehen, spart der Autor auch nicht an grausigen Details. So kommen schon einmal die Gedanken an Frankensteins Experimente auf und das in einer Gegend, die eher beschaulich ist. Aber auch dem Jennerwein selbst geht es diesmal an den Kragen und es ist niemand da, der ihm helfen kann.

Fazit:
Der siebente Teil der Alpenkrimi-Reihe um den bayerischen Kommissar Jennerwein überzeugt mit einem gut durchdachten Fall, mit handfesten Protagonisten, einer ordentlichen Portion Humor und mit einer Ermittlung, die wunderbar spannend in Erscheinung tritt. Ein Lesevergnügen, das sich kein Fan regionaler Krimis entgehen lassen sollte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ungetrübter Blick in menschliche Abgründe

Schwarze Federn
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Was gibt es Schlimmeres, als aus einem Albtraum zu erwachen und festzustellen, dass die Realität noch viel grausamer ist. Eine Erfahrung, die Marlis Seelers machen muss, als sie an einem dunklen Herbstmorgen ...

Was gibt es Schlimmeres, als aus einem Albtraum zu erwachen und festzustellen, dass die Realität noch viel grausamer ist. Eine Erfahrung, die Marlis Seelers machen muss, als sie an einem dunklen Herbstmorgen in ihrem Wintergarten zwei ineinander verschlungene Leichen entdeckt. Auf Daunenfedern gebettet, liegen diese inmitten einer zähen schwarzen Substanz, die sich später als Teergemisch entpuppt. Aber nicht nur der Fußboden wurde mit der ätzenden Masse bedeckt. Auch die Fenster und Wände wurden mit ihr beschmiert und bilden so eine Dunkelkammer, die das bizarre Arrangement vor der restlichen Welt versteckt. Allerdings nicht lange. Denn kurze Zeit später tauchen mit Franka Janhsen und Simon Ackermann zwei Kommissare des zuständigen Morddezernats in Rerrick auf, die den merkwürdigen Doppelmord untersuchen. Dabei werden sie nicht nur mit dem mysteriös erscheinenden Fall konfrontiert, sondern auch mit einigen dunklen Geheimnissen.

„Schwarze Federn“ ist der erste Kriminalroman einer erfolgreichen Romanautorin, die sich hinter dem Pseudonym Nina Malik versteckt. Aber nicht nur sie wahrt ihr Geheimnis, auch Franka Janhsen ist auf ihrer neuen Dienststelle hoch im Norden darum bemüht, ihre Vergangenheit ruhen zu lassen. Mit dunkel gehaltener Businesskleidung und einer kühlen Distanz getarnt, lenkt sie von früheren Wunden ab. Eine Taktik, die zu Beginn ihrer Tätigkeit gut funktioniert, später aber ins Wanken gerät. Bis dahin aber sind sie und das Rerriker Team mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Denn ihre Hauptzeugin Martina Seeler erleidet einen schweren Schock, während deren Ehemann, ein erfolgreicher Strafverteidiger, gleich ganz verschwunden ist. Hinzu kommen ein obdachloser Punker und eine freischaffende Künstlerin, die in dem verzwickten Fall ebenfalls eine Rolle spielen und allerhand viel versprechende Fährten, denen nachgegangen werden muss. Schade nur, dass sich die Mordermittlung letztendlich mit einigen Längen präsentiert, die das spannende Leseerlebnis ab und an trüben.

Fazit:
Das Debüt der Krimireihe um die Kommissarin Franka Janhsen wagt einen ungetrübten Blick in menschliche Abgründe und weiß trotz kleiner Schwächen im Spannungsverlauf gut zu unterhalten.