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Veröffentlicht am 03.09.2018

Sich selbst etwas Gutes tun

Shinrin Yoku - Waldbaden. Die heilende Kraft der Natur
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Raus in die Natur, das wird wieder modern in unserer schnelllebigen Zeit. Wer es vorher immer getan hat, weiß wie wohltuend ein Spaziergang im Grünen ist, egal ob bei Regen oder Sonnenschein. Nach einer ...

Raus in die Natur, das wird wieder modern in unserer schnelllebigen Zeit. Wer es vorher immer getan hat, weiß wie wohltuend ein Spaziergang im Grünen ist, egal ob bei Regen oder Sonnenschein. Nach einer langen heißen Sonnenperiode kann es noch dazu noch einmal genüsslicher sein. Die frische Luft, der herrliche Geruch nach nasser Erde, feuchtem Moos, frisch gewaschenem Laub – einfach herrlich! Wer es noch nie getan hat, sollte unbedingt damit anfangen! Grüne, mit Bäumen bestückte Flächen gibt es überall. Man muss dazu nicht unbedingt auf dem Land wohnen. Auch in der Stadt kann man ganz gut Waldbaden. Alles was man dazu braucht, ist Zeit und Ruhe. Damit ist gemeint, dass das Handy und alles was einen sonst unentbehrlich im Leben erscheint, bleibt zu Hause oder im Auto, wenn man eine längere Anfahrt für den Spaziergang im Grünen hat.

Annette Lavrijsen beschreibt in einfachen Worten aber auch mit wissenschaftlichen Hintergründen, wie Waldbaden funktioniert, welche Auswirkungen das bewusste Einlassen auf die Natur auf Körper, Geist und Seele hat und wie jeder einzelne es für sich einsetzten kann. Wer mehr als nur einen Spaziergang im Grünen machen möchte, der kann mithilfe des Buches Übungen aus dem Chi Gong ausführen oder spezielle Atemübungen erlernen. Was immer man aber auch machen möchte, der bewusste Spaziergang in der Natur ist so oder so eine Bereicherung.

Persönlich führe ich Waldbaden schon seit Jahren durch, ohne mir dessen eigentlich bewusst gewesen zu sein. Ich liebe es einfach mich in der Natur zu bewegen. Mit offenen Augen und Ohren durch den Wald zu spazieren. Den Geräuschen der Bäume und Tiere zu lauschen. Es ist wirklich eine Wohltat! Ich bin jedes mal wieder gestärkt für den Alltag, nehme Dinge gelassener und bin dankbar für jeden Tag.

Shinrin Yoku ist nicht nur für Einsteiger ein lehrreiches Buch mit wunderschönen Gedichten und viel Hintergrundinformation zur japanischen Kultur, aus dessen Kreisen das Waldbaden entspringt. Es beinhaltet für alle einfache Ratschläge, welche einfach umzusetzen und in den Alltag einzubauen sind.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Verhängnisvolle Geheimnisse

D.I. Helen Grace: Letzter Schmerz
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Seit Band 1 der Serie – Einer lebt, einer stirbt – betrachte ich mich doch als Fan von Helen Grace. Sie ist doch irgendwie besonders für mich. Sie ist taff, hat kein Alkoholproblem wie so manche Kollegin ...

Seit Band 1 der Serie – Einer lebt, einer stirbt – betrachte ich mich doch als Fan von Helen Grace. Sie ist doch irgendwie besonders für mich. Sie ist taff, hat kein Alkoholproblem wie so manche Kollegin in diesem Genre, aber sie hat doch eine Sucht. Ihr Hang zum S/M hat mich mit der Zeit doch genervt. Ich brauchte eine Auszeit von ihr, obwohl Band 5 bereits auf meinem Stapel lag. Nun wurde mir Band 6 vom Verlag angeboten. Also kramte ich Helen aus meinem SUB. Und war absolut begeistert. Ich meine für mich, das war der beste Band der Serie seit Nr. 1. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen und hab die Geschichte regelrecht in mich hineingesogen!
Helen wird also in den Torture Rooms Club gerufen. Dort ist ein Toter, auf einen Stuhl gefesselt und in bester Bondage Manier von Kopf bis Fuß umwickelt. Als sie das Gesicht des Toten sieht, ist Helen geschockt. Sie kennt ihn, denn Jahrelang hat sie selber seine Dienste in Anspruch genommen. Natürlich kann Helen das niemandem sagen. Denn keiner weiß davon, es ist ihr düsterstes Geheimnis. Schnell ist ein möglicher Verdächtiger gefasst. Doch der Mann ist unschuldig. Bald geschieht ein weiterer Mord. Auch diesmal kommt das Opfer durch Bondage qualvoll zu Tode. Und auch dieser Tote ist Helen bekannt. Nun muss sie sich entscheiden: weiter schweigen oder sich jemandem anvertrauen. Sie entschließt sich für Letzteres und erzählt ihrem Vorgesetzten davon. Der zieht sie nicht ab, sondern sieht darin einen Vorteil für sich selbst. Wieder wird ein Verdächtiger gefasst. Diesmal hat man tatsächlich das Gefühl, dass der Richtige gefangen wurde. Vieles spricht für die Person als Täter. Doch auch das ist wieder eine falsche Fährte. Als noch ein weiterer Mord passiert, gerät Helen plötzlich selber ins Visier der Ermittlungen und sie weiß, dass sie allein den Fall lösen muss um ihre Unschuld zu beweisen …..
Neben Helen Grace ist auch Charlie Brooks, ihre hochmotivierte quirlige Kollegin, und die überaus unsympathische Emilia Garanita dabei. Letztere ist eine Sensationsjournalistin, die keine Gelegenheit auslässt um Helen einen Knüppel in den Rücken zu jagen. Auch diesmal hat sie reichlich Gelegenheit dazu. Besonders als Helen selbst von ihren Kollegen gejagt wird, ist das Honig für Garanita, denn sie möchte Helen bluten sehen und tut ihr möglichstes, dass das auch geschieht. Als Helens Chef ihr Geheimnis schließlich ausplaudert, hat sie auch in ihren eigenen Reihen keine rechten Freunde mehr. Bis auch Charlie haben sich alle ihr Urteil bereits gebildet. Vor allem einer jungen ehrgeizigen Mitarbeiterin liegt daran, ihre Vorgesetzte mit allen ihren Möglichkeiten zu schnappen. Als der Showdown dann kommt klärt sich viel auf, doch für Helen ist der Fall nicht abgeschlossen, denn ihr wird klar, dass sie in der Falle sitzt. Wie geht’s weiter? Tja, da muss man dann tatsächlich Band 5 der Reihe lesen, denn das Ende ist offen.
Mein Fazit:
Letzter Schmerz hat wirklich alles was ich mir von einen spannenden Thriller erwarte. Neben den Opfern, eine spannende Mörderjagt mit unerwarteten Wendungen und einem, wie ich finde, klasse gemachten offenen Ende. Aber lest es selbst!

Veröffentlicht am 30.06.2018

Großartig, ein echter Pageturner!

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
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Fünf Jahre schon verfolgt Sam Porter einen Serienkiller. Bisher ohne Erfolg. Keine Indizien, keine Hintergründe, nichts. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Klar ist nur, das von jedem Opfer Körperteile ...

Fünf Jahre schon verfolgt Sam Porter einen Serienkiller. Bisher ohne Erfolg. Keine Indizien, keine Hintergründe, nichts. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Klar ist nur, das von jedem Opfer Körperteile verschickt wurden: erst kommt ein Ohr, dann die Augen, danach die Zunge und schließlich wird man eine Leiche finden. Als Porter und sein Kollege zu einem Unfallort gerufen werden, hatte der Tote eine Schachtel bei sich, dessen Größe, Form und Farbe den Beamten nur zu vertraut waren. Darin ein Ohr. Den Ermittlern ist klar, dass, wenn der Täter tot ist, es irgendwo noch ein lebendes Opfer gibt. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…..
Auch ein Tagebuch wurde bei dem Toten gefunden, mit einem persönlichen Schreiben an Porter. Darin erzählt der Mörder seine Geschichte. Das macht diesen Thriller ganz besonders spannend. Denn man ist nicht nur mit Porter und seinem Partner auf der Suche nach dem noch lebenden Opfer, sondern erfährt unfassbares über den Mörder. Seine Kindheit, seine Eltern, wie er geworden ist was er ist.
Die Kapitel sind relativ kurz, so kann man zwischen den einzelnen Szenen recht gut hin und her wechseln. Der Handlungsaufbau sorgt für Gänsehaut, man fürchtet was da auf einen zukommt. Durch geschickte Wendungen entpuppt sich so manche Spur aber als Irrweg und welch perfides Spiel sich der Mörder für die Ermittler ausgedacht hat. Porter selber ist ein fähiger Ermittler, der aber auch eine schwere Zeit durchmacht. Was dahinter steckt erfährt man auch nach und nach.
Mein Fazit:
Ein echter Pageturner von der ersten bis zur letzten Seite. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen – den Fall einerseits, die Tagebucheinträge andererseits und dem Überlebenskampf des Opfers als dritte Komponente – ist man den Geschehnissen unfassbar nahe. Das Fall ist in sich abgeschlossen, trotzdem ist das Ende offen. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Wunderschön anzuhören

Das Geheimnis des alten Mönches
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Jan-Philipp Sendker nahm mich gleich vom ersten Ton an mit auf eine Reise nach Burma. Seiner Stimme zu lauschen ist einfach nur Entspannung pur. Die Märchen aus diesem mir unbekannten Land sind nicht nur ...

Jan-Philipp Sendker nahm mich gleich vom ersten Ton an mit auf eine Reise nach Burma. Seiner Stimme zu lauschen ist einfach nur Entspannung pur. Die Märchen aus diesem mir unbekannten Land sind nicht nur wunderschön. Sie sind auch traurig, hinterhältig und lebensnah. Sie geben dem Zuhörer zudenken. Sie schaffen es sogar, sein eigenes Handeln und Denken zu hinterfragen. Nicht umsonst heißt es doch, in so manchem Märchen steckt viel Wahrheit.

Dem Hörbuch sind noch 10 Mandala-Karten beigelegt mit stilvollen Motiven, die eine schöne Ergänzung zum Hörgenuss sind.

Der Autor ist mir schon lange bekannt. Seine Romane Das Herzenhören und Herzenstimmen wurden mir auch von einer Kollegin schon wärmstens empfohlen. Warum ich diese bisher noch nicht gelesen habe, ist mir nach diesem herrlich schönem Zuhörgenuss unbegreiflich. Diese Lücke werde ich demnächst definitv füllen müssen!

Mein Fazit:

Ein rundum schönes Hörerlebnis bot sich mir an diesem verschneiten Nachmittag. Jan-Philipp Sendker hat eine so angenehme Stimme, der hätte ich noch stundenlang zuhören können. Von mir eine hundertprozentige Empfehlung!

Veröffentlicht am 20.01.2018

Politisch und wissenschaftlich interessanter Thriller

Neanderthal
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Tolle Zukunftsperspektiven für die nächste Generation oder? Zivilisationskrankheiten sollen der Vergangenheit angehören. Schönheit ist alles. Menschen mit äußerlichen Makel gibt es fast nicht mehr im Deutschland ...

Tolle Zukunftsperspektiven für die nächste Generation oder? Zivilisationskrankheiten sollen der Vergangenheit angehören. Schönheit ist alles. Menschen mit äußerlichen Makel gibt es fast nicht mehr im Deutschland der Zukunft. Drogen und Alkohol sind verpönt und nur in versteckten Etablissements erhältlich. Gesundheit steht über allem, die Bevölkerung wird mit technischen Mitteln überwacht, damit sich auch jeder daran hält.

Die Geschichte beginnt mit dem eines jungen Mannes, der, im vergleich zu anderen Menschen, ein seltsames Aussehen hat. Während der Ermittlungen stoße Nix und seine Kollegen auf ein Massengrab in Neandertal. Da es sich um einen historisch geschützten Ort handelt, werden Max Stiller und Sarah Weiss an den „Tatort“ gerufen. Sie sind Anthropologen und auf die Spezies Homo neanderthalensis spezialisiert. Im Zuge ihrer Untersuchung fallen den beiden Wissenschaftlern Seltsamheiten an den Überresten auf. Bald schon überschlagen sich die Ereignisse. Stiller, Weiss und alle anderen die mit dem Fall zu tun hatten, werden von der Staatssicherheit abgeführt und an einen geheimen Ort gebracht ……

Mehr über den Science Fiction Thriller möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Die Handlung hat es auf jeden Fall in sich. Eine Zukunftsperspektive, die nicht nur für glückliche zufriedene Menschen sorgt. In der über mehrere Generationen aufgebauten Handlung werden wissenschaftliche Thematiken sehr genau durchleuchtet.

„Gene wirken sich mitunter in mehrerlei Weise auf den Körper aus. Eines, das eine Krankheit auslöst, kann trotzdem auch schützende Wirkung haben. Wenn man es korrigiert, erkauft man sich damit einen Nachteil anderswo.“
Seite 62

Eine Pageturner ist der Thriller nicht, dafür ist der Themenaufbau zu komplex. Spannend ist dies aber allemal. Lügen, Intrigen, Machtmissbrauch, daraus hat der Autor ein gutes Gerüst konstruiert, das sich um Genmanipulation und deren Auswirkungen auf die Menschheit dreht. Sehr vielschichtig, umfassend und gut recherchiert.

Aufgebaut ist die Geschichte über mehrere Teile, zeitlich springt sie auch mal in die Vergangenheit. Deutschland steht aufgrund dieser „Populationsgesundheit“ Weltweit im Fokus der Kritik. Schlagzeilen, TV-Shows und Interviews erweitern die verschlungene Handlung noch um einiges. Auch das Leben der Neandertaler, vor tausenden von Jahren, ist Teil der Geschichte und schildert auf interessante Weise von deren Leben und Aussterben.
Mein Fazit:

Neanderthal ist definitiv kein klassischer Thriller. Eine Mischung aus Dystopie und Science Fiction würde ich sagen. Sehr spannend, interessant und beängstigend, welche Zukunft der Autor da kreiert hat. Doch entspricht vieles schon der Realität was die Gentechnik betrifft. Für dieses Buch braucht man sicherlich Zeit und dank Internet findet man viel Information zu der Thematik. Lesenswert!