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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2018

gut verständliche und ausgesprochen krreative Wissensvermittlung

Kreativität
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Der Hirnforscher David Eagleman und sein Freund, der Komponist Anthony Brandt durchleuchten, warum und wie Neues entsteht.

Vielschichtig, leicht verständlich erklärt und angereichert mit einer Vielzahl ...

Der Hirnforscher David Eagleman und sein Freund, der Komponist Anthony Brandt durchleuchten, warum und wie Neues entsteht.

Vielschichtig, leicht verständlich erklärt und angereichert mit einer Vielzahl an Beispielen, Bildern, Fotos oder Diagrammen lassen sie den Leser teilhaben an neuen Erkenntnissen aus der Hirnforchung, in Kombination zu Erfindungen der Menschheit.

Der ersten Teil des Buches widmet sich der menschlichen Kreativität, ihrer Bedeutung, Mechanismen sowie unserer Prägung durch Zeit und Umwelt. Beispielsweise über Gewöhnung und der Drang zur Schaffung von Neuem wird durchleuchtet, die drei kreativen Strategien von Biegen, Brechen und Verbinden sehr anschaulich vermittelt.
Im zweiten Teil werden Eigenschaften des kreativen Denkens erläutert und im dritten wird aufgezeigt, wie in Schulen oder Unternehmen kreatives Denken gefördert werden kann, wozu ganz konkrete Möglichkeiten und Beispiele aufgezeigt werden.

Insgesamt wird klar, dass Weiterentwicklung zwangsläufig erfolgt; manchmal sind grosse Ideen ihrer Zeit oder ihrem Umfeld voraus. Nie geht es um eine perfekte Lösung, sondern um die Veränderung, die goldene Mitte zwischen Ausnutzung von Erlerntem und der Suche nach Neuem.
Besonders, wenn man weder Ungewöhnliches noch Riskiken scheut, kann man neue Optionen entwickeln, testen, hinterfragen und eventuell auch verwerfen – alles sollte in Bewegung sein und bleiben...


In diesem Buch wird das Wissen so leicht nachvollziehbar weitergegeben, die Vermittlung wurde ausgesprochen abwechslungsreich gestaltet – wie könnte man dieses Thema auch anders als kreativ
durchleuchten? Besonders der dritte Teil hat mir viele neue Ansätze aufgezeigt, wie Kreativität in Schule, im Beruf und Unternehmen gefördert und genutzt werden kann.
Die zuweilen flapsige Art, Wissen zu vermitteln, dabei auch mit einfachen Worten gute, anschauliche Bilder zu vermitteln ( u.a. „Kleben Sie nie die Bauklötze fest.“) macht das Lesen und Entdecken dieses Buches zum Vegnügen.

Veröffentlicht am 06.10.2018

facettenreiche Auseinandersetzung mit der Angst vor dem Tod

Mein Jahr mit dem Tod
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Heike Fink, geboren 1968, erschüttert am Grab eines Freundes, dass das Leben endlich ist und sie vor dem Tod Angst hat. Gedanken, die sie bislang in dieser Form eher gemieden und nun auf den Grund gehen ...

Heike Fink, geboren 1968, erschüttert am Grab eines Freundes, dass das Leben endlich ist und sie vor dem Tod Angst hat. Gedanken, die sie bislang in dieser Form eher gemieden und nun auf den Grund gehen will. Dem Thema widmet sie sich nun ein Jahr lang, trifft verschiedene Gesprächspartner, denen sie jeweils einen Monat in ihrem Buch „Mein Jahr mit dem Tod“ widmet.

Bei diesen Gesprächspartnern handelt es sich beispielsweise um einen Physiker, der sich an seine Nahtoderlebnisse nicht erinnern kann, um eine Hospizmitarbeiterin, eine Trauerbegleiterin, die mit Todkranken Erinnerungshörbücher aufnimmt, um ein Gespräch über die Rolle des Todes im Märchen, um den Besuch eines Kinderhospizes oder den des weltweit größten bewohnten Friedhofes ( in Kairo), um Gespräche mit einem Förtser und Jäger, einem Gärtner und Bestatter sowie einem Tatortreiniger.

Die erzählten Erlebnisse zum jeweiligen Monat fand ich sehr interessant; häufig gab es Einblicke, die man sonst eher nicht erhält. So wird jeder von uns als Besucher bereits ein Hospiz betreten haben, aber sich damit auseinanderzusetzen, wenn man als Angehöriger oder Freund betroffen ist, fällt doch weitaus schwieriger als nun, mit etwas Abstand und ohne akute Traurigkeit. So kann man, eher als guter Zuhörer und Zaungast Heike Finks Projekt miterleben, an neuen Blickwinkel und Erkenntnissen zurückgelehnt teilhaben und sich nicht ganz so betroffen seine Gedanken dazu machen. Mich haben besonders die Lebenssicht und Aussprüche eines Jugendlichen im Kinderhospiz beeindruckt – und letztendlich spiegelt sich diese Sicht auch genau in der Quintessenz der Autorin am Ende des Buches wieder.

Auch wenn sie über die Ohnmacht und Wut darüber, dass man nicht mehr ist und die Welt sich auch nach dem eigenen Tod weiterdreht, vielleicht auch der Angst, etwas verpasst oder verschoben zu haben berichtet, steht doch im Mittelpunkt das Erkennen, dass man das Leben jetzt in vollen Zügen zu lieben und zu geniessen soll, lebenssatt sein nennt sie es, ohne dass man dafür eine schreckliche Diagnose erhält und erst daraus resultierend einen neuen Lebensansatz für sich definiert.

Die einzelnen Begegnungen und auch Erinnerungen an ihre Kindheit beschreibt Heike Fink sehr einfühlsam, genau wie ihre Begegnungen und Gespräche im Verlauf des Jahres. Ich fand dieses Buch sehr hilfreich um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und würde das Buch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.10.2018

interessant, anschaulich und inspirierend

Hand Made
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Vanessa Murray stellt 50 Handwerker aus verschiedenen Ländern vor, die individuelle Gebrauchsgegenstände fertigen, mit besonderem Einsatz und fernab der Massenproduktion.
Jeder Handwerker, sein Wirken ...

Vanessa Murray stellt 50 Handwerker aus verschiedenen Ländern vor, die individuelle Gebrauchsgegenstände fertigen, mit besonderem Einsatz und fernab der Massenproduktion.
Jeder Handwerker, sein Wirken und Endprodukt werden vorgestellt; jedes dieser Portraits wird dann mit einem passenden DIY-Projekt ganz unterschiedlicher Schwierigkeitsstufe abgerundet.

So lernt man Randi kennen, die maßgeschneiderte Arbeitsschürzen herstellt ( DIY: eine Schürze und Werkzeugrolle nähen), Wade Ross, der aus Leder Rucksäcke näht ( DIY: Schlüsselanhänger nähen), Dignam, der Messer schmiedet ( DIY: ein Messer schärfen) oder Ken, der Vollkornbrot backt ( DIY: Sauerteig ansetzen). Es werden beispielsweise Bürsten, Möbel, Cider, Gin, Leuchtreklame, Töpfereien, Schmuck, Schuhe, Bartseife, Rasiermesser ein Reiseofen, Tattoo(vorlagen) und Möbel ergestellt, Pflegehinweise gegeben, damit man die hochgeachteten
Einzelstücke in Ehren halten und lange geniessen kann. Viele der vorgestellten Tätigkeiten waren mir eher unbekannt und haben mir zu ganz neuen Einblickn verholfen, beispielsweise beim Kupferschmieden, Gitarrenbau oder Venylpressen.

Auch, wenn ich vieles nicht nacharbeiten würde, gefällt mir das breitgefächerte vorgestellte Angebot, das interessant und sehr anschaulich präsentiert wurde und sehr inspirierend wirkt, selber etwas individuelles herzustellen. Genau richtig, um vor Weihnachten noch fertig zu werden...

Veröffentlicht am 02.10.2018

umwerfend - ich bin völlig begeistert

Osteria
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In diesem umfangreichen Buch finden sich 1000 Originalrezepte aus den besten Trattorien, Osterien und Restauranti der verschiedenen italienischen Regionen. Im Kopf jedes Rezeptes erhält man neben der italiensichen ...

In diesem umfangreichen Buch finden sich 1000 Originalrezepte aus den besten Trattorien, Osterien und Restauranti der verschiedenen italienischen Regionen. Im Kopf jedes Rezeptes erhält man neben der italiensichen und deutschen Bezeichnung auch Angaben zum Lokal und der entsprechenden Region, was ich ausgesprochen interessant finde. Manche Rezepte sind in verschiedenen, regionabhängigen Varianten vertreten, wie beispielsweise gefüllte Paprikaschoten oder Maronenzubereitungen. Sehr spannend waren für mich gerade diese gegendabhängigen Unterschiede.

Die Rezepte sind unterteilt in Antipasti, Primi Platti, Secondi Platti, Saucen und Beilagen und Dolci, wobei jedes Kapitel nochmals in Unterpunkten strukturiert wurde, beispielsweise Fisch und Meeresfrüchte, vegetarische Gerichte...

Die Fülle und Auswahl der Rezepte ist einfach umwerfend; meist sind sie für 4 Personen ausgelegt, aber es gibt auch genügend für 6-8 Personen. Für mich stellen diese Originalrezepte der schlichteren Traditionslokale etwas völlig Neues und Aufregendes dar, denn so habe ich sie bislang noch nicht gefunden – weder in diesem Umfang, noch mit Originalzutaten bis ins Detail. Beim Durchlesen habe ich zunächst begonnen, Markierungen mit post-its zu plazieren, was sich als völlig sinnbefreit herausstellte – es sind einfach zu viele und so werde ich mich durch das ganze Buch kochen müssen.
Einige Zutaten wird man wohl ersetzen müssen, weil man sie hier nicht erhält ( beispielsweise eine besondere, weisse Kartoffelsorte oder eine spezielle Kapernart), wobei für mich diese Abwandlungen immer noch viel dichter am Original sind als alle zuvor erprobten italienischen Rezepte. Es finden sich Rezepte ( unter vielen anderen ) für Galette aus Griesmehl – Sauerteig, Polenta-Nester, ein ganz außergewöhnlicher Fischausbackteig, viele verschiedene Zubereitungen mit Maronen, Maismehl, Polenta, Reiskuchen, Fisch und Meeresfrüchte, Nachspeisen und Plätzchen und auch diverse Zubereitungen eigener Nudeln – ein kleiner Auszug der Rezeptvielfalt.

Eigentlich liebe ich es, wenn in einem Kochbuch die Gerichte auch mit Foto vorgestellt werden; in diesem Buch findet man davon kein einziges. Da die Rezepte so gut beschrieben werden und ohne Schnickschnack und wilde Dekorationen auskommen, sind auch gar keine Fotos nötig. Ich habe sie zumindest nicht vermisst, sondern mich über den gut genutzten Platz für Beschreibungen zum Ursprung des Rezeptes, besonderen Zutaten oder Variationsmöglichkeiten viel mehr gefreut.

Das Buch ist sehr schön gestaltet, die Rezepte finde ich allesamt ansprechend; die Auswahl beeindruckt und beschäftigt einen auf Jahre. Ganz besonders gut gefällt mir nicht nur die Angabe zur Region in jedem Rezept, sondern dass die Rezepte im Anhang sowohl nach Region und Gang als auch alphabetisch aufgelistet wurden. Dem schließt sich das Register der Osterien, die in diesem Buch mit Rezepten vertreten sind, an. Wie unschwer zu erkennen ist, bin ich völlig begeistert von diesem Buch.

Veröffentlicht am 03.09.2018

schöne Sammlung an Märchen, Gedichten und Zeichnungen

Der Zauberspiegel
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„Der Zauberspiegel“ beinhaltet jeweils 25 ausgewählte europäische Märchen sowie passende Gedichte von namhaften Verfassern, beispielsweise Josef Guggenmoos, Friedrich Rückert, Christian Morgenstern, Friedrich ...

„Der Zauberspiegel“ beinhaltet jeweils 25 ausgewählte europäische Märchen sowie passende Gedichte von namhaften Verfassern, beispielsweise Josef Guggenmoos, Friedrich Rückert, Christian Morgenstern, Friedrich Schiller oder James Krüss.

Beim Lesen der mir unbekannten Märchen, hatte ich manchesmal das Gefühl, dass Stellen oder Passagen mich an mir bekannte Märchen erinnerten, beispielsweise die Brüder, die in Raben verwandelt wurden, das Märchen der klugen Katze....
Bei den ersten Märchen war ich etwas verwundert und habe mich gefragt, ob es sich um Neuerzählungen altbekannter Märchen handelt oder um alte überlieferte Märchen in regionaler Variante, die demselben Kern entsprangen. Im Anhang fand ich dazu dann die Erklärungen, Jahreszahlen, weitere Erläuterungen samt Bezügen zu den bekannten Versionen. Gerade mit diesen zusätzlichen Informationen bereitet das Lesen der Märchen um verwunschene Prinzessinen, verzauberte oder verfluchte Wesen, Drachen, Einhorn .... und armen Jungen, die Abenteuer erleben und die Prinzessin heiraten – also dem üblichen Märchenschatz samt Trollen und nordischen Wesen, nochmal so viel Spaß beim Lesen und auch beim Vorlesen. Bei einigen Märchen, besonders bei denen mir vielen Wiederholungen ( beispielsweise Variationen in Farbe und Metall) werden besonders kleine Zuhörer ihren Spaß haben, weil sie Passagen mitsprechen können werden.

Insgesamt hat mir diese Sammlung an Märchen, Gedichten und schönen Zeicnungen sehr gut gefallen.