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Veröffentlicht am 07.10.2018

Scheunenfest

Scheunenfest
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Scheunenfest, von Nicola Förg

Cover:
Passt, gemütlich und doch hat die Katze einen sehr provozierenden Blick.

Inhalt:
Nach einem Scheunenbrand werden in einem Silo die Leichen von zwei verkohlten Frauen ...

Scheunenfest, von Nicola Förg

Cover:
Passt, gemütlich und doch hat die Katze einen sehr provozierenden Blick.

Inhalt:
Nach einem Scheunenbrand werden in einem Silo die Leichen von zwei verkohlten Frauen gefunden.
Wurden die beiden Opfer eines tragischen Unfalls, oder hatte da jemand mit voller Absicht die Hand im Spiel.
Bei der Untersuchung des Falls weitet sich das Spektrum immer mehr und die Spuren führen weit in die Vergangenheit zurück.

Meine Meinung:

WOW!
Dieses Buch ist so viel mehr als nur ein Krimi.
Die Schreibweise, die Wortwahl, der Dialekt und der Humor haben mich gleich auf den ersten Seiten gepackt und positiv überzeugt.
Und im Laufe des Buches kamen dann die ernsten und aktuellen Themen dazu, (Pflegenotsand, Alzheimer, Kriegsgeneration) die so super umgesetzt und eingewoben wurden, dass ich einfach meinen Hut ziehen muss.
Absolut klasse finde ich, dass hier endlich mal kritisch mit Demenz (Alzheimer) bei Eltern umgegangen wird. Nicht alles „heidadei“ und „mit ganz viel Liebe klappt alles“, sondern schonungslos und unerbittlich, wie in der Wirklichkeit eben auch oft.
Auch der historische Teil ist super spannend. Ich lese auch viel historische Romane und bin diesem Thema hier schon öfters begegnet. Ja die Kriegsgeneration und dadurch mit ihr die Nachkriegsgeneration hat einfach zu viel aufzuarbeiten, was auch viel zu oft einfach verschwiegen wurde.

Irmi Mangold und Kathi Reindl haben bei diesem Fall eine sehr vertrackte Ausgangssituation. Die beiden Frauen, die ihre ganz persönlichen und speziellen Eigenheiten haben, schaffen es durch Menschlichkeit und ihren ganz speziellen Charakter zu überzeugen.

Ich kannte die Autorin bisher noch nicht, werde sie aber auf meine ganz persönliche Bestsellerliste setzen.

Ein Buch das mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

Autorin:
Nicola Förg gebürtige Oberallgäuerin, lebt heute mit Familie sowie Ponys, Katzen und anderem Getier auf einem Hof in Prem am Lech – mit Tieren, Wald und Landwirtschaft kennt sie sich aus.

Mein Fazit:
Eine brillante Geschichte die alles hat um den Leser aufs Beste zu unterhalten.
Humor, Lokalkolorit, Spannung, Dramatik, historischer Teil und aktuelle Problematik, verwoben zu einer Handlung die mich ans Buch fesselt.
Einfach genial, und hier müsste man mehr als 5 Sterne vergeben können.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Das Mädchen mit dem Edelweiß

Das Mädchen mit dem Edelweiß
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Das Mädchen mit dem Edelweiß, von Jillian Cantor

Cover:
Sehr schön und passend zum Buch, die Berge, die Aufbruchstimmung….

Inhalt:
Als Kathie (sie lebt in Los Angeles) ihren Vater, wegen beginnender ...

Das Mädchen mit dem Edelweiß, von Jillian Cantor

Cover:
Sehr schön und passend zum Buch, die Berge, die Aufbruchstimmung….

Inhalt:
Als Kathie (sie lebt in Los Angeles) ihren Vater, wegen beginnender Demenz, schweren Herzens, ins Heim geben muss, will sie seine Sammelleidenschaft und sein Lebenswerk, seine gesammelten Briefmarken, überprüfen lassen. Hat er doch ein Leben lang, jede freie Minute damit zugebracht, mit ihr als Kind, die Flohmärkte und alle möglichen Quellen nach „einem besonderen Schatz“ abzusuchen.
Und tatsächlich entdeckt Benjamin einen vergilbten ungeöffneten Brief, mit einer seltsamen Briefmarke: der Stephansdom (in Österreich) mit einem eingravierten Edelweiß aus dem Jahr 1938.
Beider Neugier ist geweckt, sie beschließe dem Geheimnis des Briefes auf den Grund zu gehen.

Meine Meinung:
Ein wunderschöner Roman, der mitten ins Herz trifft.
Beide Erzählstränge, die Gegenwart und die Vergangenheit sind voller Emotionen und als Leser fiebere ich bei beiden Handlungen voll mit.

In der Vergangenheit, geht es zurück ins Jahr 1938 nach Österreich, zu der jüdischen Familie von Friedrich Faber, der ein sehr bekannter Briefmarkengraveur ist. Der Waisenjunge Christoph kommt als Lehrling zu ihm und findet bei der Familie die Wärme die er immer vermisst hat. Außerdem verliebt er sich in die Tochter Elena und würde für sie alles tun.
Hier erfahren wir dann auch von den Auswirkungen des Antisemitismus in Österreich und wie ein Teil des Widerstandes dort agiert hat und u.a. von den Kindertransporten nach England.

In der Gegenwart ist das Spektrum auch breit gefächert. Die Protagonisten haben alle ihre eigenen Probleme und der schöne Schreibstil geht behutsam mit jedem um. Das schöne dabei ist, dass sich keiner in den Vordergrund drängt und jeder wichtig für die Geschichte ist.
So geht es um Partnerschaft, Scheidung, Liebe, Alzheimer, ja sogar der Mauerfall in Berlin wird gekonnt eingebaut.

Das Buch punktet vor allem durch das Zusammenspiel von Vergangenheit und Gegenwart, die Gesamt-Idee und das grandios erzählte Rätsel, das sich nach und nach enthüllt. Nicht so sehr die Einzelheiten, denn da habe ich doch ab und zu mal ein kleines Fragezeichen für mich im Kopf.

Autorin:
Jillian Cantor studierte Englisch, bevor sie mit dem Schreiben begann. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Arizona.

Mein Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte die von der Gegenwart in der „neuen Welt“ (Amerika) auf wundersamen und überraschenden Wegen in die „alte Welt“ (Österreich) führt und zu Wurzeln, von denen Katie gar nichts gewusst hat.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.09.2018

Spätsommerfreundinnen

Spätsommerfreundinnen
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Spätsommerfreundinnen, von Andrea Russo

Cover:
Sehr romantisch und passend zum Buch.

Inhalt:
Jette ist gerade frisch geschieden, da erhält sie Post aus ihrer „Vergangenheit“.
Über zwanzig Jahre war Jette ...

Spätsommerfreundinnen, von Andrea Russo

Cover:
Sehr romantisch und passend zum Buch.

Inhalt:
Jette ist gerade frisch geschieden, da erhält sie Post aus ihrer „Vergangenheit“.
Über zwanzig Jahre war Jette nicht mehr ihn dem kleinen Ort in der Lüneburger Heide in dem sie aufgewachsen ist. Jetzt erfährt sie, dass der Wirt des Gasthauses, das sie als Jugendliche übernehmen und darin kochen und backen wollte, gestorben ist.
Als sie zur Beerdigung geht, kehren plötzlich all die Erinnerungen und damit längst vergessenen Gefühle, wieder zurück.
Auch Jan, ihre Jugendliebe, lässt sie alles andere als kalt.

Meine Meinung:
Eine wunderbare Geschichte um Jette und ihre Freundinnen (einfach klasse Frauen), die Mitten im Leben stehen und mit denen man sich in so vielen Situationen immer wieder identifizieren kann.
Es sind Frauen die einfach „leben“! Keine künstlich produzierten Figuren, sondern authentisch und echt!

Die Schreibweise ist wunderbar fließend, herrlich humorvoll und sehr empathisch und warm. Ab der ersten Seite war ich sofort im Geschehen drin und es war so spannend sich auszumalen wie es auf der nächsten Seite weitergeht und wie sich alles entwickelt.
Dabei war die ein oder andere Wendung echt überraschend (wenn nicht gar ein Paukenschlag) und manche dann wieder eine Bestätigung der eigenen Vorstellung oder Ahnung.

Das Happy End ist dann wunderschön rund und ich bin fast traurig, dass ich mit der letzten Seite Jette und ihre Freunde verabschieden muss, denn sie sind mir doch sehr ans Herz gewachsen.

PS: Hier noch ein Zitat das ich einfach ganz toll finde.
Wenn Gras über eine Sache gewachsen ist, kommt immer ein Kamel und frisst es wieder runter.

PPS: Die Rezepte im Anhang sind klasse und es echt wert ausprobiert zu werden (hab ich auch gemacht).

Autorin:
Bis vor einigen Jahren hat Andrea Russo als Lehrerin in einer Förderschule gearbeitet, bis sie sich ganz dem Schreiben gewidmet hat. U.a. auch untere dem Pseudonym Anne Barns. Sie lebt mit ihrem Mann und Hund im Ruhrpott, hat eine erwachsene Tochter, liebt Kuchen und Torte - und verbringe viel Zeit in der Küche.

Mein Fazit:
Ein brillanter Roman über eine (vergangene) Liebe, um wahre Freundschaft und alles eingepackt in eine wunderschöne, romantische Landschaft.
Er hat mir wunderschöne Lesestunden geschenkt.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Eine kleine Raupe entdeckt die Welt

Eine kleine Raupe entdeckt die Welt
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Eine kleine Raupe entdeckt die Welt

Cover+ Format:
Sehr schön, man kann es gut in der Hand halten während der kleine Schatz auf dem Schoß sitz und beim vorlesen, mit ins Buch schaut.

Inhalt:
Es geht ...

Eine kleine Raupe entdeckt die Welt

Cover+ Format:
Sehr schön, man kann es gut in der Hand halten während der kleine Schatz auf dem Schoß sitz und beim vorlesen, mit ins Buch schaut.

Inhalt:
Es geht um den Kreislauf des Lebens, alles wiederholt sich und beginnt von vorne, wird Neu.

Meine Meinung:
Die Bilder sind wunderschön und gut gelungen. Sie sind zart und einfach, die Seiten sind nicht überfrachtet, aber es gibt viele Details die man suchen und über die mach sprechen kann.

Die Geschichte ist sehr Kind gerecht und liebevoll erzählt und es macht Spaß mit der kleinen Raupe Sophie mit jeder Seite einen neuen Schritt in das unbekannte Leben zu machen.
Ich freu mich schon diese Geschichte meinem Enkel vorzulesen.

Ein weiterer Pluspunkt:
Die Geschichte wird bilingual erzählt.
Mein Enkel wächst mit einem amerikanischen Papa (der kaum Deutsch kann) und einer deutschen Mama auf, er wird zweisprachig erzogen.
Mit diesem Buch kann nun Papa und Mama die gleiche Geschichte (wenn vermutlich auch nicht „Wort für Wort“) erzählen.
Und vielleicht lernt ja der Papa auch ein bisschen Deutsch, denn auf den letzen Seiten gibt es noch eine Vokalbelliste.

Es ist sehr schwer hier eine Altersgruppe anzugeben.
Ich denke es passt schon für die ganz Kleinen zum vorlesen, aber auch für die Größeren die schon selber was mit beiden Sprachen anfangen können. Oder gerade wenn Kinder bewusst zweisprachig aufwachsen sollen.

Von mir volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Land im Sturm

Land im Sturm
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Land im Sturm, von Ulf Schiewe

Cover:
Passend zu einem historischen Roman.

Inhalt:
Eine Reise durch Deutschland, von 925 bis 1848.
Aufgeteilt in 5 Abschnitte.
Eine unglaubliche Zeitspanne in der wichtige ...

Land im Sturm, von Ulf Schiewe

Cover:
Passend zu einem historischen Roman.

Inhalt:
Eine Reise durch Deutschland, von 925 bis 1848.
Aufgeteilt in 5 Abschnitte.
Eine unglaubliche Zeitspanne in der wichtige Etappen geschildert werden.
Aus der Sicht „normaler“ Menschen, die sich immer wieder auf frühere Generationen zurückführen lassen, werden die Ereignisse geschildert und beleuchtet.

Meine Meinung:
Der Autor versteht es einzigartig, geschichtliche Fakten und Ereignisse, mit Menschen und deren Denken und Handeln zu verbinden.
Vor allem hier, da es über so einen langen Zeitraum geht ist es unglaublich super gemacht, dass sich die Familien immer wieder begegnen und über den Weg laufen. Sich treffen, verbinden und wieder verlieren.
Dadurch ist ein Bogen durch das ganze Buch gespannt, quasi ein roter Faden der sich durch die Geschichte zieht – echt klasse gemacht.
Die Lebensumstände, die Handlungen, Gefühle und Beweggründe werden so realistisch, bildlich und „normal“ geschildert, dass ich mich als Leser mitten unter den Protagonisten fühle.
Klar werden hier die bewegten Zeiten, u.a. Krieg und Revolution beschrieben, und da gibt es dann eben einige Kampfhandlungen und grausame Zeiten.
Es gibt viele geschichtliche Punkte die ich wieder neue gelernt habe.

Aber auch das Herz und die Emotionen (Liebesgeschichten) haben ihren Raum und freuen mich beim Lesen.

Autor:
Ulf Schiewe, geb. 1947, war seit frühester Jugend eine Leseratte. Im Lauf der Jahre erwuchs daraus der Wunsch, selber große historische Romane zu schreiben.
Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München.

Mein Fazit:
Mit seinen 900 Seiten ein unglaublich toller Schmöker, in dem wir viel über die Geschichte von Deutschland erfahren, aber auch nach Herzenslust mit den Protagonisten bangen und fiebern können und ihren Alltag erleben und bewältigen.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

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