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Veröffentlicht am 09.10.2018

"Packend, emotional, realistisch ...!"

Grenzgänger
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Cover:

Das Buchcover ziert eine bildliche Darstellung in Sepia-Farbtönen. Im hinteren Teil ist eine kleine Ortschaft ersichtlich. Alles wirkt ein wenig kahl und trist. Vor den Wohngebäuden liegt eine ...

Cover:

Das Buchcover ziert eine bildliche Darstellung in Sepia-Farbtönen. Im hinteren Teil ist eine kleine Ortschaft ersichtlich. Alles wirkt ein wenig kahl und trist. Vor den Wohngebäuden liegt eine Wiesenlandschaft mit einem schmalen Fluss am rechten Buchrand. Vordergründig sind vier junge Burschen zu erkennen. Sie sprinten auf den Flusslauf zu oder befinden sich schon im Absprung, um diesen zu überqueren. Dabei halten zwei Jungen längere Stöcke in der Hand und einer ein befülltes Glas. Ihre Kleidung stammt aus einer vergangenen Zeit.

Inhalt:
Es ist die Geschichte der Henriette Bernhard geborene Schöning. Als Erstgeborene von vier Kindern spielt sich ihre Lebensgeschichte zunächst in Velda ab, ein kleines Dorf an der deutsch-belgischen Grenze. Alles beginnt mit dem Kennenlernen ihrer Eltern, die Geburt ihrer Geschwister und der Einzug ihres Vaters an die Front, der ihr gesamtes Leben verändern sollte.

Die Nachkriegszeit ist für viele Familien eine Lebenszeit, gefüllt mit harten Wintern und viel Hunger. Schmuggel wird daher zu einem Überlebensinstinkt, den auch die damalige 17jährige Henni nachgeht um ihre Familie zu versorgen. Als der Kaffee-Schmuggel und die organisierten Banden an Überhand gewinnen, haben die Zöllner Befehl zu schießen.

Eine Nacht sollte Henni dabei nie vergessen ... sie führt dazu, dass sie 1951 in eine Besserungsanstalt gesteckt wird und ihre zwei Brüder kurz darauf in ein kirchliches Kinderheim.

Ihr Vater wendet sich von ihr ab. Sie selbst weiß nicht, wo ihre beiden Brüder untergebracht wurden ... Nach ihrer Volljährigkeit bekommt sie eine Anstellung in einem Haushalt. Dort findet Henni nach den schweren Schicksalsschlägen auch manchmal zu einem Lachen zurück.

An einem freien Tag beschließt sie ihr Elternhaus aufzusuchen. Weniger später macht sie eine schockierende Entdeckung ... Und auch im weiteren Verlauf ihres Lebens, soll ihre Lebensfreude auf eine harte Probe gestellt werden.

Fazit:
In meiner Buchvorstellung erwähnte ich bereits, dass ich ein sehr großer Fan der Autorin Mechtild Borrmann bin. Bereits ihre anderen Werke habe ich verschlungen. GRENZGÄNGER habe ich innerhalb eines Tages beendet. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, so packend waren für mich nicht nur die Charaktere, sondern auch die initiierte Geschichte rund um Henni.

Ich musste mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die handelnden Personen frei erfunden sind, da das Storyboard von der Autorin so realistisch und autobiografisch wiedergegeben wurden.

Der Schreibstil war gewohnt packend, aussagekräftig und sehr bildreich. Mit jedem einzelnen Wort konnte ich mir nicht nur die Umgebung sehr gut vorstellen, sondern auch die bedrückte Stimmung legte sich um mich wie ein zu eng geschnürter Mantel.

Die einzelnen Charakteristika waren bis ins kleinste Detail durchdacht und mit ihren Handlungen und Gefühlsregungen so authentisch, dass ich sie, wie bereits oben geschildert, für reale Personen gehalten habe.

Zudem die wieder sehr gut eingebrachte Recherchearbeit über den Kaffee-Schmuggel an der deutsch-belgischen Grenze, welche detailreich und zugleich interessant beschrieben wurde sowie die erschütternden und belegten Lebensverhältnisse in den damaligen Kinderheimen

Mechtild Borrmann hat es wieder einmal geschafft ein Stück brisante Zeitgeschichte mit Spannung und herzzerreißenden Szenen zu kombinieren.

Bevor ich ich diese Rezension schreiben konnte, musste ich etwas Abstand zwischen dem Buch und mir schaffen. Noch heute könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es sich für eine Familie genau so zugetragen haben könnte.

Von mir gibt es 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2018

"Wenn Märchen wahr werden ... !"

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
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Cover:
Ein Buch ziert die Mitte des Buchcovers. Es scheint unter einer Glaskuppel zu schweben. Sein Einband ist schwarz und ein mystisches Frauengesicht, mit funkelnden Augen, ist darauf abgebildet. Leicht ...

Cover:
Ein Buch ziert die Mitte des Buchcovers. Es scheint unter einer Glaskuppel zu schweben. Sein Einband ist schwarz und ein mystisches Frauengesicht, mit funkelnden Augen, ist darauf abgebildet. Leicht geöffnet erkennt man alte und vergilbte Seiten, aus denen ein helles Licht erstrahlt. Welches Geheimnis birgt dieses Buch?

Toll gestaltetes Cover, welches sich perfekt dem ersten Band anpasst. Stellt man sie nebeneinander, ergibt sich schon jetzt ein einheitliches Bild daraus.

Inhalt:
Der ehemalige Dieb Sam aus Mythia ist noch immer ein Scharlachroter. Ein Getreuer des weißen Königs ... und auf der Flucht. Zwei Flügelwesen begleiten ihn, als sie gemeinsam in eine brenzlige Situation in einem Schlachthaus geraten.

Als das mehr als unterschiedliche Trio schließlich doch den vereinbarten und geheimen Treffpunkt erreichen, treffen sie auf den Pferdemenschen Shagyra und Kani, deren Herz noch immer aufgrund ihres großen Verlustes schmerzt.

Trotz der Gefahren und Ängste gibt es für alle nur ein gemeinsames Ziel.
Sie müssen zurück.
Zurück in die Bibliothek der flüsternden Schatten.

Doch ehe sie das Geheimnis um die Namen und die Geschichten in den Büchern auflösen können, trennen sich ihre Wege.

Während Kani sich mit ihren Freunden auf eine abenteuerliche und weite Reise nach Thalia begibt, steigt Sam hinab nach Paramythia. Dabei wird ihm nicht nur das Wasser zum Verhängnis, sondern auch ein ganz besonderer Jäger.

Sam ist dabei, den größten Raub der Geschichte Mythias zu begehen. Ein Dieb bleibt eben doch ein Dieb, oder?

Fazit:
Bücherkönig, der zweite Band der Reihe beginnt direkt dort, wo der Erste endete. Mit einem hohen Spannungslevel fließen die Seiten nur so dahin. Dabei werden nach und nach geschickt die Fakten aus Band eins mit eingebaut. Keine wichtigen Geschehnisse werden ausgelassen.

Der Schreibstil des Autors tritt in diesem Band in den Vordergrund. Städte, Umgebungen und Fabelwesen werden im Detail und bildlich beschrieben, dass sich eine eigene Welt kreiert.

Wurde in "Bücherstadt" das Fundament rund um die Vermenschlichung der Charaktere geschaffen, und viele Fragen im Hinblick auf den Verlauf der Geschichte offen gelassen, so erleben wir in "Bücherkönig" nicht nur eine Weiterentwicklung der Protagonisten in ihrem Handeln und Denken, sie wachsen durch ihre Taten und Erfahrungen.

Dabei legt der Autor sehr viel Wert auf aussagekräftige Dialoge. Mit manchem Charme und Witz sowie kleinen Zitaten aus StarWars oder der Tintenwelt, erhellt er so manch düstere Stimmung.

Auch begegnen uns in "Bücherkönig" neue Fabelwesen und Sympathieträger und Überraschungen.

Ein Abenteuer kreuzt das Nächste. Spannungsaufbau ins Unermessliche.

Der zweite Band legt ein unerschütterliches Tempo vor. Für mich hat es noch einmal eine enorme Steigerung zum ersten Band, dem ich auch schon die volle Sternenanzahl gegeben hatte.

Daher heißt es für mich jetzt einfach 5 Sterne mit *.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 28.08.2018

"Vom Alltag an der innerdeutschen Grenze!"

Grenzland
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Cover:
Das Cover zeigt eine Abbildung der innerdeutschen Grenze. Zu erkennen ist ein Durchfahrtstor, ein Aussichtsposten und vor diesem eine Mauer. Ein Cover passend zum Buchtitel und Inhalt.

Inhalt:
In ...

Cover:
Das Cover zeigt eine Abbildung der innerdeutschen Grenze. Zu erkennen ist ein Durchfahrtstor, ein Aussichtsposten und vor diesem eine Mauer. Ein Cover passend zum Buchtitel und Inhalt.

Inhalt:
In dem Buch schildert der Autor auf eine Erzählweise und aus dem Leben von DDR-Grenzsoldaten.

Als Handlungsstrang bedient der Autor sich dabei einem tatsächlichen Grenzzwischenfall. Die vorkommenden Protagonisten stehen dabei im Zusammenhang zueinander.

In Grenzland gibt Michael Dullau einen zweitägigen Einblick hinter den Schutzzaun.

Fazit:
Grenzland war mein drittes Buch von Michael Dullau. Mit bereits mehr Hintergrundwissen machte mir das Buch keine Leseschwierigkeiten. Abkürzungen waren mir bereits bekannt und das Glossars musste ich nicht so häufig benutzen.

Michael Dullau vermittelt durch den präzisen Schreibstil und den Dialogen einen guten Einblick in den nicht zugänglichen Alltag von DDR-Grenzsoldaten und deren Verhaltensweisen und Einstellungen. Ebenfalls bekommt man in diesem Buch einen sehr guten Einblick in die Hierarchien des Grenzschutzes. Faszinierend dabei ist, wenn einer den geschichtlichen Hintergrund berücksichtigt, wie sich letztlich alles entwickelt hat.

Für mich war auch dieser Roman sehr aufschlussreich und sehr interessant und ich gebe eine klare Leseempfehlung. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.08.2018

„Die Gewissheit jemanden so zu lieben, die hast du nur einmal im Leben.“(Die Brücken am Fluss, 1995)

Die verlorenen Zeilen der Liebe
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Cover:
Das Cover ist in den lieblichen Farben gelb und pink gehalten. Es zeigt im Hintergrund den Eifelturm. Die Stadt der Liebe -Paris-, in der auch die Geschichte spielt. Zwei Verliebte stehen im Vordergrund. ...

Cover:
Das Cover ist in den lieblichen Farben gelb und pink gehalten. Es zeigt im Hintergrund den Eifelturm. Die Stadt der Liebe -Paris-, in der auch die Geschichte spielt. Zwei Verliebte stehen im Vordergrund. Schauen sich tief und innig in die Augen. Die Frau in ihrem kurzen Petticoat legt die Arme und den Herren, versucht ihn fest an sich zu halten. Er jedoch, berührt sie nicht.

Inhalt:
Paris in den 1980er Jahren. Lilly, die Protagonistin des Romans, zieht in ein Studentenwohnheim in der Stadt der Liebe, welches im Besitz ihrer Tante Berthe ist um an einer Universität Literatur zu studieren. Vor allem jedoch, möchte sie die große Liebe finden, genau wie ihre Schwester Chloé.

Neben ihrem Studium arbeitet Lilly in einem Pariser Café. Dort lernt sie sehr schnell ihren Traummann kennen. Er ist ein gut aussehender und erfolgreicher Geschäftsmann. In den Briefen an ihre Schwester nennt sie ihn geheimnisvoll „Monsieur Iconnu“. Sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Lilly´s „Monsieur Iconnu“ ein verheirateter Mann ist. Nachdem er schnell die gemeinsame Liebelei beendet, fällt Lilly in ein tiefes Loch.

Geschehnisse aus der Kindheit holen Lilly wieder ein und bringen sie an den Rand der Verweiflung. Ein furioses Drama und großes Gefühlskino.

Mein Fazit:
Sobald ich an das Buch denke, werde ich wieder nachdenklich und sentimental.
Die Geschichte rund um Lilly hat mich zutiefst ergriffen.
Die Autorin hat es verstanden, das Buch mit Gefühl, Poesie, ebenso einer ergreifenden Geschichte und Spannung zu füllen. Ich kann dieses Buch nur jeden empfehlen. Von mir als bekennenden Liebesromanverfechter, volle 5 Sterne.
Von dieser Sorte Bücher würde ich sogar noch mehr lesen. TOLLES WERK.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Ein Abenteuer über einen sympathischen Bücherliebhaber!

Die Bücherjäger
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Cover:
Auf dem bordeauxroten Hintergrund ist ein goldenes Siegel mit blauen Verzierungen abgebildet. An dem Siegel haften Ketten. Ketten, die etwas verbergen. Ein Geheimnis, verborgen in einem Buch. Denn ...

Cover:
Auf dem bordeauxroten Hintergrund ist ein goldenes Siegel mit blauen Verzierungen abgebildet. An dem Siegel haften Ketten. Ketten, die etwas verbergen. Ein Geheimnis, verborgen in einem Buch. Denn das Cover zeigt eine Buchfront.
Darunter in schöner Kursivschrift der Titel des Buches. Der erste Buchstabe ist dabei opulent in Szene gesetzt.
Ist ist im typischen Stil eines historischen Romans gehalten.

Inhalt:
"Langsam strich Poggio mit den Fingern am Rand der Seiten entlang. Gern schloss er auf diese Weise mit einem Buch Bekanntschaft, bevor er es las. Dann begann er, die erste Seite zu untersuchen."

Gianfrancesco Poggio Bracciolini ist ein berühmter Bücherjäger. Ein Italiener aus Arezzo, der die Schriften der alten Gelehrten aus Griechenland sucht, um deren Inhalt für die Folgewelt zu retten. Dabei ist er kein Dieb, er kopiert die Texte in mühsamer Feinarbeit und lässt die kostbaren Bücher bei ihren vorherigen Besitzern.

Zu Regierungszeiten Siegesmunds erzählt ihm Oswald von Wolkenstein von einem geheimen Folianten, welches in einem Kloster verborgen weilt.
Als Poggio den Folianten auffindet und dessen Inhalt untersucht scheint er einem Geheimnis auf der Spur. Einem Geheimnis, was das Zeitgeschehen verändern könnte.

Der Bücherjäger wird selber zum Gejagten und begibt sich auf eine gefährliche und unbekannte Reise.

Fazit:
Die Seiten dieses Buches fliegen nur so an einem vorbei.
Mit einem tollen und äußert flüssigen Schreibstil, in den Dialogen zeitgetreu, fühlt man sich in die Lebenszeit von dem sympathischen Poggio hineinversetzt.

Sofern ich eine Pause im lesen einlegen musste, fand ich immer wieder sofort in das Geschehen hinein. Alle Bilder waren in meinem Kopf und ließen mich nicht mehr los.

Von Kapitel zu Kapitel schloss ich Poggio mehr in mein Herz ein, der die Bücher noch mehr liebt als ich.
Poggio ist ein Protagonist der nicht besser hätte sein können. Seinen Lebensweg erfährt man in sogenannten "Stundengläsern", die sich in die Geschichte einfügen.

Es ist eine spannendes und ereignisreiches Abenteuer, mit vielen wechselnden Orten, in einer längst vergangen Zeit. Wundervoll...

Highlight waren für mich das fundierte Hintergrundwissen und dir akribische Recherche des Autors. Diese ist besonders hervorzuheben.

Ich werde definitiv weitere Bücher von Dirk Husemann lesen, dessen Namen man sich unbedingt einprägen sollte.

Von mir gibt es volle 5 volle Sterne.

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