Platzhalter für Profilbild

tragalibros

Lesejury Profi
offline

tragalibros ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tragalibros über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2018

Spannender & raffiniert konsturierter Thriller

Todesurteil
0

Dank meines Bruders bin ich auf dieses Buch gestoßen. Da er leider zu weit weg wohnt um mir das Buch zu leihen, habe ich mir das Hörbuch gekauft und sofort reingehört.

Die Handlung ist sehr raffiniert ...

Dank meines Bruders bin ich auf dieses Buch gestoßen. Da er leider zu weit weg wohnt um mir das Buch zu leihen, habe ich mir das Hörbuch gekauft und sofort reingehört.

Die Handlung ist sehr raffiniert aufgebaut und spielt zeitgleich an zwei verschiedenen Handlungsorten. Die eine Kulisse ist Wiesbaden, die andere Wien. Zwei verschiedene Ermittlerteams nehmen sich zwei scheinbar unabhäniger Fälle an, die schon bald zu einem grausamen großen Ganzen zusammengeführt werden.

Der Autor hat vier Protagonisten erschaffen, die einem schnell ans Herz wachsen. Mir hat hier besonders Maarten S. Sneijder gefallen, einem Ermittler, der eigentlich durch seine Unfreundlichkeit auffällt, im Grunde aber ein herzensguter Mensch ist. Dank des Sprechers Achim Buch, der ihm einen wunderbaren niederländischen Akzent gab, ist Sneijder mir schnell sympathisch geworden.
Auch die anderen Charaktere sind sehr ansprechend dargestellt. Hier kommt alles zusammen, was eine spannende Persönlichkeit ausmacht: Ehrgeiz, Freundlichkeit und eine gewissen Neigung, sich über Gesetze hinwegzusetzen.

Die Fälle, in denen hier ermittelt wird, sind zwar sehr brutal, dennoch unglaublich spannend. Dank vieler geschickt eingestreuter Hinweise, kann man als Leser bzw. Hörer, wunderbar mitgrübeln.

Einen kleinen Punkt abzug gibt es aber von mir, da ich zwischenzeitlich doch das Gefühl hatte, dass die eine oder andere Länge entstanden ist. Hier ist für mich besonders das letzte Kapitel im Gedächtnis geblieben... Die Fälle waren gelöst und irgendwie schleppten sich die letzten Seiten doch etwas zäh dahin. Auch die Zwischenspiele, in denen immer wieder klar gemacht wird, dass der Wiesbadener Polizeichef die Protagonistin Nemez nicht leiden kann, kamen einmal zu oft vor.

Trotzdem war dieser Thriller mal wieder eine willkommene Abwechslung zum meinen letzten Büchern und ich vergebe vier von fünf Sternen.

Auch das Hörbuch möchte ich wie folgt bewerten:
Sprecher: fünf Sterne
Story: vier Sterne
Gesamt: vier Sterne

"Todesurteil" ist durchaus lesens - oder hörenswert. Obwohl es sich hier um den zweiten Teil einer Reihe handelt, kann man schnell in die Geschichte einsteigen und braucht im Grunde keine Informationen zur Vorgeschichte der Protagonisten.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Toller Thriller

Die Tote und der Polizist
0

Nachdem die Polizistin Emma Sköld einen Mordanschlag überlebt hat, schwört sie, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Gemeinsam mit ihrem Vater, will sie den Polizeichef Olausson überführen, ...

Nachdem die Polizistin Emma Sköld einen Mordanschlag überlebt hat, schwört sie, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Gemeinsam mit ihrem Vater, will sie den Polizeichef Olausson überführen, denn der so angesehene Polizist ist ein Rassist und sieht sich in der Verantwortung, Schweden von Migranten und Bettlern zu säubern...

Dass ich dieses Buch bekommen habe, war pures Glück: eine Buchverlosung!
Nachdem ich es in meinem Briefkasten hatte, konnte ich mich sofort ans Lesen machen und bin geradezu durch die Handlung geflogen.

Ich bin, bis auf einige Kleinigkeiten, von diesem Thriller begeistert.
Angefangen von den Charakteren, die wunderbar intensiv und realistisch dargestellt sind, bis zum spannenden, actionreichen Handlungsverlauf, ist alles wunderbar stimmig.
Zudem hat die Autorin einen fesselnden Schreibstil, bei dem man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann.

Obwohl ich anfangs kurz irritiert von den kurzen Kapiteln war, immer nur zwei bis vier Seiten, hat dies im Verlauf des Buches tolle Perspektiven auf die Geschichte geliefert, da die Autorin in diesen Abschnitten immer wieder die Sicht von anderen Personen einbaut. Sie verwendet die Perspektive des Opfers, des Täters und der Ermittler, sowie von einzelnen Familienmitgliedern, was dem Roman etwas sehr dynamisches gibt.

Da die Handlung im Grunde auf aktuellen politischen Themen beruht, Migration und die derzeit sehr präsente Fremdenfeindlichkeit, lässt dies die Geschichte sehr realistisch und in keiner Wiese abstrakt oder fiktiv wirken.

Was mich zu Beginn der Geschichte aber störte war, dass man wahrscheinlich lieber die vorherigen Bücher der Reihe gelesen haben sollte. Bei diesem Thriller, handelt es sich nämlich um den dritten Teil einer Reihe.
Auch wurde die eine oder andere Nebenhandlung eröffnet, die aber im weiteren Verlauf des Buches nicht wieder aufgegriffen wurde und somit am Ende offen blieb. Aber vielleicht werden diese losen Enden in weiteren Büchern aufgelöst.

Alles in allem fällt mein Fazit zum Thriller "Die Tote und der Polizist" sehr gut aus. Ich vergebe vier von fünf Sternen.
Weitere Bücher der Autorin werden mit Sicherheit folgen!

Veröffentlicht am 04.09.2018

Unaufgeregter Kriminalroman vor der Kulisse Venedigs

Tod zwischen den Zeilen
0

Der 23. Kriminalfall für Commissario Brunetti ist wieder ein gewohnt ruhiges und unaufgeregtes Buch, dessen Handlung sehr von der gemütlichen Beschreibung des venezianischen Lebensstils geprägt wird. ...

Der 23. Kriminalfall für Commissario Brunetti ist wieder ein gewohnt ruhiges und unaufgeregtes Buch, dessen Handlung sehr von der gemütlichen Beschreibung des venezianischen Lebensstils geprägt wird.
Die Autorin führt den Leser an der Seite der sympathischen und altbekannten Protagonisten durch die Gassen und Kanäle der Lagunenstadt und beschreibt nebenher einen interessanten Kriminalfall.

An den Donna-Leon-Büchern mag ich besonders, dass sie im Grunde sehr entspannte Lektüre sind und statt blutiger und brutaler Morde, hauptsächlich die Ermittlung im Vordergrund steht. Man begleitet den Commissario und seine Kollegen durch die Spurensicherung und Beweisaufnahme und grübelt anschließend mit ihnen über mögliche Verdächtige und Motive. Das alles, macht diese Krimis aus.

Mich hat bei "Tod zwischen den Zeilen" etwas überrascht, dass der Mordfall erst recht spät kam. Trotz spannender Einblicke und einiger Verdächtiger, kam mir das Ende dann aber recht abrupt, sodass ich noch einige Seiten weiterblätterte, weil ich dachte, es würde noch ein richtiger Abschluss kommen. Dies war leider nicht der Fall und so ziehe ich hier einen Stern ab. Durch das schnelle Ende, fand ich den Mord und alles weitere, was damit zusammenhing, nur unzureichend aufgeklärt.

Trotzdem möchte ich dem Krimi vier Sterne geben.
Wie üblich, hat mich die Atmosphäre schnell eingefangen und ich hatte Spaß an der Handlung. Die gemütliche Art der Autorin und ihr charmanter, nachdenklicher Protagonist haben mich erneut überzeugt.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Wunderbar zu lesen!

Die Bücherjäger
1

Der Inhalt:
"Konstanz 1417: Poggio Bracciolini ist ein Meister im Aufstöbern antiker Texte - ein Bücherjäger, der sich in altehrwürdige Klosterbibliotheken einschleicht. In einem Bergkloster am Bodensee ...

Der Inhalt:
"Konstanz 1417: Poggio Bracciolini ist ein Meister im Aufstöbern antiker Texte - ein Bücherjäger, der sich in altehrwürdige Klosterbibliotheken einschleicht. In einem Bergkloster am Bodensee entdeckt er ein Buch, das an eine Kette gelegt ist. Doch kaum hat Poggio die ersten brisanten Zeilen entziffert, ist der Foliant verschwunden. Entschlossen nimmt der Bücherjäger die Verfolgung der Diebe auf. Denn wenn der Text in die falschen Hände gerät, wird er die gesamte abendländische Welt ins Wanken bringen."

Dieser historische Roman ist ein tolles Leseerlebnis und so hatte ich viel Spaß bei der Lektüre.

Da ich bisher noch kein Buch des Autors gelesen habe, bin ich ohne besondere Erwartungen ans Lesen herangegangen und war gespannt auf die Geschichte.

Schon der erste kurze Satz hat dazu beigetragen, dass ich sofort in die Handlung hineingezogen wurde und das Buch nur ungern wieder aus der Hand legen wollte.
Mit einem umfangreichen, beeindruckenden Wortschatz und einer großartigen sprachlichen Gewandtheit, nimmt der Autor den Leser mit, auf die Jagd nach Büchern, die den Lauf der Geschichte ändern könnten.

Im Verlauf des Buches, wird man mit vielen historischen Persönlichkeiten bekannt gemacht, die zwar in Wirklichkeit zum Teil nichts miteinander zu tun hatten, der Geschichte aber einen realistischen Touch gaben. Auch Dank der Handlungsorte und Nebenschauplätze wird dies noch zusätzlich unterstrichen.
Durch Rückblenden in sogenannten Stundengläsern, werden dem Leser geschickt die Hintergrundgeschichten zu den Protagonisten näher gebracht, sodass man die Akteure nach und nach besser kennenlernt und deren Beweggründe verstehen kann.

Als kleines Manko würde ich aber das Ende ansehen. Hier wurden meiner Meinung nach, einige Fragen nur unzureichend aufgeklärt und der weitere Werdegang der Protagonisten in ein einziges und recht kurzes Kapitel gequetscht.
Dies fiel mir besonders auf, da der Rest des Romans viele ausdrucksstarke Passagen enthielt, die eine Tiefe und Lebendigkeit der Handlung erzeugten, dass ich sie gern auch mehrmals gelesen habe.

Um mit meiner Einschätzung nicht zu weit abzuschweifen, möchte ich nun zur Punktevergabe kommen.
Der Roman "Die Bücherjäger" verdient vier von fünf Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Originalität
Veröffentlicht am 23.06.2018

Schöner Roman mit Krimielementen

Lady Liberty
0

1885: Camille St. Laurent traut ihren Ohren kaum - der Verleger einer französischen Zeitung, ermöglicht ihr die Überfahrt nach Amerika, um von dort als Korrespondentin über den Aufbau der Freiheitsstatue ...

1885: Camille St. Laurent traut ihren Ohren kaum - der Verleger einer französischen Zeitung, ermöglicht ihr die Überfahrt nach Amerika, um von dort als Korrespondentin über den Aufbau der Freiheitsstatue zu schreiben.
Kaum dort angekommen, wird ihr allerdings der Journalist Patrick zur Seite gestellt. Was sie anfangs etwas irritiert, entwickelt sich zu einer harmonischen Zusammenarbeit und schon bald erobert der charmante Ire Camilles Herz.
Als New York von grausamen Morden erschüttert wird, die scheinbar in Zusammenhang mit dem Bau der Lady Liberty stehen, begeben sich die beiden auf Spurensuche und geraten dabei in Lebensgefahr...

Ich durfte mir den Roman "Lady Liberty" im Rahmen einer Leserunde zu Gemüte führen und möchte nun meine Einschätzung zum Buch zum Besten geben.

Vorweg: das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Die Autorin hat fiktive Figuren und echte historische Persönlichkeiten in ihrer Geschichte verwoben und so, zusammen mit der Kulisse des Aufbaus der Freiheitsstatue eine realistische Atmosphäre erschaffen, die mich schon auf den ersten Seiten vereinnahmt hat.
Die beiden Protagonisten, aus deren Blickwinkeln abwechselnd durch die Handlung geführt wird, sind sehr bildhaft charakterisiert. Ganz besonders Patrick, mit seinem Humor und dem unwiderstehlichen Charme, habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Camille stellte sich bereits in den ersten Kapiteln als eine starke, eigenwillige Persönlichkeit heraus, die sich für Frauenrechte und Emanzipation einsetzt.

Doch leider gab es neben vielen guten Seiten auch einige Unstimmigkeiten. Zum einen wunderte ich mich, dass Camille, als unverheiratete junge Dame aus adligen Kreisen, ohne die zu der Zeit übliche Anstandsdame, in Gesellschaft fremder Männer durch die Gegend zog. Sicher sollte hiermit ihre Unabhängigkeit und ihre strickte Ablehnung von Bevormundung herausgestellt werden, aber es kam mir doch recht ungewöhnlich vor.
Auch die Direktheit, mit welcher die Protagonistin einige Erlebnisse in ihrer Vergangenheit ohne zu Zögern ausplauderte, war für mich überraschen, da so etwas in dieser Zeit vermutlich undenkbar und unhöflich gewesen wäre.
Ich fand leider auch die Dialoge manchenteils sehr gestelzt, steif und holprig. Dies fiel besonders auf, da der Rest der Handlung, also Beschreibungen der Handelnden, der Umgebung oder einfach die Gedanken der Protagonisten, sehr fließend geschrieben ist.

Allerdings macht der eben erwähnte leichte Schreibstil und der eingängige Erzählton einiges von den kleinen Mankos wieder wett.
Ich muss hierzu sagen, dass sich das Buch sehr schnell gelesen hat und ich für die fast vierhundert Seiten nicht einmal einen Tag gebraucht habe.

Ich möchte daher vier von fünf Sternen vergeben.
Das Buch ist gelungen, doch die eine oder andere kleine Unstimmigkeit hat mich etwas gestört.
Ansonsten wirken in "Lady Liberty" viele sympathische Charaktere mit und lassen den Leser an den teils fiktiven, teils historisch belegten Ereignissen rund um den Bau der Freiheitsstatue teilhaben.