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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2018

Nur wenige, kleinere Schwächen - ansonsten sehr spannend

Der Klient
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Mark (11) möchte im Wald heimlich mit seinem kleinen Bruder eine Zigarette zu rauchen. Diese kleine Sünde bleibt jedoch nicht ungestraft, denn sie werden auf der Waldlichtung überrascht. Mein Mann möchte ...

Mark (11) möchte im Wald heimlich mit seinem kleinen Bruder eine Zigarette zu rauchen. Diese kleine Sünde bleibt jedoch nicht ungestraft, denn sie werden auf der Waldlichtung überrascht. Mein Mann möchte dort seinem Leben ein Ende setzen. Statt zuzusehen oder nach Hause zu gehen, will Mark den Mann von seinem Vorhaben abhalten. Doch damit manövriert er sich und seine Familie in eine fast unglaubliche Geschichte. Das FBI, die Mafia und sonst wer sind hinter Mark her, denn alle glauben, dass er eine brisante Information zurückhält… Mit seiner Anwältin Reggie Love nimmt er den Kampf für ein sicheres Leben auf.
Das Buch ist weitgehend spannend, aufwühlend und stellenweise echt heftig. Es gibt überraschende Wendungen, vieles zum Nachdenken und Kopfschütteln, sowie interessante Charaktere. Nicht alles hat komplett überzeugt (darunter der Protagonist, der mir deutlich zu erwachsen für seine 11 Jahre ist) und so manche Länge gab es auch, aber die Kleinigkeiten störten den Lesefluss nicht. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich – man rauscht nur so durch das Buch.
Ich hatte vorher schon den Film gesehen (der mir schon gut gefiel) und ich war daher ziemlich unsicher, ob mich das Buch noch würde unterhalten können, da ich ja quasi schon kannte. Diese Sorge war allerdings völlig unbegründet, denn die Spannung war meist so hoch, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte.
Im Übrigen habe ich durch die Lektüre auch gemerkt, dass die Verfilmung wirklich nah am Buch und gut gelungen ist.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Überraschend spannend und gelungen

Locked in
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Der Plot ist zunächst nicht ganz so ansprechend gewesen, denn im Zentrum stehen eine alkoholkranke Journalistin, ein altes und vor allem ungeklärtes Verbrechen und eine junge Frau im Wachkoma. Wird Amy ...

Der Plot ist zunächst nicht ganz so ansprechend gewesen, denn im Zentrum stehen eine alkoholkranke Journalistin, ein altes und vor allem ungeklärtes Verbrechen und eine junge Frau im Wachkoma. Wird Amy Gerechtigkeit widerfahren, wenn Alex sich der Sache annimmt, eine Frau, die ihre Ehe versoffen hat, sich krankheitsbedingt immer wieder nachts einnässt, ihre Jobs mehr oder weniger versaut hat und nun versucht sich mit freier Mitarbeit über Wasser zu halten.
Solch problembehaftete Protagonisten nerven mich manchmal ziemlich und daher war ich schon recht skeptisch als ich das Buch anfing, aber ich lasse mich auch gerne positiv überraschen und genau das passierte hier. Statt genervt zu sein, war ich von Beginn an gut in der Geschichte drin und wollte das Buch quasi gar nicht mehr weglegen. Aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten wird die Geschichte in kurzen Kapiteln geschildert, sodass man immer noch ein weiteres Kapitel einschieben möchte, um mehr zu erfahren. Besonders interessant fand ich die Kapitel, in denen die Wachkomapatientin Amy ihre Eindrücke schildert. Spannend und unterhaltsam wird Scheibchen für Scheibchen die Wahrheit enthüllt und zwischendurch stellt sich eine Vielzahl von Fragen. Wird Alex ihr Problem in den Griff bekommen und zeigen, dass man auch dann, wenn man ganz am Boden zu sein scheint, wieder aufzustehen? Wird sie tatsächlich das Verbrechen klären können? Was passierte vor 15 Jahren?
Überraschend spannend und gut – ich empfehle diese gelungene Geschichte gerne weiter!

Veröffentlicht am 12.09.2018

Überraschend gut

Das Vogelhaus
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Len Howard beobachtete und kümmerte sich ihr Leben lang um Vögel. Vögel und die Musik sind ihre Leidenschaften, die ihr Leben bestimmen, für die sie einiges auf sich nimmt, manches hinter sich lässt und ...

Len Howard beobachtete und kümmerte sich ihr Leben lang um Vögel. Vögel und die Musik sind ihre Leidenschaften, die ihr Leben bestimmen, für die sie einiges auf sich nimmt, manches hinter sich lässt und immer stärker zu werden scheint.

Sehr große Erwartungen hatte ich nicht an das Buch, denn Len Howard war mir kein Begriff und von ihren Vogelerfahrungen hatte ich auch keine allzu großen Erkenntnisse erwartet. Ein nettes Buch für Zwischendurch dachte ich, aber ich wurde eines Besseren belehrt, denn die Autorin nimmt den Leser mit Fiktion und Fakten mit auf eine Lebensgeschichte, die mich was von Beginn an sehr gepackt hat. Die Erzählung startet in der Kindheit, es werden Probleme in der Familie offenkundig, doch Len hat ihre Musik und die Vögel – sie kommt zurecht. Irgendwann hat sie jedoch den Wunsch auf Neues und wagt einen großen Schritt, der zu jener Zeit für eine junge Frau sicher alles andere als leicht war. Der Werdegang von Len ist immer wieder von Schilderungen über Vogelbeobachtungen und das Leben im Vogelhaus unterbrochen, sodass man das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen mag. Und das trotz eines sehr ruhigen und relativ verhaltenen Schreibstils.
Es wird nachvollziehbar geschildert, warum Len sich lieber mit ihren fliegenden Freunden, als mit Menschen abgibt und sie nimmt tatsächlich einiges – selbst noch im hohen Alter- auf sich, um ihren gefiederten Freunden zur Seite zu stehen.

Ein kleines, überraschendes Buchschätzchen, das hoffentlich viele Leser findet und zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Identitätsdiebstahl und seine Folgen spannend verarbeitet

Römisches Fieber
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Franz Wercker wollte schon immer Schriftsteller werden, doch seine Herkunft und sein liebloses Zuhause haben dies unmöglich gemacht. Auf seiner Flucht in Richtung Rom ist er irgendwann am Ende seiner Kräfte ...

Franz Wercker wollte schon immer Schriftsteller werden, doch seine Herkunft und sein liebloses Zuhause haben dies unmöglich gemacht. Auf seiner Flucht in Richtung Rom ist er irgendwann am Ende seiner Kräfte und möchte sich selbst im Gardasee umbringen – doch es kommt anders. Dichter und Stipendiat Cornelius Lohwaldt und Franz begegnen sich, es geschieht ein Unglück und Franz nutzt die Gunst der Stunde, auch wenn er nicht ganz sicher ist, ob es eine gute Idee ist, die Rolle des Cornelius einzunehmen – aber es war schließlich schon immer sein Traum als Schriftsteller in Rom Erfahrungen zu sammeln und so macht er sich auf in eine ungewisse Zukunft.

Zunächst musste ich mich ein wenig in die Geschichte und den Schreibstil einlesen, aber nach rund 60 Seiten war ich mitten im Geschehen und wollte gar nicht mehr aufhören vom Leben des Franz/Cornelius mehr zu erfahren. Wie lange wird sein Spiel funktionieren? Was hat Isolde, die Schwester des echten Cornelius vor und welche Blüten wird ihr Spielchen treiben? Wird Isolde oder ein verprellter Künstler Franz zu Fall bringen oder landet er wie immer irgendwie doch noch auf den Füßen?

Oft überzeugten mich die zarten Zwischentöne, das, was zwischen den Zeilen zu lesen war. Es gab einiges zum Lachen, manches zum Fürchten und man fieberte nicht nur im Franz mit. Franz, obwohl er in seinen jungen Jahren in einer lieblosen Familie, einiges mitgemacht hat, hat ein gutes Herz und ist mir recht schnell sympathisch gewesen, obwohl er so einiges auch selbst auf dem Kerbholz hat. Nicht umsonst war er inhaftiert, aber er hatte einfach das Pech in Dinge reinzugeraten – ganz ähnlich geriet er ja auch mehr oder weniger zufällig in die Rolle des Cornelius Lohwaldt.

Man erlebt, wie die Freundschaft zu den anderen Künstlern erwächst, allen voran Georg, den man, wie Clara, ebenfalls schnell ins Herz schließt, wie Rom zu jener Zeit war und welche Zweifel und Gewissensbisse Franz/Cornelius plagen. Mord, Liebe, Kunst und vieles mehr sind in dem Roman verarbeitet, aber die Geschichte ist nie überfrachtet, wenn sie auch gegen Schluss sehr rasant ist und der Leser ohne Ende mitfiebert. Apropos Ende: Auch das war sehr gelungen, überraschend und dem Roman insgesamt würdig.
Geschichtliche Fakten und große Persönlichkeiten werden schön und leicht verständlich in die Geschichte eingebunden, das Leben zu jener Zeit gekonnt dargestellt. Einzig kritisiere ich die Vielzahl an Nebenfiguren, die in großer Vielzahl auftraten und so manchmal ein wenig den Lesefluss zum Stocken brachten.

Wer sich für historische Romane, Kunst und ein Verwirrspiel begeistern kann, wird mit diesem Buch seine wahre Freude haben.

Es war mein erstes Buch des Autors, aber bestimmt nicht das letzte!

Veröffentlicht am 07.08.2018

Nicht nur für Fußball-Kenner interessant

7:1 – Das Jahrhundertspiel
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Ich weiß noch genau, wie ich mit Familie und Freunden zusammen das Spiel gesehen habe. Zu Beginn nur begeistert, irgendwann fast schon entgeistert und mit einer Portion Mitleid für die Brasilianer und ...

Ich weiß noch genau, wie ich mit Familie und Freunden zusammen das Spiel gesehen habe. Zu Beginn nur begeistert, irgendwann fast schon entgeistert und mit einer Portion Mitleid für die Brasilianer und das gesamte Volk. Die Demontage war wirklich nicht ohne…
In diesem Buch wird das gesamte Spiel unter die Lupe genommen und es werden passende Fußballfakten unterhaltsam eingestreut. Im Vorfeld war ich etwas skeptisch, ob das Buch etwas für mich sein könnte, denn ich gucke zwar gelegentlich Fußball, aber ich bin kein großer Kenner. Trotzdem konnte der Autor mich fesseln, egal ob er lustige Anekdoten zum Besten gab, Grundlagen erklärte, den Fußball und seine Geschichte in den Fokus nahm oder einzelne – besondere – Spieler darstellte.
Der Schreibstil ist unterhaltsam, gut verständlich und nachvollziehbar. Ich würde vier Sterne vergeben, meine fußballbegeisterte, aber an sich sehr lesefaule Schwester, ganze fünf Sterne – also gibt es 4,5.