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Veröffentlicht am 26.02.2019

Ein hocherotischer, sehr paralastiger, aber leider auch etwas flacher 4. Teil der Friday Harbor Reihe.

Heller Mond über Friday Harbor
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Justine Hoffman betreibt in Friday Harbor ein florierendes Hotel und hat dazu auch einen sympathischen Freundeskreis, zu dem auch ihre Cousine Zoe gehört. Doch nachdem nun fast alle Frauen in ihrem privaten ...

Justine Hoffman betreibt in Friday Harbor ein florierendes Hotel und hat dazu auch einen sympathischen Freundeskreis, zu dem auch ihre Cousine Zoe gehört. Doch nachdem nun fast alle Frauen in ihrem privaten Umfeld den richtigen Mann fürs Leben gefunden haben, spürt Justine immer mehr, dass ein Leben ohne Partner für sie nicht lebenswert ist.

Doch es ist wirklich wie verhext! Jedes Mal, wenn Justine glaubt, sie hätte den Richtigen gefunden, sorgen ihre magischen Kräfte, die zu den unmöglichsten Anlässen zum Vorschein kommen, dafür, dass potentielle Partner in die Flucht geschlagen werden. So erging es ihr vor kurzem auch mit Duane, der sich nun jedes Mal, wenn er Justine begegnet, vor Panik bekreuzigt. Dabei will Justine mit ihren vererbten magischen Kräften eigentlich gar nichts zu tun haben. Mehr noch, sie hasst ihre Gabe und verweigert ihrer Mutter und den anderen weiblichen Mitgliedern des Hexenzirkels die Gefolgschaft. Das Justines Mutter alles andere als begeistert darüber ist, ist Justine klar, dass ihre Mutter jedoch so weit gehen könnte, ihre Tochter mit einem Fluch zu belegen, damit Justine niemals ihre große Liebe findet, hätte die junge Hotelbesitzerin dagegen nicht für möglich gehalten.

Justine, die ein Zauberbuch besitzt, fällt dann auch aus allen Wolken, als ihr dieses den Fluch offenbart. Allerdings auch eine Auflösung des Fluches unterbreitet. Doch jede Verwendung von Magie zieht weitere Folgen nach sich.
Darüber denkt Justine zunächst jedoch nicht nach, als sie dem charismatischen, geheimnisvollen Jason Black begegnet, der, nach eigenen Aussagen, keine Seele besitzt, aber Justine zumindest mit Haut und Haaren lieben will. Jason bringt Justines geordnete Welt durcheinander und auch ihre Gefühlswelt steht bald Kopf. Doch Jason will nicht nur Justine…

Der bereits 4. Teil der „Friday Harbor“ Reihe von Lisa Kleypas, erzählt nun die Geschichte über Justine, Zoes Cousine, die „ein magisches Händchen“ hat und bereits im Vorgängerband in Erscheinung trat. Es hatte für mich, während des Lesens, von „Heller Mond über Friday Harbor“, fast den Anschein, als wolle die Autorin auf Biegen und Brechen versuchen, den momentanen Para-Einflüssen in Liebesromanen gerecht zu werden, denn die Story ist für Leser, die Lisa Kleypas bisherige Romances gelesen haben, viel paralastiger gehalten, als man es von der Autorin gewohnt ist. Auch die Liebesszenen in diesem Roman werden so manchen Leser sicherlich erstaunen, denn diese kommen mega-erotisch und direkt ausformuliert daher; selbst in Sachen „Bondage“ tobt sich das Heldenpaar aus, was vielleicht nicht jedem Leser gefallen wird. Wer jedoch erotische Lektüre im Stile einer Megan Hart zu schätzen weiß, wird sicher auch an dem aktuellen Lisa Kleypas Roman seine helle Freude haben.

Sowieso stehen die Liebesszenen zwischen Justine und Jason für meinen Geschmack; auch wenn die Liebesszenen ansprechend und prickelnd beschrieben wurden, etwas zu sehr im Fokus. Da die Story mit gerade mal 316 Seiten an sich nicht gerade umfangreich zu nennen ist, kommt meiner Meinung nach die eigentliche Annäherung zwischen dem Heldenpaar, die untermauern soll, dass sich beide wirklich in Liebe zugetan sind, etwas zu kurz.
Genauso, wie auch die Charakterisierung des Helden. Jason bleibt leider ein wenig blass, und was man über ihn erfährt, sorgt auch nicht unbedingt dafür, dass man ihn in sein Leserherz schließen kann. Denn Jason ist dominant, will stets seinen Kopf durchsetzen und das letzte Wort haben und ist dazu sehr manipulativ. Zwar lernt er im Laufe der Geschichte dazu, doch er zieht seinen ursprünglichen Plan am Ende dann doch durch, was ihn mir sehr unsympathisch gemacht hat. Die große Liebe zwischen ihm und Justine war für mich daher nicht nachvollziehbar und auch die Romantik kam etwas zu kurz.

Zugegeben, ich habe ziemlich viel auszusetzen an dieser Geschichte, doch zumindest Lisa Kleypas Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und auch die Hintergrundstory ist unterhaltsam. Es ist kein schlechtes Buch, doch wirkt es leider, wenn man andere Bücher der Autorin kennt, wie ein blasses Abziehbild dessen, was man bislang von Lisa Kleypas gewohnt war. Würde ich einen Vergleich heranziehen, würde ich „Heller Mond über Friday Harbor“ eher mit einer mittelmäßigen „Category Romance“ vergleichen. Eine „Category Romance“, die zwar unterhaltsam und prickelnd zugleich ist, aber in Sachen Charakterisierung der Akteure und Tiefgang leider zu flach bleibt.

Kurz gefasst: Ein hocherotischer, sehr paralastiger, aber leider auch etwas flacher 4. Teil der Friday Harbor Reihe.

Veröffentlicht am 16.11.2018

The Swores“ lassen bitten- erster Teil einer New Adult Trilogie um eine Rockband, der das Herz von Teens und Twens höher schlagen lassen wird. Ältere Leser sollten aber, für meinen Geschmack, lieber die Finger davon lassen

Backstage Love – Unendlich nah
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Meine Rezension:

Mia lebt zusammen mit ihrer Familie in ländlicher Idylle. Zu ihren besten Freunden gehören die Geschwister Lizzy und Nic, die in der Nachbarschaft wohnen. Im Laufe der Jahre entdecken ...

Meine Rezension:

Mia lebt zusammen mit ihrer Familie in ländlicher Idylle. Zu ihren besten Freunden gehören die Geschwister Lizzy und Nic, die in der Nachbarschaft wohnen. Im Laufe der Jahre entdecken Mias Bruder Liam und Nic ihre Leidenschaft für Musik und gründen eine Band- „The Swores“. Sie werden dermaßen erfolgreich, dass sie große Tourneen machen können und besonders Nic, der Leadsänger steht im Fokus der Öffentlichkeit. Er wird von den Frauen umschwärmt und es vergeht nicht ein Tag, an dem Mia nichts über ihn in der Regenbogenpresse lesen kann.

Ein wenig verschnupft reagiert sie, als Nic lange nichts von sich hören lässt und stattdessen, lediglich für sie und Lizzie, zwei VIP-Tickets für einen Gig in London schickt. Dennoch lässt sich Mia von Lizzie dazu überreden und dann ist der große Tag plötzlich da. Obwohl sich Nic offensichtlich darüber freut, Mia wieder zu treffen, scheint es, als wäre ihre besondere Verbindung gestört. Und auch in der Folgezeit geraten die beiden immer wieder wegen Kleinigkeiten aneinander. Was Mia nicht ahnt, ist, dass Nic verliebt in sie ist, sich aber davor fürchtet, sie in seine verrückte Rockstarwelt hineinzuziehen. Mia dagegen, kann zunächst nicht wirklich benennen, wieso sie jedes Mal, wenn sie Nic begegnet, Herzklopfen bekommt. In Gefühlsdingen ist sie sowieso hin und hergerissen. Chris, ihr aktueller Freund, ist eigentlich ein Glücksgriff- attraktiv, verständnisvoll. Und dennoch spukt ihr immer nur Nic durch den Kopf….

Hinter dem Autorenpseudonym Liv Keen, verbirgt sich die Autorin Kathrin Lichters und auch „Unendlich nah“ sowie die Folgebände, wurden bereits vor einiger Zeit herausgegeben. Hier handelt es sich, laut Verlag, jedoch um eine vollständige Überarbeitung.
Da ich die ursprünglichen Fassungen nicht kenne, kann ich diesbezüglich leider keine Vergleiche anstellen.

Die Autorin erzählt hier die Geschichte von Freunden, die zu Liebenden werden. Sie verzichtet zudem auf den, momentan in diesem Genre üblichen Erzählstil- die „Ich-Form“. Positiv fand ich es, dass sie mit Nic einen Helden geschaffen hat, der keinesfalls die Bodenhaftung verloren hat, nachdem seine Band zu Starruhm gelangte und auch kein „Bad Boy“ ist. Im Gegenteil, Nic ist ein sehr sympathischer Romanheld, der sich durchaus auch Gedanken macht um Mia. Aber, man mag es mir nachsehen; vielleicht bin ich langsam auch zu alt für New Adults, das Verhalten von Nic und Mia, dieses ewige Hin und Her, ihre Unfähigkeit miteinander zu reden, Mias Schmollen, Nics Geheimniskrämerei und vor allem, die lächerliche Einhaltung des Versprechens, dass er Liam gab- all das wirkte auf mich so wahnsinnig pubertär. Immerhin bekommt man es hier nicht mit einem Teenie-Heldenpaar zu tun.

Dazu, finde ich, fehlt das echte, britische Feeling. Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte die Autorin ihre Story in Deutschland spielen lassen, statt in England. Liv Keen hat durchaus einen eingängigen Erzählstil, doch man merkt anhand von Redewendungen etc. einfach, dass man hier den Roman einer Deutschen vor sich hat.
Sehr intensiv und ansprechend beschrieben, fand ich dagegen die Rückblenden, die gemeinsame Erlebnisse von Mia und Nic behandeln und auch die Liebesszenen fand ich gut geschrieben. Auch das gewisse Knistern zwischen dem Heldenpaar ist vorhanden und zudem hat die Autorin ein paar interessante Nebenfiguren geschaffen, wie beispielsweise Mias süße Oma.

Aber, nach einer Weile finden diese kaum noch Erwähnung, werden fast zur Staffage und die Nebenhandlung um einen Stalker wird viel mehr in den Fokus gerückt, um der Story mehr Spannungselemente zu verleihen. Ich denke aber fast, die Geschichte hätte gut ohne Stalker auskommen können, wenn die Autorin ihrem Paar stattdessen mehr Romanpassagen bezüglich ihrer Gefühlswelt, Aussprachen usw. gewidmet hätte. Auch dem Musikbusiness hätte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden können- immerhin findet man einen sehr unter die Haut gehenden, geschriebenen Songtext von Nic, dem Romanhelden vor.
„Unendlich nah“ ist ein unterhaltsamer, leichter New Adult, allerdings nur für die altersmäßige Zielgruppe geeignet und ist zudem, dank des poppigen Layouts, ein optisch schicker Hingucker in den Bücherregalen von Teens und Twens.

Kurz gefasst: „The Swores“ lassen bitten- erster Teil einer New Adult Trilogie um eine Rockband, der das Herz von Teens und Twens höher schlagen lassen wird. Ältere Leser sollten aber, für meinen Geschmack, lieber die Finger davon lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Hocherotischer, unterhaltsamer 2. Teil der „One“ Reihe, doch leider sehr kurz geraten. Außerdem fehlt es der Story an Tiefgang

One Love
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One Reihe:

1. Teil: One Dream
2. Teil: One Love
3. Teil: One Passion
4. Teil: One Kiss

Meine Rezension:

Zehn Jahre zuvor:

Penny und Gabriel lernen sich in Barcelona kennen, verlieben sich Hals über ...


One Reihe:

1. Teil: One Dream
2. Teil: One Love
3. Teil: One Passion
4. Teil: One Kiss

Meine Rezension:

Zehn Jahre zuvor:

Penny und Gabriel lernen sich in Barcelona kennen, verlieben sich Hals über Kopf ineinander und begreifen schnell, dass sie beide etwas Festes wollen. Sie verabreden sich nach dem Urlaub daher in New York. Penny wartet vergeblich denn, Gabriel kommt nicht. Enttäuscht löscht sie wenig später alle gemachten Photos, seine Mailadresse und versucht ihn aus ihrem Gedächtnis zu verbannen, was ihr sehr schwer fällt, denn sie hat starke Gefühle für ihn entwickelt…

Zehn Jahre später:

Penny, die eigentlich Jahre zuvor an die Wall Street gehen wollte, hat beruflich nun doch einen völlig anderen Weg eingeschlagen. Sie lebt in New York und arbeitet für eine Organisation, die sich für herrenlose Tiere einsetzt. Für eine Spendengala sucht ihr Arbeitgeber noch händeringend einen guten Caterer, doch das ist gar nicht so einfach. Auf ihrer Adressenliste, die sie abklappern soll, steht unter anderem auch der Sternekoch Gabriel. Penny stockt der Atem, als sie seinen Namen entdeckt, ahnt gleich, dass es ihr Gabriel ist. Obwohl sie nach Gabriel auch andere Männer kennenlernte, hat sie ihn nicht vergessen können. Sie beschließt, ihm einen Besuch abzustatten, will ihm eigentlich aber nicht verraten, wen er vor sich hat. Wie wird er reagieren, Wird er Penny erkennen?

Nachdem ich den ersten Teil von Lauren Blakelys „One“ Reihe, richtig gut geschrieben fand, weil auch der Humor darin nicht zu kurz kam, war ich bereits sehr gespannt auf Pennys und Gabriels Story und erhoffte mir eine ähnlich humorige, prickelnde und romantische Liebesgeschichte. Penny und Gabriel sind auf jeden Fall ein süßes, sympathisches Pärchen und die erste Hälfte des Romans gefiel mir dann auch richtig gut. Doch leider löst die Autorin den einzigen Konflikt, viel zu schnell auf, was den Rest des Romans dazu verdonnert, ohne Spannungsmomente auskommen zu müssen. Gut, einerseits kommen Fans erotischer Szenen in der zweiten Hälfte der Geschichte mal so richtig auf ihre Kosten, da Lauren Blakely besagte Szenen recht deutlich und anschaulich gestaltet hat, was auch unterhaltend sein mag, doch mir fehlten diesmal ein wenig mehr gemeinsame Dialoge, jenseits des üblichen erotischen Geflüsters. Sprich, tiefsinnigere Gespräche, die die Liebe zwischen dem Paar noch weiter untermauert hätten, sind diesmal leider Fehlanzeige. Zugegeben, das Paar lernte sich bereits zehn Jahre zuvor kennen. Doch seitdem war doch viel Zeit vergangen, man hatte sich verändert, etc. Da wäre es doch gerade spannend gewesen, den Figuren mehr Lebenserfahrung auf den Leib zu schreiben. Und gerade die Jobs der beiden, boten nebenbei doch viel Potential für interessante Romanpassagen. Doch diese fanden leider nur am Rande Erwähnung, was ich schade fand.

Überhaupt ist „One Love“ diesmal recht kurz geraten. Auf gerade einmal 182 Seiten, findet Pennys und Gabriels Story Platz- zu kurz geraten, um diese Liebesgeschichte plausibel darbieten zu können, wie ich finde. Sicher, es ist eine nette, hocherotische Love Story, die sich flüssig lesen lässt, doch leider fehlte mir dieses Mal das gewisse Etwas.

Kurz gefasst: Hocherotischer, unterhaltsamer 2. Teil der „One“ Reihe, doch leider sehr kurz geraten. Außerdem fehlt es der Story an Tiefgang.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Gefällige, vorhersehbare Urlaubslektüre, die durchaus schöne Kopfkinomomente beschert, der es aber leider auch an Tiefgang mangelt.

Die Kamelien-Insel
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Sylvia hat einen spannenden und gut bezahlten Job, ist verheiratet mit einem erfolgreichen Geschäftsmann, um den sie viele Frauen beneiden und hat finanziell ausgesorgt. Eigentlich müsste sie doch glücklich ...

Sylvia hat einen spannenden und gut bezahlten Job, ist verheiratet mit einem erfolgreichen Geschäftsmann, um den sie viele Frauen beneiden und hat finanziell ausgesorgt. Eigentlich müsste sie doch glücklich sein, doch immer mal wieder hat sie Momente, in denen sie gewisse Situationen im Leben hinterfragt. Als ihr Mann Holger eines Tages eine Erbschaft erwähnt, die Sylvia gemacht hat, fällt sie allerdings aus allen Wolken. Tante Lucie, die Schwester ihrer Mutter, die abgeschieden in der Bretagne lebte, ist verstorben und hat Sylvia eine Gärtnerei, die auf einer Insel liegen soll, vermacht. Holger, der zufällig geschäftlich in der Gegend zu tun hatte, war bereits vor Ort um sich alles anzuschauen. Doch sein Fazit ist alles andere als rosig und er rät Sylvia eindringlich dazu, alles zu verkaufen. Da Sylvia, gestresst von ihrem Job, an sich, wenig Zeit zur Verfügung hat, überträgt sie Holger daher sämtliche Vollmachten.

Doch als ein Kunde abspringt und Sylvia plötzlich unverhofft Zeit hat, möchte sie doch mehr über ihre Tante und das Anwesen erfahren, da sie schöne Kindheitserlebnisse mit ihrer Tante verbindet, die aus welchen Gründen auch immer, einst in Ungnade fiel in ihrer Familie.
So macht sich Sylvia auf in die Breatgne, lernt dort inkognito die Lebensgefährtin ihrer Tante kennen und einen attraktiven Gärtner, der nicht nur ein besonderes Händchen für Kamelien hat. Sylvia kommen Gewissensbisse, als sie begreift, dass diese Menschen nun auf ihr Wohlwollen angewiesen sind und will das Anwesen doch nicht verkaufen, das so ganz anders ist, als es ihr Holger geschildert hatte. Holger reagiert darauf nicht so verständnisvoll, wie es Sylvia erwartet hätte…

„Die Kamelieninsel“ von Tabea Bach, fiel mir nicht nur wegen des einladenden Covers ins Auge, denn ich habe immer schon eine Schwäche für Romane gehabt, die in Frankreich spielen. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, die besondere Atmosphäre einzufangen, so dass man die Kamelieninsel deutlich vor seinem inneren Leseauge vor sich sehen kann und selbst geschilderte Gerüche und Eindrücke, wirken so intensiv dargestellt, dass man diesbezüglich Kopfkino pur geboten bekommt.
Dazu legt die Autorin einen eingängigen Schreibstil an den Tag, so dass man schnell hineingezogen wird, in die Geschichte. Leider gab es aber auch diverse Kritikpunkte, die eine Bestbewertung meinerseits verhindert haben. Zum einen fand ich manche von Sylvias Handlungsweisen einfach nicht nachvollziehbar. Einerseits wird sie als clevere Geschäftsfrau beschrieben, die sich an die Spitze kämpfen musste, andererseits legt sie dann ein dermaßen sträflich naives Gebaren an den Tag, als es um ihren Mann und seine Heimlichkeiten geht, was einfach nicht passen wollte. Dazu fand ich die sich für Sylvia so plötzlich entwickelnde Liebesgeschichte in der Bretagne viel zu knapp geschildert. Mael der Gärtner, kommt so gut wie gar nicht zu Wort, es fehlt die, wie ich finde, wichtige Aussprache zwischen Sylvia und Mael, in einer entscheidenden Situation und überhaupt bleiben die Nebenfiguren in diesem Roman leider insgesamt sehr blass.

Ich hätte mir eine dialogreichere Story gewünscht und vor allem mehr Tiefgang. Es gab an sich doch so viele Fixpunkte in diesem Roman: Sylvias Selbstfindung beispielsweise oder auch ihre aufkeimende Liebe zu Mael. Leider fand ich letzteren Punkt besonders schwach und beliebig geschildert. Die Liebesszene als solche, wirkt dermaßen nichts sagend; eine Aneinanderreihung von typisch poetisch anmutenden Beschreibungen, wie man sie bereits in vielen anderen Romanen lesen durfte. Und dennoch ist es keine schlechte Geschichte, selbst wenn sie vorhersehbar sein mag. Wer eine nette, leichte und anschauliche Urlaubslektüre a la Rosamunde Pilcher sucht, macht nichts falsch, wenn er zu „Die Kamelieninsel“ greift. Man sollte meiner Meinung aber auch nicht mehr erwarten als das.

Kurz gefasst: Gefällige, vorhersehbare Urlaubslektüre, die durchaus schöne Kopfkinomomente beschert, der es aber leider auch an Tiefgang mangelt.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Liebevolle Hommage an den Kultfilm „Happy und Sally“. Leider schwächelt die Hauptstory etwas.

Ich schreibe uns ein Happy End
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Nina fällt aus allen Wolken, als sie ihren Lebensgefährten Will, mit einer anderen in ihrem gemeinsamen Bett erwischt. Statt zerknirscht zu sein, eröffnet ihr Will anschließend, dass er sich von Nina trennen ...

Nina fällt aus allen Wolken, als sie ihren Lebensgefährten Will, mit einer anderen in ihrem gemeinsamen Bett erwischt. Statt zerknirscht zu sein, eröffnet ihr Will anschließend, dass er sich von Nina trennen möchte. Kurz darauf ist Nina allein und fällt in ein tiefes Loch. Vor einiger Zeit hatte sie damit begonnen, eine Fortsetzung zu ihrer Lieblingskomödie, „Harry und Sally“ zu schreiben. Von ihrer Freundin ermutigt und auch um sich abzulenken und Will zu beweisen, dass sie es auch ohne ihn schafft weiterzumachen, schreibt sie ihr Drehbuch zu Ende und reicht es bei einer großen Filmgesellschaft ein.

Nina glaubt nicht wirklich daran, dass sie jemals eine Antwort bekommt; das Leben muss auch so weitergehen. Hauptberuflich arbeitet sie in einem Buchladen, der leider nur noch mehr schlecht als recht läuft. „Love Books“, hat daher höchste Priorität bei Nina und ihren Kolleginnen, denn ihr Chef hüllt sich in Schweigen und alle fürchten bereits um ihren Job. Doch dann bekommt Nina den Anruf ihrer Agentin, die ihr später, bei einem Abendessen in einem schicken Nobelhotel, eröffnet, dass die Filmgesellschaft angebissen hat. Sie wollen Ninas Drehbuch. Doch es müssen noch einige wichtige Änderungen daran vorgenommen werden und diese schmecken Nina, die ein großer Fan von Nora Ephron ist und sich aus diesem Grunde nahe an Ephrons vorgegebener Charakterisierung gehalten hatte, so gar nicht.

Zur Seite gestellt, wird ihr ausgerechnet Ben, dem sie bereits mehrfach zufällig begegnet ist und der ihr mit seiner Hipsteroptik, nicht so wirklich gefallen hat. Und nun stellt sich heraus, dass Ben so ganz andere Vorschläge aus dem Ärmel zaubert. Es kommt zu einem Streit zwischen ihnen und Nina überlegt sich zunächst, alles hinzuwerfen. Kann Ben sie überzeugen, weiterzumachen? Denn Ben möchte Nina nicht nur aus beruflichen Gründen um sich haben…

„Ich schreibe uns ein Happyend“, von Annie Robertson, fiel mir in erster Linie ins Auge, weil ich ein „Harry und Sally“ Fan bin und zudem gerne Liebesgeschichten lese, die ein bisschen anders gestrickt sind.
Von manchen Rezensenten dieses Buches wurde Annie Robertsons Schreibstil bemängelt. Doch eigentlich gibt es an diesem nicht viel zu rütteln. Vielmehr sollten sich die Leser vorab die Frage stellen, was sie sich von dieser Geschichte erhoffen.
Zugegeben, man sollte wissen, dass die Autorin das „Harry und Sally“ Thema in den Fokus gerückt hat und die Liebesgeschichte von Nina und Ben ehrlich gesagt, daher sehr zur Nebensache degradiert wird. Auch wirkt Nina nicht unbedingt sympathisch, vielmehr egoistisch, was vielleicht daran liegt, dass sie lange Zeit nur ihre Ziele verfolgt und nicht begreift, dass auch ihre Freunde Probleme haben, die diese mit sich herumtragen.

Da hätten wir also einerseits eine schwächelnde Liebesgeschichte, mit einem Heldenpaar, das recht blass bleibt. Andererseits ist da aber auch das Harry und Sally Thema, das die Autorin dermaßen wunderbar, humorig und scharfzüngig eingebracht hat. Und nicht zu vergessen, die Einblicke ins Drehbuchschreiben werden sehr interessant von Annie Robertson dargeboten.
So bin ich nun bei meiner Bewertung zwiegespalten. Die Liebesgeschichte hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen, wenn ich die gebrachten Parallelen zur „Harry und Sally“ Handlung, nebst Wiederholung berühmter Filmzitate, allerdings durchaus sehr mochte.
Wäre der Roman lediglich als „Harry und Sally“ Reminiszenz gedacht gewesen, würde ich die volle Bewertung dafür vergeben. Ich kann meine Begeisterung diesbezüglich nämlich kaum in Worte fassen. Zum besseren Verständnis für euch kurz eine Erklärung. Die Autorin lässt ihre Leser teilhaben an Ninas Drehbuchinhalten und die Dialoge zwischen Harry und Sally und allen übrigen Akteuren, hätten durchaus aus Nora Ephrons Feder stammen können, da es Annie Robertson gelungen ist, die Stimmung und den besonderen Humor des Originals einzufangen. Leider haben mir besagte Romanpassagen dann auch so gut gefallen, dass ich mehrfach in Versuchung war, Nina und Bens Story vorzublättern, um schneller erfahren zu können, welches Ende Harry und Sally schließlich erwartet. Ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass Rob Reiner, würde er besagte „Harry und Sally“ Dialoge dieses Romans zufällig zu lesen bekommen, durchaus in Versuchung geraten könnte, eine Fortsetzung zu drehen. Wenn leider auch nicht mehr alle Schauspieler des Originalfilms leben.
Empfehlen würde ich diesen Roman allen Harry und Sally Fans. Wer mit diesem Kultfilm weniger anfangen kann, wird womöglich etwas enttäuscht sein.


Kurz gefasst: Liebevolle Hommage an den Kultfilm „Happy und Sally“. Leider schwächelt die Hauptstory etwas.