Cover-Bild Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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18,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 20.07.2018
  • ISBN: 9783423762205
Alexandra Christo

Elian und Lira – Das wilde Herz der See

Roman
Petra Koob-Pawis (Übersetzer)

Eine Fantasywelt, so betörend wie ein Sirenenlied - düster, romantisch und voller Sogkraft

Lira ist die Tochter der Meereskönigin. Jahr für Jahr ist sie dazu verdammt, einem Prinzen das Herz zu rauben. Doch dann begeht sie einen Fehler und ihre Mutter verwandelt sie zur Strafe in die Kreatur, die sie am meisten verabscheut – einen Menschen. Und sie stellt Lira ein Ultimatum: Bring mir das Herz von Prinz Elian oder bleib für immer ein Mensch. Elian ist der Thronerbe eines mächtigen Königreichs. Doch das Meer ist der einzige Ort, an dem er sich wirklich zu Hause fühlt. Er macht Jagd auf Sirenen, vor allem auf die eine, die so vielen Prinzen bereits das Leben genommen hat. Als er eines Tages eine junge Frau aus dem Ozean fischt, ahnt er zunächst nicht, wen er da an Bord geholt hat. Bald wird aus Misstrauen jedoch Leidenschaft und das Unerwartete geschieht – die beiden verlieben sich ineinander.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2018

Abtauchen in eine neue Welt

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Charaktere:
Lira: Zunächst verkörpert Lira recht gut ihr Dasein als Sirene und entspricht den Erwartungen. Doch sie war nicht immer so. Und tief in ihrem Inneren hegt sie auch immer noch Zweifel, ob sie ...

Charaktere:
Lira: Zunächst verkörpert Lira recht gut ihr Dasein als Sirene und entspricht den Erwartungen. Doch sie war nicht immer so. Und tief in ihrem Inneren hegt sie auch immer noch Zweifel, ob sie denn immer das Richtige macht. Ihr bisheriges Leben wurde durch die Grausamkeit ihrer Mutter geprägt, welche sie schlussendlich zu dem Monster machte, welches in aller Welt bekannt ist. Sie selbst sieht sich und ihre Artgenossen als das einzig Wahre an und verachtet alle anderen Spezies. Mit der Zeit wird sie jedoch eines Besseren belehrt und ist bereit ihren Horizont zu erweitern und zwar wortwörtlich. Sie lernt endlich wieder Gefühle und Emotionen zu zeigen, was in der Vergangenheit von ihrer Mutter vehement bestraft wurde. Als das Negative an Lira ist nicht sie selbst, sondern wurde ihr von ihrer eigenen Mutter aufgezwungen.

Elian: Elian ist kein typischer Prinz. Er kann es sich nicht einmal vorstellen, selbst die Krone zu tragen und die Verantwortung für ein ganzes Königreich zu tragen. Viel lieber verbringt er seine Zeit auf dem Meer, mit seiner Crew, mit seinem größten Schatz: sein Schiff. Sein Ziel ist es den allseits bekannten "Prinzenfluch" zu finden und zu vernichten. Bis es allerdings soweit ist, tötet er jede Sirene, welche ihm über den Weg läuft, obwohl es ihm so gar keine Freude bereitet. Er möchte die Seefahrt endlich für alle sicher machen und das geht wohl nur, wenn die Sirenen beseitigt werden. 



Schreibstil:
Elian und Lira teilen sich die Erzählung von der Geschichte, jeweils in der Ich-Perspektive. Aufgrund des hervorragenden Schreibstils, ging der Autorin das Worldbuilding wohl so leicht von der Hand. Man fühlte sich von Anfang an gut aufgehoben und konnte sich die Welt um die zwei Protagonisten sehr gut vorstellen. Vor allem die Charaktere sind mir ziemlich schnell ans Herz gewachsen. Natürlich waren vor allem die zwei Hauptcharaktere sehr authentisch, tiefgründig und gefühlvoll, aber auch viele der Nebencharaktere waren herzallerliebst. Neben diesen ganzen Aspekten war der Schreibstil an sich auch eine wahre Kunst. Es fühlte sich so natürlich an all das zu lesen, egal ob es um Gefühle, Spannung oder Action ging.  Wobei es von letzterem tatsächlich mehr als genug gab, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Aber es machte alles nur sehr viel realistischer.



Meine Meinung:
Dieses. Buch. Ist. Ein. Meisterwerk!

Selbst wenn ich ganz angestrengt überlege, fällt mir nichts negatives ein. "Das wilde Herz der See" hat mich in jeder Hinsicht begeistert und deshalb kann ich hier wohl einfach nicht objektiv bleiben. Für mich ist es eben eines der besten Bücher des Jahres.

Allein die Tatsache, dass es hier mal nicht um die typischen Fantasystorys von Jugendbüchern ging, erweckte schon meine Aufmerksamkeit. Zuvor hatte ich noch nie ein Buch über Meereswesen gelesen, aber zukünftig werde ich das wohl noch sehr viel öfter machen. Mein persönliches Highlight waren allerdings die Kampfszenen. Sie waren so viel brutaler und blutiger als erwartet, aber das machte es gerade erst so schön. Wer zart besaitet ist, sollte hier vielleicht nicht so genau hinschauen, aber für mich machte vor allem dies das Buch lebendig. So Etwas liest man dann doch nicht alle Tage und es war eine erfrischende Abwechslung. Endlich wurde alles mal so geschildert, wie man es sich auch vorstellt. Es wirkte echt und lebensnah.

Wie schon oben erwähnt, hat mir das Worldbuilding hier sehr gut gefallen. Anfangs bekam man genug Infos, um im Geschehen durchsteigen zu können, aber nicht zu viel, so dass es langweilig wurde. Die restlichen wichtigen Informationen kamen Stück für Stück und ließen den Leser die Welt besser kennenlernen. Es wurde nie zu viel oder wirkte irgendwann aufgesetzt, es war einfach genau die richtige Portion. Und auch die Welt an sich war wunderschön. So viele Details und schöne, aber auch unterschiedliche Länder. Jedes einzelne hat seinen eigenen Charme und weiß damit ganz genau zu bestechen.

Der wundervollste Teil der Geschichte war aber wohl die Entwicklung von Elian und Lira. Ursprünglich sind sie Totfeinde und hassen sich aufs Blut. Mit der Zeit lernen sie jedoch die Welt des anderen kennen und wissen früher verabscheute Eigenschaften plötzlich zu schätzen. Beide entwickeln sich in ihrer Persönlichkeit so viel weiter, dass sie mit einem Mal viel erwachsener und noch viel sympathischer wurden.

Alles in Allem eine absolute Leseempfehlung für jeden Fantasyliebhaber! Und auch jetzt wüsste ich noch immer nichts, was ich kritisieren könnte. ;)

Veröffentlicht am 17.10.2018

Unglaublich gutes Buch

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Das Buch hat mich so sehr berührt und begeistert, dass alles außer vollen 10/10 Punkten dieser Geschichte nicht gerecht wäre. Zu Beginn ein wirklich dickes dickes Lob an dieses wunderschöne Cover! Es kommt ...

Das Buch hat mich so sehr berührt und begeistert, dass alles außer vollen 10/10 Punkten dieser Geschichte nicht gerecht wäre. Zu Beginn ein wirklich dickes dickes Lob an dieses wunderschöne Cover! Es kommt irgendwie selten vor, dass mir die Cover von deutschen Übersetzungen besser gefallen, als die Originalen aber hier war das definitiv der Fall. Ich finde dass Cover passt einfach viel besser zur Geschichte und ich finde vor allem diese, ich nenne es mal „türkise Glitzer Ornamente“, wirklich toll.
Auch der Titel „Das wilde Herz der See“ ist für mich ansprechender als „To kill a Kingdom“, das klingt irgendwie sehr brutal, was das Buch durchaus an manchen Stellen ist, aber ich finde dass in dem Buch Leidenschaft ein wichtiges Thema spielt.
Damit meine ich nicht unbedingt Leidenschaft im Sinne von Liebe, sondern Leidenschaft für die Ziele, die Elian und Lira verfolgen, die Leidenschaft von Elians Mannschaft, etc.
Lira war mir zu Beginn des Buches nicht extrem sympathisch, da sie sich irgendwie sehr Sirenentypisch verhalten hat, was gegeben ihrer Herkunft und ihres Wesens natürlich verständlich ist. Sie ist zu Beginn relativ kalt und tut das, was die Meereskönigin von ihr verlangt. Ich finde man merkt sehr gut, dass sie mit sich selbst nicht im reinen ist und deshalb würde ich sagen, dass si von allen Charakteren die größte Wandlung durchmacht.
Natürlich ist die Tatsache, dass Elian, dessen Lebensziel es ist den „Fluch der Prinzen“ zur Strecke zu bringen, sich dann in diesen verliebt und seinen Hass überwinden kann, natürlich auch nicht zu vernachlässigen ist.
Elian ist unglaublich Charismatisch und das bekommt man wirklich zu spüren. Sein Charakter ist so stark, dass man ihn fast durch die Seiten hindurch greifen kann. Er ist meiner Meinung nach die am besten gelungene Figur der Geschichte. Er fühlt sich in seiner Rolle als Prinz nicht halb so wohl, wie in seiner Piratenkluft. Das wird nicht nur durch seine ständigen Aussagen genau darüber deutlich, sondern auch durch sein ganzes Verhalten. Man könnte wirklich meinen, dass er real ist.
So ging es mir auch mit den anderen Personen. Man merkt jedem sofort, nach nur wenigen Zeilen, den Charakter an, oder eben nicht, wenn sie sich in gegebenen Situationen verstellen. Allgemein schafft es Alexandra Christo eine Vielzahl an einzigartigen Charakteren zu schaffen, was die Geschichte noch lebendiger wirken lässt.
Der Schreibstil der Autorin ist unfassbar mitreißend. Sie enthüllt immer genau die richtige Menge an Details, dass man ausreichend bescheid weiß, aber dennoch mehr wissen möchte und neugierig bleibt. Auch wenn man durch die Inhaltsangabe schon einiges vorweg genommen bekommt, dass die beiden sich verlieben, fand ich es, vielleicht auch gerade deshalb, sehr spannend wie sich die Beziehung zwischen den beiden langsam aber sicher entwickelt.
Man bekommt durch die abwechselnd aus beiden Sichten erzählten Kapitel einen sehr guten Einblick in die Gedanken der beiden und das macht es teilweise noch nervenzehrender, wenn man weiß was beispielsweise Lira über Elian denkt, er aber absolut keine Ahnung hat!
Das Buch hat mich wirklich emotional mitgenommen, Es war alles dabei: Von (sehr vielen!) Lachern, über Spannung, Aufregung, Herzschmerz und teilweise sogar Angst, denn das Ende hat es wirklich in sich!
Zuletzt muss ich noch sagen, dass ich die Länge der Kapitel wirklich perfekt fand. Es gab zwischendurch mal etwas längere und mal etwas kürzere Kapitel, aber alles in allem waren sie nie zu lang oder zu kurz. Wobei ich gestehen muss, dass ich das Buch an einem Stück gelesen habe und es somit für mich keinen große Rolle gespielt hat.

Veröffentlicht am 19.09.2018

Rezension - Elian und Lira - Das wilde Herz der See

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"Ich habe ein Herz für jedes Jahr meines Lebens."

Lira soll ihm das Herz rauben.
Elian soll sie töten.
Doch es kommt anders, als beide erwarten.

Vor kurzem habe ich das Buch Elian und Lira - Das wilde ...

"Ich habe ein Herz für jedes Jahr meines Lebens."

Lira soll ihm das Herz rauben.
Elian soll sie töten.
Doch es kommt anders, als beide erwarten.

Vor kurzem habe ich das Buch Elian und Lira - Das wilde Herz der See beendet. Es war mein erstes Buch mit Piraten, und was soll ich sagen, ich denke, es wird nicht das letzte bleiben!

Spoiler-Warnung!

Aufmerksam auf dieses Buch bin ich durch diverse Buchboxen und viele, viele Empfehlungen geworden. Dabei hat mich das englische Cover jedoch etwas mehr angesprochen, mir hat das Düstere, aber doch Edle daran sehr gefallen. Trotzdem finde ich auch das Bild der deutschen Ausgabe sehr gut getroffen, so wie es Lira in ihrer Menschengestalt zeigt. Vorallem gefällt mir das Glitzer und die Verzierungen! ;)

Was mir persönlich außerdem sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass die Geschichte eben aus zwei Sichtweisen geschildert wird, nämlich aus der von Lira und aus der von Elian. Das war mir vor dem ersten Blick ins Buch nämlich gar nicht bewusst. Das ganze geschieht in der Ich-Perspektive und wird von zwei verschiedenen Schriftarten unterstützt.

Ich selbst mag es nicht, wenn sich Romanzen so klischeehaft und schnell entwickeln, weswegen mir die Geschichte von Alexandra Christo wahrscheinlich gleich noch mehr gefallen hat. Mich hat die Geschichte der beiden Personen, die unterschiedlicher, und doch gleicher nicht sein könnten, wirklich berührt. Ich mochte es, wie sie sich durch kleine Sticheleien immer näher gekommen sind. Aber nicht nur die Protagonisten, sondern die Nebenpersonen haben mich immer wieder zum Lächeln gebracht.

"Wir sind gefesselt: Er an ein Land und ein vorgezeichnetes Leben, ich an das mörderische Erbe meiner Mutter. Und beide vernehmen wir den Lockruf des Ozeans. Es ist ein Lied von Freiheit und Sehnsucht." (S. 231)

Gegen Ende wurde die Geschichte immer dramatischer. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, unbedingt musste ich wissen, was auf der nächsten Seite passiert, und immer so weiter.
Der atemberaubende Showdown in eisiger Landschaft ließ mich sogar ab und zu frösteln.
Glücklicherweise aber findet die Story einen schönen Abschluss, Menschen und Sirenen können endlich in Frieden leben, genau wie Elian und Lira zusammen sein können.

Ich bin sehr froh, dass dies ein Einzelband geblieben ist. Meiner Meinung nach reicht diese Handug völlig aus, und eine Fortsetzung könnte das ganze vielleicht nur kaputt machen.

Alles in allem hat mich Elian und Lira - Das wilde Herz der See vollkommen überzeugt. Ein düsteres Abenteuer mit überraschenden Wendungen, Leidenschaft und Gefühl, dem ich mit voller Zufriedenheit fünf Sterne geben kann!
Viel Spaß beim Lesen!!!

Veröffentlicht am 15.09.2018

7 Gründe, warum ich dieses Buch LIEBE

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Wild, grausam und betörend wie das Meer - ein grandioser Buch, das mich mit seiner Atmosphäre, seinen Charakteren, seiner Atmosphäre und seiner Handlung vollauf begeistert. Man sollte sich von Cover, Titel ...

Wild, grausam und betörend wie das Meer - ein grandioser Buch, das mich mit seiner Atmosphäre, seinen Charakteren, seiner Atmosphäre und seiner Handlung vollauf begeistert. Man sollte sich von Cover, Titel und Klappentext allerdings nicht in die Irre führen lassen - dies ist keine seichte Fantasylovestory, sondern düster und handlungsreich.

Oh! Mein Gott! Da hätte ich ja fast eines meiner Jahreshighlights verpasst o.O Ich hatte nämlich gar nicht vor, dieses Buch zu lesen, weil Cover und Titel eine weitere seichte, stereotype Fantasylovestory versprachen. Dann habe ich aber rausgefunden, dass dieses Buch die Übersetzung vonTo kill a Kingdom ist, weshalb ich doch noch zugegriffen habe. Glücklicherweise! Denn es gibt für mich soooo viele Gründe, Das wilde Herz der See zu lieben!!!



1- THEMATIK

Ich meine halloooo?! Piraten? Schiffe? Sirenen? Ich bin dabei!!! Nicht nur, weil maritimes perfekt meinem Blog passt und ich demnächst viel Zeit auf einem Schiff verbringen werde, sondern weil Piraten seit jeher mein Herz höher schlagen lassen. Jedes Jahr an Fasching: Weibliche Hälfte der Klasse in pink, lila und Glitzer als Prinzessinnen und Feen. Und dazwischen: Ein Pirat mit aufgemalter Narbe und Bart, Holzschwert an der Hüfte und Augenklappe. Hohoho und ´ne Buddel voll Rum. Überhaupt, Piraten- und Abenteuerbücher gehörten auch zu meinen ersten Geschichten - haben mir meine Eltern doch häufig Bücher wie Die Schatzinsel, Robinson Crusoe oder Sein Freund, der Seefahrervorgelesen.

Und BAMM, ich liebe, wie Alexandra Christo ihre Meeresthematik umgesetzt hat - sowohl die Unterwasserbeschreibungen, das Gefühl der Freiheit und Wildheit auf See, die Verbundenheit Elians zu seinem Schiff der Saad, die erschreckenden und beruhigenden Seiten des Meeres, die Verwegenheit und Kameradschaft der Seeleute... einfach grandios! Ich hatte das Fluch der Karibik-Gefühl; ich konnte das Schwanken des Bootes, das Rauschen des Meeres und das Spritzen der Gischt fast schon spüren.


2- SCHREIBSTIL

Ich habe beim Lesen gar nicht bemerkt, wie die Zeit verstrich - so lullte mich die Autorin mit ihren Worten ein; betörte, wie eine Sirene ihre Opfer mit ihrem Gesang. Während Alexandra Christo wunderbar bildlich schreibt - Situationen so schildert, dass ich als Leserin meinte, dabei zu sein - ist sie dabei dennoch nicht zu ausschweifend; es bleibt stets spannend und handlungsreich. Selbst beim Ende, das voller Kampf, Aktion und Ereignisse ist, überstürzt sie sich nicht, sodass es mich nicht überrollte. Großartig umgesetzt war auch das langsame Erklären - nach und nach lüftete die Autorin die Geheimnisse ihrer geschaffenen Welt, sodass es nie ellenlange Absätze voller Erläuterungen gab.


3- WORLDBUILDING

Diese Erklärungen führen mich auch schon zum nächsten Punkt: Dem Worldbuilding. Für das verdient sich die Autorin meinen tiefsten Respekt und Begeisterung pur. Endlich mal eine Fantasygeschichte, die mir die fiktive nicht einfach vor die Nase setzt oder 200 beschreibende Seiten benötigt, um sie darzustellen. Stattdessen lernt man einige der 100 Königreiche, sowie die Unterwasserwelt zusammen mit Lira und Elian Stück für Stück kennen. Und wie facettenreich und faszinierend ist diese Welt! Mythologie und Fantasie fließen hier zusammen in Länder voller Eis oder Gold, Lügen und Dieben oder Liebe und Süßigkeiten, voller Erfindungen und Technik oder Grausamkeit und Sirenenzischen. Besonderes Ketos Reich ist Alexandra Christo gelungen - wovon Sirenen sich ernähren, wie sie sich "kleiden", wie sie aussehen und sich erkennen, welche Sprache sie sprechen, wie ihre Hierarchie aufgebaut ist, wie sie sich fortpflanzen... an alles hat die Autorin gedacht!

Nur zwei kleine Fragen bleiben für mich offen: Bekommen Sirenen nur weiblichen Nachwuchs oder sind die männlichen Babys einfach Nixenmänner? Und wie genau wird eine Sirene Königin bzw, verwandelt sich? Durch das Besitzen des Dreizacks?


4- ATMOSPHÄRE

Ich kann es gar nicht fassen, wie grandios es der Autorin gelungen ist, jedem Land eine einzigartige Ausstrahlung zu verpassen - Licht und Gold, Liebe und süßlich klebrige Luft, rau und voller Gier und List, eiskalt und gefährlich, erschreckend und gefühlskalt...

Gleichzeitig zieht sich durch das ganze Buch dieses Gefühl von Bedrohung und Kampf, von Blut, Tod und Verzweiflung. Denn Lira und Elian, beide haben schon getötet. Aus unterschiedlich Motiven und mit verschiedener Grausamkeit, und doch. Das Buch hat einfach die perfekte Atmosphäre für mich - düster, aber nicht immer, voller unterhaltsamer Schlagabtäusche und mit einer stetigen, unguten Vorahnung...


5- CHARAKTERE

Waaaaah, ich will nicht, dass die Reise mit Lira, Elian und seiner Crew bereits beendet ist! Lira, die scheinbar herzlose Sirene und Mörderin, voller Stärke und Mut und Selbstbewusstsein, mit ihrer spitzen Zunge, ihrer Schlagfertigkeit und ihrem ungezügelte Temperament. Elian, ein wahrer Pirat - so treu und gutherzig und gleichzeitig unerbittlich und unerschrocken. Kye und Madrid, dieses geniale Gespann, deren Geplänkel und Schäkern Auflockerung brachte. Sakura, die unberechenbare, eiskalte Frau, der man niemals den Rücken zudrehen sollte... Elians Mannschaft und die meisten Sirenen blieben zwar ein Kollektiv im Hintergrund, aber die wichtigen Haupt- und Nebenfiguren waren so vielschichtig und greifbar. Eben mit Ecken und Kanten. Yaaaaaass!!!


6- LIEBESGESCHICHTE

Ich liebeliebeLIEBE es, wie sich die Liebesgeschichte entwickelnd. Langsam, betörend, zwischen den Zeilen. Keine Instalove, kein Rumgeturtel, kein Hin-und-her, keine Zweifel, keine inneren Monologe. Nein, die Handlung steht absolut im Vordergrund und nur zwischen den Zeilen, im Laufe der Zeit, wird aus Misstrauen Vertrauen, bekommt "zufälliges" gegenseitiges Retten eine Bedeutung und keimt langsam ein gegenseitiges Gefühl. Elian und Lira wachsen beide über sich hinaus, ohne dabei ihren Charakter zu verlieren oder sich füreinander zu verbiegen. Am Ende gibt keiner seinen Traum für den anderen auf. Wer also auf Grund des Cover und/ oder des Klappentexts auf eine im Vordergrund stehende Liebesgeschichte hofft, ist hier falsch. Kussszenen gibt es nur wenige und die auch erst gegen Ende - stattdessen kann man als Leser förmlich dabei zusehen, wie eine wundervolle Verbindung entsteht (und dabei die grandiosen Schlagabtäusche und Neckereien beobachten). Das einzige, was mich etwas wehmütig zurücklässt: Elian altert doch weiterhin, während Lira das nur verringert tut...?


7- FRAUEN & MÄNNER

Bereits zu Anfang habe ich wohlwollend bemerkt, wie sich die Autorin geschlechtsspezifischen Stereotypen widersetzt. Sirenen töten nicht nur Männer, an Bord eines Schiffes befinden sich nicht nur Seemänner, in den Spelunken trinken und prügeln sich Männer und Frauen und dann: Eine Königin heiratet. Eine Frau. Wird erwähnt, findet statt. Aber kein "oh wie ungewöhnlich" oder "naja, in dem Land geht das halt, total fortschrittlich". Es ist GANZ NORMAL. So wie es sein sollte. Ich bin begeistert!

Veröffentlicht am 05.09.2018

Elian und Lira - das wilde Herz der See

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Cover: Was soll man mehr sagen, außer dass es glitzert? Schon allein deswegen wollt ich es haben - diese glitzernde grün ist einfach wundervoll anzusehen

Inhalt:
Eine Fantasywelt, so betörend wie ein ...

Cover: Was soll man mehr sagen, außer dass es glitzert? Schon allein deswegen wollt ich es haben - diese glitzernde grün ist einfach wundervoll anzusehen

Inhalt:
Eine Fantasywelt, so betörend wie ein Sirenenlied - düster, romantisch und voller Sogkraft
Lira ist die Tochter der Meereskönigin. Jahr für Jahr ist sie dazu verdammt, einem Prinzen das Herz zu rauben. Doch dann begeht sie einen Fehler und ihre Mutter verwandelt sie zur Strafe in die Kreatur, die sie am meisten verabscheut – einen Menschen. Und sie stellt Lira ein Ultimatum: Bring mir das Herz von Prinz Elian oder bleib für immer ein Mensch. Elian ist der Thronerbe eines mächtigen Königreichs. Doch das Meer ist der einzige Ort, an dem er sich wirklich zu Hause fühlt. Er macht Jagd auf Sirenen, vor allem auf die eine, die so vielen Prinzen bereits das Leben genommen hat. Als er eines Tages eine junge Frau aus dem Ozean fischt, ahnt er zunächst nicht, wen er da an Bord geholt hat. Bald wird aus Misstrauen jedoch Leidenschaft und das Unerwartete geschieht – die beiden verlieben sich ineinander.

Fazit: Ich bin ja ein fan von Märchenadaptionen und schon bei den ersten Zeilen musste ich ein bisschen an die kleine Meerjungfrei denken. Der Schreibstil ist super und ich war von den ersten Seiten an von diesem Buch gefesselt. Die Charaktere haben schnell den Weg in mein Herz gefunden und auch die Romanze wurden gut dargestellt. Diesen Roman möchte ich Romantasy-Fans wirklich ans Herz legen und er bekommt von mir 5 von 5 Sternen ♥♥♥♥