Profilbild von sternenlichtmaedchen

sternenlichtmaedchen

aktives Lesejury-Mitglied
offline

sternenlichtmaedchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sternenlichtmaedchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2018

Solides Buch für jüngere Leser

Mein Leben im Hotel Royal - Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich
0

Einen berühmten Hund zu haben, kann ganz schon anstrengend sein: Hotelerbin Flick Royal muss jeden Tag ein Bild hochladen. Da passt es gar nicht, dass ihre Mutter, die Besitzerin des legendären Hotel Royal, ...

Einen berühmten Hund zu haben, kann ganz schon anstrengend sein: Hotelerbin Flick Royal muss jeden Tag ein Bild hochladen. Da passt es gar nicht, dass ihre Mutter, die Besitzerin des legendären Hotel Royal, ihren Selfiestick kurzerhand an den Social-Media-Anfänger Prinz Gustav III verliehen hat. Sie will ihn sich nur kurz zurückholen, während Priz Gustav beim Nachmittagstee ist, doch schließlich landet sie in seinem Schrank. Darüber ist Flicks Mutter gar nicht erfreut. Flick lässt kein Fettnäpfchen aus und bekommt letztendlich Hausarrest, und wasnoch viel schlimmer ist, darf am hauseigenen Weihnachtsball, der das Highlight ds Jahres ist, nicht mehr teilnehmen. Und das grade, als Superstar und Sängerin Skylar Chase sich mit ihr anfreunden will. Es hilft nichts, Flick muss sich einen Plan überlegen, um ihre Mutter umzustimmen - auch wenn sie dafür Cal Weston, den Sohn des Rezeptionärs, den sie überhaupt nicht leiden kann, um Hilfe bitten muss...

An "Mein Leben im Hotel Royal - Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich" bin ich nicht mit riesig großen Erwartungen herangegangen. Und das sollte einem auch klar sein - dieses Buch ist für Jüngere gedacht und behandelt keine hochsensiblen Themen.
Rein äußerlich gefällt mir das Buch wirklich gut. Der Umschlag sieht hochwertiger aus als erwartet, und auch die Farben und die Gestaltung sind wirklich schön. Besonders süß finde ich Fritz´ Instagram-Account auf der inneren Klappe.
Im großen Ganzen hat mir auch die Geschichte gefallen. Darüber, ob es wahrscheinlich ist, dass ein 18 Jahre alter Superstar sich mit einer 14-Jährigen anfreunden will, lässt sich streiten, aber nichtsdestotrotz hat mir das Lesen viel Spaß gemacht.
Der Schreibstil von Katy Birchall ist der Zielgruppe gemäß und wirklich lustig. Generell fand ich Flicks Faux-Pas ziemlich amüsant. Auch die Umgebung des Hotels wurde ziemlich gut beschrieben und die Charaktere (die meisten zumindest) waren mir auf Anhieb sympathisch. Vor allem Grace und Cal schließt man im Laufe der Geschichte richtig ins Herz. Auch Flick mochte ich die meiste Zeit über, nur manchmal hat sie sich wirklich naiv und ignorant angestellt. Beispielsweise wusste sie nicht, wie man einen Mülleimer ausleert. Dazu muss man aber sagen, dass Flick sich im Laufe der Geschichte merklich verbessert.
Zwischendurch werden in den Kapiteln immer wieder Chatverläufe eingebracht, was ich persönlich super fand. Sie haben die Atmosphäre aufgelockert und waren meistens witzig. Außerdem musste man manchmal selbst darauf kommen, mit wem Flick gerade schreibt, und das bringt einen den Charakteren noch näher.
Ein weiterer Minuspunkt ist, dass mir nicht klar geworden ist, was zwischen Flick und Cal passiert ist, dass sie nicht mehr befreundet sind. Zwar gibt es zwischendurch immer wieder Rückblenden, die die frühere Freundschaft zwischen den beiden zum Ausdruck bringen, aber warum genau diese Freundschaft nicht anhielt, wurde nicht ausführlich genannt. Möglicherweise wird dieser Aspekt in den weiteren Bänden ausführlicher behandelt.
Alles in Allem ist es also ein nettes Buch für zwischendurch. Etwas Weltbewegendes sollte man natürlich nicht erwarten, und manchen könnten Flicks Probleme vielleicht unnötig erscheinen, aber für Kinder ist es allemal geeignet.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Regel gut, doch man braucht das Buch nicht zwingend

Die 5 Sekunden Regel
0

Mel Robbins war am Boden angelangt, als sie vor einigen Jahren nicht mal mehr die Motivation hatte, aus dem Bett zu steigen, wenn der Wecker klingelt. Eines Tages erfand sie, mehr durch einen Zufall, die ...

Mel Robbins war am Boden angelangt, als sie vor einigen Jahren nicht mal mehr die Motivation hatte, aus dem Bett zu steigen, wenn der Wecker klingelt. Eines Tages erfand sie, mehr durch einen Zufall, die 5-Sekunden-Regel. Die Regel verspricht ein besseres Leben, man kann laut der Autorin alles damit schaffen. In ihrem Buch erklärt sie die Anwendung, Hintergründe und Informationen über die Regel.

„Die 5-Sekunden-Regel“ zu probieren, war für mich eher eine Spontanentscheidung. Sachbücher lese ich außerhalb der Schule generell selten. Trotzdem dachte ich mir: „Ob das wohl halten kann, was es verspricht?“ Umso erfreuter war ich dann, als ich das Buch tatsächlich lesen durfte.
Cover und Aufmachung sind erstmal super. Das Buch sieht schön und hochwertig aus (was es bei 18 Euro für etwa 250 Seiten meiner Meinung nach auch sollte) und das Format hat mir beim Lesen ziemlich gut gefallen.
Innen, finde ich, wurde die Aufmachung weiterhin sehr schön umgesetzt. Die einzelnen Kapitel wurden durch Deckblätter und Seiten mit anspornenden Sprüchen unterteilt. Letztere sind wohl zum Herausschneiden und Aufhängen gedacht, was ich allerdings selbst nicht tun würde (eine ganze Seite aus einem Buch herauszuschneiden ginge dann doch zu weit). Jedoch gefällt mir die Idee trotzdem, da es zwischen den vielen Informationen wie kleine Pausen war, was das Lesen erleichtert hat.
Außerdem wurden zahlreiche Social-Media-Posts bezüglich der Regel abgedruckt, die von Menschen stammen, die die Regel für sich selbst nutzen und ihre Erfahrungen teilen.
An sich fand ich den Text recht interessant. Die 5-Sekunden-Regel scheint mir plausibel und ich kann mir auch vorstellen, sie hin und wieder selbst anzuwenden. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass nach einer Zeit oft das gleiche wiederholt wurde, was vorher schon einige Male genannt wurde. Und wenn ich ehrlich bin, hat mich das auf Dauer ein wenig genervt.
Ein weiterer Minuspunkt: mir kommt es vor, als würde ein Viertel des Buches nur aus Anpreisungen für die 5-Sekunden-Regel bestehen. Natürlich ist es gut, wenn man zu seinen Ideen steht und es soll ja auch genannt werden, wozu die Regel fähig ist, aber manchmal war es mir einfach zu viel.
Ich habe die Regel selbst erst wenig ausgetestet. Die paar Male schien es, als würde es funktionieren, doch ich bin mir nicht sicher, ob es vielleicht einfach daran lag, dass ich wollte, dass es geht. Nun ja, wenn man den Posts glaubt, die im Buch zu finden sind - und diese sind laut Vorwort alle echt - dann muss wohl wirklich was dran sein. Ich werde es bei kleineren Dingen versuchen, kann ja nicht schaden, und sehen, was passiert. Ob sich dadurch wirklich mein ganzes Leben verändern wird? Ich weiß es nicht. Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht. Die gute Nachricht ist, es zu versuchen kostet nichts.

Es erstmal zu versuchen würde ich auch all denen raten, die an der Regel interessiert sind. Ich selbst habe mir Mel Robbins TED-Talk nicht angesehen, ich bin ja mittlerweile eine regelrechte Expertin, nachdem ich jetzt das Buch gelesen habe, aber soweit ich weiß, kann man diesen sogar auf YouTube finden. Vielleicht weiß man dann schon genug, das Buch würde ich jedenfalls nur denen empfehlen, die sich wirklich eingehend mit dem Thema beschäftigen wollen. Allem anderen wird vermutlich schnell langweilig werden und dann lohnt es sich nicht, so ein (doch ziemlich teures) Buch zu kaufen.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Idee gut, Umsetzung gewöhnungsbedürftig

Gork der Schreckliche
0

Gork der Schreckliche ist ein Drachenkadett, der seine Königin finden muss, um sich mit ihr zu paaren und einen Planeten in Beschlag zu nehmen. Doch eine Drakonette zu seiner Königin zu machen, gestaltet ...

Gork der Schreckliche ist ein Drachenkadett, der seine Königin finden muss, um sich mit ihr zu paaren und einen Planeten in Beschlag zu nehmen. Doch eine Drakonette zu seiner Königin zu machen, gestaltet sich gar nicht mal so einfach. Immerhin ist er, nett ausgedrückt, nicht grade der fieseste Drache und sein Wille-Zur-Macht-Status liegt bei KuschelBär. Seine Hörner haben die Größe von Babymöhren. Hinzu kommt noch, dass sein Opa sich mit dem Vater seiner Angebeteten verfeindet hat und direkt danach untergetaucht ist. Wie also kann er Runcita, eine der begehrtesten Drakonetten der War-Wings-Universität, überzeugen, die Königin eines Weicheis wie Gork zu werden?


Ich weiß bei „Gork der Schreckliche“ gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Leseprobe und Cover haben mir recht gut gefallen und die Idee einer Mischung aus Fantasy- und Sci-Fi-Elementen fand ich wirklich interessant. Auf den ersten Seiten wird schon gesagt, dass es sich hierbei um keine normale Drachengeschichte handeln soll, und das stimmt auch.
Tatsächlich konnten mich allerdings leider nur der Anfang und das Ende mehr oder weniger überzeugen. Der Anfang war ziemlich vielversprechend. Ich hatte mich auf eine Geschichte gefreut, die anders ist — doch leider ging dieses anders in eine Richtung, die mir die meiste Zeit über wenig zugesagt hat.
Angefangen mit den Charakteren. Gork war mir nicht total unsympathisch, aber wirklich gemocht habe ich ihn auch nicht. Er war eher bemitleidenswert, wie er so von einem Fettnäpfchen in das nächste spazierte. Und ich glaube, er hat dezente Probleme mit der Selbsteinschätzung. Mir hat die Vorstellung eines Hauptcharakters, der im Vergleich zu den anderen benachteiligt ist, gefallen, auch wenn diese natürlich überhaupt nichts Neues ist. Wie er trotzdem Runcita als seine Königin haben wollte, fand ich ziemlich komisch, denn er scheint ja selbst zu wissen, dass er Unbeliebt ist, und hätte sich daher auch denken können, dass er sein Ziel ein gutes Stück zu hoch gesteckt hat. Über Runcita erfährt man übrigens äußerst wenig, nur dass ihr Wille zur Macht ziemlich hoch ist und dass alle Kadetten auf sie abfahren.
Der einzige Charakter, den ich ansonsten wirklich mochte (viele Charaktere, die auf der „guten“ Seite stehen, gab es ja auch nicht), ist Fribby. Sie ist stark und mutig und kann sich auch gegen die fiesen Typen durchsetzen, ist aber trotzdem mit jemandem wie Gork befreundet.
So ziemlich alle anderen Charaktere waren, nun ja, eher unsympathisch. Natürlich ist mir klar, dass das vom Autoren so gewollt war, denn das ist ja das Ziel der Drachenuniversität: möglichst gemein zu sein. Was moralisch gesehen problematisch ist. Das muss für den Roman nicht gleich bedeuten, dass er schlecht ist, wenn die Charaktere dem entgegen wirken wollen, aber bei Gork ist das eher weniger der Fall.
Die Geschichte selbst war für mich ein einziges Wirrwarr. Einerseits war der Schreibstil, auf den ich aber gleich nochmal zurückkommen werde, nicht wirklich leicht zu lesen, andererseits war auch der Aufbau der Geschichte extrem verwirrend. Die ersten Kapitel waren noch verständlich (es wird hauptsächlich über Gorks Kindheit erzählt), aber nach und nach artete das Ganze in eine komisch verworrene Geschichte aus. Ständig gab es „Rückblenden“, die mich total aus dem (sowieso schon verbesserungsfähigen) Lesefluss gebracht haben. Man erfährt erst nach und nach, was Gork in die Situation gebracht hat, in der er ist. Generell habe ich wirklich lange gebraucht, um mich in die Geschichte hereinzufinden, weil es so viele „Fantasiewörter“ beziehungsweise ausgedachte Gegenstände gab, die nicht erklärt wurden.
Über die Grundsätze der EierLege lässt sich streiten, ich persönlich finde die Idee etwas komisch (die männlichen Drachen MÜSSEN einen weiblichen Drachen zur Königin machen und sich mit ihr paaren, sonst werden sie versklavt?), doch ich verstehe, dass diese Umstände für die Geschichte essentiell sind.
Der Schreibstil war leider auch nicht mein Fall. Er war nicht flüssig zu lesen und ich habe für das Buch überdurchschnittlich lange gebraucht, was zusätzlich aber auch der Tatsache, dass ich mich mit dem Buch einfach nicht anfreunden konnte, zu Schulden ist. Außerdem haben wirklich überdurchschnittlich viele Sätze mit „also, ...“ angefangen. Das ist sicherlich ein markanter Punkt des Schreibstils, aber auf Dauer wurde es doch etwas nervig.
Nichtsdestotrotz gab es natürlich such gute Seiten an diesem Buch. Manchmal fand ich Passagen lustig, und wie gesagt, ich finde die Grundidee wirklich toll. Es wird auf jeden Fall ein anderes Licht auf Drachen geworfen.
Ich fand es auch witzig, Einblicke in die verschiedenen Fächer der Universität zu bekommen. Ebenfalls waren das die auf drakonisch „gepimpten“ Ausdrücke. So sehen die Drachen zum Bespiel nicht rot, sondern sie sehen Lava, und wenn es brenzlig wird, stellen sich ihnen die Nackenschuppen auf.
FAZIT
Ich will nicht sagen, dass das Buch total schlecht war. Es ist einfach nur ein Buch, das man wirklich mögen muss, sonst wird man damit nichts anfangen können (so wie ich). Und den Klappentext finde ich komplett unangebracht. Dieser lässt es nach einem Kinder- oder Jugendbuch wirken, was es aber in meinen Augen nicht ist. Zumindest für jüngere Kinder war es doch zu blutig.