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Veröffentlicht am 11.10.2018

Mäßig spannend

Die Toten vom Dartmoor
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Als ein Sarg auf einem Friedhof im Dartmoor verlegt werden muss, findet man darunter zwei Skelette von Kindern. Sehr schnell stellt sich heraus, dass es sich um die vor zwanzig Jahren verschwundenen Schwestern ...

Als ein Sarg auf einem Friedhof im Dartmoor verlegt werden muss, findet man darunter zwei Skelette von Kindern. Sehr schnell stellt sich heraus, dass es sich um die vor zwanzig Jahren verschwundenen Schwestern Sophie und Charlotte handeln muss. Craig McPerson arbeitet sich mit seinem Team durch die alten Akten und findet heraus, dass es doch einige Ungereimtheiten gibt. Er stößt auf Indizien, die auf seinen Chef Keen zeigen. Aber das glaubt er nicht und daher muss er den wahren Mörder finden.
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm. Allerdings gehen die Ermittlungen etwas schleppend voran, Eile ist ja bei solch alten Fällen nicht so geboten.
Den Vorgängerband „Die dunklen Wasser von Exeter“ habe ich nicht gelesen.
Eigentlich mag ich Ermittler mit Ecken und Kanten, aber bei Craig McPerson war es mir schon ein wenig zu viel. McPersons persönliche Probleme werden ziemlich detailliert dargestellt. Er ist nicht gerade ein Sympathieträger. Dass er noch im Dienst sein darf, ist mit Auflagen verbunden, die er erfüllen muss. Seine persönlichen Probleme hatte er mit Alkohol lösen wollen. In seinem Job hat er zwar ein Team, doch er kommt mir aber wie ein typischer Einzelkämpfer vor. Regeln sind dafür da, sie zu ignorieren. Tyler Leighton ist da ganz anders und es muss zu Konflikten kommen. Craig akzeptiert seine Kollegin Heather Moorcraft, da er sie als beste Aktenführerin der Exeter Police sieht.
Der Fall entpuppt sich dann viel größer als zunächst vermutet.
Ich finde, dass die Handlung gut konstruiert ist, aber die Spannung hielt sich insgesamt in Grenzen. Gut gefallen hat mir, dass die Landschaft sehr gut beschrieben wurde. Dadurch bekommt die Geschichte eine besondere Atmosphäre.
Eine interessante, allerdings mäßig spannende Geschichte mit einem nicht besonders sympathischen Protagonisten.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Potential verschenkt

Ich töte dich
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Die Psychologin Evelyn Talbot hat in ihrer Jugend ein sehr traumatisches Erlebnis gehabt. Sie wurde von ihrem Freund Jasper eingesperrt und gefoltert. Erst als er sie für tot hielt, gelang ihr die Flucht. ...

Die Psychologin Evelyn Talbot hat in ihrer Jugend ein sehr traumatisches Erlebnis gehabt. Sie wurde von ihrem Freund Jasper eingesperrt und gefoltert. Erst als er sie für tot hielt, gelang ihr die Flucht. Nun arbeitet sie in einem Hochsicherheitsgefängnis mit Psychopathen in Alaska. Die Einwohner des Ortes betrachten die Anstalt und Evelyn argwöhnisch und als es einen brutalen Mord gibt, fällt der Verdacht natürlich gleich auf einen der Insassen. Doch Evelyn ahnt, dass die Vergangenheit nicht vorbei ist und dass ihr ehemaliger Freund sie aufgespürt hat.
Also ich muss leider feststellen, dass mich dieser Thriller so gar nicht packen konnte. Es gab doch einiges an Ungereimtheiten und die Liebesgeschichte Evelyns mit Amarok, dem Polizisten des Ortes, hat für mich zu viel Raum eingenommen.
Es herrscht eine etwas gruselige Atmosphäre in Hilltop, besonders mit dem Gefängnis für besonders skrupellosen Psychopathen in der Nähe. Das wird noch verstärkt durch einen Schneesturm, der den Ort von der Außenwelt abgeschnitten hat.
Es ist ein Wunder, dass Evelyn an dem, was ihr passiert ist, nicht zerbrochen ist. Das was sie erlebt hat, ist der Grund für ihre Berufswahl. Sie will die Denkweise von Psychopathen erforschen und ist daher in dieses Gefängnis nach Alaska gekommen. Aber natürlich ist etwas zurückgeblieben, es erschwert ihre Beziehung und auch die Angst, dass ihr Ex sie auffinden könnte, bleibt. Aber seltsamerweise weiß jeder, was ihr passiert ist, selbst die Insassen der Anstalt. Auch fand ich es merkwürdig, dass sie selbst nie in Therapie war.
Die Spannung hielt sich trotz einiger Wendungen in Grenzen und auch das Ende konnte mich nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 29.09.2018

Immer wieder aufstehen

Der Platz an der Sonne
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Der Autor Christian Torkler entführt uns mit seiner fiktiven Geschichte nach Berlin, welches im Jahr 1978 die Hauptstadt der Neuen Preußischen Republik ist. Alles ist zerbombt und die Not ist groß. In ...

Der Autor Christian Torkler entführt uns mit seiner fiktiven Geschichte nach Berlin, welches im Jahr 1978 die Hauptstadt der Neuen Preußischen Republik ist. Alles ist zerbombt und die Not ist groß. In dieser Zeit wächst Josua Brenner hier auf. Seine Mutter und er wissen sich zu helfen und so kommen sie einigermaßen über die Runden. Dann gründet er selbst eine Familie, versucht sich selbstständig zu machen. Aber es gibt viele, die es ihm schwer machen. Doch Josua lässt sich nicht unterkriegen. Sein Freund Roller will weg. Aber erst als das Schicksal richtig zuschlägt, macht sich Josua auf Richtung Süden, in ein besseres Leben in Afrika. Der Weg ist weit, beschwerlich und gefährlich. Viele, denen er unterwegs begegnet, verlieren ihr Leben. Doch Josua ist überzeugt, dass er es schaffen wird, ein Stück Glück am Ziel seiner Reise zu bekommen.
Der Schreibstil ist etwas schnodderig. Außergewöhnlich ist, dass die wörtliche Rede mit Bindestrich eingeleitet wurde. Vieles wurde sehr ausführlich beschrieben oder wiederholt sich.
Wenn man das Buch liest, hat man ein wenig den Eindruck, die Rollen sind vertauscht. Europa geht es schlecht und Afrika ist ein Sehnsuchtsland, da dort der Wohlstand ist. Aber so einfach hat es uns der Autor dann doch nicht gemacht und das hat es für mich schwierig gemacht, mich so richtig hineinzufinden. Man erfährt so wenig über die politischen Verhältnisse, nur die Auswirkungen sind allerorts zu spüren. Bei den Behörden wird ziemlich willkürlich gearbeitet, es gibt Korruption und auch sonst gibt es kaum etwas Erfreuliches. Das Radio ist die einzige Informationsquelle. Kommt uns das nicht ein wenig bekannt vor? Die Perspektivlosigkeit zermürbt die Menschen. Kann man es ihnen verdenken, dass sie sich nach Besserem sehnen.
Ich habe Josua Brenner dafür bewundert, dass er nicht aufgegeben hat, wenn ihm wieder einmal Knüppel zwischen die Beine geworfen wurden, sondern immer weiter gemacht hat und dass ihm die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht abhandengekommen ist. Ich konnte auch über seine Gefühle lesen, aber sie eigentlich nicht so recht spüren. Seine Entscheidungen und Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen.
Ich hätte Josua aufgrund seiner Beharrlichkeit gewünscht, dass sich seine Hoffnungen erfüllen, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm. So ist das Ende auf jeden Fall passend.
Auch wenn mich die Geschichte nicht wirklich gefesselt hat, so regt sie doch zumindest zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 20.09.2018

Die große Katharina

Zwischen Macht und Liebe
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Prinzessin Sophie von Anhalt-Zerbst (Fieke) möchte ihrer Mutter gefallen, doch die verachtet ihre Tochter. Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorp, Fürstin von Anhalt-Zerbst konzentriert alle ihre Liebe ...

Prinzessin Sophie von Anhalt-Zerbst (Fieke) möchte ihrer Mutter gefallen, doch die verachtet ihre Tochter. Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorp, Fürstin von Anhalt-Zerbst konzentriert alle ihre Liebe und Aufmerksamkeit auf den Sohn Wilhelm Christian Friedrich, genannt Willi, der hinkt und daher eine Krücke benötigt.
Auf einem Empfang des Onkels, dem Fürstbischof zu Lübeck, wird die zehnjährige Sophie mit dem elfjährigen Peter, einem Mündel des Fürstbischofs, bekannt gemacht. Peter Herzog von Holstein-Gottorp ist ein schmächtiger und etwas seltsamer Junge. Die beiden können nicht viel miteinander anfangen.
Ungefähr fünf Jahre später wird Sophie von der Zarin Elisabeth Petrowna nach Russland eingeladen, sie soll mit Elisabeths Neffen Peter verheiratet werden. Aus Sophie wird Katharina.
Nach dem Tod von Elisabeth wird zunächst Peter Zar. Doch nach kurzer Zeit wird er gestürzt und Katharina wird Zarin.
Der Schreibstil von Susan Hastings ist flüssig zu lesen, aber die Geschichte, die sie uns zu erzählen hat, wird doch sehr ausgebreitet. Es ist ein sehr umfangreiches Buch.
Die Ehe von Katharina und Peter war nicht sehr harmonisch. Peter konnte mit seiner Frau nichts anfangen, er hatte seine eigene Welt. Er wurde aus politischen Gründen nach Russland geholt, um die Macht zu sichern, doch er hasste das Land und alles, was russisch war. Sophie hatte von ihrer Mutter immer zu hören bekommen, dass sie hässlich ist und wohl nie einen Mann findet. Aber sie ist gebildet und intelligent. Am Zarenhof versucht sie zunächst ihre Position zu festigen, aber da der erhoffte Thronfolger sehr lange ausbleibt, wird es schwierig für sie. Aber sie geht ihren eigenen Weg zu gehen und strebt nach der Macht.
Dieser Roman erzählt uns die Geschichte einer schillernden Persönlichkeit. Aber mir fehlte da ganz viel Emotion. So konnte ich denn auch nicht mit Sophie fühlen, wenn ihr wieder übel mitgespielt wurde und sie gelitten hat. Die Autorin hat gut recherchiert, mich aber nicht gefesselt mit ihrem Roman, daher habe ich länger daran gelesen als erwartet. Vielleicht wurde einfach zu viel in diese Geschichte hineingebracht.
Sehr informativ, aber nicht so fesselnd.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Zwischen zwei Welten

Herbstkind
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Die indonesische Künstlerin Srikandi (Siri) Eilers verbindet viel mit dem Herbst. Sie wird bald fünfzig und hat erst vor einiger Zeit erfahren, dass ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist. Nachdem sie ...

Die indonesische Künstlerin Srikandi (Siri) Eilers verbindet viel mit dem Herbst. Sie wird bald fünfzig und hat erst vor einiger Zeit erfahren, dass ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist. Nachdem sie in den USA studiert und für einige Zeit in London und Madrid gelebt hat, ist sie nun in Berlin gelandet. In dieser Stadt lebt sie sich ziemlich schnell ein.
Die Buchbeschreibung klang so vielversprechend, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Leider aber konnte mich diese Geschichte so überhaupt nicht packen. Mir wurde nicht klar, wohin die Geschichte führen soll. Allerdings ist es interessant, etwas über die politische Lage in Indonesien und die Kultur des Landes zu erfahren.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Jeder Erzähler berichtet in der Ich-Form, was mich des Öfteren verwirrt hat, da ich mich immer orientieren musste, von wem die Rede ist. Dazu wechseln auch noch die Zeiten recht häufig.
Siri ist eine Frau, die von unterschiedlichen Kulturen geprägt ist. Ihr Verhältnis zur Mutter Amba ist etwas seltsam. Ihr leiblicher Vater Bhisma war ein politischer Gefangener und starb einen gewaltsamen Tod. Auch ihr Stiefvater Adalhard Eilers ist gestorben, ebenso wir ihr Ex-Mann Riaz. Als sie Riaz heiratete, brachte er seine kleine Tochter Amalia mit in die Ehe, die inzwischen erwachsen ist. Nach ihrer Ankunft in Berlin läuft sofort alles ziemlich glatt und sie verliebt sich in den Pianisten Matthias. Mit keinem der Charaktere hat mich irgendetwas verbunden.
Die Geschichte einer Frau mit indonesischen Wurzeln, die zwischen unterschiedlichen Welten pendelt und ihr Zuhause finden muss. Das Buch konnte mich nicht fesseln.