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Veröffentlicht am 16.09.2018

Eine wundervolle Geschichte über ein wahres Leben

Das Vogelhaus
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Die faszinierende Lebensgeschichte der zu Unrecht vergessenen Vogelkundlerin Len Howard (1894-1973), verbrachte die zweite Hälfte ihres Lebens in einem kleinen, abgelegenen Haus in Südengland. Sie nennt ...

Die faszinierende Lebensgeschichte der zu Unrecht vergessenen Vogelkundlerin Len Howard (1894-1973), verbrachte die zweite Hälfte ihres Lebens in einem kleinen, abgelegenen Haus in Südengland. Sie nennt es das Vogelhaus, lebt dort zusammen mit Meisen und Drosseln die dort ein und ausfliegen. Durch ihre äußerst erfolgreichen Bücher über die Vögel, die sie in ihrer näheren Umgebung beobachtet, eine Beziehung aufbaut, ihren Gesang erforscht, ihren Charakter, ihre Eigenarten und Gewohnheiten in der Natur sind die Grundlagen ihrer erfolgreichen Studien.
Warum hat jemand lieber Vögel um sich als Menschen? Was können wir aus den Geschichten der Vögel lernen? Wie trifft man im Leben wichtige Entscheidungen? 

Die Autorin Eva Meijer hat einen bemerkenswerten Schreibstil, der sehr bildlich dargestellt ist und mich vieles verstehen lassen hat, die Protagonisten auf ihrem Lebensweg besser zu verfolgen. Darin steckt so viel Gefühl, welches sich während des Lesens auf den Leser überträgt und das Kino beginnt vor dem inneren Auge abzuspielen.
Das Buch wird dazu zu einem wundervollen Lesegenuss.

Schnell wird die Protagonistin Len Howard zu einer sehr guten Buchfreundin, die ich als Leser auf ihrem gesamten Lebensweg mitbegleiten konnte. Ein einfaches normales Leben, welches sehr tiefgründig und emotional beschrieben ist. - Gerade das macht die Protagonistin so interessant, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, weil man wissen möchte, wie ihre Lebensgeschichte weiter geht und welche Hürden ihr in ihrem Leben noch alle begegnen.

Mein Fazit ist, dass "Das Vogelhaus" von Eva Meijer ein wundervoller Roman ist, in dem man als Leser tief versinken kann. Vieles könnte einem hier selbst passieren - das macht es gerade so spannend beim Lesen. Wer gerne Bücher über Menschen liest, die nicht der Fiktion entsprechen, ist hier definitiv richtig. Das Buch bekommt von mir wundervolle 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Zum Nachdenken verführt

Vox
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Der Debüt Roman „VOX“ von Christina Dalcher, ist am 15.08.2018 im S. Fischer Verlag erschienen und handelt von einer neuen Gesetzeslage in Amerika, die alles verändert. Frauen werden dazu verdammt, nur ...

Der Debüt Roman „VOX“ von Christina Dalcher, ist am 15.08.2018 im S. Fischer Verlag erschienen und handelt von einer neuen Gesetzeslage in Amerika, die alles verändert. Frauen werden dazu verdammt, nur noch 100 Wörter am Tag sprechen zu dürfen. Überschreitungen kosten Elektroschocks! Nicht nur das freie Wortkontingent wird ihnen genommen, auch Rechte, Karrieren und Träume. Jean McClellan, Mutter von vier Kindern, will diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben, denn so etwas kann nicht im 21. Jahrhundert passieren. Nicht in Amerika. Nicht ihr.
Plötzlich erhält sie eine unerwartete Chance, die das Leben aller Frauen und Mädchen in Amerika verändern könnte.

Christina Dalcher einen Schreibstil, der sehr flüssig wirkt und sich gut in einem durchlesen lässt. Durch ihre stilistischen Mittel und starken Metaphern schafft sie es, das Kopfkino jeden Lesers zu reizen und katapultiert ihn mitten in das Buch, neben die Hauptprotagonistin Jean. Als Leser habe ich geradezu gefühlt, wie es in ihr aussieht, mit ihr mit zu fiebern oder wütend zu sein.

Die Protagonistin Jean ist sehr gut durschaubar beschrieben. Ein starker Charakter, der förmlich in diesem Zustand des Staates erblüht und beginnt über sich hinaus zu wachsen. – In allen Facetten! Die weiteren Charaktere im Buch benötigt sie auf jeden Fall dazu und sie ermöglichen ihr erst Recht, sich zu verändern. Jeder weitere Charakter ist ausnahmslos wichtig, egal welche Form ihn beschreibt. Ob gut oder böse.

Mein Fazit ist, dass „VOX“ von Christina Dalcher ein sehr ausdrucksstarker Roman ist, der jeden zum Nachdenken bringen kann. Ich selbst musste erheblich über Gleichberechtigung, Frauenrechte und im Allgemeinen über die Menschheit nachdenken. All das könnte nicht abwegig sein! Wer gerne ein Buch mit Nachdenk-Faktor liest, ist hier 100 % richtig. Schade fand ich leider nur das herbeisausende Ende, weshalb ich dem Buch nur 4 Sterne geben kann.
Das Buch durfte ich während einer Leserunde mitlesen, was aber nicht meine Meinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Eher ein Liebesroman als ein Thriller

Tief unter die Haut
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In dem Buch "Tief unter die Haut" von Sharon Sala, erschienen bei beThrilled geht es um das glücklich verheiratete Ehepaar Clay und Francesca. Eines Abends kommt Clay nach Hause und findet das Haus verlassen ...

In dem Buch "Tief unter die Haut" von Sharon Sala, erschienen bei beThrilled geht es um das glücklich verheiratete Ehepaar Clay und Francesca. Eines Abends kommt Clay nach Hause und findet das Haus verlassen vor - von Francesca fehlt jede Spur. Zwei Jahre vergehen, in denen Clay sogar verdächtigt wird, seine eigene Frau ermordet zu haben.

Doch plötzlich steht Francesca eines Tages wieder vor ihm, in ihrem gemeinsamen Haus. Clay war fest davon überzeugt, dass sie ihn verlassen hat, er ist hin und her gerissen zwischen Wut und Wiedersehensfreude. Er will Antworten. Das Problem: Francesca kann sich nicht erinnern. Der Roman ist unter einer früheren Ausgabe unter dem Titel "Das Tattoo" erschienen.

Sharon Sala hat den Roman meiner Meinung nach in der auktorialen Erzählperspektive geschrieben. Auf den Leser wirkt es sehr spannend, gemeinsam mit dem auktorialen Leser von außen auf die Geschichte zu blicken. Der Schreibstil wird dadurch noch mehr hervorgehoben und als Leser beginnt man automatisch mitzufiebern. Sharon Sala hat sehr gute stilistische Mittel eingesetzt, dass man die Geschichte sehr gut nachvollziehen kann. Auch das Kopfkino kommt in eine leichte Hochstimmung.

Die Charaktere sind in allem sehr gut dargestellt und beschrieben. Besonders Francesca und Clay, die beiden Hauptprotagonisten, sind sehr gut nachvollziehbar. Der Leser bekommt eine sehr gute Sicht auf die Gefühlswelt, das Geschehen und das Drumherum. Auch die anderen Charaktere werden sehr gut dargestellt und man merkt, dass sie sehr wichtig in Bezug auf den Verlauf der Geschichte sind.

Mein Fazit ist, das ist das "Tief unter die Haut" von Sharon Sala sehr spannend beginnt und dann stark abflaut. Schade finde ich hier, dass die Charaktere hier eine größere Rolle spielen, als die Geschichte selbst. Zum Ende hin, habe ich mich selbst gefragt, ob ich hier einen Liebesroman mit Drama oder wirklich einen Thriller gelesen habe. Zu früh sind Abschnitte eingeblendet worden, die meiner Meinung nach erst später offenbart werden hätten können - und so dem Buch bei Weitem mehr Spannung verliehen hätten. Wer gerne einen Liebesroman mit ein bisschen Drama liest, der wird mit diesem Roman sicherlich nichts falsch machen.

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Veröffentlicht am 30.07.2018

Interessante Thematik, zu viel Charaktere

Lucid - Tödliche Träume
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Das geheimnisvolle Cover und der Titel von „Lucid – Tödliche Träume“ hatte es mir mit seinem dunklen Hintergrund und einer einzigen Feder angetan. Auf mich wirkte es sehr geheimnisvoll und spannungsgeladen. ...

Das geheimnisvolle Cover und der Titel von „Lucid – Tödliche Träume“ hatte es mir mit seinem dunklen Hintergrund und einer einzigen Feder angetan. Auf mich wirkte es sehr geheimnisvoll und spannungsgeladen. Der Thriller, geschrieben von Christoph Mathieu und Dennis Todorovic umfasst gebunden 619 Seiten und erschien am 10. Juli 2018 bei beThrilled.

Der Roman handelt von der Protagonistin Signe Mortenson, die das luzide Träumen beherrscht. – Im Traum kann sie machen, was sie will. Für den Neurologen Fabian Hardenberg ist sie die große Liebe und sein Ticket zu wissenschaftlichen Ruhm. Sie ist der Schlüssel für ihn, um in ein großes Forschungsprojekt zu gelangen, das nicht weniger verspricht als die Manipulation menschlicher Erinnerungen. Doch wo große Macht lockt, bringt die Gier das Schlimmste im Menschen zum Vorschein.

Der Schreibstil ist interessant und enthält hin und wieder gute stilistische Mittel, die die innere Vorstellung des Lesers sehr gut fördern. Der Roman lässt sich flüssig in einem durchlesen und bereitet den Leser gut darauf vor, den Handlungsverlauf, bzw. die Thematik des Luziden Träumens verstehen zu können.

Die Schriftsteller haben die Charaktere des Romans wirklich sehr gut dargestellt, sodass man sich als Leser in jeden Einzelnen auf seine eigene Art und Weise hineinversetzen kann. Es ist eine bunte Mischung, die dennoch passend aufeinander abgestimmt ist. Die einen wird man lieben, die anderen eben nicht.

Leider blieb meiner Meinung nach die Geschichte im Hintergrund und der Fokus liegt hier eindeutig mehr auf den Charakteren. Der Thriller beginnt sehr spannend, doch darauf folgt lange nichts und wirkt zum Schluss auf mich zusammen gepresst. Die Thematik Luzides Träumen bietet so viel Spannendes und unerklärliches, an dem man sich bedienen und mit dem man arbeiten kann.

Mein Fazit ist, dass „Lucid – Tödliche Träume“ eine interessante Thematik behandelt, aus der hätte mehr gemacht werden können. Da die Spannung hier meiner Meinung nach zu kurz gekommen ist und es dadurch auf mich sehr zäh wirkte, erhält das Buch 2 Sterne von mir.

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