Cover-Bild White Maze
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 376
  • Ersterscheinung: 13.07.2018
  • ISBN: 9783401603728
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
June Perry

White Maze

Du bist längst mittendrin

*** Eure schöne neue Welt ist tödlich! ***

Mit einem Schlag endet Vivians sorgenfreies Leben: Ihre Mutter Sofia wurde ermordet! Die erfolgreiche Game-Entwicklerin stand kurz vor dem Release eines bahnbrechenden Computerspiels. „White Maze“ wird mit neuartigen Lucent-Kontaktlinsen gespielt  - dank ihnen erleben die Spieler virtuelle Game-Welten mit allen Sinnen. Aber warum zerstörte Vivians Mutter kurz vor ihrem Tod die Prototypen der Linsen? Zusammen mit dem schulbekannten Hacker Tom will Viv den Mord an Sofia aufklären. Dazu muss Viv selbst Lucent-Linsen einsetzen und tief in die virtuelle Welt eintauchen. Doch dort ist es für den Mörder ein Leichtes, die falsche Realität nach seinen Spielregeln zu manipulieren. Kann Vivian ihren eigenen Gefühlen vertrauen, wenn alles, was sie sieht, hört, riecht und schmeckt, bloße Lüge ist?

Ausgezeichnet mit dem Hansjörg-Martin-Preis 2019

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2018

Packend

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Viv ist ein richtiges It-Girl, Shopping, Partys, Jungs und immer die neueste Technik. Vivs Mutter Sophia arbeitet in einer Technik Firma und hat neuartige AR Kontaktlinsen entwickelt. Viv kann es kaum ...

Viv ist ein richtiges It-Girl, Shopping, Partys, Jungs und immer die neueste Technik. Vivs Mutter Sophia arbeitet in einer Technik Firma und hat neuartige AR Kontaktlinsen entwickelt. Viv kann es kaum erwarten, die Linsen gemeinsam mit ihren Freundinnen vor dem offiziellen Erscheiningstermin auszuprobieren. Doch dann zerstört Vivs Mutter die Linsen in Panik, befiehlt Viv, ihre Sachen zu packen und verschwindet. Das war das letzte mal, dass Viv sie lebend gesehen hat. Ihre Mutter wurde ermordet.
Viv stellt Nachforschungen an und bittet Tom, den Schul-Hacker, um Hilfe mit dem Laptop ihrer Mutter. Damit geraten sie ins Visier von Mainhead.


Der Schreibstil ist sehr locker, leicht und jugendlich, er liest sich leicht und flüssig.

Die Geschichte ist sehr spannend und mitreißend, ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und habe die 376 Seiten fast in einem Rutsch ausgelesen.

Viv fand ich sehr sympathisch, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mitfiebern.
Auch der lässige Tom hat mir mit seiner Art gut gefallen.
Die Mitglieder der Kommune bilden schnell ein gutes Team und ergänzen sich im Kampf gegen Mainhead perfekt.

Die Ideen der virtuellen Welt fand ich sehr faszinierend, sie wurde so bildhaft und fantasievoll beschrieben, dass ich am liebsten selbst einen Blick durch die Linsen riskiert hätte.

Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, ich würde mich freuen.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Vom It-Girl zur Gejagten. Von online zu offline.

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>>Ich bin online - in meinem Leben. Lebendig. Jetzt.

>>Ich bin online - in meinem Leben. Lebendig. Jetzt.<< Seite 233

Erster Satz

Wer bin ich?

Meinung

In Vivians Leben dreht sich alles um die neusten Trends, die heißesten Jungs und die angesehensten Partys. Dank ihrer Mutter ist sie immer mit den modernsten Technologien ausstaffiert. So auch, als dessen neuste Veröffentlichung bevorsteht. Doch noch bevor Viv die Linsen ausprobieren kann, zerstört ihre Mutter diese, nur wenige Stunden später wird sie tot aufgefunden.
Verzweifelt wendet Viv sich an den schulberüchtigten Hacker Tom, um auf dem Laptop ihrer Mutter Antworten zu finden. Ehe die Beiden sich versehen, werden sie von Mainhead, der Firma für die Vivs Mutter gearbeitet hat, verfolgt. Doch auch im bald erscheinendem Spiel für die Linsen „White Maze“ lauert eine tödliche Gefahr.

Hauptsächlich erzählt Vivian die Geschichte aus ihrer Sicht. Zwischendurch übernimmt aber ein personaler Erzähler die Aufgabe und begleitet dabei verschiedenste Personen. Der Sichtwechsel war hilfreich, um einiges zu verstehen. Die unterschiedlich gewählten Zeiten allerdings, sind etwas verwirrend und teils auch anstrengend beim Lesen. Der Schreibstil war jedoch durchweg flüssig, passend und sehr angenehm.
In Vivians Welt kommunizieren die Menschen über Linsen. Dort befinden sich, wie bei Smartphones auch, verschiedene Apps und Programme drauf, über die die Leute telefonieren, chatten oder Spiele, sogenannte AR-Games, spielen können. Bislang nur die Sinne Hören und Sehen berücksichtigt, sollen mit den neuerfundenen Lucent-Linsen alle fünf Sinne angesprochen werden. Nicht nur Viv und ihre Freunde fiebern den Linsen entgegen, die komplette Menschheit kann es kaum erwarten in eine zweite Realität zu versinken.

Charaktere

Genau wie Vivian sind viele Menschen der AR verfallen und vergessen, wie es in der Realität ist. Der Schülerin wird dies im Laufe der Geschichte bewusst, da sie unweigerlich offline geschaltet wird. Ohne ihre Linsen kommt sie sich schnell hilflos vor, bevor sie über die schönen Dinge im Leben stolpert. Dinge, die es in der AR nicht gibt. Vivian macht eine wichtige Entwicklung im Buch durch, die ihr bei der SUche nach der Wahrheit hilft und beschützt. Durch diese Wandlung, weg vom It-Girl Dasein, wurde sie mir schnell sympathisch.

Tom ist für Vivian ein echtes Mysterium. Die verschiedensten Gerüchte kursieren über den Hacker herum, doch ob sie stimmen kann Vivian nur schwer einschätzen. Tom nimmt sich ihrer an, als sie ihn um Hilfe bittet und bringt sie mit seiner lockeren Art und dem verschmitzten Grinsen auf andere Gedanken. Auch fässt er schnell klare Gedanken und rette ihr damit mehrmals die Haut. Er war ebenfalls auf Anhieb sympathisch, aber seine lässige Art ließ zum Schluss leider etwas nach und er wurde eher unscheinbar.

Zu Beginn war zwischen den Beiden ein hin und wieder vorhandenes Knistern, doch ab der Hälfte war ihre Beziehung plötzlich sehr gewichtig und sehr weit fortgeschritten, dafür, dass sie sich erst ein paar Tage kannten.

Die „Crew“ zu der Tom Viv später bringt und bei der sie unterkommt, bestand aus gut gewählten Charakteren. Von freundlich und hilfsbereit, bis hin zu mißtrauisch und eifersüchtig. Mir gefielen die drei Mitstreiter gut und sie rundeten die Gruppe perfekt ab.

Fazit

Mir gefiel das Buch im Großen und Ganzen sehr gut. Besonders die Erkenntnisse, die Vivian über die virtuelle Welt erlangt. Nur die Beziehung zwischen ihr und Tom ging mir zu zügig und bekam zu viel Gewicht in der Geschichte. 4 Sterne

Veröffentlicht am 11.09.2018

Viele tolle Ideen, zu wenige Antworten

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"Nein!", kreische ich. "Bist du jetzt total bekloppt?" Da wirbelt er mich herum und ich folge seinem Blick, sehe, wie hinter uns die Tür aufgedrückt wird, durch die ich vorhin aufs Dach gekommen bin. Eine ...

"Nein!", kreische ich. "Bist du jetzt total bekloppt?" Da wirbelt er mich herum und ich folge seinem Blick, sehe, wie hinter uns die Tür aufgedrückt wird, durch die ich vorhin aufs Dach gekommen bin. Eine schwarze Anzugschulter und...Was um alles in der Welt! Ist das eine Pistole?
Ich bin so geschockt, dass ich keinen Widerstand mehr leiste. Hand in Hand renne ich mit Tom auf den Abgrund zu - wir springen ab - ich schließe die Augen, fühle den Wind, seine Hand. Und wie fest er mich hält.
Wir fliegen.
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INHALT:
Die 16-jährige Vivian ist von Reichtum und Luxus umgeben: Ihre Mutter ihr Chefentwicklern einer Technologie-Firma, die auf Virtual und Augmented Reality spezialisiert ist und dazu Games und Linsen erfindet. Vivian erhält natürlich immer als Erste neue Produkte - so auch die neuen Lucent-Linsen, die es sogar ermöglichen, zu schmecken, zu riechen und zu fühlen. Doch noch bevor sie sie das erste Mal ausprobieren kann, glaubt ihre Mutter plötzlich, eine Bedrohung entdeckt zu haben, und zerstört ihre Innovationen. Und am nächsten Tag ist sie tot. Vivian ahnt schnell, dass etwas Größeres dahinter stecken muss und bittet den Hacker Tom um Hilfe. Gemeinsam mit drei seiner Freunde kommen sie sehr bald einer großen Gefahr auf die Spur. Einer Gefahr, die auch sie das Leben kosten könnte...

MEINE MEINUNG:
Die Technologie ist auf dem Vormarsch - das ist kein Geheimnis. Die Grafik wird immer besser, das Erleben immer realistischer, und spätestens seit Pokémon Go wird man aktiv ins Spielgeschehen eingebunden. Samsung hat sich 2016 Linsen patentieren lassen, Apple hat erst dieses Jahr ein neues optisches System entwickelt. Die Zukunft, die June Perry in "White Maze" zeichnet, ist also gar nicht mehr so weit entfernt - ein gruseliger Gedanke. Wer sind wir, wenn wir uns nicht mehr in der Realität befinden, sondern nur noch in erdachten Welten? Auch dieser Frage wird hier nachgegangen, denn viele Teile des Romans spielen tatsächlich in solch "Erweiterten Realitäten", bei denen die wahre Umgebung um computergestützte, nicht-echte Details erweitert wird. Erzählt wird der Roman größtenteils aus der Ich-Perspektive der Protagonistin, zwischenzeitlich kommen aber auch ihre Weggefährten und der Strippenzieher zu Wort.

Vivian ist zu Beginn eines dieser typischen Girlies: Sie hat alles und will doch noch mehr, sie meint, sich alles erlauben zu können und wenn etwas nicht nach ihrer Nase läuft, reagiert sie aufbrausend und zickig. Vor allem aber kann sie nicht ohne die Technologie - fühlt sich allein und unfähig ohne. Dies ist wichtig, damit sie eine Entwicklung durchmachen kann, eine Entwicklung, nach der sie erkennt, dass die Realität immer die bessere Wahl ist. Leider ist sie trotzdem in vielen Belangen so begriffsstutzig, dass es schon anstrengend ist. Weil sie einen Hacker benötigt, lernt sie Tom und seine Freunde kennen, die zum Teil sehr stark den bekannten Klischees entsprechen: Der Eine ist in seinem Alter der Könner überhaupt, der Andere hat eine schwere Vergangenheit, und das einzige Mädchen im Bunde ist quirlig und hat "keinen Stil". Sie sind alle sympathisch, aber auch nur Beiwerk, inklusive Love-Interest Tom, der keinen eigenen Charakter entwickelt. Genau das ist leider auch beim Gegenspieler, dem "Prepender" der Fall: Dessen Motive werden einmal kurz angedeutet, dann aber fallen gelassen und nie erklärt - sehr schade.

Davon abgesehen hat die Autorin allerdings viele interessante und neuartige Ideen in ihrem Buch verbaut, die für einiges an Unterhaltung sorgen: Kryptische Botschaften der Mutter, erweiterte Realitäten, die nur schwer von der Wirklichkeit zu unterscheiden sind, und auch die Heimtücke, mit der der Prepender Vivian und den anderen immer wieder zuvor kommt. Leider wiederholen sich aber insbesondere die Gedankengänge der Erzähler immer und immer wieder, und viele Wortdoppelungen und Satzbau-Fehler stören den Lesefluss. Zum Ende hin wird Bezug genommen auf den Titel des Buches, und das auf sehr originelle und spannende Weise - es werden die Gefahren einer Welt, wie sie hier im Entstehen ist, noch einmal sehr deutlich gemacht. Allerdings fehlen ganz einfach die Erklärungen und Hintergründe, der Leser wird mit vielen Fragen komplett allein gelassen. Der Schluss deutet auf einen eventuellen zweiten Teil hin - dann immerhin könnten diese geklärt werden.

FAZIT:
June Perry zeichnet in "White Maze" eine Zukunftsvision, die quasi schon morgen eintreten könnte - und vielleicht gerade deswegen umso gruseliger ist. Sie erweckt diese Welt mit vielen Details und Ideen zum Leben, dafür mangelt es aber an der Charakterentwicklung und insbesondere an Erklärungen und Antworten. Besonders am Ende fehlte mir hier die nötige Tiefe. Insgesamt also 3 Punkte.