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Veröffentlicht am 17.09.2018

Ausbaufähig

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
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Dieses wunderschöne Buch macht so viel Lust aufs Blättern, kann aber leider nicht halten was es verspricht.

Es geht um einen jungen Briefträger, der unerwartet mit seinem baldigen Tod konfrontiert wird. ...

Dieses wunderschöne Buch macht so viel Lust aufs Blättern, kann aber leider nicht halten was es verspricht.

Es geht um einen jungen Briefträger, der unerwartet mit seinem baldigen Tod konfrontiert wird. Als er sich schon damit abfinden will, tritt noch unerwarteter der Teufel selbst in sein Leben und bietet ihm einen Pakt an, ein lebendiger Tag, für den eine Sache von der Welt verschwinden muss.
Plötzlich war es überall und ich wusste schon beim Titel, dieses Buch möchte ich lesen. Nichts leichter als das. Seitentechnisch ist es ein dünneres Format und vielleicht hätte mich das schon stutzig machen sollen.
Die Idee des Buches fand ich vielversprechend und sehr philosophisch. Die Umsetzung hat mir gefallen, aber ist für mich ständig nur an der Oberfläche geblieben und hat auch aufgrund der Kürze des Buches leider nicht den Sprung in tiefere Gewässer geschafft. Die Sache mit den verschwindenden Dingen hatte teilweise kleine Logikfehler oder einfach Auslassungen, die gestört haben.
Nichtsdestotrotz habe ich die Figur des Briefträgers und insbesondere seine Katze während des Lesens liebgewonnen und eine angenehme Zeit mit ihnen gehabt. Genau wie den Schreibstil, der klar und deutlich war und trotzdem viele Emotionen unter der Hand weitergegeben hat.
Das i-Tüpfelchen in Form eines tieferen Sinnes hinter der gut aufgebauten Geschichte hat mir gefehlt, wozu auch das offene Ende beiträgt.
Grafisch muss ich ein großes Lob aussprechen, da ich mich in das Cover Hals über Kopf verliebt habe.

Fazit: Ein guter Anfang, der sich leider auf dem Weg zur Umsetzung verliert und noch viel Luft nach oben hinterlässt.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Ohne Männer geht das?

Das Haus ohne Männer
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5 Bewohnerinnen und ein Haus in Paris, das Besondere? Die Königin regiert nach einer Regel: keine Männer in ihrer Residenz.

Mit dem reinkommen in diese Geschichte habe ich mich anfangs schwer getan, beim ...

5 Bewohnerinnen und ein Haus in Paris, das Besondere? Die Königin regiert nach einer Regel: keine Männer in ihrer Residenz.

Mit dem reinkommen in diese Geschichte habe ich mich anfangs schwer getan, beim dritten Leseversuch hat es dann aber doch noch geklappt.

Zu Beginn, die Umschlaggestaltung hat mir sehr zugesagt, besonders die „Einleitung“ im inneren des Umschlags.

Der Schreibstil der Autorin ist speziell, bemerkbar hat sich das bei den Dialogen im Buch gemacht, denen ich manchmal nur schwer folgen konnte. Es dauert bis die Protagonisten im Kopf präsent sind und man der Hauptfigur Juliette folgen kann. Immer wieder haben wir als Leser in Form von kursiv Gedrucktem teil an ihren Gedanken. Allerdings bringt diese zusätzliche Dialogform gelegentlich die Handlung ins Stocken und den Kopf in Verwirrung.

Positiv aufgefallen sind die Charaktere durch ihre deutlichen Unterschiede und vielschichtigen Biographien.

Ab etwa der Mitte des Buches hat mich das Buch dann auch gepackt, wenn man langsam alle Charaktere genauer kennt. Im Verlauf war ich der Autorin sehr dankbar, dass das Buch nicht zu schnell ins kitschige abzweigt und dann mit einem traurig schönen Ende aufwartet.

Die Idee ohne Männer zu leben hat Lambert interessant interpretiert und es steckt viel mehr dahinter als verbitterte Frauen. Nur die Umsetzung im Schreiben konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen, da hätten mir eventuell ein paar Seiten mehr geholfen.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Die Schaukel bleibt leer

Mitten aus dem Leben
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Inhalt:
Arne Kopfermann und seine Familie verlieren bei einem Autounfall ihre zehnjährige Tochter auf tragische Art und Weise. Arne ist ein christlicher Liedermacher, der in diesem Buch über seinen Umgang ...

Inhalt:
Arne Kopfermann und seine Familie verlieren bei einem Autounfall ihre zehnjährige Tochter auf tragische Art und Weise. Arne ist ein christlicher Liedermacher, der in diesem Buch über seinen Umgang mit der Trauer, wie Gott ihm dabei geholfen hat und wie man nach einem solchen Vorfall weiterlebt, spricht.
Zu diesem Buch bin ich sehr geteilter Meinung. Zum einen ist es sehr gut recherchiert und besitzt einige interessante Gedankenansätze, zum anderen war mir Arne Kopfermann leider auch nach dem Beenden des Buches unsympathisch.
Positives:
Beim Lesen fällt auf das Kopfermann eine große Bandbreite an Materialien zum Thema Trauerbewältigung mit einbringt. Es gibt viele Querverweise zu anderen Künstlern, Liedern oder Thematiken und der Leser bekommt die Möglichkeit noch tiefer eintauchen zu können. Man merkt deutlich wie sich sein Leben um dieses Thema dreht und wie gut er aus eigenem Antrieb recherchiert hat.
Des weiteren stellt er seine Gedanken und Emotionen sehr schlüssig dar, bringt dazu viele bestätigende Bibelstellen mit ein und belegt seine Ansätze so verständlich.
Dazu kommt noch das ich vor allem im letzten Teil einige seiner Gedankengänge besonders tiefgehend und inspirierend fand.
Negatives:
Leider ist bei mir nie der Funke übergesprungen. Kopfermann erzählt auf eine Art die mir an einigen Stellen zu sachlich war, es gab auch Stellen an denen ich Tränen in den Augen hatte, aber dann kehrt er schnell wieder zu einer Erklärung zurück.
Im Verhältnis dazu, dass seine Tochter gerade gestorben ist und er unvorstellbares Leid erlebt, konnte ich zum Beispiel nicht nachvollziehen, wie er sich an einem Facebookkommentar aufhängen konnte und sich im Buch über mehrere Seiten rechtfertigt. Das wirkte auf mich oft sehr ichbezogen und alles in allem etwas unsympathisch menschlich gesehen.
Ein weiterer Punkt waren für mich die Liedtexte. Ich mag Kirchenlieder, aber für mich funktionieren sie nur gesungen und nicht auf dem Papier, dafür hat mir sein Textverständnis zu wenig gefallen. Ich habe sie mir dann angehört und empfand das als angenehmer, aber so war das nichts für mich da sich die Liedtexte anhäuften.
Fazit:
Zusammenfassend ein Buch das dem Trauernden mit Sicherheit eine Stütze sein kann, vor allem wenn er an Gott festhalten will. Aber für mich persönlich nicht das beste Buch das es über diese Thematik gibt.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Naja leider kein Krimi

In tiefen Schluchten
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Die verwitwete Anwältin Tori schwebt in dem kleinen französischen Dorf Belleville zwischen der Vergangenheit der Familie ihres Mannes und den aktuellen Ereignissen im Dorf hin und her. Bis diese sich plötzlich ...

Die verwitwete Anwältin Tori schwebt in dem kleinen französischen Dorf Belleville zwischen der Vergangenheit der Familie ihres Mannes und den aktuellen Ereignissen im Dorf hin und her. Bis diese sich plötzlich zu verbinden scheinen und ein holländischer Höhlenforscher immer länger verschwunden bleibt.


Ich hatte positivere Erwartungen zu diesem Buch aber leider kann ich im Nachhinein nicht sagen das es ein "rundes Ding" war.


Der erste Teil des Buches war sehr langatmig und die Spannung bleibt bei diesem herabgestuften Tempo leider fast gänzlich auf der Strecke. Die schönen und ausschweifenden Landschaftsbilder waren für mich persönlich da kein angemessener Austausch. Die französische Berg-Atmosphäre mag dadurch gut zur Geltung kommen aber für einen Krimi reicht das leider nicht.

Im zweiten Teil des Buches beschleunigt sich das Tempo der Handlung dann so schlagartig, dass mir ein Übergang gefehlt hat. Erst wird Toris gesamter Tagesablauf detailreich geschildert und dann plötzlich nur noch ein Moment daraus, nur um am Ende wieder ab zur flauen.


Apropos Ende, auch hier war ich enttäuscht, das Ende lässt viele Fragen die sich im Laufe des Buches dem Leser stellen einfach offen und war dadurch weder schlüssig noch befreiend.


Leider ist aufgefallen das zwar viele interessante Themen angerissen wurden, aber keines richtig vertieft werden konnte. Ich als Leser würde mir da eher ein festes Thema wünschen, da sonst viel Ideen-Potenzial der Autorin verloren geht.


Tori als Charakter mochte ich, da sie eine facettenreiche Persönlichkeit war und den Leser auf eine Reise voller gut recherchierter Fakten über die Geschichte von Religion und Toleranz, speziell die Hugenotten betreffend, mitgenommen hat. Das reicht in meinen Augen aber leider nicht um einen guten Krimi zu ersetzen.


Mein Fazit ist daher: Krimiliebhabern ist von diesem Buch eher abzuraten, wer einfach ein schönes Buch über die Berge Frankreichs und deren Geschichte lesen will sollte es ausprobieren.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Weit weg

Dream High - Dive Deep
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Bastian will weg. Am besten ganz weit weg. Und noch besser in den Süden und die Tauchschule seines Vorbilds besuchen. So weit kommt er dann aber doch nicht.


Eine Geschichte über Ideale und ungesunde ...

Bastian will weg. Am besten ganz weit weg. Und noch besser in den Süden und die Tauchschule seines Vorbilds besuchen. So weit kommt er dann aber doch nicht.


Eine Geschichte über Ideale und ungesunde Extreme, über Freundschaft und das auf der Suche sein und wie viel Zusammenhalt bewirken kann.


Ich halte prinzipiell nicht viel von Buchtrailern, weil sie für mich bisher nie die echte Stimme eines Buches übertragen konnten, das war hier anders und ich kann nur jedem empfehlen den BuchTrailer anzuschauen.


Ich mochte das Buch, die Entwicklungen darin sind vielfältig, Menschlichkeit ist eines der Hauptthemen und die Charaktere und deren Entwicklungen sind eben so interessant wie einzigartig.


Kleiner Minuspunkt aus meiner Sicht, war der ewige Konflikt mit Rechtsextremen, der sich durch das gesamte Buch zieht. Ein Thema über das ich nicht immer gern in Romanen lese und von dem ich nach dem Klappentext dachte es würde einen Teil des Buches einnehmen, das aber leider sozusagen den gesamten Inhalt ausmacht.


Nichtsdestotrotz eine Geschichte die mir vom sprachlichen Stil zugesagt hat und in der "so richtig was los" war.


Eine Empfehlung für alle kleinen und großen Abenteurer, die auch bereit sind einen Blick hinter die Großstadtfassade und deren Problemen zu werfen ( am Beispiel Köln).

Verbesserungsvorschlag: im Klappentext das Thema Rechtsextremismus deutlicher hervor heben.