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Veröffentlicht am 22.10.2018

Ein spannendes, witziges und warmherziges Weihnachtsabenteuer für Groß und Klein!

Ich und der Weihnachtsmann
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Als ich entdeckte, dass es von Matt Haig eine dritte Weihnachtsgeschichte geben wird, war meine Vorfreude groß. Seine ersten beiden Weihnachtsbücher haben mir richtig gut gefallen und ich war schon so ...

Als ich entdeckte, dass es von Matt Haig eine dritte Weihnachtsgeschichte geben wird, war meine Vorfreude groß. Seine ersten beiden Weihnachtsbücher haben mir richtig gut gefallen und ich war schon so gespannt, wie es wohl in Wichtelgrund weitergehen wird. Bei den ersten beiden Bänden hatte ich mich für das Hören entschieden, da die Hörbücher von Rufus Beck gelesen werden, einer meiner absoluten Lieblingshörbuchsprecher. Da auch der neue Band von ihm gelesen wird, fiel meine Wahl auch hier wieder auf das Hörbuch.

Amelia, das ehemalige Kaminkehrermädchen, hat trotz ihrer jungen Jahre schon viel durchmachen müssen. Jetzt lebt sie in Wichtelgrund, beim Weihnachtsmann und seiner Frau Mary. Leider ist es aber auch im Wichteldorf alles andere als einfach für Amelia. Als einziges Menschenkind gilt sie als Außenseiterin, sie kommt mit den Unterrichtsfächern in der Wichtelschule nicht zurecht und überall stößt sie auf Misstrauen. Als sich ihr eine Chance bietet, die Wichtel davon zu überzeugen, dass Wichtelgrund auch einem Menschenmädchen ein Zuhause bieten kann, ergreift sie diese sofort. Vor langer Zeit herrschte Streit zwischen den Wichteln und dem Kaninchenvolk und diese alte Fehde ist jetzt wieder entflammt. Anführer ist der Osterhase, der den fiesen Plan verfolgt, Weihnachten zu einem zweitrangigen Fest zurückzustufen. Das kommt ja mal gar nicht infrage! Amelia setzt alles daran, um Weihnachten zu retten. Ob ihr das wohl gelingen wird?

Wer „Das Mädchen, das Weihnachten rettete“ kennt, der hat bereits Bekanntschaft mit dem Mädchen Amelia gemacht. In Matt Haigs dritter Weihnachtsgeschichte übernimmt sie die Rolle der Ich-Erzählerin und zusammen mit ihr dürfen wir hier ein zauberhaft magisches und sehr spannendes Weihnachtsabenteuer erleben.

Mir hat auch die dritte Weihnachtsgeschichte von Matt Haig richtig gut gefallen. Was ich hier nur ein bisschen vermisst habe, ist dieser besondere Weihnachtszauber, den ich in den beiden Bänden davor immerzu gespürt habe und der hier leider etwas ausblieb. Mir ging es stellenweise zu hinterhältig und ernst zu. Ernst und traurig ist es zwar auch in den beiden Geschichten davor, aber in denen kam dennoch eine wundervolle Weihnachtsstimmung auf.
Vielleicht lag es hier aber auch daran, dass ich das Hörbuch jetzt im Herbst und nicht in der Adventszeit gehört habe. Ich habe mir jedenfalls fest vorgenommen, der Geschichte im Dezember ein weiteres Mal zu lauschen, vielleicht springt der Weihnachtsfunke bei mir ja dann doch noch komplett über.

Auch wenn mich das Hörbuch nicht so richtig in Weihnachtsstimmung versetzt hat, hatte ich hier natürlich dennoch jede Menge Spaß beim Zuhören. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist herzerwärmend schön, sehr fantasievoll und durchweg spannend. Man ist immerzu am Mitfiebern und durch viele überraschende Wendungen lässt die Handlung an keiner Stelle Langeweile aufkommen.

Was mir wieder ganz besonders gut gefallen hat, sind die wichtigen Werte und Botschaften, die die Geschichte enthält. Hoffnung, Mut und der Glaube an Wunder und das Gute werden in den Weihnachtsbüchern von Matt Haig stets ganz groß geschrieben. Und das Thema Vorurteile wird angesprochen, denn diese sind leider auch an so einem bezaubernden Ort wie dem Wichteldorf zu finden.

Aus der Sicht von Amelia erleben wir, wie grausam es sein kein, wenn man anders ist als andere und als eine Fremde angesehen wird. Amelia gibt sich wirklich Mühe, sie möchte dazugehören, nur leider machen es ihr die Wichtel nicht gerade leicht. Ich habe beim Zuhören richtig mit der armen Amelia mitgefühlt. Sie tat mir so leid, dass sie von den Wichteln so wenig akzeptiert und toleriert wird. Wie aber oben bereits erwähnt, ist die Hoffnung eine ganz besondere Eigenschaft in den Weihnachtsbüchern von Matt Haig und auch hier gibt unsere Erzählerin nicht auf und verliert nicht den Mut, dass sie in Wichtelgrund doch noch das Zuhause finden wird, das sie sich so sehnlichst wünscht.

Jede Menge Mut benötigt sie auch bei ihrem aufregenden Abenteuer mit dem Kaninchenvolk. Zum Ende wird die Handlung richtig dramatisch, aber keine Sorge: Da es sich hier um ein Kinderbuch handelt, ist die Spannung natürlich kindgerecht und die Geschichte geht selbstverständlich gut aus. Ich meine: Kein Weihnachten mehr? Nee, das geht wirklich gar nicht. Zum Glück ist Amelia nicht auf sich alleine gestellt und wird zusammen mit der Hilfe und Unterstützung von anderen den Kampf gegen den Osterhasen und seinem Volk aufnehmen.

Was natürlich auch nicht zu kurz kommt, ist der Humor. Wie in den beiden vorherigen Geschichten, so kann auch der dritte Band mit jeder Menge witziger und skurriler Ideen aufwarten. Sehr unterhaltsam fand ich ja den Osterhasen. Ja, tatsächlich hat mich der Bösewicht in der Geschichte zum Schmunzeln gebracht. Dies lag wohl vor allem auch daran, dass Rufus Beck den Osterhasen sehr lustig liest.

Rufus Beck kann man für sein Stimmtalent wirklich nur bewundern. Auch hier glänzt er mal wieder in seiner Rolle und liest „Ich und der Weihnachtsmann“ einfach nur grandios. Ich staune immer wieder aufs Neue, wie gekonnt er seine Stimme verstellen kann. Es fehlen wirklich nur noch die Geräusche, dann könnte man wirklich glauben, man höre hier ein Hörspiel mit mehreren Sprechern.

Ich bin sehr froh, dass ich mich hier wieder für das Hörbuch entschieden habe. Was ich nur erneut kritisieren muss, ist die fehlende Musik. Diese habe ich bereits in den zwei vorherigen Hörbüchern vermisst. Musik zwischendurch ist natürlich kein Muss, aber für Weihnachtsgeschichten finde ich es schon schöner, wenn immer mal wieder eine weihnachtliche Melodie eingespielt wird. Das würde die weihnachtliche Atmosphäre prima verstärken.
Ich kann das Hörbuch aber natürlich dennoch für die Weihnachtszeit wärmstens empfehlen. Auch wenn es von der Atmosphäre nicht so weihnachtlich ist wie die ersten beiden Bände, ist es für die Adventszeit trotzdem wunderbar geeignet.

Fazit: Spannend, humorvoll, herzerwärmend schön! Auch der dritte Weihnachtsband von Matt Haig erzählt eine zauberhaft magische Weihnachtsgeschichte, welche zum Mitfiebern und Träumen einlädt. Mir hat es hier ein bisschen an Weihnachtsatmosphäre gefehlt, aber abgesehen davon bin ich hellauf begeistert von diesem wundervollen Hörbuch. Rufus Beck glänzt mal wieder in seiner Rolle und beschert uns Zuhörern 5 großartige Hörstunden. Ich hatte hier sehr viel Freude beim Hören und kann „Ich und der Weihnachtsmann“ als ungekürzte Lesung mit Rufus Beck wärmstens empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 18.10.2018

Ein wichtiges und zutiefst bewegendes Buch!

Kompass ohne Norden
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Beim Durchstöbern der Vorschau des Hanser Verlags ist mir „Kompass ohne Norden“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover und besonders der Klappentext konnten mich auf Anhieb überzeugen. Der Name des Autors ...

Beim Durchstöbern der Vorschau des Hanser Verlags ist mir „Kompass ohne Norden“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover und besonders der Klappentext konnten mich auf Anhieb überzeugen. Der Name des Autors sagte mir natürlich etwas, gelesen hatte ich bisher allerdings noch kein Buch von ihm. „Kompass ohne Norden“ sollte ich daher mein erstes Werk von Neal Shusterman werden.

Auf den ersten Blick wirkt Caden wie ein ganz normaler Junge. Er selbst hat sich zumindest immer für einen gehalten, nur macht ihm sein Verstand da einen Strich durch die Rechnung. Immer wieder entführt er Caden auf Reisen an fantastische Orte, fern von aller Realität. So passiert es, dass sich Caden im tiefsten Ozean wiederfindet oder auf einem Schiff. Aber auch im wirklichen Leben lässt ihn sein Verstand im Stich. Überall lauern Bedrohungen, Gartenschläuche verwandeln sich etwas Gefährliches, jemand will ihn umbringen, Blicke verursachen Unbehagen. Immer mehr verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Fantasie, immer mehr wird Caden Gefangener seines eigenen Kopfes.

Bücher, die von psychischen Erkrankungen handeln, habe ich schon immer sehr gerne gelesen. Ständig lesen könnte ich sie nicht, da sie ja doch recht ernst sind und einen nicht selten schockieren – da ich solche Bücher aber unglaublich wichtig finde, packe ich sie auf meiner Leseliste stets sehr weit nach oben.

„Kompass ohne Norden“ war mal wieder so ein Buch, welches mir richtig unter die Haut gegangen ist und mich sehr berührt hat. Verstärkt wurde dies auch dadurch, dass der Autor eigene Erfahrungen in die Handlung hat mit einfließen lassen, wie er in einem Vorwort erklärt. Bei Neal Shustermans Sohn Brendan wurde, als er 16 Jahre alt war, eine schizoaffektive Störung diagnostiziert und er hat Ähnliches durchgemacht wie unser Protagonist Caden. Die Zeichnungen, die sich in dem Buch befinden, stammen sogar von Brendan, welche er während seiner Klinikzeit gemalt hat. Die Zeichnungen fand ich hier absolut passend, da auch Caden gerne zeichnet.

Caden ist so jemand, der man einfach gern haben muss, er ist nett, freundlich und witzig. Vor seiner Erkrankung war er ein ganz normaler Junge, mit dem man gerne Zeit verbringt. Doch dann beginnt er sich schleichend zu verändern. Er denkt über Dinge nach, über die sich die meisten gar keine Gedanken machen, er fühlt sich bedroht, denkt, dass ein Junge an seiner Schule ihn umbringen will. Seine Psyche spielt zunehmend verrückt, immer krankhafter wird sein Verhalten und Denken. Caden befindet sich nun immer öfters auf einem Schiff, Fantasie und Realität verschwimmen zunehmend und irgendwann ist Caden so sehr Gefangener seines eigenen Kopfes, dass er daraus nicht mehr ohne Hilfe hinauskommt.

Das Buch besitzt zwei Handlungsstränge: Einmal dürfen wir Caden in der Realität begleiten und erleben mit, wie sehr sich sein Leben aufgrund seiner Schizophrenie verändert. Dann reisen wir mit Caden in seine eigene Fantasiewelt, landen in dieser auf dem Grund des Ozeans oder sind Passagier eines Schiffes.
Ich fand diese Vermischung von zwei Handlungssträngen sehr gut gewählt für die Thematik des Buches. Alles wirkt dadurch sehr authentisch und macht nur zu deutlich, wie schlimm es ist, mit so einer psychischen Erkrankung zu leben.

Ich hatte nur leider gerade mit dieser Erzählweise so meine Probleme. Die Idee dahinter finde ich wirklich super, nur habe ich beim Lesen gemerkt, dass mir dieser komplexe Aufbau der Geschichte einfach nicht so lag. Die Geschehnisse in der Realität haben mir bei weitem besser gefallen als die in der Fantasiewelt. Cadens Erlebnisse auf dem Schiff haben mich immer etwas verwirrt zurückgelassen. Vielleicht war dies sogar vom Autor so gewollt, ich weiß es nicht. Mir hat es nur leider etwas meinen Lesespaß geraubt. Wirklich schade, denn „Kompass ohne Norden“ ist ein ganz besonderes und sehr emotionales Buch. Ich habe mir auch wirklich Mühe gegeben, nur leider bin ich mit dem Schreibstil bis zum Ende nicht so richtig warm geworden.

Ich bin aber trotzdem ganz fasziniert von dem Buch. Es ist authentisch, ergreifend und zutiefst bewegend und auch wenn ich mit den zwei Erzählsträngen so meine Probleme hatte, habe ich Caden dennoch sehr gerne auf seinem schwierigen Weg begleitet. „Kompass ohne Norden“ ist ein Buch, welches Mut und Hoffnung macht, Betroffenen wie Angehörigen. Psychische Erkrankungen sind leider keine Seltenheit, dennoch wird viel zu selten offen darüber gesprochen. Gerade deswegen finde ich dieses Buch so wichtig, da es aufzeigt, was Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind, durchmachen müssen und es wird hoffentlich dabei helfen, solche Menschen besser zu verstehen.

Fazit: Ergreifend, emotional, authentisch. Mit „Kompass ohne Norden“ ist Neal Shusterman ein außergewöhnliches und wichtiges Buch gelungen, welches mich sehr bewegt und berührt hat. Obwohl mich Cadens Geschichte wirklich sehr beeindruckt hat, kann ich dem Buch leider dennoch keine volle Sternenzahl geben. Es besitzt eine ganz besondere Erzählweise, auf die ich mich leider bis zum Ende nicht komplett einlassen konnte. Ich kann „Kompass ohne Norden“ aber natürlich dennoch absolut empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 16.10.2018

Ein wunderschönes Weihnachtsbuch für Groß und Klein!

Das Weihnachtswunder
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Hier war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick. Sieht das Buch nicht toll und wunderbar weihnachtlich aus? Ich kann euch ja schon mal verraten, dass es sich auch unter dem Schutzumschlag wirklich ...

Hier war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick. Sieht das Buch nicht toll und wunderbar weihnachtlich aus? Ich kann euch ja schon mal verraten, dass es sich auch unter dem Schutzumschlag wirklich sehen lassen kann. Da mich die wundervolle Aufmachung sofort ansprechen konnte und ich die Bücher von Katherine Rundell sehr gerne lese, stand für mich sofort fest, dass ich „Das Weihnachtswunder“ unbedingt lesen möchte.

Endlich ist es so weit: Der Heilige Abend ist da! Aber was ist das? Wer sitzt denn da ganz alleine am Fenster und blickt traurig in den dunklen Sternenhimmel? Es ist der Junge Theo. Da seine Eltern ausgerechnet heute arbeiten müssen, muss Theo mit seiner schlafenden Babysitterin den Weihnachtsabend alleine verbringen. Als der Junge beim Hinausschauen plötzlich eine Sternschnuppe am Himmel entdeckt, weiß er sofort, was er sich wünscht: Er will nicht alleine sein, nicht an diesem besonderen Abend. Anscheinend stimmt das, was man sich immer über Sternschnuppen erzählt, sie können wirklich Wünsche erfüllen. Denn ehe es sich Timo versieht, werden plötzlich vier Figuren am Tannenbaum lebendig. Mit ihnen wird Theo dann doch noch einen wunderbaren, magisch schönen Weihnachtsabend verbringen.

Mit „Das Weihnachtswunder“ ist Katherine Rundell eine richtig schöne Weihnachtsgeschichte gelungen, welche sich besonders gut zum Vorlesen eignet und der ganzen Familie ein tolles Leseerlebnis bescheren wird. Die Geschichte ist fantasievoll und warmherzig und die wundervollen Illustrationen traumhaft schön. Besonders die Bilder haben mir wahnsinnig gut gefallen. Die Geschichte natürlich auch, allerdings ist bei mir leider nicht komplett der Weihnachtsfunke übergesprungen. Die Handlung ist zwar weihnachtlich, nur hat mir dieser ganz besondere Weihnachtszauber dann leider doch etwas gefehlt.

Das Buch beginnt zunächst recht traurig. Wir lernen den Jungen Theo kennen, der an Heiligabend alleine mit seiner Babysitterin zu Hause ist. Seine Eltern sind beide berufstätig und so schwer beschäftigt, dass sie sich sogar am Weihnachtsabend nicht frei nehmen können. So kommt es also, dass Theo einsam am Fenster sitzt und nur seine schlafende Babysitterin als Gesellschaft hat. Dies soll sich aber noch ändern. Plötzlich werden vier Figuren am Weihnachtsbaum lebendig und mit ihnen zusammen wird Theo dann doch noch einen wundervollen Heiligabend erleben.

Mir hat es großen Spaß gemacht, zusammen mit Theo, dem Schaukelpferd, dem Engelchen, dem Trommler und dem Rotkelchen auf diese magische, kleine Reise zu gehen. Wie Theo, so haben auch die vier lebendig gewordenen Figuren einen großen Wunsch. Welche sehnliche Wünsche das sind und ob diese an diesem Weihnachtsabend erfüllt werden, das werde ich hier nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. :D

Ich kann dieses schöne Weihnachtsbuch wärmstens empfehlen. Für Kinder ab etwa 5 Jahren ist es prima zum Vorlesen geeignet. Die Geschichte wird sehr einfach und kindgerecht erzählt, sodass jüngere Kinder allem sehr gut folgen können.

Meine Highlights waren die farbenfrohen, wundervollen Illustrationen von Emily Sutton. Auf jeder Seite begegnet einem eine Zeichnung und zu meiner großen Freude gibt es in dem Buch sehr viele doppelseitige Illustrationen. Es ist natürlich immer Geschmackssache, mir jedenfalls haben die Bilder richtig gut gefallen. Da sie sehr detailreich sind, gibt es immer etwas Neues zu entdecken, sodass besonders Kinder hier sehr viel Spaß beim Betrachten und Schmökern haben werden.

So traurig „Das Weihnachtswunder“ zunächst beginnt, so schön endet es. Auch wenn es mir hier leider an bisschen an weihnachtlicher Atmosphäre gefehlt hat, bin ich dennoch richtig begeistert von dem Buch. Vielleicht lag es bei mir auch einfach daran, dass ich es nicht in der Adventszeit gelesen habe, sondern jetzt im Herbst. Ich werde es mir auf jeden Fall noch mal im Dezember mit dem Buch gemütlich machen, wer weiß, vielleicht springt der weihnachtliche Funke bei mir dann doch noch komplett über.

Fazit: Warmherzig, weihnachtlich, magisch schön. Mit „Das Weihnachtswunder“ ist Katherine Rundell ein tolles Vorlesebuch für die ganze Familie gelungen, welches ich für die Weihnachtszeit wärmstens empfehlen kann. Die Geschichte ist fantasievoll und wurde wunderschön illustriert. Besonders die Illustrationen haben mir richtig gut gefallen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.10.2018

Ein tolles Zeitreiseabenteuer für Kinder ab 10 Jahren!

Fanny und wie sie die Welt sieht
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Von Alex Hennig von Lange habe ich nun schon einige Bücher gelesen, sowohl Jugend- als auch Kinderbücher. Besonders ihre Romane für Kinder haben mir sehr gut gefallen, daher war meine Neugier auch sofort ...


Von Alex Hennig von Lange habe ich nun schon einige Bücher gelesen, sowohl Jugend- als auch Kinderbücher. Besonders ihre Romane für Kinder haben mir sehr gut gefallen, daher war meine Neugier auch sofort geweckt, als ich entdeckte, dass dieses Jahr ein neues Buch von ihr im Thienemann-Esslinger Verlag erscheinen wird. Für mich stand sehr schnell fest, dass ich das Mädchen Fanny unbedingt kennenlernen möchte.

Die 11-jährige Fanny kann die Schule nicht leiden. Wozu all die Lernerei, das meiste davon wird sie doch eh nie brauchen. Eines Tages aber kann Fanny die Musikstunde gar nicht abwarten. Für den Unterricht hat sie ein Referat über Mozart vorbereitet, welches dank der Hilfe ihrer großen Schwester perfekt geworden ist. Endlich wird Fanny mal eine gute Note nach Hause bringen, da ist sie sich sicher. Leider wird es an diesem Tag nur nicht zu dem Vortrag kommen. Zuerst erhalten die Schüler die Nachricht, dass ihre Musiklehrerin einen Unfall hatte und dann fliegt Fanny auch noch etwas Schweres an den Kopf, sodass sie das Bewusstsein verliert. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, blickt sie in das Gesicht eines fremden Mädchens mit weißer Perücke. Und anstatt im Klassenraum, befindet sich Fanny plötzlich in einem Garten, der zu einem eindrucksvollen Schloss gehört. Was ist passiert? Fanny versteht die Welt nicht mehr. Noch verwirrter ist sie, als sie Wolfgang Amadeus Mozart begegnet. Das kann doch kein Zufall sein, schließlich wollte sie über Mozart doch heute ihr Referat halten. Alles äußerst merkwürdig. Hat sie etwa eine Zeitreise gemacht? Aber ist so etwas nicht unmöglich? Was sich Fanny aber noch viel mehr fragt: Wie kann sie wieder nach Hause, in ihre Zeit, zurückkehren?

Mit „Fanny und wie sie die Welt sieht“ ist Alexa Hennig von Lange ein richtig schönes Kinderbuch gelungen, welches mir tolle, kurzweilige Lesestunden beschert hat. Die etwa 150 Seiten waren bei mir im Nu gelesen. Wirklich schade, dass das Buch nur so kurz ist, ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit mit Fanny verbracht.

Fanny habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total liebes und sympathisches Mädchen, aus deren wir Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Als Leser bekommt man einen wunderbaren Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und kann gar nicht anders, als Fanny gernzuhaben. Leider werden aber oft ausgerechnet die nettesten Menschen gemobbt. So auch Fanny. Sie hat keine Freunde und muss in der Schule ausgerechnet neben Lucy sitzen, die sie richtig zu hassen scheint und ärgert wann und wo sie nur kann. Als Leser fühlt man richtig mit der armen Fanny mit und entwickelt eine große Wut auf die blöde Lucy. Zumindest war es bei mir so. Mir tat Fanny richtig leid, dass sie so wenig Anschluss in ihrer Klasse findet und das ihr einziger Freund Joschi vor kurzem weggezogen ist und sie nun ganz alleine die Mobbingattacken durchstehen muss.

Auch zu Hause hat es Fanny nicht leicht. Ihre Schwester gilt als hochbegabt, bringt stets Spitzennoten nach Hause, ist in allem die Beste und wird gelobt ohne Ende. Anders als Fanny, die ziemlich schlecht in der Schule ist und bisher noch nichts gefunden hat, in was sie wirklich gut ist.

Ein weiterer Punkt, der die Situation zu Hause nicht immer einfach macht, ist das Thema Geld. Fannys Familie ist nicht wirklich arm, allerdings kommen sie nur gerade so über die Runden.
Das Buch befasst sich also mit so einigen ernsteren Themen, die einem zu Nachdenken anregen und die Handlung tiefgründiger gestalten, als ich erwartet hatte.

Aber keine Sorge, das Buch ist natürlich nicht zu ernst. Nein, ganz im Gegenteil. Mich hat diese schöne Geschichte bestens unterhalten. Zusammen mit Fanny verschlägt es uns recht schnell ins Jahr 1768. Das es dort zu so manchen amüsanten und turbulenten Situationen kommt, kann man sich denken. Fanny reist in eine für sie komplett andere Welt. Die Kleidung ist anders, die Gepflogenheiten, die Art zu sprechen...ja, als Leser hat man hier wirklich eine Menge zum schmunzeln.

Ich habe mich sehr darüber amüsant, wie Fanny versucht die Welt am Hofe zu verstehen. Auch die Leute, auf die das Mädchen trifft, haben mich bestens unterhalten.

Sehr gut gefallen hat mir, wie viel man über die Zeit des jungen Mozarts lernt. Auch ihn persönlich dürfen wir kennenlernen. Fanny wird sogar die Gelegenheit bekommen, sich mit ihm über seine Musik zu unterhalten und gemeinsam mit ihm Klavier zu spielen.

Was die Genauigkeit der Recherche angeht, kann ich leider nicht groß was sagen, da ich mich in diesem Bereich nicht so gut auskenne. Ich denke aber schon, dass vieles hier geschichtlich korrekt ist. Die Zeit am Hofe wird sehr anschaulich und herrlich lebendig beschrieben, sodass man sich von allem ein ganz genaues Bild machen und sich beim Lesen wunderbar ins Jahr 1768 versetzen kann.

Für Mädchen – und vielleicht auch Jungen – ab 10 Jahren, die gerne Zeitreisegeschichten lesen, ist dieses Buch sehr zu empfehlen. Der Schreibstil ist locker, leicht und liest sich super angenehm. Die Kapitel sind schön kurz und die Handlung lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen.
Sehr gut gefallen hat mir auch die Message, die das Buch enthält sowie das Ende, welches mich absolut zufrieden stellen konnte.

Fazit: Ein tolles Zeitreiseabenteuer für Kinder ab 10 Jahren! Ich kann das Buch sehr empfehlen, mir hat es richtig schöne Lesestunden beschert. Die Handlung ist spannend, witzig, tiefgründig und bietet nicht nur für junge Leser ein tolles Lesevergnügen - ich kann das Buch auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Ich habe Fanny richtig gerne in das Jahr 1768 begleitet und hatte dabei jede Menge Spaß. Für volle 5 Sterne hat mir dann nur doch irgendwie etwas gefehlt, von mir gibt es daher sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 24.09.2018

Manchmal wächst man über sich hinaus

Short
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Bei einem Blick in die Vorschau des Hanser Verlags ist mir „Short“ sofort ins Auge gesprungen. Die witzige Gestaltung des Titels hatte es mir auf Anhieb angetan und auch die auffällig knalligen Farben ...

Bei einem Blick in die Vorschau des Hanser Verlags ist mir „Short“ sofort ins Auge gesprungen. Die witzige Gestaltung des Titels hatte es mir auf Anhieb angetan und auch die auffällig knalligen Farben finde ich richtig klasse. Nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte, wusste ich einfach, dass dieses schöne Kinderbuch ganz genau das Richtige für mich sein wird.

Julia ist zu klein für ihr Alter. Mittlerweile misst sogar ihr zwei Jahre jüngere Bruder Randy mehr Zentimeter als sie. Stören tut sie das schon, aber es besteht ja noch die Hoffnung, dass sie wächst. Was sie auch etwas wurmt, ist ihre (angebliche) Talentfreiheit. Julia kann nicht singen, ist nicht musikalisch (was ihre Klavierstunden nur zu gut bewiesen haben), sie kann nicht tanzen...dennoch meldet ihre Mutter sie und ihren Bruder für das Casting des Musical von „Der Zauberer von Oz“ an. Das kann ja nichts werden, denkt Julia. Doch mit dieser Annahme soll sie falsch liegen. Sie und Randy ergattern beide Rollen als Munchkins, zusammen mit vielen anderen Kindern und drei kleinwüchsigen Erwachsenen. Von nun an heißt es, jeden Tag zur Probe zu gehen, und das in den Sommerferien. Eigentlich hatte sich Julia ihre schulfreie Zeit anders vorgestellt. Doch dann merkt sie, wie schön und spannend die Theaterwelt ist. Sie lernt viele neue Menschen kennen, gewinnt neue Freunde und sie wird sich etwas ganz Wichtiges bewusst: Es kommt im Leben nicht auf die Körpergröße an, vielmehr darauf, wer man ist. Nur ob Julias Fähigkeiten auch wirklich für das Musical ausreichen werden?

Mit „Short“ ist Holly Goldberg Sloan ein ganz besonderes Buch gelungen, welches mir sehr schöne Lesestunden beschert hat. Ich bin mir nur ehrlich gesagt nicht sicher, wie es bei der Zielgruppe ankommen wird. Für Kinder ab 10 Jahren wird die Handlung vermutlich zu ruhig und wenig spannend sein. Es liegt natürlich immer am Kind, aber ich denke, dass jüngere Leser die Geschichte als zu langweilig empfinden werden. Mich, als Erwachsene, konnte die Handlung jedoch von den ersten Seiten an begeistern; ich persönlich würde das Buch tatsächlich eher erwachsenen Lesern als Kindern empfehlen.
Unsere Protagonistin Julia ist zwar ein Mädchen von etwa 10 Jahren, da sie aber sehr reif für ihr Alter ist und sich sehr viele Gedanken macht, macht sie oft einen deutlich älteren Eindruck. Als Leser erfahren wir alles aus ihrer Sicht, daher ist der Schreibstil recht kindlich gehalten. Ich bin nur immer wieder über Formulierungen gestolpert, bei denen ich mich gefragt habe, ob ein Kind wirklich so spricht. Da bin ich mir auch nicht sicher, ob diese Schreibweise bei Kindern so ankommen wird wie von der Autorin beabsichtigt, da die Geschichte sich sehr wie ein Monolog liest. Nicht jedermanns Sache, mir jedenfalls hat diese Weise zu erzählen sehr gut gefallen.

Julia habe ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total liebes, cleveres und aufgewecktes Mädchen, die mich mit ihrer lustigen Art immer wieder sehr zum Schmunzeln gebracht hat. So altklug sie stellenweise wirkt, man merkt doch sehr, dass sie noch jung ist und viel Kindliches an sich hat. So fand ich es sehr unterhaltsam, ihr Denken über Redensarten zu verfolgen. Julia macht sich wirklich über vieles so ihre Gedanken. Wie sie dies tut, kann einem nur ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

Etwas, was Julia sehr beschäftigt, ist ihre Körpergröße. Für ihr Alter ist sie extrem kurz geraten. Wie ihr Alter, so erfahren wir auch nicht, wie groß genau sie ist. Als Leser erfährt man nur, dass Julia sehr kleinwüchsig ist. Ehrlich gesagt hätte es mich ja schon sehr interessiert, welche Größe sie genau misst. Na, egal, das bleibt eben der Fantasie von uns Lesern überlassen. :D
Julia ist auf jeden Fall klein, was ihr Leben nicht immer einfach gestaltet, was aber auch so einige Vorteile mit sich bringen kann. Wie bei dem Theaterstück „Der Zauberer von Oz“, welches in dem Buch eine sehr große Rolle spielen wird.

Julia und ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Randy werden von der Mutter zu einem Musical-Casting angemeldet. Das passt Julie zunächst gar nicht, sie hatte eigentlich anderes in ihren Sommerferien vor. Ihre Einstellung soll sich aber noch ändern. Im Verlaufe des Buches lernt Julia das Proben immer mehr zu lieben, sie gewinnt neue Freunde und sie merkt etwas ganz Entscheidendes: Es kommt im Leben nicht auf die Körpergröße an, auch kleine Menschen können ganz groß sein. Julia gewinnt in diesem Buch nicht an Länge, sie wächst aber dennoch über sich hinaus.

Mir hat die Botschaft des Buches richtig gut gefallen. Auch Julias Entwicklung konnte mich überzeugen. Was mich nur etwas erstaunt hat, ist, dass Julia gar nicht so sehr unter ihrer kleinen Körpergröße leidet und auch gar nicht deswegen gemobbt wird. Irgendwie hatte ich da mit etwas anderem gerechnet. Aber dass dies dann etwas anders als von mir erwartet war, hat mich nicht gestört. Auch die vielen Beschreibungen rund um das Musical empfand ich als sehr interessant und aufregend. Da könnte ich mich nur wiederum vorstellen, dass jüngeren Lesern die ausführlichen Beschreibungen der Proben zu langatmig sein werden. Wie bereits erwähnt, ich finde es echt schwierig, dieses Buch als ein Kinderbuch anzusehen. Es erzählt eine eher ungewöhnliche Geschichte für diese Altersklasse, ist in meinen Augen aber etwas ganz Besonderes und absolut Lesenswertes.

Fazit: Dieses Buch zu bewerten fällt mir nicht leicht. Mich, als Erwachsene, konnte es begeistern, nur befürchte ich, dass das Buch für die Zielgruppe zu ruhig und langweilig sein wird. Auch der Schreibstil ist nicht jedermanns Sache und wird vermutlich, trotz der kindlichen Erzählweise, nicht so gut bei Kindern ankommen wie von der Autorin beabsichtigt. Ich persönlich würde „Short“ tatsächlich eher Jugendlichen und Erwachsenen empfehlen. Mit „Short“ ist Holly Goldberg Sloan auf jeden Fall ein besonderes Buch gelungen voller liebenswerter Charaktere und einer tollen Botschaft. Ich vergebe hier 4 von 5 Sternen!