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Veröffentlicht am 17.10.2018

Stimmt nachdenklich über unsere Verbindung zur Natur und das Leben im Zeitablauf

Eines Tages in der Provence
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„Eines Tages in der Provence“ von Karine Lambert beschreibt den rührenden Einsatz der Bewohner eines Dorfs in Südfrankreich für den Erhalt der Platane, die den Marktplatz ihres Ortes schmückt. Es sind ...

„Eines Tages in der Provence“ von Karine Lambert beschreibt den rührenden Einsatz der Bewohner eines Dorfs in Südfrankreich für den Erhalt der Platane, die den Marktplatz ihres Ortes schmückt. Es sind nur wenige Tage, genauer gesagt 21, von der Ankündigung des Fällens bis zu dessen Vollzug die den Anwohnern bleibt.

Die Autorin überraschte mich von Beginn an dadurch, dass sie den betroffenen Baum als Ich-Erzähler sprechen lässt. Aufgrund dieser Sichtweise machte sie mir als Leser deutlich, welche Kraft ein solch lange existierender Baum aussenden kann und wie machtlos er ist gegen den Unbill der Zeit. Die Einwohner des Dorfs fühlen sich ihm auf vielfache Weise verbunden beispielsweise als Träger von Lampions zu besonderen Festen, durch das Sitzen in seinem Schatten oder dem Zuhören beim Rascheln seiner Blätter im Wind.

Es sind die unterschiedlichsten Charaktere die Karine Lambert zum Widerstand gegen die Fällung zusammen kommen lässt. Den Impuls dazu gibt der erst 10 Jahre alte Clément. Mit dabei sind unter anderem aber auch zwei über neunzigjährige Schwestern, die Barbesitzerin am Marktplatz und die Foodstylistin Fanny, die im dritten Stock eines Gebäudes mit Blick auf die Platane wohnt. Einzig der Gemeindediener Francois handelt entsprechend der Anweisungen seines städtischen Arbeitgebers. Er hält den Platz sauber und daher ist ihm das Abholzen gar nicht so unrecht, denn dann braucht er im Herbst nicht so viel Laub zu fegen …

Vielleicht hat so ein einzelner Baum nicht die gleiche Bedeutung für uns wie zum Beispiel der Hambacher Forst. Aber Karine Lambert hat eine so warmherzige Erzählweise, dass ich mich von der ersten Seite ebenso wie die Dorfbewohner um die Platane sorgte. Der Originaltitel des Romans, der übersetzt „Ein Baum, ein Tag“ lautet, machte mir deutlich, wie es innerhalb weniger Stunden zu einer kompletten Veränderung im öffentlichen Erscheinungsbild eines Ortes kommen kann durch das Verschwinden einer inzwischen zur Institution gewordenen Platane. Ich hoffte von Beginn an, dass es gelingen wird, den Baum zu retten, was eine gewisse Spannung in den Roman brachte. Von Bedeutung bei dieser Geschichte ist vor allem, dass grundsätzlich das Reden und Handeln miteinander über Dinge für die man sich gemeinsam interessiert einander näher bringen.

Karine Lambert schreibt einfühlsam in einem leicht lesbaren und einnehmenden Schreibstil, der jedoch einer heiteren Leichtigkeit in manchen Szenen nicht entbehrt. Der Roman stimmt nachdenklich über unsere Verbindung zur Natur und das Leben im Zeitablauf an sich. Gerne empfehle ich den Roman weiter.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Ein Roman, in dessen Verzweigungen man sich gerne verliert

Bruder und Schwester Lenobel
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Das Cover des Romans „Bruder und Schwester Lenobel“ zeigt eine Ansicht der Stadt Wien. Michael Köhlmeier hat seine Geschichte hier angesiedelt. Über der Stadt spannt sich der Himmel weit auf, so wie die ...

Das Cover des Romans „Bruder und Schwester Lenobel“ zeigt eine Ansicht der Stadt Wien. Michael Köhlmeier hat seine Geschichte hier angesiedelt. Über der Stadt spannt sich der Himmel weit auf, so wie die Erzählkunst des Autors sich im Buch entfaltet. Doktor Robert Lenobel, der Bruder in diesem Buch, ist Psychiater in Wien. Seine Schwester Henriette, Jetti genannt, lebt aber inzwischen in Dublin. Das überraschende Verschwinden von Robert und die Suche nach ihm ziehen sich als roter Faden durch den Roman.

Jetti folgt der Aufforderung ihrer Schwägerin Hanna, die sie per E-Mail erhält. Hanna wünscht sich, dass sie zu ihr nach Wien kommen soll, denn ihr Mann würde verrückt. Als sie zwei Tage später in der Stadt eintrifft ist er verschwunden, gemeinsam geben sie eine Vermisstenanzeige auf. Beide glauben nicht, dass Robert den Freitod gewählt hat, aber Gründe für eine planlose Reise können sie sich auch nicht vorstellen.

Der 55 Jahre alte Robert und die sechs Jahre jüngere Jetti sind sich von Kindheit an in besonderer Weise verbunden. Der Bruder ersetzte der Schwester in einigen Dingen den Vater, der noch eine zweite Familie hatte und irgendwann ganz fern blieb. Jetti unterstützte Robert während seines Studiums als sich bei der Mutter die Symptome einer psychischen Erkrankung verstärkten. Nachdem Robert mit Hanna liiert war, haben die beiden ihre Fürsorge auf diese ausgedehnt und auch bereits zu dritt manche Krise miteinander.

Das Ehepaar hat zwei Kinder, doch Hannas erste Wahl, ein Familienmitglied über das Verschwinden ihres Manns zu informieren, fiel auf Jetti. So stark die Bande zu ihren Kindern auch sein mögen, umso stärker ist Hannas Vertrauen in Jetti von der sie sich Hilfe erhofft, die Gründe für Roberts Handeln zu verstehen. Doch die beiden kennen sich gut, zu gut erschien es mir manchmal, denn sie agieren ohne große Worte, beobachten einander und deuten jedes kleinste Tun auf der Basis vergangener Erfahrungen miteinander. Dabei erinnern beide sich nicht nur an positive Ereignisse, was zu deutlichen Spannungen führt. Schließlich sucht Jetti den Kontakt zu Roberts Freund Sebastian Lukasser, einem Wiener Schriftsteller, der schon in früheren Romanen Köhlmeiers eine tragende Rolle spielte. Es stellt sich heraus, dass er nicht nur für Robert ein Anlaufpunkt ist, sondern auch zu den beiden Frauen eine einzigartige Beziehung pflegt. Stückchenweise erfuhr ich als Leser schließlich auch die Beweggründe Roberts die dazu führten, dass er Abstand von einer Familie suchte.

Michael Köhlmeiers Erzählkunst ist detailreich. Er verfolgt jede Handlung möglichst aus der Sicht aller beteiligter Personen. Die Gedankengänge seiner Figuren zeigt er mit den Abwägungen über das Für oder Wider auf. Obwohl der Roman in der Gegenwart zeitlich nur wenige Wochen beinhaltet, schildert er die Vergangenheit aller Familienmitglieder und fächert die Erlebnisse des Einzelnen breit auf. 13 Kapiteln in vier Teilen stellt er zu Beginn jeweils ein Märchen voraus, welches man in der Nachbetrachtung durchaus in Bezug auf die folgende Handlung interpretieren kann.

„Bruder und Schwester Lenobel“ ist eine überbordende Geschichte, die wirklichkeitsnahe Gefühle des gelebten Lebens beinhaltet. Hass, tiefe Liebe, Vertrauen, Neid, Zweifel, Eifersucht, Missgunst sind zu finden, das Verzeihen ist von besonderer Dringlichkeit. Ein Roman, in dessen Verzweigungen man sich gerne verliert.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Ein einziger Sommer, der die Gefühle eines Jugendlichen stark bewegt

Junger Mann
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Im Roman „Junger Mann“ lässt Wolf Haas den Ich-Erzähler, einen 13-jährigen Österreicher, über den Sommer 1973 erzählen. Sein Protagonist ist so alt wie der Autor zur damaligen Zeit auch gewesen ist. Neben ...

Im Roman „Junger Mann“ lässt Wolf Haas den Ich-Erzähler, einen 13-jährigen Österreicher, über den Sommer 1973 erzählen. Sein Protagonist ist so alt wie der Autor zur damaligen Zeit auch gewesen ist. Neben dem unbenannten Erzähler spielt auch das junge Ehepaar Elsa und Tscho eine große Rolle. Das Cover ist als Waage mit orangefarbenen Bezug gestaltet, denn eine solche besitzt die Familie des Jugendlichen zur Gewichtskontrolle.

Der junge Mann lebt in Maria Alm am Steinernen Meer in Österreich unweit der Grenze zu Deutschland. Hier besitzt unter anderem der amtierende Bundespräsident Walter Scheel ein Ferienhaus und hier wurde auch der Autor des Romans geboren. Mehrfach hat der junge Mann als Kind sich die Beine gebrochen und bekam sie daher eingegipst, wie damals üblich. Als Seelentrost für die relative Unbeweglichkeit erhielt er Schokolade, dessen Verzehr sich schon früh in Übergewicht bei ihm zeigt. Der Ich-Erzähler kennt Tscho bereits von Kindheit an, denn er ist der große Bruder eines älteren Freunds von ihm. Zusammen mit seiner Frau Elsa ist er Housesitter reicher Amerikaner und fährt außerdem noch LKW. Der junge Mann nimmt einen Job an der örtlichen Tankstelle an, sieht eines Tages die Frau vom Tscho in dessen Pkw und verliebt sich in sie. Ihm wird bewusst, dass er einige Kilogramm zu viel wiegt, um ihr zu gefallen und beschließt deshalb, in den Sommerferien abzunehmen. Während es zu einer schrittweisen Annäherung mit Elsa kommt, hat plötzlich Tscho eine ganz spezielle Aufgabe für den jungen Mann.

Wolf Haas schreibt mit viel Witz und Sarkasmus gerade so, wie ein 13 1/2-Jähriger sich seine Welt, mit der er trotz Pubertätsproblemen klar kommen muss, schön redet. Ich weiß natürlich nicht, wieviel eigene Erlebnisse in den Schilderungen des Autors stecken, aber dadurch, dass er im Setting beheimatet ist und im gleichen Alter wie sein Protagonist, wirkt seine Erzählung authentisch. Ich kann mich selbst auch noch an die staatlich verordneten autofreien Tage erinnern die im Roman thematisiert werden, auch wenn sie in Österreich anders geregelt wurden als in Deutschland. Es ist für mich immer wieder schön, gedanklich in die Vergangenheit, in diesem Fall in die 1970er Jahre zu reisen.

Während ich es zunächst für unmöglich ansah, dass Elsa Interesse an dem noch jungen Ich-Erzähler finden könnte, so fand er doch in kleinen Schritten das Vertrauen von ihr. Kaum zeigte sich die Möglichkeit einer beginnenden Romanze dreht der Autor unerwartet die bis dahin nur in eine Richtung weisende Erzählung in eine ganz andere. Was bis dahin eine überwiegend amüsante Geschichte war, wird zum Roadmovie mit reichlich bewegenden Momenten, wenn auch weiterhin mit heiterem Unterton. Die Dialoge mit durchweg kurzen Sätzen enthalten eine gehörige Portion Schmäh.

Bewusst lässt Wolf Haas seine Figur unbenannt, denn viele Leser werden deren Handlung gut nachvollziehen können und sich an deren Stelle fühlen, weil sie einiges so oder so ähnlich in ihrer eignen Pubertät empfunden haben. „Junger Mann“ ist ein Coming-of-Age-Roman, der zeigt, dass ein einziger Sommer die Gefühle eines Jugendlichen auf mannigfache Weise stark bewegen kann. Aufgrund der Situationskomik ergibt sich eine Heiterkeit, die auch bei ernsteren Themen nicht weicht. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Die Schattenseiten des Erfolgs (Maierhofen-Serie Band 4)

Spätsommerliebe
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Das Buch „Spätsommerliebe“ von Petra Durst-Benning ist der vierte und vorläufig letzte Band der „Maierhofen-Serie“. Als Leser der Reihe traf ich wieder auf die inzwischen lieb gewonnenen bekannten Einwohner ...

Das Buch „Spätsommerliebe“ von Petra Durst-Benning ist der vierte und vorläufig letzte Band der „Maierhofen-Serie“. Als Leser der Reihe traf ich wieder auf die inzwischen lieb gewonnenen bekannten Einwohner des Genießerdorfes. Doch die Kenntnis der ersten drei Bände ist für das Verständnis nicht notwendig. Der Prolog spielt unmittelbar im Anschluss an den dritten Teil, aber die Haupthandlung setzt etwa ein Jahr nach diesen Geschehnissen ein. In Bezug auf die Liebe kann der Spätsommer im übertragenen Sinne als eine Zeit angesehen werden, in der sich offenbart, ob eine Beziehung Bestand hat. Die Liebe ist gereift und nur wer die Partnerschaft gepflegt hat, kann die Frucht ernten und sich auf weiteren Ertrag freuen.

In einem alten Sprichwort heißt es „Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne“, so ist es leider und realistisch auch in Maierhofen. Das Engagement jedes Einzelnen ist verantwortlich für den Erfolg des Dorfs. Um jedoch weiterhin daran anzuknüpfen, darf die Arbeit nicht ruhen. Einige Bewohner blühen in ihrer Aufgabe auf, andere bürden sich allerdings zu viel zu, darunter leidet auch die frisch erwachte Liebe.

Doch Petra Durst-Benning zeigt in „Spätsommerliebe“ nicht nur mögliche Auswirkungen erfolgreichen Handelns auf, sondern bringt mit einem besonderen Gast auch ein neues Gesicht in den Ort. Michelle ist Autorin und gestresst von ihrem Job in einer Eisdiele und ihrer Beziehung. Sie nimmt sich eine Auszeit um ihren Traum, einen Roman zu schreiben, zu verwirklichen. Auf Empfehlung einer Freundin hin sucht sie daher Unterkunft in Maierhofen.

Die Autorin verschweigt weder die Schattenseiten des Erfolgs noch die Krisen, die sich in einer Beziehung einstellen können. Ihre Charaktere haben Ecken und Kanten. Sie handeln mal überlegt, mal spontan ohne an die Folgen zu denken. Sie sind verliebt, engagiert, herzlich, aber auch mal wütend und traurig. Gerade weil Maierhofen ein kleines Dorf ist, erhält die Geschichte Schwung durch neue Figuren und durch einige Wendungen ergeben sich für die Bewohner vor Ort unerwartete Ereignisse. Im Stil eines allwisssenden Erzählers blickt Petra Durst-Benning in die Köpfe ihrer Charaktere und lässt den Leser am Denkprozess teilnehmen. Auf diese Weise hatte ich Verständnis für beide Seiten im Konfliktfall, genauso wie ich am Glück teilnehmen durfte oder von persönlichen Krisen bewegt war. Anhand der Mehrschichtigkeit der Figuren zeigt die Autorin auf, dass Meinungen verschieden sein können.

Wie in jedem Roman der Maierhofen-Serie sind auch in diesem wieder Rezepte enthalten. Neben Anleitungen zu heimischen sommerlichen Gerichten finden sich vor allem solche, an der griechischen Küche orientierte, was zum Inhalt des Buchs hervorragend passt ohne dass ich darüber zu viel verraten möchte. Auch der vierte und wohl vorläufig letzte Band der Reihe hat mich sehr gut unterhalten und daher empfehle ich ihn gerne weiter.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Ein neues Kochevent für Maierhofen

Die Blütensammlerin
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„Die Blütensammlerin“ von Petra Durst-Benning ist der dritte Band ihrer Serie von Büchern, die in Maierhofen im Allgäu spielt, das sich inzwischen durch einige entsprechende Events zu einem über die Ortgrenzen ...

„Die Blütensammlerin“ von Petra Durst-Benning ist der dritte Band ihrer Serie von Büchern, die in Maierhofen im Allgäu spielt, das sich inzwischen durch einige entsprechende Events zu einem über die Ortgrenzen hinweg bekannten Genießerdorf entwickelt hat. Maierhofen und seine Bewohner sind zwar nur fiktiv, aber sie nahmen mich als Leser doch schon nach wenigen Seiten wieder in ihrer Mitte auf. Die ersten Teile der Serie muss man für das Verständnis des Inhalts nicht gelesen haben, weil die Autorin an entsprechenden Stellen eine kurze Erklärung zu vergangenen Ereignissen gibt. Jedoch kann man in diesen ersten Büchern bereits die meisten Charaktere kennenlernen und ihre Entwicklung und die des Dorfes auf diese Weise besser verfolgen. Das Buchcover wirkt bereits durch seine Aufmachung frisch und aufheiternd, genauso wie sich die Natur im Frühling zeigt.

Für Christine, die diesmal im Mittelpunkt der Geschichte steht, beginnt das neue Jahr mit schlechten Nachrichten. Ihr Mann, von dem sie getrennt lebt, möchte das gemeinsame Haus verkaufen, in dem sie immer noch wohnt. Um das Haus zu behalten und ihm seinen Anteil auszuzahlen, müsste sie eine lukrative Arbeitsstelle finden oder einen Darlehensgeber. Beides gestaltet sich als großes Problem. Eine bekannte Zeitschrift schreibt derweil seinen jährlichen Kochwettbewerb aus, diesmal in Maierhofen, zu dem viele Gäste erwartet. Christine kommt dadurch auf die Idee, ein Bed & Breakfast in ihrem Haus einzurichten. Ihre Überlegungen darüber, einen neuen Freund und Partner zu finden bringen sie außerdem zu dem Einfall, mit einem eigenen Team anzutreten. Vergleichbar mit einem Blumenstrauß aus bunten Blüten möchte sie ein Team aus ganz unterschiedlichen Charakteren zusammenstellen, die als einzige Voraussetzungen mitbringen sollen, dass sie Freude am Kochen haben und Single sind.

Petra Durst-Benning hat es wieder geschafft trotz aller Sorgen ihrer Charaktere einen Wohlfühlroman zu schreiben. Auch wenn die Einrichtung von Christines eigenem Gewerbe recht schnell erfolgt, zeigt sie hier eine reale Verdienstmöglichkeit auf. Die Themen im Buch sind weit gefächert. Neben der Ausgestaltung der Zimmer und der Zusammenstellung eines Kochmenüs schildert die Autorin Wege, einen Partner zu finden. Ihre Figuren sind abwechslungsreich gestaltet. Konflikte im Umgang der Teammitglieder finden sich ausreichend, zu denen sie immer eine geschickte Lösung anbietet und einen respektvollen Umgang miteinander aufzeigt. Sie legt dar, dass man an den Chancen wachsen kann, die einem geboten werden wenn man sie nutzt. Das gestaltet das Lesen so angenehm. Obwohl die Autorin einige Klischees bedient, ist es ihr wieder gelungen ohne Kitsch einen Roman zu gestalten, dessen Geschichte sich so zutragen haben könnte und den ich gerne weiterempfehle. Wie in jedem der vorigen Bände auch sind im Buch „Die Blütensammlerin“ im hinteren Teil Rezepte enthalten. Diesmal sind es solche, die besonders im Frühjahr und Sommer schmecken. Gerne war ich wieder in Maierhofen zu Gast und freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe.