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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2016

Eine fast heile Welt

Ein Leuchten im Sturm
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Shelby, die sich Hals über Kopf in den Fremden verliebt hat, verläßt ohne mit der Wimper zu zucken ihre Heimat um ihren Traummann zu heiraten. Dass sie damit in einen goldenen Käfig geraten ist, begreift ...

Shelby, die sich Hals über Kopf in den Fremden verliebt hat, verläßt ohne mit der Wimper zu zucken ihre Heimat um ihren Traummann zu heiraten. Dass sie damit in einen goldenen Käfig geraten ist, begreift sie erst als es längst zu spät ist. So ist sie auch nicht sonderlich erschüttert, als Richard bei einem Unfall tödlich verunglückt. Im Grunde genommen ist sie eher erleichtert, denn nun kann sie ihr Leben wieder selbst bestimmen. Doch dann kommt die Stunde der Wahrheit und sie muss erkennen, dass ihr Mann nicht der war für den sie ihn gehalten hat. Gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Callie kehrt sie in den Schoß ihrer Familie zurück, die sie trotz allem was gewesen ist, mit offenen Armen empfängt.

Viel hat sich in Rendezvous Ridge nicht verändert. Das Kleinstadtleben ist sich treu geblieben und so findet Shelby sich schnell wieder zurecht. Doch gerade als sie das Gefühl hat wirklich angekommen zu sein, wird sie von der Vergangenheit eingeholt und es scheint so, als ob es Richard doch noch gelingen könnte alles zu zerstören.

Fazit
Eine Liebesgeschichte mit Hindernissen, in einer scheinbar heilen Welt. Eine schnell absehbare Story, die sehr ausführlich das Leben und den Zusammenhalt in einer Kleinstadt beschreibt und das Happy End schon vorgegeben ist.

Veröffentlicht am 24.09.2016

Mörderischer Sand

Die Sandwitwe
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Eine grausame und perfide Mordserie erschüttert den kleinen Nordseeort Valandsiel. Der Täter verfolgt einen ausgeklügelten Rachefeldzug, bei dem er seine Opfer nicht einfach nur umbringt, sondern sie langsam ...

Eine grausame und perfide Mordserie erschüttert den kleinen Nordseeort Valandsiel. Der Täter verfolgt einen ausgeklügelten Rachefeldzug, bei dem er seine Opfer nicht einfach nur umbringt, sondern sie langsam zu Tode quält um sie anschließend auf symbolhafte Art und Weise aufzubahren. Kommissar Knut Jansen und die Profilerin Helen Henning stehen vor einem Rätsel. Erst als der Täter sich, genervt davon dass sie ihm nicht auf die Spur kommen, bei ihnen meldet und einen wichtigen Hinweis liefert, gelingt es eine Verbindung zwischen den Opfern herzustellen.

Jetzt haben sie einen ersten konkreten Anhaltspunkt und es kommt endlich Schwung in die Ermittlungen und sie glauben dem Täter dicht auf den Fersen zu sein. Doch ganz so leicht macht er es ihnen nicht und um weiter zu kommen müssen weit zurück in der Vergangenheit gehen um dort nach weiteren Indizien suchen. Doch erst als sie in eine alte Akte finden, gelingt es ihnen die wirklichen Zusammenhänge herzustellen und das dem Racheplan zugrundeliegende Schema zu erkennen. Aber die Zeit ist knapp und es bleibt fraglich, ob sie es schaffen werden wenigstens noch das letzte Opfer lebend retten zu können.

Fazit
Eine umständlich wirkend konstruierte Geschichte, die sich nur sprunghaft und schwer nachvollziehbar entwickelt und insgesamt ziemlich unrealistisch erscheint.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zähe Mordermittlungen in der Bretagne

Bretonische Flut
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Ein denkbar schlechter Tagesanfang für Kommissar Dupin, der bereits am frühen Morgen zum Hafen gerufen wird. Die Tote im Abfallcontainer auf nüchternen Magen ist schon eine besondere Herausforderung. Und ...

Ein denkbar schlechter Tagesanfang für Kommissar Dupin, der bereits am frühen Morgen zum Hafen gerufen wird. Die Tote im Abfallcontainer auf nüchternen Magen ist schon eine besondere Herausforderung. Und dann erreicht ihn wenig später die Meldung, dass auf Île de Sein eine weitere Fraueneiche gefunden wurde. Dupin der das Meer über alles liebt, solange er es vom sicheren Festland aus betrachten kann, sieht sich gezwungen gemeinsam mit Inspektor Riwal auf die Insel überzusetzen. Die Insulaner sind ein eigenartiges Völkchen. Geprägt von Aberglauben und Legenden, herrscht auf Sein eine ganz besondere Atmosphäre der er sich nur schwer entziehen kann. Riwal, der sich bestens in der bretonischen Geschichte auskennt, läßt keine Gelegenheit ungenutzt dieses Wissen mitzuteilen und trägt damit einen entscheidenden Teil dazu bei dem Fall etwas mystisches zu verleihen.
Beide Frauen haben auf Seins gelebt und obwohl sie miteinander befreundet waren, läßt sich keine brauchbare Erklärung zu Täter und Motiv finden. Als es zu einem dritten Mord kommt, wird der Fall zunehmend rätselhafter. Da sie auf der Suche nach einem Tatmotiv nicht weiterkommen, konzentrieren sie sich darauf das enge Zeitfenster in dem die Taten verübt wurden. Dies reduziert zwar die Anzahl der möglichen Täter erheblich, bringt sie aber keinen entscheidenden Schritt weiter. Die Ermittlungsarbeiten arten immer mehr in eine ständiges Hin- und Her zwischen Insel und Festland aus, das letztendlich in einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd endet. Trotz der Ermittlung des Täters bleibt der Fall eigentlich ungeklärt, denn das Motiv für die Taten bleibt genauso ungeklärt wie die zahlreichen Mysterien der Bretagne.

Fazit
Eindrucksvolle Landschaftsbeschreibungen mit kulinarischen Highlights lassen den Kriminalfall fast vollständig in den Hintergrund treten. Für Krimifans eine Enttäuschung, für Bretagnefreunde ein interessanter Reise- und Geschichtsführer.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tödliche Strömungen

Birk
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Ihm ist schlecht, er ist total verstört und mit der Situation restlos überfordert. Der erst neunjährige Mikael durchlebt eine irrealistisch beschriebene Kindheit, die ihn immer weiter vom Leben entfremdet. ...

Ihm ist schlecht, er ist total verstört und mit der Situation restlos überfordert. Der erst neunjährige Mikael durchlebt eine irrealistisch beschriebene Kindheit, die ihn immer weiter vom Leben entfremdet. Das erlebte Trauma, der Verlust seines Vaters und seine Schuldgefühle verfolgen ihn gnadenlos. In seiner Mutter findet er genauso wenig Hilfe und Halt, wie bei dem einzigen Nachbarn, den sie auf ihrer einsamen und abgelegenen Nordseeinsel haben. Mikael driftet immer mehr ab, bis er fast nur noch in seiner eigenen Welt lebt. In Erinnerung an seinen Vater, versucht er sich so zu verhalten wie dieser es, seinem kindlichen Glauben nach, von ihm erwarten würde.
Seine Mutter, die nach dem Unglück und dem Verlust des Ehemannes restlos überfordert ist, findet keinen Draht mehr zu ihrem verwirrten Sohn. Im Gegenteil, mit ihrem zunehmend irrationalen Verhalten verschlimmert sich Mikaels Zustand zusehends. Sie drängt ihn damit regelrecht in die Enge, so dass er im Grunde genommen nicht mehr ein und aus weiß. Auch der Nachbar, der zwar spürt, dass der Junge in seelischer Not ist, richtet mit seinen Hilfsangeboten mehr Schaden an, ohne zu einer Verbesserung beitragen zu können.

Fazit
Deprimierendes Unbehagen und frustrierende Hoffnungslosigkeit dominieren diesen, mit schonungsloser Offenheit geschriebenen, an gefühlsmäßige Grenzen gehenden Roman. Ein aufrührendes und unbequemes Buch, das eine beängstigende Ratlosigkeit zurückläßt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die verschwundenen Frauen

Wer nicht das Dunkel kennt
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Kriminalhauptkommissarin Lydia Louis, die schon seit Jahren vergebens mit den Schatten ihrer Vergangenheit kämpft, wird im Rahmen einer Zeugenbefragung mit dem Mann konfrontiert, dem sie nie wieder begegnen ...

Kriminalhauptkommissarin Lydia Louis, die schon seit Jahren vergebens mit den Schatten ihrer Vergangenheit kämpft, wird im Rahmen einer Zeugenbefragung mit dem Mann konfrontiert, dem sie nie wieder begegnen wollte. Doch ihre schlimmsten Befürchtungen werden wahr und sie kommt ihrem persönlichen Abgrund immer näher. Wenn Lydia Louis ihren Job behalten will, muss sie eine Entscheidung treffen. Die Tote vom Teich zwingt sie dazu nicht länger wegzusehen und ihr Fluchtverhalten, das wie immer mit sinnloser Betäubung endet, in den Griff zu bekommen. Aber sie ist nicht die einzige die massive persönliche Probleme hat. Die meisten ihrer Kollegen haben ebenfalls seelische Schräglage und so kommt es während den Ermittlungen zu etlichen Versäumnissen, die dem Täter in die Hände spielen und die er gnadenlos nutzt.

Fazit
Zu viele problembehaftete und unsympathische Charaktere, machen die Geschichte teilweise unglaubhaft und nicht immer nachvollziehbar. Mehr Krimi als Thriller, eine Lektüre die nicht ganz zu überzeugen weiß.