Profilbild von Pippilotta

Pippilotta

Lesejury Star
offline

Pippilotta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Pippilotta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2020

Packendes Auf und Ab um Mimi und Anton

Die Fotografin - Die Welt von morgen
0

Die Welt von morgen ist der 3. Teil der Geschichte von Mimi Reventlow, der Wanderfotografin. Sie hat mit dem Wirtssohn Anton Laichingen verlassen und zieht wieder von Ort zu Ort, bis sie in Berlin eine ...

Die Welt von morgen ist der 3. Teil der Geschichte von Mimi Reventlow, der Wanderfotografin. Sie hat mit dem Wirtssohn Anton Laichingen verlassen und zieht wieder von Ort zu Ort, bis sie in Berlin eine Weile sesshaft werden. Doch die Zeiten für eine Wanderfotografin werden schwerer, Mimi bekommt immer weniger Angebote. Und so fassen sie und Anton einen mutigen Plan...

Erneut tauchen wir ein in Mimis Welt und man wird als Leser sofort gefangen, möchte wissen wie es mit der sympathischen Mimi und auch Anton weitergeht. Wie bereits die ersten beide Bände hat mir auch dieser hier sehr gefallen und ich kann kaum den nächsten erwarten (der immer noch nicht der letzte sein wird, wie ich gerade erfahren habe)! Die Figuren sind lebendig, überzeugend, hervorragend herausgearbeitet, die Hintergründe gut recherchiert. Einzig der Schluss hat einen fiesen Cliffhanger, was ich nicht mag, wenn ich dann auf den nächsten Band ein halbes Jahr warten muss. Insgesamt aber gibt es von mir eine volle Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2019

Packendes Familiendrama vor dem Hintergrund der Not der Nachkriegszeit und der teils schwer zu ertragenden gewaltsamen Erziehung der 50er-Jahre

Grenzgänger
0

Nach dem Tod ihrer Mutter kümmert sich die junge Henni um ihre Geschwister Johanna, Matthias und Fried. Vom Vater erhält sie dabei wenig Unterstützung. Um genug zu Essenund etwas anzuziehen zu haben, schmuggelt ...

Nach dem Tod ihrer Mutter kümmert sich die junge Henni um ihre Geschwister Johanna, Matthias und Fried. Vom Vater erhält sie dabei wenig Unterstützung. Um genug zu Essenund etwas anzuziehen zu haben, schmuggelt sie mit den anderen Dorfbewohnern Kaffee aus Belgien über die Grenze. Als sie dabei erwischt wird, kommt sie in eine Besserungsanstalt und ihre Geschwister müssen ins Heim. Ihr Bruder Matthias stirbt dort an einer Lungenentzündung. Aber all das ist nur ein Teil der Wahrheit...

Mechtild Borrmann erzählt ein (fiktives) ergreifendes Familiendrama vor einem dunklen Stück Zeitgeschichte. Diesmal handelt es sich nicht um einen expliziten Kriminalroman, dennoch liest es sich phasenweise wie einer. Die Geschichte springt kapitelweise zwischen 3 bzw. 4 Handlungs- und Zeitebenen, was manchmal nicht ganz einfach ist, jedoch meist sind die Übergänge geschickt fließend gestaltet. Wenn es anfangs noch etwas konfus und zusammenhangslos scheint, fügt sich am Schluss alles allmählich zu einem großen Ganzen.

Die Charaktere sind sehr interessant und überzeugend herausgearbeitet, die Handlungsorte eindrucksvoll dargestellt. Dadurch lebt man sehr in der Geschichte mit und kann intensiv mit den Beteiligten mitfühlen. Es bleibt spannend bis zum Schluss. Und bis dahin macht man als Leser eine Achterbahn der Gefühle mit. Insbesondere die Szenen im Heim sind teilweise kaum auszuhalten. Also wer zart besaitet ist, sollte sich die Lektüre lieber überlegen, ansonsten kann ich den Roman nur absolut empfehlen.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Spannender Flachlandkrimi durch die Höhen und Tiefen der menschlichen Seele

Bluthaus
2

Bluthaus- der 2. Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, das ungleiche Ermittlerduo. Beide haben nach dem dramatischen Finale des letzten Falles eine Auszeit gebraucht. Frida hat sich auf den elterlichen ...

Bluthaus- der 2. Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, das ungleiche Ermittlerduo. Beide haben nach dem dramatischen Finale des letzten Falles eine Auszeit gebraucht. Frida hat sich auf den elterlichen Apfelhof zurückgezogen, als plötzlich ihre Freundin Jo auftaucht und sie um Hilfe bittet. Jedoch bleibt offen bei was und ehe Frida nochmal mit ihrer Freundin sprechen kann, ist diese verschwunden. Und gerät ins Zentrum eines grausamen Mordfalls, mit dem Bjarne nach seiner Rückkehr in die Mordkommission betraut wird. Ist Jo etwa eine Mörderin? Oder wurde sie selbst Opfer eines Verbrechens?

Während im ersten Band Fridas Vergangenheit im Fokus stand, kommt diesmal ihrer Freundin Jo eine zentrale Rolle zu. Erneut wird der Leser im Wechsel konfrontiert mit einem "Cold case" und dem aktuellen Fall, die sich allmählich zu einem gemeinsamen Strang zusammenfügen. Dabei gelingt es Romy Fölck einmal mehr eine grandiose Atmosphäre für die Verbrechen zu schaffen und lebendige, überzeugende Charaktere mit Ecken und Kanten zu kreieren. Wir lernen unsere Ermittler besser kennen und dürfen wieder rege auch an ihrem Privatleben teilhaben, wobei im aktuellen Roman vor allem das von Bjarne sehr dominant ist.
Anders als im ersten Band war ich diesmal sofort in der Geschichte drin und war absolut gefesselt. Die private Geschichte von Bjarne hätte für meinen Geschmack an manchen Stellen etwas weniger detailliert sein können, da es auch etwas den Dampf aus der Geschichte nahm, aber im großen und Ganzen war durchgehend eine Spannung da, die Höhepunkte vor allem in thrillerartigen Szenen im Bluthaus findet. Obwohl ich die Handlung etwas vorhersehbarer als in Teil 1 fand, fanden sich viele überraschende Wendungen und die vollständige Auflösung des Falles ist mir nicht gelungen. Zum Schluss läuft auf alles auf einen rasanten finalen Showdown zu, der mich ebenfalls überzeugt hat.

Alles in allem finde ich Bluthaus eine sehr gelungene Fortsetzung der Krimireihe um Frida und Bjarne und kann das Buch vollstens weiterempfehlen. Ich kann es kaum erwarten, dass der nächste Band erscheint!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.05.2018

Liebenswerte Liebesgeschichte

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
0

Floristin Isabelle braucht klare Ordnung und Stukturen, Änderungen und Spontaneität machen ihr Angst und verunsichern sie. Sie braucht ihr festen Rituale wie ihre Daily Soap Liebe!Liebe!Liebe! und ihre ...

Floristin Isabelle braucht klare Ordnung und Stukturen, Änderungen und Spontaneität machen ihr Angst und verunsichern sie. Sie braucht ihr festen Rituale wie ihre Daily Soap Liebe!Liebe!Liebe! und ihre mittägliche Suppe beim Vietnamesen gegenüber. Als die Serie abgesetzt wird und der Vietnamese schließt gerät ihre Welt aus den Fugen. Und das Restaurant gegenüber übernimmt ausgerechnet der freche Koch Jens, der nicht bereit ist, ihr ihre Suppe zu kochen. Doch schon bald bringt Jens ihre Gefühle gewaltig durcheinander. Aber ihr Traummann ist doch ein anderer...

Ich durfte neulich an einer Leserunde zu Petra Hülsmanns neuestem Roman "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen" mitmachen und bin dabei auf den Geschmack gekommen. "Glück ist, wenn man trotzdem liebt" ist nun der dritte Roman der Autorin, den ich lese, und es wird bestimmt nicht der letzte sein. Ihr Schreibstil hat mich wie immer sofort in den Bann gezogen und ich konnte das Buch zwischendurch gar nicht weglegen. Die Charaktere sind sehr lebensecht geschildert, so dass man sich als Leser mittendrin fühlt und sehr mitfiebern kann.

Die Hauptperson, Isabella, kommt am Anfang recht verrückt rüber, so dass ich mich anfangs etwas schwer mit ihr getan habe, aber im Verlauf zeigt sie sich immer mehr von ihren liebenswerten Seiten und das "verrückte" tritt etwas in den Hintergrund. Sie entwickelt sich im Roman deutlich weiter und es ist schön ihr dabei "zuzuschauen". Während das Chaos sich in ihr Leben schleicht, versucht sie das Schlimmste zu verhindern, bis ihre Wahrheiten komplett an Boden verlieren. Aber wie Phönix aus der Asche rappelt sie sich auf und schafft endlich Klarheit in ihrem Leben.

Wie es ausgeht, ist relativ schnell klar, aber das stört nicht groß. Dennoch fiebert man als Leser dem Ende entgegen, um zu wissen, wie es dazu kommt. Wer gerne eine schöne Liebesgeschichte liest, ist hier richtig. Ich kann das Buch wärmstens weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 23.05.2018

Die Wahrheit ist subjektiv oder Von der Macht der Vergebung

Nur einen Horizont entfernt
0

Hannah, Anfang 30, hat ihre eigene Sendung bei einem lokalen TV-Sender, eine schöne Eigentumswohnung in New Orleans, ist finanziell gut abgesichert und mit dem gutaussehenden Bürgermeister der Stadt liiert, ...

Hannah, Anfang 30, hat ihre eigene Sendung bei einem lokalen TV-Sender, eine schöne Eigentumswohnung in New Orleans, ist finanziell gut abgesichert und mit dem gutaussehenden Bürgermeister der Stadt liiert, den sie demnächst heiraten möchte. Als sie einen Brief ihrer ehemaligen Klassenkameradin Fiona erhält, wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und ihr schönes Leben wird gehörig durcheinander gewirbelt. In dem Brief sind 2 Steine, mit denen Fiona sie bittet, ihr zu verzeihen, dass sie Hannah in der Schule das Leben schwer gemacht hat. Einen Stein soll Hannah zurückschicken, als Zeichen, dass sie ihr vergeben hat, einen soll sie an einen Menschen schicken, den sie selbst um Verzeihung bitten möchte.

Ich hatte von der "Sache" mit den 2 Steinen schon in einer Zeitschrift gelesen und hab mich sehr gefreut als ich nun dieses Buch darüber in einem Bücherschrank entdeckt habe. Und nun hab ich es innerhalb von 2 Tagen gelesen (und das nur weil ich zwischendurch schlafen musste). Es war mein erstes Buch von Lori Nelson Spielman, aber es wird sicher nicht das letzte bleiben. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich konnte das buch kaum weglegen. Auch die Geschichte fand ich mehr als reizend, eine gelungene Mischung aus Liebesgeschichte, Familiendrama und Entwicklungsroman mit philosophischen Elementen und Tiefgang. Hannah hat sich eine perfekte Welt geschaffen und hält eine Fassade der Perfektion aufrecht, weil sie denkt nur so funktioniert ihre Welt. Mit ihrer Vergangenheit hat sie abgeschlossen, ihre Schulzeit und ihre Mutter hinter sich gelassen. Aber die Steine aus dem Brief von Fiona bringen etwas in ihr ins Rollen und dann geht eine Lawine los, die alles zum Einsturz zu bringen droht. Fiona muss ihre Werte und Wahrheiten hinterfragen und neu sortieren. Sie macht im Lauf des Buches eine sehr schöne Entwicklung mit und erkennt, was wichtig ist im Leben und wer ihre wahren Freunde sind. Und wie gut es tut, zu vergeben.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich kann ihn nur Wärmstens weiterempfehlen.