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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2018

Sommerliebe

Die Sonnenschwestern
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Eine Erzählung auf zwei Ebenen, Gegenwart und Vergangenheit, die mir sehr gut gefallen hat. Nora will ihr Leben verändern und fährt in das Dorf, in dem ihre Mutter aufgewachsen ist. Dort lernt sie die ...

Eine Erzählung auf zwei Ebenen, Gegenwart und Vergangenheit, die mir sehr gut gefallen hat. Nora will ihr Leben verändern und fährt in das Dorf, in dem ihre Mutter aufgewachsen ist. Dort lernt sie die aufgeweckte Kaitlin kennen und findet heraus, dass es ein Geheimnis in ihrer Familie gegeben hat. Dieses möchte sie unbedingt aufdecken.

Ein sehr schöner Roman. Rees‘ Schreibweise ist lebendig und anschaulich und lädt stellenweise zum Träumen ein. Vor allem die Sommer in Chloes‘ Kindheit fand ich toll. Hier merkt man die Liebe der Autorin zu dem Flecken in England. Außerdem fand ich die Entwicklung von Nora sehr gelungen. Von der hektischen Geschäftsfrau mit Psychosen hin zur gelösten Frau, die auch wieder offen für Neues ist. Der Wechsel der Perspektiven hat für eine leichte Spannung gesorgt, außerdem kam man so als Leser in den Genuss, mehr zu wissen als Nora. Ich fand beide Stränge sehr schön zu lesen.
Ein wenig schwer fiel mir allerdings der Einstieg ins Buch, der war mir ein wenig zu langatmig.

Veröffentlicht am 26.09.2018

die Welt der Bücher

Der Pakt der Bücher
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Mercy Amberdale hat gerade das letzte Abenteuer überstanden, als schon das nächste ins Haus steht. Marquis Cedric überbringt ihr die Nachricht, dass nur sie die Buchhändler retten kann, indem sie sich ...

Mercy Amberdale hat gerade das letzte Abenteuer überstanden, als schon das nächste ins Haus steht. Marquis Cedric überbringt ihr die Nachricht, dass nur sie die Buchhändler retten kann, indem sie sich bei Kommissar Sedgwick einschleicht und spioniert, was er mit dem Buch von Barnabas vorhat. Schnell wird Mercy klar, dass Sedgwick auf die Spur eines Mörders aus einem Buch von Charles Dickens kommen will. Doch mit seiner Beschwörung überschlagen sich die Ereignisse.

Anfangs habe ich etwas gebraucht, bis ich wieder im Buch angekommen war. Denn die vielen Namen und die Absichten, die hinter ihnen steckten, waren schon etwas verwirrend. Es kommen viele Ereignisse aus „Die Spur der Bücher“ vor, man sollte das Buch also (möglichst zeitnah) vorher gelesen haben. Aber schnell hatte Kai Meyer mich mit seiner Magie wieder in den Bann gezogen.
Obwohl das Buch sehr viele Kämpfe enthält, fehlen auch die magischen Momente nicht. Beeindruckt war ich wieder von einigen tollen Einfällen Meyers. Ich hätte auch manchmal gern so einen Schluck Lesezeit, der die Zeit anhält, um mehr lesen zu können. Und auch so manchen Charakter aus Büchern würde ich dann gern mal kennen lernen.
Was ich im letzten Band etwas bemängelt habe war, dass die Figuren um Mercy herum, ihre Freunde Tempest und Philander etwas blass geblieben sind, hat sich in diesem Buch geändert. Vor allem Tempest bekam viel Raum und auch Philanders Einsatz bei Rudelkopf fand ich sehr gelungen.
Leider war die Handlung teilweise etwas verwirrend und sprunghaft. Zu viele Stränge packte der Autor für mich in die Story, so dass zwar Spannung entstand, man aber teilweise doch abgelenkt war und ich für mich dachte, dass mir ein Strang gut gereicht hätte.
Fazit: Ich liebe die Welt der Bibliomantik von der ersten Stunde an. Zauberhaft, magisch und für alle Bücherliebhaber ein Traum.
Leider war Band 2 ein wenig schwächer als der 1. Band, dennoch habe ich die Geschichte um das Liber Mundi wieder sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Zwillinge trennt keiner

Verloren in Eis und Schnee
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Die Zwillinge Viktor und Nadja werden bei der Evakuierung Leningrads getrennt. Viktor erfährt, dass der Zug, in dem Nadja gesessen hatte, ausgebombt worden ist. Er glaubt aber nicht an ihren Tod, spürt ...

Die Zwillinge Viktor und Nadja werden bei der Evakuierung Leningrads getrennt. Viktor erfährt, dass der Zug, in dem Nadja gesessen hatte, ausgebombt worden ist. Er glaubt aber nicht an ihren Tod, spürt er doch, dass sie noch lebt. So macht er sich von Sibirien auf den langen Weg zurück nach Leningrad, um wieder mit ihr vereint zu sein. Auf seinem Weg erlebt er jede Menge Abenteuer und gerät mehr als einmal in Gefahr.
Das Buch hat mich sehr gefesselt. Deutsche Bücher mit dem Hintergrund des 2. Weltkrieges habe ich schon zuhauf gelesen. „Verloren in Eis und Schnee“ schildert die Sicht russischer Einwohner, vor allem der Kinder und hat mich sehr berührt. Die Angst, der Hunger, die Entbehrungen und auch die Gefahren, in denen jeder Bürger lebte, sind sehr authentisch dargestellt.
Viktors Weg durch die Weiten Russlands und Nadjas Leben auf der letzten Insel, die noch nicht von Deutschen besetzt ist, sind zwar etwas übertrieben dargestellt, nichtsdestotrotz aber dennoch spannend und sehr unterhaltsam. Die Story ist im Tagebuchstil angelegt, jeder Erzähler hat eine eigene Farbe, was das Verfolgen, wer jetzt gerade erzählt, sehr einfach macht. Die Tagebücher werden nach Ende des Krieges gefunden und von einem Offizier bewertet, über dessen Randbemerkungen ich mich immer wieder köstlich amüsiert habe.
Fazit: ein sehr interessantes Kinder- und Jugendbuch, das aber auch Erwachsene begeistert.

Veröffentlicht am 22.09.2018

Ein Mörder räumt auf

Webcam - Er sieht dich
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Erinyes räumt auf. Er tötet alle, die Schuld auf sich laden. Seien es allzu freizügige Frauen, Prostituierte oder auch jemand, der einfach nur im Weg ist. Besonders perfide sind seine Morde an Frauen, ...

Erinyes räumt auf. Er tötet alle, die Schuld auf sich laden. Seien es allzu freizügige Frauen, Prostituierte oder auch jemand, der einfach nur im Weg ist. Besonders perfide sind seine Morde an Frauen, die Kendal heißen. Er stalkt sie regelrecht, hackt ihre Smartphones und PCs und dringt des Nachts in ihre Schlafzimmer ein. Detective Tom Mankowski ist ihm auf der Spur. Allerdings wird dann seine Freundin entführt und das nimmt er persönlich.
Bereits die ersten Seiten sind sehr gruselig. Zwar lässt der Autor jetzt nicht Mengen an Blut fließen, er spielt eher mit der Einbildungskraft seines Lesers und lässt Schreie erklingen und bestellt Peitschen im Internet. Mit den Opfern hätte ich gerne ein wenig mehr mitgelitten, die Beschreibung ging etwas schnell. Sehr schnell war auch das Ende. Auf meinem Kindle war noch 1 Minute übrig und der Kampf eigentlich noch in vollem Gang. Allerdings wurde auch wirklich alles aufgeklärt und zu Ende gebracht.
Konradts Schreibweise hat mir gut gefallen, er schreibt flüssig und anschaulich. Allerdings kamen mir seine Charaktere nicht so richtig nahe. Mit sämtlichen 4 Protagonisten konnte ich nicht viel anfangen, hier hätte ich mir mehr Input gewünscht, auch wenn das Privatleben durchaus kurz gestreift wurde.
Dies ist mein erstes Buch von J.A. Konradt, aber wohl nicht mein letztes. Querverweise im Buch zeigen zu Jaqueline (Jack) Daniels, die mir ein interessanter Charakter zu sein scheint.
Fazit: gut zu lesen, aber mit kleinen Schwächen.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Dramatik auf hohem Niveau

Als Luca verschwand
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Als der kleine Luca aus seinem Kinderwagen verschwindet, herrscht große Aufregung. Doch hatte die Mutter das Kind überhaupt dabei? Schnell ist klar, dass die Familie eher Schein ist als Sein.



Abgründe ...

Als der kleine Luca aus seinem Kinderwagen verschwindet, herrscht große Aufregung. Doch hatte die Mutter das Kind überhaupt dabei? Schnell ist klar, dass die Familie eher Schein ist als Sein.



Abgründe tun sich auf! Eine Familie, wie es sie ganz sicher tausendfach in Deutschland gibt. Unterdrückte Gefühle und Zwistigkeiten. Eine ganz normale Situation eigentlich, nur dass sie hier zu etwas eskaliert, das einem Gänsehaut verursacht. Hammesfahr geht weit zurück in der Geschichte und deckt Ursachen auf. Denn nichts geschieht einfach so und schon gar nicht ohne Grund.



Je weiter man liest, desto weniger weiß man. Zwar war schnell eine erste Verdächtige gefunden, aber genauso schnell auch eine zweite und ein Dritter. Spannend gestaltet sich das Verwirrspiel eigentlich nicht, dennoch hängt man gebannt an den Seiten. Mit der Entführung eines Babys bekommt das Buch schon Dramatik genug.



Die vielen Charaktere verwirren teilweise etwas, zumal manche noch gleich heißen: Martin, Martina und Martina. Da muss man schon genau mitlesen. Sympathieträger Nr. 1 war eindeutig der kleine Max. Wobei er mir fast ein wenig zu brav vorkam. Andere blieben etwas undurchsichtig und vor allem die Sache mit der Hexe hat mich ein wenig gestört. Den Traum über den Täter hätte es für mich nicht gebraucht. Allerdings bleibt dadurch auch ein kleiner Restzweifel in der Handlung, der zum Schmunzeln bringt: Hatte die Hexe doch etwas mit einem gewissen Unfall zu tun?



Hammesfahr schreibt wieder super. Verwirrt den Leser, führt ihn auf falsche Fährten und überrascht mit einem Ende, das niemand erwartet.