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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2018

Absolut beeindruckend und überwältigend

Ein einfaches Leben
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Worin besteht für uns Europäer der Unterschied zwischen Japanern und Koreanern? Wir meinen es gibt keinen, im Gegenteil, für uns sehen sie sogar gleich aus. Das dem nicht so ist, kann man in diesem Buch ...

Worin besteht für uns Europäer der Unterschied zwischen Japanern und Koreanern? Wir meinen es gibt keinen, im Gegenteil, für uns sehen sie sogar gleich aus. Das dem nicht so ist, kann man in diesem Buch erfahren.

Es ist die Geschichte einer koreanischen Familie über den Zeitraum von 70 Jahren erzählt. Die Heldin Sunja wird mit ihren beiden Söhnen gezwungen, nach Japan zu emigrieren und sich dort ein neues Leben aufzubauen. Dass das Leben in Japan noch viel schwieriger, als in Korea ist, hängt nicht nur mit den Sprachbarrieren zusammen. Schnell wird klar, ein Koreaner ist in Japan nicht viel wert. Er ist das unterste Glied in einer Kette. Ein Aufstieg in die Gesellschaft scheint nicht einmal nach mehreren Generationen möglich. Nur durch Selbstverleugnung der eigenen Herkunft und guten japanischen Papieren kann es gelingen ein anerkanntes Mitglied der japanischen Gesellschaft zu werden.

Davon ist Sunja, die weder lesen noch schreiben kann, weit entfernt. Und doch gelingt es ihr, zusammen mit der Familie, ihren beiden Söhnen eine Schul- und Ausbildung zu ermöglichen. Das beide Söhne durch verschiedene Umstände zu Pachinko (so der Originaltitel dieses Buches) werden, war nicht geplant.

Die Autorin, die hier das Leben einer Familie über einen sehr großen Zeitraum kennzeichnet, hat selbst über zwanzig Jahre an diesem Buch geschrieben. Ihr gelingt es viel von der Mentalität der Koreaner und auch der Japaner darzustellen. Beim Lesen erfährt man viel vom den Traditionen, dem Familienzusammenhalt und dem Stolz innerhalb der Familie. Aber es geht auch um den Krieg, die Not und den täglichen Kampf ums Überleben.

Ein einfaches Leben ist nicht nur eine Familiengeschichte, sondern auch ein Buch über das Überleben in der Fremde, das Leben mit Vorurteilen und Fremdenhass.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, ich kann es auf jeden Fall empfehlen und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Atemlose Spannung vom Anfang bis zum Ende

Bluthaus
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Frida will das Beste mit ihrer Auszeit bei der Polizei machen. Sie spürt, sie ist noch nicht so weit, ihren Dienst wieder bei der Polizei aufzunehmen. Um genügend Abstand zu bekommen, zieht sie wieder ...

Frida will das Beste mit ihrer Auszeit bei der Polizei machen. Sie spürt, sie ist noch nicht so weit, ihren Dienst wieder bei der Polizei aufzunehmen. Um genügend Abstand zu bekommen, zieht sie wieder zu ihren Eltern auf den Obsthof.

Dort steht völlig unerwartet Jo vor ihr, Johanna, ihre alte Freundin aus dem Internat. Dann ist sie auch schon wieder verschwunden. Nur Stunden später meldet Jo eine Tote auf einem verlassenen Bauernhof. Jo befürchtet relativ schnell ins Visier der Polizei zu geraten und bitte Frida um Hilfe. Dann ist sie auch schon verschwunden und alles deutet auf sie als Täter.

Frida nimmt Kontakt mit Kommissar Bjarne Haverkamp auf und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Ihre Ermittlungen führen sie auf die Insel Holnis. Dort stolpert sie sozusagen über das Bluthaus und seine schreckliche Geschichte. Doch was hat das alles mit Jo zu tun? Je mehr Frida ermittelt, umso erschreckender werden ihre Erkenntnisse.

Bereits der erste Krimi von Romy Fölck „Totenweg“ hatte mich schlichtweg begeistert. Jetzt im Nachfolgekrimi, den man getrost ohne Kenntnis des Ersten lesen kann, hat sie sich noch um einiges gesteigert. Nicht nur, dass es ihr gelungen ist, die düstere Atmosphäre die in den einzelnen Abschnitten herrscht gekonnt einzufangen, nein sie hat auch noch geschickt viele Irrungen und Wirrungen eingebaut, so dass man beim Lesen bis zum Schluss im Ungewissen blieb. Auch die zwei Zeitebenen, in denen sich das Buch bewegt, sind perfekt miteinander verbunden. Als Leser habe ich bis zum Schluss mitgefiebert und gehofft, dass alles gut ausgeht.

Von mir gibt es eine unbedingte und ausdrückliche Leseempfehlung und natürlich die verdienten fünf Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 19.09.2018

Gelungene Fortsetzung

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis (Die Löwenhof-Saga 2)
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Dieses ist nun bereits der zweite Teil der Löwenhof-Trilogie. Dieses Mal geht es um die Geschichte von Mathilda. Sie gehört eigentlich gar nicht zum Löwenhof. Kontakt zu Agnetha bekommt sie erst, als ihre ...

Dieses ist nun bereits der zweite Teil der Löwenhof-Trilogie. Dieses Mal geht es um die Geschichte von Mathilda. Sie gehört eigentlich gar nicht zum Löwenhof. Kontakt zu Agnetha bekommt sie erst, als ihre Mutter verstarb und Agnetha sich als der von der Mutter festgelegte Vormund vorstellte. Da Mathilda noch minderjährig ist, hat sie keine Wahl und muss mit auf den Löwenhof. Hier trifft sie auf Ingmar und Magnus, die beiden Zwillingssöhne von Lennart und Agnetha. Obwohl Agnetha von Anfang an klarstellt, dass Mathilda ein vollwertiges Familienmitglied ist, wird sie besonders von Magnus als die Tochter eines Dienstmädchens behandelt und gemobbt. Er macht ihr das Aushalten auf dem Hof besonders schwer. Und dann ist da noch Paul, den sie bei Volljährigkeit in Stockholm heiraten will. Mathilda hat es in dieser Zeit nicht einfach und sie kann sich auch nicht erklären, warum ihre Mutter die Gräfin Agnetha zu Lejongard als ihren Vormund bestimmt hatte. Es gibt so viele Geheimnisse, die gelüftet werden müssen.

Corina Bomann hat zwischen dem Ende des ersten und dem Beginn des zweiten Bandes ganze 16 Jahre vergehen lassen. Dadurch kann sie sich ganz auf die Geschichte von Mathilda konzentrieren, ohne die anderen Familienmitglieder aus den Augen zu verlieren. Das hat mir gut gefallen. Auch ihre Art die Geschichten zu erzählen ist einfach genial. Mit viel Spannung gelingt es ihr den Leser so nach und nach auf die einzelnen Geheimnisse zu stoßen und diese erst nach und nach zu lüften. Und obwohl es der zweite Band einer Trilogie ist, kann man diese Geschichte auch getrost einzeln lesen, ohne den Faden zu verlieren.

Der dritte Teil ist bereits angekündigt und ich kann es kaum erwarten, bis dieser erscheint. Von mir gibt es für die Liebhaber von Familiengeschichten eine unbedingte Leseempfehlung, für alle anderen natürlich auch und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 16.09.2018

Eindringlich und ausdrucksstark

Alligatoren
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Gertrude ist ganz unten, als sie bei Annie Coles um Arbeit in deren Näherei bittet. Annie stellt ihr zusätzlich ein Haus für sich und die vier Töchter zur Verfügung. Alvin, der Ehemann Gertrudes, versäuft ...

Gertrude ist ganz unten, als sie bei Annie Coles um Arbeit in deren Näherei bittet. Annie stellt ihr zusätzlich ein Haus für sich und die vier Töchter zur Verfügung. Alvin, der Ehemann Gertrudes, versäuft das gesamte Geld und schlägt sie und die Kinder. Oretta, ist eine ehemalige Sklavin und kümmert sich bei den Coles um deren Haushalt. Sie ist es auch, die die jüngste Tochter von Gertrude aufnimmt und wieder hochpäppelt. Mary wäre an Unterernährung und Parasiten sonst vermutlich gestorben. Aber auch die anderen Mädchen sind nicht gesund und stark unterernährt.

Es ist die Geschichte dieser drei Frauen aus den Südstaaten der USA um 1920. Sie kommen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und doch verbinden sie die Ereignisse zunehmend mehr miteinander. Die Zeiten sind hart. Die Baumwollernte wurde durch die Baumwollkapselkäferplage von 1918 bis in die 20er Jahre drastisch reduziert. Die reichen Plantagenbesitzer versuchen den Ruin durch Umstellung auf Tabak zu verhindern. Den kleinen Farmbesitzern gelingt das nicht. Die Not und das Elend gerade für diese Personen sind besonders schlimm.

Eigentlich haben diese Frauen nichts gemeinsam.
Annie ist reich und hat eine eigene Näherei. Ihr Mann hat zwar bei der Baumwollkrise auch viel Geld verloren, aber er ist optimistisch es mit dem Tabak zu schaffen.

Dazu gehört Gertrude und ihre Familie. Gertrude und ihre Familie sind zwar weiß, sind aber durch die Krise bettelarm und kommen kaum noch über die Runden. Dazu vertrinkt Alvin das zusätzlich erarbeitete Geld.

Oretta ist schwarz und mit Odell verheiratet. Sie ist meines Erachtens die gute Seele des Hauses, kümmert sich um alles, obwohl sie meiner Meinung nach mitunter trotzdem wie eine Sklavin behandelt wird. Sie hat das Herz auf den rechten Fleck und kann sich auch in der schwarzen Gemeinde gut durchsetzen. Sie ist ein durch und durch guter Mensch und liebt ihren Mann Odell über alles. Es ist rührend zu lesen, wie innig ihr Verhältnis ist.

So unterschiedlich diese drei Frauen sind, so sehr rührte mich ihr Schicksal und es war spannend mitzuerleben, wie sie zusammenfanden und sich gegenseitig in den schwersten Stunden stärkten und unterstützten. Deb Spera schreibt so anschaulich, es gelingt einem beim Lesen direkt in die Story einzutauchen. Obwohl sich dieses Buch sehr leicht lesen lässt, gibt es Momente, bei denen ich schlucken musste, oder aber auch mal pausieren um das Gelesene sacken zu lassen. Das sind die Momente in denen das Buch besonders eindringlich auf mich wirkte. Dieses Buch werde ich auf jeden Fall nicht so schnell vergessen. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Für mich der beste der drei Teile

The Banker (San Francisco Hearts 3)
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Dies ist nun der dritte Teil um die drei Freundinnen Whitney, Thalia und Lennon. Dieses Mal geht es um Lennon Hart. Sie ist die auffälligste der drei Frauen. Sie passt in so gar kein Raster - wenn man ...

Dies ist nun der dritte Teil um die drei Freundinnen Whitney, Thalia und Lennon. Dieses Mal geht es um Lennon Hart. Sie ist die auffälligste der drei Frauen. Sie passt in so gar kein Raster - wenn man sie sehen würde, könnte man sie vermutlich schlecht einordnen. Sie ist unangepasst, vorlaut und nicht auf den Mund gefallen. Sie ist auffällig tätowiert und wirkt damit wahrscheinlich auf andere Menschen nicht vertrauenswürdig. Sie selbst ist Tätowiererin und hat gerade, wie sie findet, geniales Sexspielzeug erfunden. Um eine Produktion im großen Stil zu ermöglichen, sucht sie einen Geldgeber. Hier kommt Jasper Banks ins Spiel - er ist derjenige den sie treffen will und muss, damit er ihren neuen Geschäftszweig fördern kann.

Das Treffen mit Jasper findet unter witzigen, merkwürdigen Umständen statt, die an sich schon beim Lesen sehr lustig sind. Für Lennon ist aber auch klar, dass sie Jasper als Mensch unbedingt kennenlernen will. Dafür würde sie sich auch einen anderen Geldgeber für ihr Geschäft suchen.

Aber was ist, wenn Jasper doch herausfindet, dass das ganze eigentlich von Lennon geplant war? Möglichkeiten, das es herauskommen könnte, gibt es etliche. Lest selbst, wie sich alles entwickelt und ob aus Jasper und Lennon ein Paar werden kann.

Mir hat dieser Band mit am besten von allen gefallen. Es lag wahrscheinlich daran, dass Lennon so anders als ihre Freundinnen war. Sie hat nicht von vornherein den Sympathiebonus wie Whitney und Thalia. Sie ist so ganz anders als ihre Freundinnen. Beim Lesen macht es riesigen Spaß zu erkennen, wie sich entwickelt und verändert, ohne sich dabei zu verbiegen.

Das Buch ist absolut unterhaltsam geschrieben, man kann dieses Buch wirklich schnell lesen. Da jeder Teil sich gezielt mit einer Freundin beschäftigt, kann man alle drei Bücher auch gut allein lesen. Eine Vorkenntnis der beiden anderen Bücher ist also nicht notwendig.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die erotischen Liebegeschichten lesen und verdiente fünf Lesesterne.