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Veröffentlicht am 11.11.2018

Zu langatmig und keine sympathischen Personen ...

Tattoo
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Ein Serienkiller hat fünf Frauen auf dem Gewissen, die er vor ihrem Tod gefangen hielt und sie in dieser Zeit mit aufwändigen Tätowierungen „schmückte“. DCI Greg Carver und seine Kollegin Ruth Lake sind ...

Ein Serienkiller hat fünf Frauen auf dem Gewissen, die er vor ihrem Tod gefangen hielt und sie in dieser Zeit mit aufwändigen Tätowierungen „schmückte“. DCI Greg Carver und seine Kollegin Ruth Lake sind die leitenden Beamten in diesem Fall und ermitteln mit großer Hingabe. Carver hat sich sogar unerlaubterweise die Akten mit nach Hause genommen und arbeitet praktisch Tag und Nacht daran.

An dieser Stelle steigen wir in die Geschichte ein und erleben gleich zu Beginn eine ungewöhnliche Szene: Ruth steht mit einer Waffe vor ihrem angeschossenen und vermeintlich toten Vorgesetzten, verwischt anschließend alle Spuren und gibt vor, ihn so gefunden zu haben.
Für mich ein seltsamer Anfang und Ruth war mir sofort irgendwie suspekt und unsympathisch. Ihr ganzes Verhalten fand ich komisch und sie lügt zudem noch ständig. Das hat mir das Lesen nicht wirklich leicht gemacht, zumal sich die ganze Story auch noch sehr hinzog.

Der Schreibstil ist sehr ausführlich und ausschmückend und ich hatte oft das Gefühl, man könnte auch viel schneller auf den Punkt kommen. Wenn man sich dabei ertappt, dass man einige Passagen nur noch überfliegt, dann ist das wohl ein Zeichen von aufkommender Langeweile.
Dazu kam noch, dass die Ermittlungen auch nicht sonderlich spannend waren. Sehr viele Informationen über die Tätowierungen, über Gifte, Farben, Dornen und ähnliches. Wenig Spannendes und die Morde sind ja auch allesamt schon passiert, so dass sich die Geschichte praktisch nur um die Aufklärung dreht und nichts Neues mehr geschieht, das fesselnd wäre.
Es kam mir alles etwas unsortiert vor, aber vielleicht macht das für andere Leser gerade den Reiz aus, weil hier mal nicht ganz nach dem 08/15-Schema vorgegangen wird.

Für mich war ein großer Minuspunkt, dass ich eigentlich keinen einzigen echten Sympathieträger in diesem Buch ausmachen konnte. Wenn man wenigstens eine Person mag, dann fiebert man als Leser eher mit und hat mehr Interesse am Geschehen. Auch Carver war für mich nicht gerade jemand, von dem ich noch mehr erfahren möchte. Er spielte in diesem Reihenauftakt sowieso eher eine Nebenrolle.

Hauptsächlich geht es um ein bestimmtes Opfer, das etwas aus der Reihe fällt. Die Spur, die Ruth dann verfolgt, führt sie in die Welt der Schauspielerei und des Parapsychologischen. So langsam tauchten einige Verdächtige auf, wobei sich des Rätsels Lösung für geübte Krimi-/Thrillerleser schnell abzeichnet. Wirklich überraschend fand ich in dieser Geschichte wenige Szenen und echte Spannung wollte auch nicht aufkommen, denn es zog sich alles sehr hin.
Als Thriller würde ich das Buch nicht bezeichnen, vielleicht gerade noch „Psychothriller“, da auch der Täter an einigen Stellen zu Wort kommt und seine Sichtweise schildern darf.

Für Fans ausführlicher Ermittlerkrimis würde ich das Buch vielleicht noch empfehlen. Wer es gerne richtig spannend und blutig mag, wird hier wohl kaum auf seine Kosten kommen.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Eine schrecklich nette Familie ...

Schwarzes Requiem
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Wer "Purpurne Rache" noch nicht kennt, sollte unbedingt vorher diesen ersten Teil lesen, denn es handelt sich bei den beiden Büchern um eine fortlaufende Familiengeschichte, die sehr komplex ist.

Alles ...

Wer "Purpurne Rache" noch nicht kennt, sollte unbedingt vorher diesen ersten Teil lesen, denn es handelt sich bei den beiden Büchern um eine fortlaufende Familiengeschichte, die sehr komplex ist.

Alles dreht sich um Grégoire Morvan und seine Familie. Er ist Ex-Polizist und ein Mann, den man nicht unbedingt mögen muss. Seine Methoden sind zweifelhaft, er ist nicht wirklich sympathisch und er schlägt gern seine Frau Maggie. Er hat drei KInder: der älteste Sohn Erwan ist ebenfalls Polizist geworden, Loic ist ein abgestürzter Drogensüchtiger, den seine Frau mit den gemeinsamen Kindern verlassen hat und Schwester Gaelle schreckt auch vor Prostitution nicht zurück. Alle Kinder haben eins gemeinsam: sie hassen ihren Vater.

Im zweiten Teil wird die ganze Familiengeschichte von Anfang an aufgedeckt. Erwan gibt nicht früher Ruhe, bis er alle Geheimnisse ans Licht gezerrt hat. Er reist dafür durch Afrika, besucht von Warlords besetzte Gebiete und begibt sich in Lebensgefahr. Dabei zieht er den Zorn des berüchtigten Killers auf sich, den alle nur den "Nagelmann" nennen.

Eine blutige Reise durch die Geschichte der Familie Morvan, wie immer stellenweise echt heftig, grausam und ein bisschen mystisch angehaucht. Seltsame Gestalten, viele Verstrickungen, Missverständnisse, Überraschungen und extrem viele Tote.
Da es keinen wirklichen Sympathieträger in dieser Story gibt, außer vielleicht Erwan, fällt es oft nicht leicht, Mitleid mit den Familienmitgliedern zu empfinden. Aber wer Teil 1 kennt, möchte bestimmt wissen, wie die Geschichte zu Ende geht und was alles dahintersteckt. Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Veröffentlicht am 31.07.2018

War mir leider zu wenig spannend ...

Ins Dunkel
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Der Klappentext verspricht einen spannenden Thriller, in dem fünf Frauen zu einem Teambuildingevent in den australischen Dschungel aufbrechen und nur vier von ihnen erreichen das Ziel. Wo ist Alice, was ...

Der Klappentext verspricht einen spannenden Thriller, in dem fünf Frauen zu einem Teambuildingevent in den australischen Dschungel aufbrechen und nur vier von ihnen erreichen das Ziel. Wo ist Alice, was ist mit ihr geschehen?
Das müssen die Ermittler, Suchmannschaften und Aaron Falk mit seiner Kollegin Carmen herausfinden.
Alice hat für Aaron nicht ganz freiwillig als Informantin fungiert und nun macht sich dieser Vorwürfe, ob dies mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Doch es gibt noch viel mehr Geheimnisse und mögliche Gründe für ein Verbrechen. Unter anderem trieb ein berüchtigter Serienmörder in der Gegend einmal sein Unwesen.

Der Schreibstil von Jane Harper ist wunderbar zu lesen, flüssig und sehr atmosphärisch und ausführlich. Trotzdem hatte ich einige Probleme mit dem Buch. Es fehlte mir einfach an Spannung und das leider durchgehend.
Die Story wird aus wechselnden Perspektiven erzählt: die Kapitel sind jeweils in der Vergangenheit und Gegenwart angesiedelt. Wir erleben hautnah den Treck der Frauen und die Ermittlungen von Aaron und Carmen mit.

Keine der fünf Frauen war mir sympathisch und ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Ich empfand sie eher als anstrengend und teils zickig. Daran konnten auch umfangreiche Informationen zu deren Vorgeschichte, Verbindungen aus der Vergangenheit und vieles mehr nichts ändern. Ganz im Gegenteil: die vielen Backgroundinfos waren mir sogar zu viel und anfangs eher verwirrend.
Auch zu Aaron erfährt man ein bisschen etwas aus seiner Vorgeschichte und viele kleine Andeutungen machen neugierig auf Band 1. Ihn mochte ich von allen Figuren noch am liebsten.

Jane Harper hat sich aber sehr viele Verstrickungen ausgedacht und falsche Spuren gelegt, so dass man wirklich nie weiß, woran man ist. Auch die Auflösung war gut durchdacht und alles fügte sich gut ineinander. Trotzdem blieb einfach die Spannung auf der Strecke, die wollte bei mir nicht aufkommen.

Als Thriller kann ich das Buch deshalb nicht wirklich bezeichnen. Das geht für mich auf jeden Fall eher in die Richtung Krimi. Es wird einfach ruhig ermittelt ohne viel Action und Aaron begibt sich auch selbst nicht in gefährliche Situationen, so dass „Thriller“ für mich irreführend wirkt.

Weiterempfehlen kann ich das Buch aber auf jeden Fall allen Fans der Reihe und Lesern, die auf der Suche nach einem ausgefeilten Psychokrimi sind, denn hier spielt sich viel Zwischenmenschliches ab und die Spannung könnte somit eher daraus entstehen und aus dem Verborgenen, das sich erst nach und nach aufklärt.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Nicht so gut wie Band 1 ...

Gotteslüge
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Die Geschichte:
Sondereinheitsermittler Faris Iskander kämpft noch mit den Nachwirkungen der Schrecken, die er im letzten Band „40 Stunden“ erleben musste. Doch ihm bleibt kaum Zeit zum Luftholen, denn ...

Die Geschichte:
Sondereinheitsermittler Faris Iskander kämpft noch mit den Nachwirkungen der Schrecken, die er im letzten Band „40 Stunden“ erleben musste. Doch ihm bleibt kaum Zeit zum Luftholen, denn er gerät sofort in den nächsten Alptraum: ein junger Mann droht mit einem Selbstmordattentat und Faris soll zum Tatort kommen.
Er begreift schnell, dass es sich um etwas Persönliches handelt, denn er kennt den Jungen und dieser soll ihm eine Botschaft übermitteln: er wird der Nächste sein, der auf den Auslöser drückt.
Wer steckt hinter diesem perfiden Racheplan, der Faris zum Mörder machen soll? Wird das Druckmittel, das der Täter hat, wirklich ausreichen, um einen Polizisten in einen Attentäter zu verwandeln? Eine atemlose Jagd nimmt ihren Lauf und nicht alle Beteiligten überleben den Wahnsinn …

Meine Meinung:
Der erste Teil der Reihe hat mir echt gut gefallen und so war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Leider konnte mich dieses Buch aber nicht wirklich überzeugen – trotz des gewohnt tollen, lebendigen Schreibstils.

Faris steht absolut im Mittelpunkt dieser Geschichte, andere Personen werden zu Randfiguren, die ihm mehr oder weniger im Weg stehen bei diesem Alptraum. Er wird von einem unbekannten Täter erpresst und um die Geisel zu schützen, tut er fast alles, was von ihm verlangt wird. Es ist eine richtige Katz- und Mausjagd, die mir aber irgendwie zu eintönig war. So richtig mitfiebern konnte ich nicht, denn vieles erschien mir zu konstruiert und vor allem unglaubwürdig. Ok, Authentizität ist nicht das Hauptkriterium, wenn es darum geht, einen Thriller zu bewerten, denn diese schießen gerne mal etwas übers Ziel hinaus. Aber hier gibt es Szenen, in denen der als intelligent beschriebene Täter als absolut naiv und leichtgläubig rüberkommt. Außerdem erweist sich einiges am Ende als nicht besonders schlüssig und offensichtliche Spuren wurden wohl nicht verfolgt.
Vielleicht wird einiges davon noch im nächsten Band aufgelöst, denn dieses Buch endet mit einem recht fiesen Cliffhanger.

Fazit:
Auch wenn mir dieser Band nicht so gut gefallen hat, werde ich der Fortsetzung eine Chance geben, denn Faris ist mir eigentlich recht sympathisch. Ich wünsche ihm, dass er in Teil 3 nicht wieder so gequält wird, denn sonst wird es eintönig …

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wurde mit den Charakteren nicht warm ...

Der Traummacher
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Die Geschichte:
Simona und Alina sind zwei junge Frauen, die gemeinsam eine Werbeagentur in Berlin betreiben. Leider hat Simona einen angeborenen Herzfehler und so kommt es, dass sie aufgrund von zu viel ...

Die Geschichte:
Simona und Alina sind zwei junge Frauen, die gemeinsam eine Werbeagentur in Berlin betreiben. Leider hat Simona einen angeborenen Herzfehler und so kommt es, dass sie aufgrund von zu viel Aufregung plötzlich daran verstirbt. Ihre Mutter kommt über den großen Verlust kaum hinweg und scheint sich immer mehr in eine Traumwelt zurückzuziehen. Freunde machen sich große Sorgen um sie und schließlich ist auch sie tot: ermordet im eigenen Keller und übersät mit seltsamen Bissspuren.
Sie bleibt aber nicht das einzige Opfer mit diesen Verletzungen: auch Alina wird in eine Falle gelockt.

Kommissar Nils Trojan und sein Team ermitteln fieberhaft, aber lange Zeit tappen sie im Dunkeln bis sie endlich einer Sache auf die Spur kommen, die unglaublich und extrem grausam ist …

Meine Meinung:
Wenn ein Autor seine Hörbücher selbst spricht, bin ich immer sehr skeptisch, denn außer Jörg Maurer konnte mich in dieser Hinsicht noch niemand überzeugen. Max Bentow macht seine Sache zwar nicht schlecht, aber er verfiel mir in manchen Dialogen zu sehr in einen seltsamen hohen Singsang, dass mich das leider echt genervt hat.
Auch die Charaktere konnten mich diesmal nicht so wirklich überzeugen: sie wirken alle nicht sympathisch, zu überdreht und handeln oft nicht nachvollziehbar. Simona und ihre Mutter, Alina und noch ein paar andere Mitwirkende haben es einfach nicht geschafft, dass ich mitgefiebert hätte mit ihnen. Sie waren mir eher gleichgültig. Einzig eine Frau, die in das Leben von Nils tritt, ist noch etwas interessant, wenn ihrerseits auch seltsam esoterisch angehaucht, aber sie verschwindet mehr oder weniger einfach wieder.

Was die Story betrifft, da war es mir diesmal viel zu phantastisch und es ging zu sehr in Richtung Zombiegeschichte. Außerdem wird vieles zu oft wiederholt, man hat das Gefühl, es ginge nicht richtig vorwärts. Einen bestimmten Namen konnte ich am Ende auch nicht mehr hören, das wurde alles etwas überstrapaziert.
Die Auflösung war nicht vollends überraschend, trotzdem würde ich die Story als gut durchdacht bezeichnen. Wenn ich mit den Charakteren mehr hätte anfangen können, dann hätte mir das Hörbuch bestimmt besser gefallen. Aber zwei Hunde als Sympathieträger sind etwas zu wenig …

Fazit:
Ein Profi-Sprecher wäre mir lieber gewesen und es ist für mich der bisher schwächste Teil der Reihe: zu phantastisch, zu viele Längen und die Charaktere waren mir zu unsympathisch.