Profilbild von Xanaka

Xanaka

Lesejury Star
offline

Xanaka ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Xanaka über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

Alex ist nicht zu bremsen

Schatten über dem Odenwald (Alexandra König ermittelt 2)
0

Alexandra König ist zu Tom, dem sympathischen Kriminalkommissar nach Beerfelden gezogen. Beide merken sehr schnell dass das Zusammenleben nicht einfach ist. Dann muss Tom auch noch einen neuen Fall übernehmen. ...

Alexandra König ist zu Tom, dem sympathischen Kriminalkommissar nach Beerfelden gezogen. Beide merken sehr schnell dass das Zusammenleben nicht einfach ist. Dann muss Tom auch noch einen neuen Fall übernehmen.

Alex hat zufällig Urlaub und ist sofort Feuer und Flamme. Beim abgestürzten Auto von der Burg Breuberg stellt sich schnell heraus, dass das kein normaler Unfall war und das bei den Kopfverletzungen des Toten jemand nachgeholfen hat. Gemeinsam mit ihren Freunden Hedi und Herbert begibt sie sich auf Spurensuche und hat auch schnell die ersten Verdächtigen im Visier.

Ich habe bereits den ersten Fall „Der Tote vom Odenwald“ gelesen. Genau wie im ersten Teil ist die Protagonisten unverbesserlich. Absolut naiv begibt sie sich mitunter bei Ihren Befragungen in Gefahr und es wundert nicht, dass sie selbst ins Visier der Täter gerät. Im Grunde kann ich Tom ihren Freund und ermittelnden Kommissar verstehen, dass er über ihre eigenmächtige Aktionen absolut wütend ist. Auf der anderen Seite ist Alex aber durchaus auch sehr erfolgreich und trägt an der einen oder anderen Stelle entscheidend zum Ermittlungserfolg bei.

Gut gefallen hat mir, dass die Hauptpersonen sich durchaus weiter entwickelt haben, auch wenn man dieses Buch ohne den Vorgänger zu kennen, lesen kann. Wie gesagt, die Naivität und auch die Beschreibungen der Albträume bzw. ihrer Eifersüchteleien waren mir in der Beschreibung der Ausführlichkeit mitunter zu viel. Trotz allem ist dieser Krimi, wie auch der vorhergehende Krimi durchaus unterhaltsam. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente drei Lesesterne.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Schwerfällig

Die Zeit der Kraniche
0

Mit viel Vorfreude habe ich diesen dritten Band der Ostpreußensaga erwartet. Endlich wollte ich erfahren, wie es nun in Ostpreußen weiter geht. Die Russen sind auf dem Vormarsch, die ersten Familienangehörigen ...

Mit viel Vorfreude habe ich diesen dritten Band der Ostpreußensaga erwartet. Endlich wollte ich erfahren, wie es nun in Ostpreußen weiter geht. Die Russen sind auf dem Vormarsch, die ersten Familienangehörigen sind geflohen und es finden Denunzierungen in jeder Hinsicht statt. Für Frederike ist es ein Schock, als ihr Mann Gebhardt und ihre Schwiegermutter scheinbar grundlos verhaftet und weggebracht werden. Allein versucht sie sich und ihre Familie, sowie immer mehr Flüchtlinge, u.a. auch ihre Eltern aus Fennhusen durchzubringen.

Als der Krieg endlich vorbei ist, ist alles nicht mehr so, wie es einmal war. Ein Großteil der Familie ist in Westdeutschland oder Schweden. Nur Frederikes Familie ist geblieben. Jedoch müssen sie jetzt ihren Besitz, der um ein Vielfaches kleiner geworden ist, allein bewirtschaften. Auch von dem reichhaltigen Personal ist niemand mehr da. Plötzlich sieht sich Frederike mit den banalen Tätigkeiten der Hausfrau konfrontiert.

Ulrike Renk beschreibt in diesem Buch sehr ausführlich die Situation der Menschen in diesen letzten Kriegstagen. Wie schwer alles war, wie hart die Zeiten waren, das kann man sich nach dem Lesen dieses Buches sehr gut vorstellen. Und trotzdem waren es genau diese Stellen, die es mir dann irgendwann zu lang waren. Es war wie eine endlose Litanei, was es wieder nur zum Essen geben kann. Das war mir einfach irgendwann zu viel. Sicher, es ist schon beeindruckend zu lesen, dass man damals aus Giersch und Brennnessel leckere Salate gemacht hat, was heute unvorstellbar ist. Ich finde, trotz allem ist viel von der Spannung verloren gegangen. Sicher das persönliche Schicksal der Familie wird auch anschaulich betrachtet. Aber insgesamt wäre das Buch mit ca. 100 Seiten weniger, also ohne die Wiederholungen, durchaus angenehmer zu lesen.

Gut gefallen hat mir dann zum Schluss noch die Wendung, so hätte ich damit nicht gerechnet.

Von mir gibt es dafür nur drei Lesesterne und eine bedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Phasenweise lang

Zu nah
0

Als die Wissenschaftlerin und Dozentin Eleanor Costello erhängt aufgefunden wird, deutet alles auf Selbstmord hin. Die engagierte Ermittlerin des Dubliner Police Departments Frankie Sheehan soll den Fall ...

Als die Wissenschaftlerin und Dozentin Eleanor Costello erhängt aufgefunden wird, deutet alles auf Selbstmord hin. Die engagierte Ermittlerin des Dubliner Police Departments Frankie Sheehan soll den Fall überprüfen. Sie kann durch ein winziges Detail beweisen das Eleanor Costello ermordet wurde. Gemeinsam mit ihrem Team konzentrieren sie sich auf diesen Fall. Kurze Zeit gibt es die nächste Tote. Auch der Ehemann von Eleanor Costello ist verschwunden, der ein Verhältnis mit der zweiten Toten gehabt haben soll. Die Ermittler tappen im Dunkeln, alle Spuren verlaufen im Sand.

Zusätzlich wird Frankie, die Ermittlerin, von eigenen Ängsten geplagt. Sie wurde bei ihrem letzten Einsatz schwer verletzt und ist gerade wieder in den Dienst zurückgekehrt. Aber während des Lesens merkt man deutlich die Ängste sind noch da. Zusätzlich wird sie durch die anstehende Gerichtsverhandlung gegen ihren Peiniger belastet. Hier lässt uns die Autorin in die Gedanken und Gefühle der Ermittlerin schauen. Alles das führt dazu, dass es im Buch aus meiner Sicht zu unnötigen Längen kommt. Das ist der Moment, wo die Spannung deutlich nachlässt und mich überlegen lies, ob ich das Buch überhaupt weiterlesen will. Aber dann mit fortschreitendem Geschehen kam doch wieder Spannung auf. Plötzlich wurde die Handlung rasant, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Trotz allem lässt sich das Buch flüssig lesen, lediglich der Spannungsbogen hat immer mal wieder einige Schwächen.

Von mir gibt es eine bedingte Leseempfehlung und für den gelungenen Schluss dann doch noch drei Lesesterne.

Veröffentlicht am 09.04.2018

Nicht so, wie ich gedacht hätte

Böse Schwestern
0

Ellen Tamm, Reporterin für Kriminalfälle bei TV-24, ist völlig am Ende. Der letzte Fall über den sie berichtete, der des verschwundenen Mädchens Lyke, hat sie psychisch so stark berührt, dass sie krank ...

Ellen Tamm, Reporterin für Kriminalfälle bei TV-24, ist völlig am Ende. Der letzte Fall über den sie berichtete, der des verschwundenen Mädchens Lyke, hat sie psychisch so stark berührt, dass sie krank geschrieben ist. Zuviel erinnerte sie an den Verlust der eigenen Zwillingsschwester Elsa, die damals unter ominösen Umständen ums Leben kam.

Jetzt ist sie auf dem Weg zu ihrer Mutter um Kraft zu tanken. Es ist ein großer Zufall, dass sie bei ihrer Fahrt am Auto der gerade gefundenen, ermordeten Liv vorbei kommt. Der Tod der Frau lässt ihr keine Ruhe. In der Presse wird überhaupt nichts über den Fall erwähnt. Sie beschließt das zu ändern und beginnt mit eigenen Ermittlungen.

Diese Eingangsgeschichte klingt erst einmal spannend und war auf jeden Fall der Grund dafür, warum ich dieses Buch lesen wollte. Die Ermittlungen sowohl von der Polizei, als auch von Ellen bringen in das kleine Dorf sehr viel Unruhe. Besonders in den Familien von Hanna und Alexandra entsteht viel Unruhe. Aber das alles brachte mich beim Lesen nicht wirklich weiter. Bis zur Hälfte des Buches musste ich mich mit der kaputten, fast gestörten Persönlichkeit Ellens beschäftigen. Die Begegnungen mit Hanna und Alexandra waren für den Fortbestand der Geschichte auch nicht wirklich aufschlussreich. Wo sollte die Geschichte hinführen? Ich wollte schon mit diesem Buch aufhören.
Doch gut das ich durchgehalten habe, denn plötzlich nach der Hälfte des Buches kam plötzlich Spannung auf und ich wollte nun unbedingt wissen, wie es weitergeht. Leider fiel der Spannungsbogen kurzzeitig wieder in sich zusammen. Doch das Ende war dann letztlich nicht nur spannend, sondern auch überraschend. Damit hätte ich nicht gerechnet.

Eigentlich hätte es für dieses Buch von mir nur zwei Sterne gegeben, aber für den wirklich spannenden Schluss gibt es von mir dann doch wenigstens drei Lesesterne.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Krimi aus Ostfriesland

Deichfürst
0

Wir befinden uns vor dem Jahrtausendwechsel, konkret im November 1999. Es gibt noch keinen Euro, das Emser Land ist in Aufruhr. Der Grund dafür sind Proteste gegen das Sperrwerk an der Ems. Beführworter ...

Wir befinden uns vor dem Jahrtausendwechsel, konkret im November 1999. Es gibt noch keinen Euro, das Emser Land ist in Aufruhr. Der Grund dafür sind Proteste gegen das Sperrwerk an der Ems. Beführworter und Naturschützer bekämpfen sich heftig. Der einjährige Baustopp ging auf das Konto der Naturschützer. Als nach Beendigung des Baustopps die Arbeiten am Sperrwerk endlich wieder losgehen, wird auf der Baustelle ein frischer Sarg mit einem Toten gefunden. Dieser, so wird schnell klar, ist lebendig begraben worden und jämmerlich erstickt.

Bei dem Toten handelt es sich um einen Beführworter des Sperrwerks, dem reichen Großbauern Tadeus de Vries. Scheinbar könnte jeder in der Gegend ein Motiv für den Mord haben, den de Vries hatte sein Leben lang die Menschen ausgenutzt, gedemütigt und misshandelt. Im Krieg war er in der SS und an der Ermordung von vielen Menschen beteiligt. Aber daran dachte heute im Ort niemand mehr, es wurde auch nicht über seine Vergangenheit gesprochen. Auf der Suche nach einem Motiv gibt es für den ermittelnden Staatsanwalt nur eines. Auf keinen Fall ist das Motiv in der Vergangenheit des Opfers zu suchen. Es muss sich um militante Gegner des Sperrwerks handeln. Er treibt die Ermittler an genau in diese Richtung zu ermitteln.
Stephan Möllenkamp, neuer Hauptkommissar der Mordkommission der Kripo Leer ermittelt mit seinem Team trotzdem in alle Richtungen. Unterstützung erhält er dabei auch von Gertrud Boekhoff, einer resoluten Regionalberichterstatterin, die sich immer wieder in die Ermittlungen einmischt.

An sich gibt diese Konstellation jede Menge her. Aber so richtig ist bei mir der Funke nicht übergesprungen. Das Buch las sich nicht schlecht, aber phasenweise fehlte es mir einfach an Spannung. Schwierig fand ich die originalsprachlichen Dialekte, selbst mit Fußnote gerade beim Ebook wird der Lesefluss doch erheblich gestoppt. Authentischer wurde der Krimi dadurch nicht.

Von mir gibt es für diesen Krimi aus diesem Grund nur drei Lesesterne.