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Veröffentlicht am 23.10.2018

enorme Auswahl an ansprechenden Rezepten

Herbstfrüchte
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Sigrid Schimetzky schreibt auf ihrem Blog als Madame Rote Rübe über Landliebe und Landhausküche; sie sammelt essbare Früchte in der Natur und widmet sich in diesem Buch Holunder, Hagebutte, Schlehe und ...

Sigrid Schimetzky schreibt auf ihrem Blog als Madame Rote Rübe über Landliebe und Landhausküche; sie sammelt essbare Früchte in der Natur und widmet sich in diesem Buch Holunder, Hagebutte, Schlehe und Esskastanie.

Jeder dieser Herbstfrüchte widmet sie ein eigenes Kapitel, in dem sie zunächst eine kleine „Warenkunde“, Ratschläge und Tipps zum Ernten, Sammeln und zum eventuellen Lagern gibt.

Dem schließen sich die verschiedenen, abwechslungsreichen Rezepte an, manche traditionell, viele ganz überraschend und neu, wie beispielsweise Holundertee, -punsch, -balsamikoessig, -relish, -gelee, - konfitüre, -kompott,.... oder Gewürzkastanien, Kastanien-Zwetschgen-Marmelade mit Lebkuchengewürz, Kastanienpanade, verschiedene Brotaufstriche oder Salte mit Esskastanie und anderen Zutaten, Kastanien-Kürbis-Eintopf mit Chili, Kastanien-Roquefort-Bratlinge mit Preiselbeeren, Wirsing-Kastanien-Gratin, Kastanien-Quiche mit Zwiebeln und Pilzen, Kastanienpüree, Kastanien-Adventstorte oder Aprikosen-Kastanien-Gewürzkuchen.
Sehr gut gefällt mir, dass es in allen Kapiteln eine weitgefächerte Auswahl an Rezepten gibt, von einfachen, kalten Zubereitungen über getrocknete, gekochte, Eingekochtes, als Brotbelag, Getränk, süßes und herzhaftes Gebäck... Ich habe es nicht genau nachgezählt, aber bei insgesamt 120 vevegetarischen Rezepten in diesem Buch, macht das im Schnitt 30 Rezepte pro Frucht, wobei diese erfreulich abwechslungsreich ausfallen.

Für mich waren gerade die Rezepte für Maronen ganz besonders interessant, da ich hiervon eine grosse Menge sammeln konnte. Auch in den anderen Kapiteln habe ich viele für mich neue Rezepte entdecken können. Alle bereits ausprobierten Rezepte waren sehr schmackhaft und so werden wir noch einige weitere versuchen.

Veröffentlicht am 22.10.2018

beeindruckend

Lost Places
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In diesem hochwertig erstellten Bildband werden 12 Lost Places, die im Osten Deutschlands liegen, vorgestellt.

Jeder dieser vergessenen Orte wird zunächst in einem Text beschrieben; man erfährt über frühere ...

In diesem hochwertig erstellten Bildband werden 12 Lost Places, die im Osten Deutschlands liegen, vorgestellt.

Jeder dieser vergessenen Orte wird zunächst in einem Text beschrieben; man erfährt über frühere Nutzung, Umgestaltung, verschiedene Eigentümer und eine kurze Geschichte des Verfalls. Dem schließen sich professionelle Fotos an, die das jeweilige Objekt aus vielen verschiedenen Betrachtungswinkeln und Ecken zeigen. Beieindruckend wird der Verfall samt herabhängender Tapeten, Rost, zurückgelassenen Gegenständen und auch Zeichen der späteren Verwüstung, wie Graffiti, in Szene gestzt.
Ob Fabrikantenvilla, Sanatorien, Jugenderholungsheim, ein verlassenes Dorf, ein Jägerhaus oder ein Truppenübungsplatz – bei allen erlebt man in Foto und Text einen Hauch ihrer Vergangenheit und Geschichte. Es sind Orte, die ich wahrscheinlich nie selber gefunden und erforscht hätte; umso interessanter finde ich ihre Darstellung hier im Buch. Zwangsläufig gesellt sich zu dem Betrachten und Nachfühlen nicht nur die Frage, warum diese Bauwerke nicht weiter geschätzt und gepflegt wurden, denn manchesmal sind es ja nur wenige Jahrzehnte, die diesen Verfall hervorgerufen haben. Für mich genauso unverständlich bleibt die gezielte Zerstörung wie Scheibeneinwerfen oder mit Farbe besprühen. Da beruhigt es mich schon ein wenig, dass für diejenigen Leser, die die Objekte nicht kennen, schwieriger sein könnte, sie zu finden.

Dieses aufwändig gestaltete Buch zeigt den Verfall der vorgestellten vergessenen Orte sehr beeindruckend auf.

Veröffentlicht am 22.10.2018

verzaubernde Geschichte mit Rätseln, Geheimnissen und jeder Menge Magie

Winterhaus
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Ben Guterson erzählt in „Winterhaus“ über die aufregenden Weihnachtsferien der elfjährigen Elizabeth Somers, die nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern bei ihrer Tante Purdy und ihrem Onkel Burlaps lebt. ...

Ben Guterson erzählt in „Winterhaus“ über die aufregenden Weihnachtsferien der elfjährigen Elizabeth Somers, die nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern bei ihrer Tante Purdy und ihrem Onkel Burlaps lebt. Plötzlich und unerwartet sind die beiden zu Geld gekommen, planen einen Urlaub und schicken Elizabeth in ein edles Hotel, das den Namen Winterhaus trägt.

Elizabeth, eine Leseratte und Expertin im Anfertigen von Listen, Buchstabenrätseln, Wortleitern und kniffeligen Rätseln, hat schon während der Busfahrt zum Hotel eine Begegnung der besonderen Art und schließt direkt am ersten Tag Freundschaft mit einem nahezu gleichaltrigen, ebenso pfiffigen und hochbegabten Jungen, mit dem sie versucht, einige Ungereimtheiten und etwas Mysteriöses im Hotel aufzudecken. Manchesmal wird es dabei gefährlich.....

Das Buch wurde durchweg wunderschön gestaltet; angefangen von den Fensterausschntten im Schutzumschlag, die den Blick auf das Motiv des Buchdeckels freigeben, über dievielen Bilder, Zeichnungen und Wörterketten zu Beginn jedes Kapitels. Die Geschichte wurde sehr abwechslungsreich, phantasievoll und originell gesponnen und erzählt, enthält jede Menge Magie, Geheimnisse und Rätsel.

Auch jenseits der empfohlenen Leserschaft von 11-13 Jahren, habe ich dieses Buch mit viel Freude gelesen; es war ausgesprochen unterhaltsam und kurzweilig.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Giesbert ist wieder da, endlich! - wieder zauberhaft erzählt und illustriert

Giesbert hört das Gras wachsen
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Wir lieben sein erstes Buch und haben bereits auf dieses sehnsüchtig gewartet. Für alle, die es nicht kennen, wird direkt auf der ersten Seite erzählt, wie es kam, dass der Regenrinnenwicht Giesbert in ...

Wir lieben sein erstes Buch und haben bereits auf dieses sehnsüchtig gewartet. Für alle, die es nicht kennen, wird direkt auf der ersten Seite erzählt, wie es kam, dass der Regenrinnenwicht Giesbert in das Regenfass am Haus gespült wurde und nun darin lebt.

Auch diesesmal erlebt Giesbert im Garten viel Aufregendes; ein kleines Kätzchen zieht ein und braucht seine Unterstützung. Außerdem entdeckt Giesbert den ersten Schnee, hat Begegnungen mit einem Wiesel, einem Wolf, einem gespenstischen, staubigen Eckenwicht, möchte das erste Mal seinen Geburtstag feiern und schenkt einer toten Amsel das „schönste Begräbnis ihres Lebens“, wobei jede einzelne Geschichte, auch die mit dem Umgang um Tod und Beerdigung, wunderbar kindgerecht, herzlich, mutmachend und aufbauend erzählt werden.


Es gibt ein Wiedersehen mit den anderen kauzigen Wichteln aus dem ersten Buch, und auch diesesmal fliegen Giesbert Gedichte und Melodien, die er dann auf seiner Flöte spielt, einfach zu. Auch diesesmal kann er sich über Ungerechtigkeiten aufregen und etwas wütend werden, ist nie beleidigt und trägt sein Herz immer am rechten Fleck, hilft, wo er kann...


Giesbert bleibt ein echter Sympathieträger, ein nettes und neugieriges Kerlchen, mit dem sich Kinder identifizieren können. Er ist stets hilfsbereich und erforscht die Welt; auch seine Gedichte bereiten beim Vorlesen und Zuhören Spaß, genau wie die vielen wundervollen Bilder, die man auf jeder Doppelseite entdecken kann. Mir gefällt auch sehr, dass die Geschichte in einzelne Kapitel unterteilt wurde, so dass die einzelnen Leseabschnitte in sich abgeschlossen sind.



Fazit: Eine ganz zauberhafte Vorlesegeschichte über einen liebenswerten und manchmal ungestümen Wicht, wundervoll illustriert.

Veröffentlicht am 16.10.2018

außergewöhnlicher Lebenslauf interessant erzählt

Das Vogelhaus
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Eva Meijer vermischt in ihrem Roman „Das Vogelhaus“ Fakten und Fiktion, hat für die gelungene Lebensdarstellung der Gwendolen " Len" Howard Originalschauplätze besucht, Veröffentlichungen
sowie noch unveröffentliche ...

Eva Meijer vermischt in ihrem Roman „Das Vogelhaus“ Fakten und Fiktion, hat für die gelungene Lebensdarstellung der Gwendolen " Len" Howard Originalschauplätze besucht, Veröffentlichungen
sowie noch unveröffentliche Werke gelesen und in zwei abwechselnden Erzählsträngen Lens Leben und ihre Forschungsarbeiten beschrieben.

Len Howard ( 1894 – 1973) lebte in England, widmete sich zusammen mit ihrem Vater bereits im Vorschulalter der Pflege und Aufzucht aus dem Nest gefallener oder verletzter Vögel und schrieb bereits als Kind Bücher über ihre Vogelbeobachtungen. Dieses, ihre Liebe zum Geigenspiel, später in einem Orchester, ihre Jugendlieben, ihre Zurückhaltung und ihr Überdruss Menschen gegenüber, ihr Rückzug auf das Land samt ihrem „Vogelhäuschen“ werden im ersten Erzählstrang vermittelt, der 1900 mit ihrer Kindheit beginnt und 1973 kurz vor ihrem Tod endet.

Im zweiten Erzählstrang, beginnend 1938 mit ihrem Einzug in das „Vogelhäuschen“ werden ihre Vogelbeobachtungen erzählt, basierend auf den Originalschriften. Diese Texte wurden kursiv gedruckt und vermitteln eindeutig ihre wahre Leidenschaft, Liebe zu den Vögel, ihren Forscherdrang und selbstverständlich auch Erlebnisse ihres Lebens.

Sehr spannend wird auch, fast ganz nebenbei die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft erörtert, wobei Len sich eindeutig gegen Heirat und Kindergebähren ausgesprochen hat und ihre Freiheit und Eigenständigkeit liebte; auch Kriegserlebnisse oder Kämpfe der Suffragetten runden die Beschreibungen der Zeit ab.

Der Roman ist spannend erzählt; sowohl Lens Leben als auch der zeitliche Hintergrund werden interessant und gut nachvollziehbar, ihre Entbehrungen und Forschungsarbeiten sehr detailliert vermittelt. Stets kann man erkennen, wie sehr Len für ihre Forschung brannte, welche Verzichte und Entbehrungen damit verbunden waren und wie glücklich sie mit den Vögeln im Garten und Haus zusammenlebte. So interessant die Beschreibungen der Vogelbeobachtungen auch waren, fand ich sie zum Ende des Buches dann aber auch genug, da sich manches wiederholte.

Eva Meijer portraitiert diese eigenwillige, selbstbewußte und wissbegierige Frau sehr ausgewogen, kurzweilig und ansprechend, so dass ich das Buch unbedingt weiterempfehlen würde.