Guter Serienauftakt mit kleinen Schwächen
Straßburger Geheimnisse - Kommissar Sturnis erster FallAutor Stefan Böhm entführt uns in seinem Debüt-Krimi, der der Auftakt zu einer Reihe ist, nach Straßburg.
Der Kabinettchef des EU-Präsidenten ist während einer Gedenkfeier plötzlich verstorben. Um Fremdverschulden ...
Autor Stefan Böhm entführt uns in seinem Debüt-Krimi, der der Auftakt zu einer Reihe ist, nach Straßburg.
Der Kabinettchef des EU-Präsidenten ist während einer Gedenkfeier plötzlich verstorben. Um Fremdverschulden bei einem so hochrangigen EU-Beamten auszuschließen, wird der Leiter der Straßburger Mordkommission Antoine Sturni wird aus seinem freien Wochenende, das er mit seinem Sohn Christian verbringt, in das Gebäude des Europäischen Parlaments gerufen.
Doch schon beim ersten Augenschein nistet sich ein leiser Zweifel an einer natürlichen Todesursache bei Sturni und dem diensthabenden Arzt ein, die von der späteren Obduktion bestätigt werden: Dr. Werner Hasselfeld ist ermordet worden.
Sturnis Ermittlungen stechen in ein Wespennest voll Machtkämpfen, Intrigen und Korruption innerhalb der Europäischen Kommission.
Es wird dem sympathischen Elsässer Patrioten nicht leicht gemacht, den Fall aufzuklären. Auch sein ehrgeiziger Chef, der die Elsässer für einfache Hinterwäldler hält, hat seinen Anteil an Sturnis Ärger.
Meine Meinung:
Mir hat dieses Krimi-Debüt recht gut gefallen, da es Interna der Europäischen Union ein wenig aufs Korn nimmt. Kaum jemand weiß um die Vorgänge im Europäischen Parlament so richtig Bescheid - auch Antoine Sturni nicht. Dafür hat er einen befreundeten Journalisten, der ihm (und uns Lesern) einiges erklärt – das ist sehr gut gelungen.
Weniger gut ist stellenweise der Schreibstil, der häufig die Hilfsverben „haben“ und „sein“ bemüht, wo aktivere Verben durchaus einen anspruchsvolleren und flotteren Stil ergeben könnten.
Gut herausgearbeitet ist der Konflikt des leitenden Kriminalbeamten, dessen Arbeit sich nicht an vorgegebenen Arbeitszeiten hält. Daran ist ja auch seine Ehe mit Caroline gescheitert. Dies wird allerdings mehrfach wiederholt. Die Leser merken sich das schon, daher hätte darauf verzichtet werden können.
Eine Liebesbeziehung an der Arbeitsstelle ist oft problematisch. Hier bin ich gespannt, wie es mit Antoine und Margeaux weitergeht. Im Moment scheinen ja alle recht zufrieden zu sein, doch der Alltag könnte auch hier wieder „zuschlagen“.
Fazit:
Ein guter Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die hin und wieder kleine Schwächen aufweist. Gerne gebe ich hier gute 3 Sterne.