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Veröffentlicht am 11.12.2018

Ein Pageturner

Der Insasse
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Allgemeines

Titel: Der Insasse
Autor/in: Sebastian Fitzek
ISBN: 978-3-426-28153-6
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Psychothriller
Seitenzahl: 384
Preis: 22,99€


Klappentext

Um die Wahrheit zu finden, muss ...

Allgemeines



Titel: Der Insasse
Autor/in: Sebastian Fitzek
ISBN: 978-3-426-28153-6
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Psychothriller
Seitenzahl: 384
Preis: 22,99€


Klappentext



Um die Wahrheit zu finden, muss er seinen Verstand verlieren. Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berkhoff. Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah. Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt. Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben: Er muss selbst zum Insassen werden.


Meine Gedanken zum Buch



Du hast einen Sohn, den du über alles liebst. Abends will er nur nochmal kurz raus, du erlaubst es ihm, weil du dir nichts Böses dabei denkst – doch dein Sohn kommt nie wieder zurück.

Ein Jahr vergeht und die Suche nach Max bleibt weiterhin ergebnislos. Till, Max‘ Vater, glaubt zu Wissen, wer der Täter ist: Der gefürchtete Kindsmörder Guido Tramnitz. Dieser hat bereits andere Morde gestanden, nur nicht den an Max. Till will wissen, was mit seinem Sohn passiert ist, weshalb er sich in die forensische Psychiatrie einweisen lassen will, um auf den möglichen Mörder seines Sohnes zu treffen. Die Frage hierbei ist, was ist wirklich Realität und was eine Ausgeburt seines Gehirns?

Das war ein kurzer Überblick über den Inhalt des Buches. Kommen wir jetzt aber zunächst zum Schreibstil von Sebastian Fitzek. Hierbei muss ich sagen, dass mich besonders eben dieser Schreibstil überzeugt hat. Denn Fitzek schreibt sehr dynamisch und vor allem flüssig. Zudem haben wir bei diesem Buch nur sehr kurze Kapitel, wodurch das Lesetempo nochmal enorm gesteigert wird. Was mir weiterhin sehr gefallen hat, war, dass Fitzek immer wieder kleine Cliffhanger am Ende seiner Kapitel eingebaut hat, wodurch man einfach weiterlesen wollte.

Kommen wir auf die Protagonisten zu sprechen, so bietet uns Fitzek hier einen tiefen Einblick in die seelischen Abgründe, sowohl von dem Protagonisten, als auch von dem Antagonisten Tramnitz. Dadurch werden die Motive eines jeden Handelnden deutlich und verständlich. Außerdem arbeit Fitzek hier auch mit mehreren Perspektiven, so können wir das Geschehen aus den Augen der Mutter von Max sehen, wie auch aus der Perspektive von Patrick Winter, der später noch eine sehr große Rolle spielen wird – was ich euch jedoch nicht verraten kann. Jedenfalls gewinnt der Leser so an Vielfalt und das Interesse bleibt geweckt.

Dennoch habe ich einen Kritikpunkt an der Handlung. Denn trotz des gelungenen Schreibstils und den abwechslungsreichen Perspektiven, hat die Handlung teilweise Längen, wo nicht viel passiert und die Spannung einfach nicht da ist. Dann passiert jedoch wieder plötzlich ganz viel, wo man das Gefühl hatte, dass sich die Handlung überschlägt. Ich hätte mir da einfach ein besseres Gleichgewicht gewünscht.

Letztlich ist das Grundprinzip nichts Neues, auch das gab es in der Welt der Thriller bereits. Doch Fitzek setzt dieses Prinzip solide um. Gerade der Plottwist am Ende des Buches rundet die Geschichte nochmal ab und macht sie zu etwas besonderem. Deshalb würde ich dem Buch 4/5 Sternen geben, gerade weil hier und da die Spannung gefehlt hat und es nicht unbedingt ein Psychothriller war, dennoch konnte er mit dem Großteil der Handlung, den vielen Pageturnern und dem Ende einen guten Thriller abliefern.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Emery und Dylan

Der letzte erste Blick
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Allgemeines

Titel: Der letzte erste Blick
Autor/in: Bianca Iosivoni
ISBN: 978-3-7363-0412-3
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 464
Preis: 10,00€


Klappentext

Das Einzige, was Emery Lance sich ...

Allgemeines



Titel: Der letzte erste Blick
Autor/in: Bianca Iosivoni
ISBN: 978-3-7363-0412-3
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 464
Preis: 10,00€


Klappentext



Das Einzige, was Emery Lance sich wünscht, als sie ihr Studium in West Virginia beginnt, ist ein Neuanfang. Sie möchte studieren, und zwar ohne das Gerede, das Getuschel und die verurteilenden Blicke der Leute zu Hause. Dafür nimmt sie sogar in Kauf, dass sie mit dem nervigsten Kerl aller Zeiten in einer WG landet. Doch es kommt schlimmer: Dessen bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen. Dabei gehört er zu der Sorte Mann, von der Emery sich unbedingt fernhalten wollte: zu gut aussehend, zu nett, zu lustig. Und eine große Gefahr für ihr ohnehin schon zerbrechliches Herz…


Meine Gedanken zum Buch



Hätte mir jemand vor einem halben Jahr gesagt, dass ich mal ein New-Adult-Buch lese, hätte ich das der Person wohl nicht geglaubt. Doch ich habe gefallen an diesem Genre gefunden und habe mir daher den ersten Band der sehr gehypten Firsts-Reihe angesehen und durchgelesen. In diesem Buch geht es um Emery, die etwas erlebt hat, von dem niemand in ihrem neuen Zuhause, am College, erfahren darf und Dylan, der nette Junge von nebenan, der schon bald ihr Herz stehlen wird.

Kommen wir damit auch zu meinem ersten kleinen Kritikpunkt, der die Handlung betrifft. Denn es erwartet einem nichts besonders Neues in diesem Buch. Häufig geht es um ein Mädchen, dass etwas verbirgt und einen Jungen, der hinter die Fassade des Mädchens blickt. So auch hier. Zudem ist dieses Buch wirklich sehr vorhersehbar. Man musste nicht lange rätseln bis man wusste, was Emerys Geheimnis war: !Achtung!SPOILER! Es war ein Sextape. Dennoch hat Bianca Iosivoni etwas an sich, wodurch mir die Story nicht langweilig vorkam. Vielmehr finde ich es sehr interessant, wie viel Zeit sich Iosivoni nimmt, um die Geschichte aufzubauen, damit auch die Charaktere Zeit haben, sich zu entwickeln. So hüpfen die beiden nicht schon nach 20 Seiten ins Bett – nein, hier wird aus Zuneigung Liebe. Die Charaktere wachsen an ihren Herausforderungen, so war Emery z.B. anfangs sehr unreif, entwickelt sich in der Geschichte aber zunehmends zu einer reifen jungen Frau. Wodurch das Geschehene im Buch, die Liebesgeschichte, die Freundschaften einfach realistisch und wohl überlegt wirken. So zeigt auch das Ende des Buches, wie sehr die Protagonisten gereift sind. Außerdem finde ich gut, dass Bianca hier auch die Gefahren des Internets aufgreift und wie gravierend dabei die Folgen sein können. Gerade für jüngere Leser ist das sehr edukativ.

Kommen wir nochmal kurz zu den Protagonisten. Denn man kann die Entwicklung der beiden Protagonisten Emery und Dylan wunderbar dadurch verfolgen, da es hier Kapitel aus beiden Perspektiven gibt. So kommt man näher an die Personen heran, was ich gerade bei Emery wichtig finde, die anfangs sehr aggressiv auf den Leser gewirkt hat, sich das aber gebessert hat, durch die Innenansicht.

Zuletzt komme ich heute noch kurz zu dem wunderbaren Schreibstil von Bianca Iosivoni. Denn er ist zwar einfach und leicht, wodurch er sich enorm schnell und flüssig lesen lässt, aber er ist gleichermaßen emotional, wodurch man noch näher an das Geschehene und an die Protagonisten heranrückt.

Trotz der einigen Kritikpunkte würde ich dem Buch 4 Sterne geben, weil es mir sehr gut unterhalten und sich vor allem durch seine Reife von anderen New Adult Büchern abgegrenzt hat.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Was wäre Digitalisierung in den falschen Händen?

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Allgemeines

Titel: NSA
Autor/in: Andreas Eschbach
ISBN: 978-3-7857-2625-9
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Historischer Roman/ Dystopie
Seitenzahl:800
Preis: 22,90€


Klappentext

Weimar 1942: Die Programmiererin ...

Allgemeines



Titel: NSA
Autor/in: Andreas Eschbach
ISBN: 978-3-7857-2625-9
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Historischer Roman/ Dystopie
Seitenzahl:800
Preis: 22,90€


Klappentext



Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet. Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien – und deren totale Überwachung?


Meine Gedanken zum Buch



Jeder von uns ist mit der Geschichte des Nationalsozialismus‘ vertraut und es gab bereits vor Andreas Eschbach die Fragen, was wäre wenn, z.B. die Nazis den Krieg gewonnen hätten. Doch zuvor wurde weniger nachdem gefragt, was wäre gewesen, wenn die Nazis bereits digitalisiert gewesen wären – wie wir heute. In diesem Roman lernen wir die junge Programmiererin Helene Bodenkamp kennen, sowie den Analyst Eugen Lettke, die uns in diese neue Welt bringen werden, wo es bereits Handys und Computer gibt. Sie zeigen uns die Möglichkeiten und Gefahren auf, die durch die digitale Datennutzung aufgekommen sind. In Verbindung mit einer Liebesgeschichte zeigt uns Eschbach Abgründe auf, die die Digitalisierung betreffen und es bleibt auch die Frage offen, ob dieses Buch nicht viel eher ein Zukunftsroman, als ein historischer Roman ist.

Aber kommen wir zunächst einmal zu dem Schreibstil von Andreas Eschbach. Denn dieser ist sehr flüssig und auch schnell und lässt sich sehr angenehm lesen. Trotz alle dem ist der Schreibstil eloquent, komplex und intelligent. Natürlich ist die Wortwahl an die Zeit um 1933-1945 angepasst und wirkt an manchen Stellen etwas altmodisch, was aber nur dem Feeling des Buches zugute kommt. Außerdem haben wir hier viele technische Fachbegriffe, die natürlich ins Deutsche übersetzt wurden, so haben wir Komputer, Elektropost, statt Emails und das Programmieren wird als Programm stricken bezeichnet.

Was ich auch anmerken muss, ist, dass es in diesem Buch wieder etwas längere Kapitel gab (ca. 10 Seiten im Durchschnitt pro Kapitel), die teilweise nicht aufgefallen sind. Denn die Handlung war so interessant und vor allem spannend, dass zum Teil die Seiten nur so an einem vorbei geflogen sind. Das lag besonders daran, dass Eschbach es geschafft hat die Fiktion, dass die Nazis digitalisiert sind, nahtlos in die tatsächlichen historischen Fakten übergegangen sind. Aber ich betone das teilweise, denn es gab auch Stellen im Buch, die sich durchaus gezogen haben. Denn der Autor erzählt sehr ausführlich und neben der Haupthandlung, so dachte ich, geht es direkt um die Liebesgeschichte zwischen Helene und ihrem Liebhaber, stattdessen wird aber erst die gesamte Jugend von Eugen Lettke und Helene erzählt, was aber im Nachhinein sehr gut gepasst hat. Auch das Programmieren wird in aller Ausführlichkeit behandelt, worüber man häufig nachdenken musste, da dies nicht immer so leicht zu verstehen war. Dadurch erhielt der Leser allerdings das Gefühl, dass dieses Buch nicht nur Fiktion ist.

Im Vorfeld habe ich mir natürlich auch schon ein paar andere Rezensionen durchgelesen und was mir besonders ausgefallen ist, ist der Punkt, dass Helene als Frau kritisiert wurde. Sie sei zu naiv, zu folgsam usw. Hier muss ich sagen, dass mich das in diesem Fall nicht gestört hat, denn Andreas Eschbach hat so nur die tatsächlichen Gegebenheiten im dritten Reich reflektiert. Außerdem hat Helene vieles aufs Spiel gesetzt, um ihre große Liebe, einen Deserteur zu retten. Allgemein waren die Protagonisten Lettke und Helene kritischer mit dem Regime, was mir sehr gut gefallen hat.

Zum Ende will ich eigentlich gar nicht viel verraten, denn das wäre ein zu großer Spoiler. Ich will nur sagen, dass es zum Buch gepasst hat und trotzdem hat es mein Herz zerbrochen und nicht wieder zusammengesetzt.

Gestern, am 05.10.2018 waren mein Freund und ich auf einer Lesung von Andreas Eschbach in Hannover. Am Rande will ich anmerken, dass Andreas Eschbach wirklich sehr sympathisch und humorvoll ist. Jedenfalls hat er etwas angemerkt, was ich mich auch gefragt habe, als es um das Genre dieses Buches ging. Aufgrund der Zeit würde dieses Buch für mich in das Genre Historisch oder auch Dystopie fallen, doch Eschbach hat angemerkt, ob es nicht auch ein Zukunftsroman ist, wenn man sich unsere heutige Zeit anschaut und wie mit unseren Daten umgegangen wird. Diesen Einwurf wollte ich hier noch mit einbringen, denn er ist es wirklich wert gerade in Zeiten von Big Data, Facebook, Google und medialem Wahl- und Machtkampf beachtet und überlegt zu werden.

Letztlich hat mir das Buch sehr gefallen und würde von mir 4 Sterne bekommen, da es eben hier und da diese Längen gab. Dennoch kann ich es nur weiterempfehlen, vor allem wenn man sich für die Digitalisierung und für Selbstbestimmung interessiert, denn dieses beiden Punkte werden häufig aufgegriffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 22.08.2018

Romeo und Julia gegen den Rest der Welt

Game of Destiny
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Allgemeines

Titel: Game of Destiny
Autor/in: Geneva Lee
ISBN: 978-3-7341-0481-7
Verlag: Blanvalet
Genre: New Adult/ Erotik
Seitenzahl: 304
Preis: 9,99€


Klappentext

Viva Las Vegas! Verbotene Küsse, ...

Allgemeines



Titel: Game of Destiny
Autor/in: Geneva Lee
ISBN: 978-3-7341-0481-7
Verlag: Blanvalet
Genre: New Adult/ Erotik
Seitenzahl: 304
Preis: 9,99€


Klappentext



Viva Las Vegas! Verbotene Küsse, gefährliche Liebe und gestohlene Herzen – in der sündigsten Stadt der Welt… Die leidenschaftliche Liebe, die Emma Southerly und Jamie West verbindet, konnten auch die jüngsten Ereignisse in Belle Mère nicht ins Schwanken bringen, sie sind sich näher denn je. Doch der Mord an Jamies Vater bleibt ungeklärt und hält die High Society von Las Vegas weiter in Atem. Das junge Paar muss fest zusammenhalten, um nicht weiter in den Fokus der Polizei zu geraten. Doch das ist nicht Emmas einziges Problem: Sie wird von der dunklen Vergangenheit ihrer Familie eingeholt und muss sich schließlich einer bitteren Wahrheit stellen – doch das könnte bedeuten, dass sie Jamie für immer verliert…


Meine Gedanken zum Buch



Ihr Lieben, nachdem mir der zweite Band dieser Reihe ja gar nicht gefallen hat, konnte dieser Band zum Glück wieder überzeugen. Bevor wir uns die Handlung genauer ansehen, die mich beim zweiten Band am meisten gestört hat, möchte ich zuvor noch kurz auf den Schreibstil von Geneva Lee eingehen. Und was soll ich sagen, ihr Schreibstil gefiel mir bereits ab dem ersten Band! Er ist leicht, locker, flüssig und schnell, wodurch man gut durch das Buch gekommen ist. Außerdem haben wir hier relativ kurze Kapitel, womit das Lesetempo ebenfalls beschleunigt wurde. Dieser konstant flüssige Schreibstil ist wirklich etwas, worüber sich jeder Leser freuen kann.

Kommen wir nun zu der Handlung. !VORSICHT! Es könnten hier Spoiler zu den drei Bänden enthalten sein! Nach wie vor steht Emma Southerly unter den Verdacht, Jameson Wests, Vater getötet zu haben. Nachdem es im zweiten Band nur um sexuelle Handlungen zwischen Jameson und Emma ging, findet man in diesem Band wieder zu der Handlung zurück. Und das wertet dieses Buch enorm auf! Besonders Emma versucht herauszufinden, was wirklich passiert ist und nimmt die Zügel selbst in die Hand. Was sie jedoch entdeckt, zerstört ihre Welt. Ich möchte nicht zu viel verraten, vor allem nicht, wer nun der Mörder war, aber ich war wirklich geschockt. Prinzipiell war es vermutlich sehr offensichtlich, doch ich habe es bis zum Ende nicht vorausgesehen. Und da kommen wir auch an einen Punkt, den ich im zweiten Band kritisiert habe, der aber hier im dritten Band wieder Sinn macht. Im zweiten Band gab es einen neuen Handlungsstrang und zwar war Emmas verstorbene Schwester Becca nicht die Tochter von Emmas Vater. Emma wusste das zuvor nicht und dieses Vaterschaftsthema hing im zweiten Band viel in der Luft, wo ich aber keinen Sinn darin gesehen habe. Erst jetzt im dritten Band macht dieses Thema so viel Sinn! Denn es ist der Schlüssel zur Aufklärung des Mordes. Ich bewundere Geneva Lee wirklich sehr dafür, wie sie den Leser an der Nase herumgeführt hat. Wie ich bereits gesagt habe, hat das Ende mich wirklich geschockt, vor allem auch, weil ich in diesem Genre mit einem Happy End gerechnet habe – das war jedoch nicht wirklich der Fall, wodurch das Ende war sehr dunkel war.

Kommen wir nun zu unseren zwei Protagonisten Emma und Jameson. Im ersten Band habe ich darauf hingewiesen, dass Jameson als Mann und Freund sehr idealisiert dargestellt wird. Das ist hier im dritten Band nicht mehr der Fall, er hat deutlich mehr Fehler als am Anfang. Im zweiten Band habe ich kritisiert, dass es den beiden nur noch um Sex geht und Emma quasi schon hörig ist. Auch das wurde in diesem Band behoben. Emma wirkt wieder viel reflektierter und unabhängiger. Die Hauptcharaktere war insgesamt wieder sympathischer und man hatte das Gefühl, wieder aktiv an der Handlung teilzunehmen, z.B. als Emmas beste Freundin. Was ich jedoch nach wie vor schade finde, ist, dass man nur Emmas Perspektive kennt. Ich habe mir an vielen Punkten einen tieferen Einblick in Jamesons Gedanken gewünscht, was jedoch nicht gegeben war.

Letztlich bin ich jetzt aber froh, aus der Welt von Emma, Jameson und Las Vegas aufzutauchen und etwas neues zu lesen. Man ist mit den beiden wirklich gewachsen, auch, wenn der zweite Teil wirklich schwach war. Dennoch denke ich, dass mir die beiden lange im Kopf bleiben werden.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Ein Buch voller Hoffnung, Trauer und Liebe

Wir fliegen, wenn wir fallen
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Allgemeines

Titel: Wir fliegen, wenn wir fallen
Autor/in: Ava Reed
ISBN: 978-3-7641-7072-1
Verlag: Ueberreuter Verlag
Genre: Romance, Adventure
Seitenzahl: 304
Preis: 16,95€


Klappentext

Eine Nacht ...

Allgemeines



Titel: Wir fliegen, wenn wir fallen
Autor/in: Ava Reed
ISBN: 978-3-7641-7072-1
Verlag: Ueberreuter Verlag
Genre: Romance, Adventure
Seitenzahl: 304
Preis: 16,95€


Klappentext



Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald machen. Die Nordlichter beobachten… So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die Phil nach seinem Tod hinterlässt, gewidmet seinem Enkel Noel und der siebzehnjährigen Yara. Phils letztem Willen zufolge sollen sich die beiden an seiner statt die Wünsche erfüllen. Gemeinsam. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Doch ohne es zu wissen, begeben sich die beiden auf eine Reise, die nicht nur ihr Leben grundlegend verändern wird, sondern an deren Ende beiden klar ist: Das Glück, das Leben und die Liebe fangen gerade erst an.


Meine Gedanken zum Buch



Ja, ich muss gestehen, ich bin ein riesiger Ava Reed Fan geworden! Aufmerksam wurde ich auf sie durch das Buch „Die Stille meiner Worte“, welches ja in diesem Monat erschienen ist und ich auch schon rezensiert habe. Ich war hin und weg von der Geschichte, vom Schreibstil, von der Tiefe, und allem weiteren. Aus diesem Grund wollte ich mir „Wir fliegen, wenn wir fallen“ von ihr holen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Aber fangen wir erstmal bei der Geschichte an. Es geht um Yara und Noel. Yara besucht täglich den alten Phil, der im Altenheim wohnt und blind ist. Sie liest ihm immer neue Geschichten vor, sie unterhalten sich über diese und quatschen über Gott und die Welt. Bei ihm, und nur bei ihm, fühlt sie sich frei und ist ganz sie selbst. Noel hingegen ist der Enkel von Phil. Er denkt, er ist ein kompletter Versager und das er nichts im Leben erreicht hat. Nur Phil glaubt an ihn. Eines Tages stirbt Phil und hinterlässt den beiden eine Liste mit 10 Wünschen, die sie für ihn erfüllen sollen. Gemeinsam. Obwohl sie sich nicht leiden können. Was dann auf sie zukommt, müsst ihr selbst lesen!

Diese Geschichte ist wieder mit so viel Fingerspitzengefühl und Liebe geschrieben, dass man jederzeit das Gefühl hat, hier stimmt alles von vorne bis hinten. Es geht in der Geschichte nicht nur darum, eine Liste abzuhaken, sondern darum, sich selbst verzeihen zu können, man soll seine Vergangenheit nicht verdrängen, sondern sie so hinnehmen und nach vorne schauen, aus den Fehlern lernen, die man begangen hat. Das Leben ist ein Wunder, man muss sich nur die Zeit nehmen; das ist die Message von der Geschichte und ich finde diesen Punkt so schön, weil ich genauso versuche zu denken. Jeden Tag die Wunder der Welt zu sehen. In der Welt, bei mir Zuhause und in jedem Menschen.

Besonders toll finde ich die bildreiche Beschreibung der Schauplätze der Handlung, da dies ganz spezielle Orte sind. Wir finden uns in Deutschland, Schweden, Irland, Brasilien, Frankreich und Italien wieder und jeder Ort hat durch die Erzählung seinen eigenen Charme erhalten. Ich habe beim lesen sofort Lust bekommen, die Orte zu bereisen und es mir dort besonders gut gehen zu lassen.

Auch die Charaktere waren mal wieder schön ausgestaltet. Yara ist ein mutiges, verträumtes Mädchen, welchem aber sehr viel Leid in ihrem Leben widerfahren ist. Auch Noel hat seine Päckchen zu tragen. Er verhält sich am Anfang sehr grob und idiotisch, doch dann wird er einfühlsamer und gewinnt an Sympathie. Auch Phil, der ja leider nur kurz im Buch erscheint, wächst einem ans Herz und man hat das Gefühl, dass er stets uns, als Leser, aber auch Yara und Noel begleitet.

Ja, mal wieder hat es die liebe Ava geschafft eine Geschichte rund um Liebe, Trauer, Schmerz, Hoffnung und das Selbstverzeihen zu schreiben, so dass ich jetzt sehr traurig bin, dass das Buch schon wieder vorbei ist. Auf jeden Fall gibt es von mir eine hundertprozentige Kaufempfehlung für ‚Wir fliegen, wenn wir fallen‘.