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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2020

Langweilig und wirr

Sweet Sorrow
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Manches im Leben strahlt so hell, dass es erst aus der Entfernung wirklich gesehen werden kann. Die erste große Liebe ist so eine Sache, die immer noch leuchtet, auch wenn sie längst verglüht ist. Und ...

Manches im Leben strahlt so hell, dass es erst aus der Entfernung wirklich gesehen werden kann. Die erste große Liebe ist so eine Sache, die immer noch leuchtet, auch wenn sie längst verglüht ist. Und jeder ist der Hauptdarsteller dieser Geschichte im Leben. Auch Charlie Lewis. Nichts an ihm ist ansonsten besonders. Er sieht durchschnittlich aus, seine Noten sind in Ordnung, selbst die Scheidung seiner Eltern ist nur normal unglücklich. Dann begegnet er Fran Fisher, und seine Welt steht Kopf. Plötzlich findet er sich mittendrin in der ältesten und immer neuen Geschichte: die erste große Liebe. Und zwar recht wörtlich, denn Fran macht zur Bedingung für weitere Treffen, dass er sich mit ihr einer Laientheatergruppe anschließt, Romeo und Julia, was sonst. In den langen, hellen Nächten des Sommers nach dem Schulabschluss macht Charlie die schönsten, peinlichsten, aufregendsten und unvergesslichsten Erfahrungen seines Lebens. Und steht dann zwanzig Jahre später vor der Frage, ob er sich traut, seine erste große Liebe wiederzutreffen.

Eigentlich mag ich die Bücher von David Nicholls sehr gerne. Eigentlich. Leider konnte mich „Sweet Sorrows“ überhaupt nicht abholen.
Für mich war der Schreibstil ziemlich wirr und irgendwie langweilig und langatmig. Die Hauptfigur Charlie und eigentlich fast alle um ihn herum, waren mir eher unsympathisch als alles andere. Lediglich Fren fand ich recht nett.
Auch die Handlung plätschert nur langsam vor sich hin und so richtig passiert eigentlich nichts.
Ich habe das Buch nur bis zur Hälfte gelesen und dann abgebrochen, weil es für mich zunehmend zu einer Quälerei wurde.
Ich finde es sehr schade, denn der Klappentext verspricht eigentlich eine Liebesgeschichte. Leider bekommt man eher ein melancholisches Drama. Viel Gefühl ist bei mir nicht angekommen.
Ich denke, der ein oder andere wird diesen eher bodenständigen Schreibstil mögen und auch mit den etwas raueren Figuren gut auskommen aber für mich ist dieses Buch leider eine Enttäuschung.
Schade, denn die Idee hat mir wirklich gut gefallen. Nur leider hat es am Ende nicht gereicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2019

Eine absolute Enttäuschung

Einer wird sterben
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Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach ...

Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach und nach macht diese stumme Provokation die Anwohner nervös. Allen voran Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb.
Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch?

Ich hatte von diesem Buch ein psychologisches Verwirrspiel erwartet. Ein bisschen so wie Fitzeks „Das Paket“. Wo immer mehr komische Dinge auftauchen und man sich nie sicher ist, ob es Zufall ist oder nicht. Leider hatte ich bei diesem Buch hier die ganze Zeit das Gefühl, dass dies zwar versucht aber nicht erreicht wurde.
Die Ereignisse in dem Buch haben mich überhaupt nicht packen können. Die Geschichte hat sich einfach nur gezogen und die merkwürdigen Ereignisse waren alle irgendwie blass. Für mich kam nie wirklich Spannung auf. Ich wusste zwar nicht was wirklich los ist aber nach knapp hundert Seiten hat es mich auch nicht mehr interessiert. Ich wollte das Buch nur noch hinter mich bringen.
Auch dieses Gefühl des „Sich-Zuspitzens“ ist nicht aufgekommen. Dazu fand ich Stella einfach nur anstrengend. Sie ist hysterisch und Nerv tötend und ihre Art hat mein Denken leider schon früh in eine passende Richtung gebracht. Ich konnte in keinster Weise mit ihr sympathisieren. So ging es mir aber mit allen Figuren in diesem Buch. Niemand war wirklich sympathisch. Aber man lernt auch keinen von ihnen wirklich kennen. Nicht mal Stella oder Paul. Alles bleibt blass und grau und zieht sich wie Kaugummi.
Erst die letzten 50 Seiten bringen ein wenig Spannung mit sich. Doch irgendwie ist das Ende für mich viel zu konstruiert und an den Haaren herbeigezogen.
Ich bin sehr enttäuscht und hatte mir definitiv mehr und anderes erhofft.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Wenig Thriller, sehr speziell

Chicago
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Chicago in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts: Gangs kontrollieren die gesamte Stadt und liefern sich erbitterte Kämpfe um ihr Territorium. Mittendrin Mike Hodge, Lokalreporter der Chicago Tribune. ...

Chicago in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts: Gangs kontrollieren die gesamte Stadt und liefern sich erbitterte Kämpfe um ihr Territorium. Mittendrin Mike Hodge, Lokalreporter der Chicago Tribune. Wobei Mike vortrefflich darüber streiten könnte, ob die größeren Ganoven nicht doch im Rathaus oder bei der Polizei sitzen. Er weiß viel und hat sich mit allen Mächtigen bereits angelegt. Als seine Geliebte Annie vor seinen Augen ermordet wird, ist ihm klar, dass ihm dadurch eine Lektion erteilt werden soll. Aber von wem? Mike schwört, Annies Tod zu rächen. Und so begibt er sich auf Spurensuche in der Chicagoer Unterwelt.

Direkt vorweg: Ich habe das Buch nach wenigen Kapiteln abgebrochen, da es völlig anders ist als ich erwartet habe und leider überhaupt nicht meinen Geschmack trifft.
Nun, was habe ich erwartet? Erwartet habe ich einen Thriller, der sich mit der Mafia in Chicago beschäftigt. Erwartet habe ich die 20er Jahre, Männer in Anzügen und Hüten und einen Journalisten, der sich durch den Mafiasumpf schlägt.
Bekommen habe ich in den ersten Kapiteln wirre Zeitsprünge, plötzlich auftauchende Personen ohne nähere Erklärungen, komplizierte, geschwollene und fast schon poetische Dialoge voller Gleichnissen und Analogien und dazu wenig Handlung. Von Thriller fehlte jede Spur.
Gut, vielleicht hätten sich ein paar meiner Erwartungen noch erfüllt, wenn ich drangeblieben wäre und weitergelesen hätte. Doch leider entspricht dieses Buch so gar nicht meinem Geschmack und wäre daher für mich eine Qual, wenn ich noch mehr dieser Kapitel lesen müsste. Ich hätte mir eine spannendere, klarere Handlung und realistischere Dialoge gewünscht und dazu, vielleicht noch Charaktereigenschaften die mir nähergebracht werden und die ich nicht erraten muss.
Vielleicht ist mein literarischer Horizont nicht passend für dieses Buch. Vielleicht weil ich Bücher bevorzuge, bei denen ich nicht in einer Tour nachdenken und mich konzentrieren muss. Vielleicht ist es aber auch einfach nicht das passende Buch für mich.
Ich denke jedoch, wenn jemand auf verschlungene, komplizierte Handlungen und Dialoge und etwas „künstlerische“ Bücher steht, der ist hier an der richtigen Stelle.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Unverständlicher Hype

Sieben minus eins
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Ich bin auf Arne Dahl gestoßen, da wir „Sieben minus eins“ bei uns am Westfälischen Landestheater als Theaterstück aufführen. Die Inszenierung ist wirklich sehr gut gelungen und auch der Autor war dort ...

Ich bin auf Arne Dahl gestoßen, da wir „Sieben minus eins“ bei uns am Westfälischen Landestheater als Theaterstück aufführen. Die Inszenierung ist wirklich sehr gut gelungen und auch der Autor war dort und sehr positiv Überrascht. Da mir in dieser Inszenierung jedoch auffiel, dass einige Sachen fehlen (mussten) und die Texte oft sehr plakativ und wenig gelungen sind, wollte ich das Buch lesen um einen Vergleich zu haben.
Leider musste ich feststellen, dass die Texte im Buch komplett die gleichen sind. Unsere Dramaturgin hat dort nichts geändert. Die Sätze der Protagonisten und die Beschreibungen von Taten, Orten und Dingen werfen sich dem Leser einfach so vor die Füße, ohne feinfühlige oder kreative Umschreibungen. Oft kam ich mir ein wenig veräppelt vor, da es so oft Situationen gab, an den ich nur dachte „Wirklich? Muss es so offensichtlich sein?“.
Auch die Schilderungen der Personen, wie sie aussehen und wie ihr Charakter ist, waren mir zu dürftig. Ich konnte mir von keinem ein wirkliches Bild machen oder irgendeine Bindung aufbauen.
Die Geschichte an sich finde ich ebenfalls sehr konstruiert und viele Dinge bleiben für mich ungeklärt. Z.B. warum ausgerechnet diese Mädchen? Warum das mit der Wand im Keller? Usw. Vielleicht würden einige Fragen im zweiten Band beantwortet werden aber ich werde diesen nicht lesen.
Ich kann leider nicht nachvollziehen wie bei diesem, in meinen Augen, schlechten Schreibstil und vielleicht auch so einer schlechten Übersetzung (z.B. Klarsichtfolie anstatt Frischhaltefolie) eine solch gute Bewertung und ein solcher Hype entstehen kann.
Für mich war das Buch leider ein Flopp, welches den Respekt für unsere Schauspieler gesteigert hat, die aus so einem wenig guten Buch ein doch recht gutes Schauspiel entwickelt haben.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Leider sehr langweilig und nicht mein Fall

Küss mich und träum weiter
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Sich von einem Mann retten lassen? Magdalene Deluca spielt nicht gern das Fräulein in Not. Aber als ihre Eltern spurlos in Südamerika verschwinden, ist sie verdammt froh, Finn Kavanagh an ihrer Seite zu ...

Sich von einem Mann retten lassen? Magdalene Deluca spielt nicht gern das Fräulein in Not. Aber als ihre Eltern spurlos in Südamerika verschwinden, ist sie verdammt froh, Finn Kavanagh an ihrer Seite zu haben. Er ist mutig, charismatisch und so heiß, dass die Nächte im Regenwald vergleichsweise kühl wirken. Während Finn sie zu beschützen versucht, kommen sie sich gefährlich nah … Doch das Ziel ist klar: Die Vermissten retten und brenzligen Situationen aus dem Weg gehen. Und das schließt die wilde Affäre mit Finn ausdrücklich ein.

Ich hatte mich eigentlich ziemlich auf dieses Buch gefreut, denn Cover und Klappentext versprachen einen tollen Frauenroman. Leider wurde ich sehr enttäuscht, so dass ich das Buch nach der Hälfte abgebrochen habe.
Die Figuren wirken zu Beginn noch interessant, doch besonders bei Finn wiederholt sich das Gleiche Bla Bla um seine Familie immer und immer wieder. Über Mags erfährt man auch nicht besonders viel, außer dass sie Bindungsprobleme hat. Ihr Geplänkel miteinander soll sich wahrscheinlich langsam entwickeln, um Spannung aufzubauen, doch dadurch wird es eher langatmig und zäh.
Auch die Drogenbarongeschichte gerät zwischendurch immer sehr in den Hintergrund, nur um dann in einem klischeebeladenen Abschnitt wieder ins Gedächtnis gerufen zu werden.
Ich weiß nicht, ob die Geschichte vielleicht gut wird, wenn endlich was zwischen den Beiden läuft oder sie richtig mit dem Drogenbaron in Kontakt geraten aber ich möchte mich nicht 2/3 des Buches langweilen um dann noch ein paar Seiten etwas unterhalten zu werden.
Schade. Aber leider war das Buch nichts für mich.