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Veröffentlicht am 10.12.2018

Superhelden und -schurken in Bestform!

Catwoman – Diebin von Gotham City
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Es ist wohl kein Geheimnis, dass ich in Sarah J. Maas´ Schreibstil und Ideenreichtum total verliebt bin. Die bisher erschienenen Bände der "Das Reich der sieben Höfe"-Reihe habe ich verschlungen und ausnahmslos ...

Es ist wohl kein Geheimnis, dass ich in Sarah J. Maas´ Schreibstil und Ideenreichtum total verliebt bin. Die bisher erschienenen Bände der "Das Reich der sieben Höfe"-Reihe habe ich verschlungen und ausnahmslos für phänomenal befunden. Umso neugieriger war ich als alter Fan von Superhelden und -schurken, was sie wohl aus Catwoman machen würde.
dtv hat sich sich ja einer DC-Comics-Viererreihe verschrieben, von der ich bereits Wonder Woman lesen und lieben lernen durfte. Weiter ging es jetzt hiermit und 2019 dürfen wir uns noch auf Batman und Superman freuen! Also ich bin jedenfalls dabei, denn auch dieses Mal bin ich voll auf meine Kosten gekommen!

Sarah J. Maas hat sich viel Mühe gegeben, Selina Kyle für den Leser zum Leben zu erwecken. Ursprünglich ein junges Mädchen das keine Mühen oder Hindernisse scheut, um ihre schwer kranke Schwester zu versorgen, findet sie sich zwei Jahre später dabei wieder, Gotham City als ausgebildete Assassine das Leben schwer zu machen - und somit gleichzeitig Batwing, der in Batmans Abwesenheit das Moloch von Stadt beschützt. Als kesse, schlagfertige und anmutige Diebin lässt sie die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß wieder und wieder verschwimmen, vor allem in Kombination mit ihren "Kolleginnen" Poison Ivy und Harley Quinn. Und auch Batwing lässt sich - natürlich - von ihr an der Nase herumführen. Aber wie sollte es auch sonst sein? Es würde ja auch sonst nicht in die Superheldenschiene passen, wie wir sie kennen. Stellt euch vor, Catwoman wäre plötzlich plump oder gar normal! Nicht auszudenken ;)
Aber die Autorin versteht ihr Handwerk, da beißt die Maus meiner Meinung nach keinen Faden ab. Sie schafft nicht nur sympathische Charaktere, deren nächster Schritt immer wieder spannend bleibt, nein, sie macht dies auch ohne zu sehr in die Klischeehaftigkeit abzurutschen, die man zumindest ein Stück weit erwartet. So dürfen wir Leser auch hinter die Fassaden blicken und dieser Einblick hat mir unheimlich gut gefallen. Denn auch Superhelden haben eine weiche Seite - diese bringt sie gekonnt zur Geltung und macht sie damit für den Leser wieder "menschlicher".

Wir treffen einen Haufen bekannter Charaktere, es werden Allianzen geschlossen und Pläne geschmiedet, wobei niemand weiß, wie lange diese halten und für wen ein Verrat nicht doch tödlich ausgehen könnte. Hierfür wurde Gotham und das gesamte Szenario so bildhaft und atmosphärisch zum Leben erweckt, dass man das Düstere, die Gefahr und die Korruption geradezu schmecken kann! Dunkel, geheimnisvoll und tödlich erwartet man als Leser nicht nur den nächsten Schritt von Catwoman und Batwing, sondern auch von allen anderen düsteren und gefährlichen Kreaturen, die die Stadt zu bieten hat - und das sind einige, kann ich euch sagen! Ach ja, und natürlich kommt auch das Knistern nicht zu kurz, aber das lass ich an dieser Stelle jetzt einfach mal so stehen...

Für mich ist diese Geschichte ein absolut gelungenes Superheldenabenteuer, das nicht nur richtig, richtig spannend daherkommt, sondern auch mit Charakteren in Grauzonen besticht und somit beim Lesen zu keinem Zeitpunkt Langeweile oder Atempausen aufkommen lässt. Einzig der große Showdown, das "Chaos der Stadt" hat mich nicht zu 100% überzeugt, das war verhältnismäßig knapp, wenn man das Gesamtkonstrukt betrachtet. Da hätte man ein bisschen mehr daraus machen können. Für einen Punktabzug hat es dann für mich letzten Endes aber nicht gereicht, denn alles in allem ist "Catwoman - Diebin von Gotham City" einfach nur megaspannend und fesselnd, gerne mehr!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Mutig, tabulos und bewegend. Ein absolutes Must-Read!

Die Blüten der Sonne
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Heute habe ich mal etwas ganz anderes für euch: poetry.
Ich muss zugeben, dass ich mich da zuerst nicht rangetraut habe. Zu groß war die Angst, ich könne mit diesem Buch nichts anfangen, oder -schlimmer ...

Heute habe ich mal etwas ganz anderes für euch: poetry.
Ich muss zugeben, dass ich mich da zuerst nicht rangetraut habe. Zu groß war die Angst, ich könne mit diesem Buch nichts anfangen, oder -schlimmer noch- ich könne was damit anfangen und wisse nicht, wie ich das Erlebte in Worte fassen solle.
So, nun ist der Worst-Case eingetreten, denn ich LIEBE dieses Werk, und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich Rupi Kaur gerecht werden soll...Einer jungen Frau, die ihren Weg mit einem solchen Mut geht, für den man sie eigentlich nur beneiden und bewundern kann!
Jetzt werden manche fragen "wer ist denn bitte Rupi Kaur?" und manche werden (hoffentlich) antworten "kannst du dich nicht an den "Skandal" erinnern, als eine junge Frau Fotos ins Netz gestellt hat, auf denen Menstruationsblut zu sehen war und das Ganze thematisiert?". Ja, genau die! "Die Blüten der Sonne" ist bereits das zweite von ihr veröffentlichte Werk, mit dem sie es schafft, tiefen Eindruck zu schinden.
Ihre Statements sind sowohl politisch als auch menschlich, ein Hauch Gleichberechtigung setzt dem Ganzen dann noch das Krönchen auf. Ursprünglich hatte ich das Wort "Emanzipation" vorgesehen, aber wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass das dem Thema nicht wirklich gerecht wird. Denn es geht bei Rupi letzten Endes weniger darum, wie wer wem die Tür aufhält, oder welches Geschlecht die bessere monetäre Entlohnung für einen Job erhält. Nein, es geht darum, dass kulturbedingt viele weibliche Nachkommen bestenfalls abgetrieben, schlechtestenfalls nach der Geburt erst getötet werden. Es geht um Immigration, Selbstliebe, und genau genommen das Leben an sich. Denn genau das beschreibt sie mit ihren fünf Unterthemen auch.
Da es natürlich schwierig ist, ein solch emotionales, mutiges und wichtiges Werk in eine Schublade zu packen, und ich euch abgesehen davon weder spoilern will, noch kann, habe ich mir diese Kapitel rausgeschrieben und sie mit eigenen Empfindungen versehen, die ich in Form von Hashtags wiedergeben werde. Ich denke, da kann der ein oder andere interessierte genug rauslesen, um sich dem Gesamtwerk zu widmen...

1. welken:

trennung

verlust

sehnsucht

schmerz

trotz

liebe

selbstliebe

vorwürfe
2. fallen:

selbstliebe

selbsthass

washatsie

unfertig

selbstbewusstsein

fokus

negative selbstbetrachtung

gewalt

missbrauch

unperfekt

zurückinsleben

intimrasur
3. wurzeln schlagen:

immigration

ausländer

heimweh

hilfe

hysterektomie

rassismus

intimegedanken

toddertöchter

wenigerwert
4. wachsen:

weitermachen

neuanfang

sexualität

stärke

emotionen

zulassen und
5. blühen:

seiduselbst

lebenundtod

neuewege

ausbruch

frei

stehauf

veränderung

Das sind natürlich meine ganz eigenen, subjektiven Gedanken, die beim Lesen so auf mich eingeprasselt sind und ihr seht bestimmt das ein oder andere Wort, dass euch zusammenzucken, schmunzeln oder grübeln lässt, oder? Auf keinen Fall handelt es sich bei Rupi Kaurs Gedanken um leichte Kost, die amüsierend ein Buch füllen sollen. Sie sollen eher aufwecken und anregen und ich würde mich freuen, falls sich ein paar von euch nach dem Lesen diesbezüglich austauschen wollen würden :)
Für mich ist "Die Blüten der Sonne" ein absolutes Must-Read, denn das Aufgreifen vieler Themen und vor allem auch Tabuthemen, empfinde ich als sehr wichtig. Unter anderem auch, da vermutlich jeder von uns sich in dem ein oder anderen Teil wiederfindet. Beim Lesen habe ich persönlich mit Rupi gelacht, geweint, geträumt und ich hoffe, ihr macht das auch. Sie würde vermutlich wollen, dass ihr eure Träume lebt, euch selbst liebt, euch nicht kleinkriegen lasst und akzeptiert, dass ALLES, inkl. der negativen Dinge, zum Leben dazugehört und ihr diese Dinge genauso annehmen sollt. Zumindest habe ich das aus ihren Versen mitgenommen und werde vermutlich auch noch ein bisschen darüber nachdenken.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Ein klares Highlight und Must-Read!

Jeder von uns ist ein Rätsel
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"Eine wunderschöne und anrührende Liebesgeschichte!". Das ist, was der Klappentext uns verspricht. Ok, MICH hatten sie ja eher mit "Ihr Lieblingsbuch ist die Kaninchensaga »Unten am Fluss«", da ich diese ...

"Eine wunderschöne und anrührende Liebesgeschichte!". Das ist, was der Klappentext uns verspricht. Ok, MICH hatten sie ja eher mit "Ihr Lieblingsbuch ist die Kaninchensaga »Unten am Fluss«", da ich diese Geschichte schon als Kind geliebt habe und sie als Erwachsener noch viel mehr schätze -ja, das war ein versteckter Hinweis an alle, die das Buch nicht kennen: lesen ;)-.
Aber ehrlich gesagt ist die Geschichte von Stanley und Alvie viel mehr als eine einfache "Liebesgeschichte", denn sie schillert in vielen Facetten. Und Liebe ist eigentlich ja auch eher etwas, womit Alvie als jemand mit Asperger, nicht so wirklich viel anfangen kann. Zumal sie weder berührt werden will, noch tiefe Bindungen aufbauen kann. Ihr Leben lang wurde sie ausgelacht, geschnitten und auf Grund ihrer Andersartigkeit missverstanden.
Und auch bei Stanley ist nicht alles normal, wobei sich der Leser seine Problematik erst erlesen muss. Bei beiden gibt es noch so vieles, was auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist und sich erst im Verlauf des Geschehens offenbart, so dass man als Leser eigentlich sehr oft Überraschungen erlebt. Ich muss selbst gestehen, dass ich mit vielen der Wendungen und/oder Erkenntnissen in der Form nicht gerechnet hatte. So entstand für mich ein durchgehend fesselndes Szenario, bei dem ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Letzten Endes war es in einem Tag "durchgesuchtet", da mich die verschiedensten Empfindungen einfach nicht aufhören ließen.
Nehmen wir z.B. Alvie. Natürlich hat jeder beim lesen Mitleid mit ihr und würde am liebsten auf alle losgehen, die ihr das Leben schwer machen. Nach und nach fällt einem jedoch ebenso auf, wie schwierig und belastend es sein kann, für jemanden wie sie verantwortlich zu sein. Nicht nur, dass Alvie auch mal gehörig aggressiv wird und zuhaut, wenn sie eine Panikattacke überfällt. Nein, ich stelle es mir auch als Mutter einfach an manchen Tagen -gerade emotional- unheimlich schwierig vor, wenn man mit so einer Aufgabe völlig alleine ist und kleinste Dinge wie Umarmungen, körperliche Nähe zum Kind, usw. so ein Problem darstellen, wie in ihrem Fall.
Und ja, auch bei Stanley treffen wir auf solche Details, die einem wirklich zum Nachdenken bringen. Letzten Endes ist eben doch nicht immer alles so schwarz oder weiß, wie wir das manchmal gerne hätten.

Generell ist "Jeder von uns ist ein Rätsel" für mich ein sehr emotionales und nachdenkliches Buch, bei dem ich zwar oft lachen musste -ich LIEBE zum Beispiel Alvies Art zu kommunizieren, lasst euch überraschen!- aber auch das ein oder andere feuchte Auge war dabei. Die Charaktere empfand ich als dermaßen tief und vielschichtig, dass ich gar nicht anders konnte, als komplett in sie zu versinken und dementsprechend mitzuhoffen, mitzuleiden und mitzulieben!
Dieses Buch ist "Liebesgeschichte mal anders" mit vielem, über das nachgedacht werden soll. Toleranz, Akzeptanz, Freundschaft und vor allem: Don´t judge a book by its cover! Oft sind Menschen inklusive ihrer Geheimnisse, Emotionen und Geschichten doch viel tiefer, als man auf den ersten Blick erahnen kann.

Ein klares Highlight und Must-Read, ich LIEBE Alvie und vor allem Stanley! Phänomenal!!!

Veröffentlicht am 31.10.2018

definitiv nichts für schwache Nerven, aber für mich ein absolutes Highlight

Der Insasse
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ok, ööööhm, wo fange ich nur an… Über den Schreibstil an sich brauche ich vermutlich nichts mehr sagen, mittlerweile sollte wohl bekannt sein, dass ich unheimlich gerne Fitzeks lese :D

Tatsächlich hatte ...

ok, ööööhm, wo fange ich nur an… Über den Schreibstil an sich brauche ich vermutlich nichts mehr sagen, mittlerweile sollte wohl bekannt sein, dass ich unheimlich gerne Fitzeks lese :D

Tatsächlich hatte es mir „der Insasse“ bereits angetan, als ich erfuhr, dass er in einer Psychiatrie spielt. Da lacht mein morbides und dunkles Ich, kann ich euch sagen, MUHAHAHAHAAAAA.
Zu viel? Ok, dann solltest DU das Buch eher nicht lesen! Denn er kommt mit einer wirklich erwähnenswerten Portion Grausamkeit, Brutalität und Dunkelheit daher – es ist definitiv nichts für schwache Nerven!!!
Nicht nur, dass der Leser durch ein perfides und bösartiges Szenario am Ball gehalten wird -zumal man absolut nicht weiß, welche Wendung die Geschichte als nächstes für uns bereithält-, allein schon das Thema beschert dem Leser Gänsehaut und wird vermutlich dem ein oder anderen auch zu viel sein. Denn von allen schlimmen Dingen sind gequälte und getötete Kinder vermutlich für viele Leser eins der härtesten Themen und am schwierigsten zu lesen. Ich jedenfalls habe an einigen Stellen schwer schlucken müssen, wobei die Grausamkeit die die Geschichte begleitet, das Ganze natürlich nochmal auf ein ganz anderes Level hebt!
Vor allem werden wir unter anderem mit Gedächtnisprotokollen des Täters, aber auch anderen morbiden, sadistischen Hilfsmitteln konfrontiert, die dem Leser doch einiges abverlangen!

Und auch die Atmosphäre tut natürlich ihr Übriges. Zum einen ist es für Till natürlich nicht leicht, in die Psychiatrie eingewiesen zu werden und dann geht der Spaß genaugenommen dort ja erst richtig los! Er weiß weder, wie gefährlich seine Mitinsassen sind -und ja, natürlich sind da ein paar, hmmm, nennen wir es der Schlichtheit halber einfach nur „gefährlichere“ Typen-, noch wem er vertrauen kann. Und da er kein Handy oder ähnliches haben darf, kann er ja auch nicht einfach Hilfe herbeirufen, falls es brenzlig werden sollte. Dass das ein dummer Fehler war, bemerkt er eigentlich bereits nach ein paar Minuten Aufenthalt, denn tatsächlich sollte er künftig sehr wachsam sein, wenn ihm sein Leben lieb ist… Mehr möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, außer, dass diese Finsternis und latente sowie evidente Gefahr, den Nervenkitzelfaktor eigentlich nie absinken lässt!

Was mir persönlich jedoch besonders gut gefällt, sind die vielen Denkanstöße, die wir serviert bekommen. Ich stand des Öfteren vor ethischen Fragen, wie zum Beispiel, ob man als Arzt einem Kindermörder das Leben retten könnte/sollte/müsste/würde – sucht euch einfach das passende Wort aus ;) Und das ist nur eins der Beispiele, die den Denk- und Gesprächsapparat (ja, mein Mann kennt das schon, wenn ich den neuen Fitzek lese) anwerfen.

Gewürzt mit falschen Fährten, auf die wir nur zu bereitwillig hereinfallen, menschlichen Abgründen und vielen Emotionen wie Trauer, Wut und Ungewissheit, hat Sebastian Fitzek es geschafft, ein weiteres perfides, blutrünstiges und ja, krankes Szenario zu erschaffen, das es echt in sich hat!
Psycho in Perfektion, da muss man ja selbst schon aufpassen, nicht paranoid zu werden! Für mich ein absolutes Highlight!

Veröffentlicht am 01.10.2018

Geschichten voller Magie und Fantasie!

Die Sprache der Dornen
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Als Fan der "Glory or Grave"-Reihe musste selbstverständlich auch Leigh Bardugos Sammlung der "Mitternachtsgeschichten" bei mir einziehen. Wenn etwas derartiges sozusagen als Reihenzusatz erscheint, bin ...

Als Fan der "Glory or Grave"-Reihe musste selbstverständlich auch Leigh Bardugos Sammlung der "Mitternachtsgeschichten" bei mir einziehen. Wenn etwas derartiges sozusagen als Reihenzusatz erscheint, bin ich immer besonders neugierig, da sie eine wundervolle Ergänzung darstellen können.
Natürlich sticht dem Leser zuerst die Aufmachung ins Auge. Farbgebung sowie die darauf enthaltenen Motive und Designelemente erregen Aufmerksamkeit. Sie konnten mich nicht nur neugierig machen, sondern wirken auch sehr gut abgestimmt und wertig! Verbessert wird das Ganze noch zusätzlich durch die zu den jeweiligen Märchen gehörigen Illustrationen, die sich im Verlauf einer Geschichte von Seite zu Seite weiterentwickeln, bis sich dem Leser am Ende das komplette Kunstwerk offenbart. Ich habe beim Umblättern voller Spannung jede Veränderung gesucht und auch bewundert!

Aber natürlich seid ihr heute vermutlich nicht nur hier, um etwas über Optik und Haptik zu erfahren, oder? ;) Ich kann euch beruhigen! Oder eher die Nase lang machen?? Hmmm...
Denn auch der Inhalt konnte mich überzeugen. Das -zugegeben mit 288 Seiten überschaubare- Büchlein ist unterteilt in 6 Märchen: eins aus Semeni, drei aus Rawka, eins aus Kerch und eins aus Fjerda.
Über Ideenreichtum und Kreativität muss ich an dieser Stelle wohl nichts groß erzählen, ist ja schließlich nicht das erste Buch, das ich von Leigh Bardugo lese.
Jedoch weicht der Schreibstil natürlich etwas von ihren sonstigen Werken ab. Klar, es sollen ja auch "Mitternachtsgeschichten" sein, dementsprechend klingt die Ausdrucksform natürlich auch. Ich konnte mir beim Lesen wirklich gut vorstellen, diese in einem Schaukelstuhl vorzulesen. Wobei ich jedoch dazu sagen muss, dass diese Märchen die Bezeichnung "Mitternacht" zu recht tragen. Der Großteil ist recht düster, stellenweise unheimlich und ja, es geht auch ab und an blutig zu! Andererseits muss man in diesem Kontext aber genau genommen ebenso zugeben, dass die meisten der uns bekannten Märchen ja auch nicht wirklich kindgerecht sind, oder? ;)
Was sie auf jeden Fall gemeinsam haben, sind Werte und Weisheiten die sie übermitteln wollen. Quasi die "Moral der Geschichte".

Für mich ist "Die Sprache der Dornen" eine tolle Ergänzung, die mich verzaubert hat. Dunkle und gleichzeitig lehrreiche Geschichten voller Magie und Fantasie machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem!