Profilbild von Apathy

Apathy

Lesejury Star
offline

Apathy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Apathy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2018

Anspruchsvolle und intelligent aufgebaute Dystopie

Totenläufer
0

Ich hatte mir das Buch auf der BuchBerlin 2017 direkt bei der Autorin gekauft und auch signieren lassen. Da ich Dystopien sehr mag, war das Buch ein Muss.

Gleich zum Anfang merkt man, dass es hier um ...

Ich hatte mir das Buch auf der BuchBerlin 2017 direkt bei der Autorin gekauft und auch signieren lassen. Da ich Dystopien sehr mag, war das Buch ein Muss.

Gleich zum Anfang merkt man, dass es hier um eine düstere und drückende Dystopie handelt. Man wird zwar direkt ins Geschehen katapultiert, aber die Geschichte liest sich nicht einfach so weg. Sie ist intelligent aufgebaut. Man merkt, dass sich Autorin sehr viel Gedanken gemacht hat, um der Geschichte einen guten, düsteren und gesellschaftskritischen Handlungsstrang zu geben.

In dieser Dystopie geht es um Red-Mon-Stadt, die auf einer Insel liegt. In dieser Stadt herrschen strenge Regeln. Kontrolliert wird sie durch Soldaten. Außerdem gibt es Menschen, die zu einer Minderheit gehören, den Locra. Sie sind markant durch ihre helle Haut und dem Goldglanz in den Augen. Jedoch müssen diese sich verstecken, sie werden sonst gnadenlos von den Soldaten vernichtet. Hierunter zählt die Protagonistin Rina. Auf ihrer Flucht trifft sie auf einen Soldaten, der sich jedoch aus unerklärlichen Gründen verschont und zu den Rebellen schickt.
Die Frage nach dem Warum bleibt. Und was passiert mit Rina bei den Rebellen? Wird sie sich einfügen?

Nicht nur das Setting wurde düster dargestellt, auch die Charaktere tragen zur drückenden Stimmung bei. Es war nicht immer klar, wer auf welcher Seite steht und was die Motive für ihr Handeln sind. Hier und da fehlten mir zu den einzelnen Personen weitere Erklärungen.

Rina und den Soldaten lernt man nach und nach kennen und auch die Beweggründe. Von den Rebellen erfährt man nicht allzu viel. Aber es wird schnell klargestellt, wer die Strippen hinter allen zieht. Dennoch ist der Verlauf der Geschichte spannend gestaltet, da die Charaktere ihr Eigenleben haben und nicht immer formbar sind.

Die Geschichte ist keine einfache Kost und anspruchsvoll dargestellt. Jeder Satz ist gut durchgedacht. Der Schreibstil wirkt dadurch eloquent. Außerdem gibt es keinen Schmalz und keine Verschönerungen, was mir auch gut gefallen hat. Auf jeden Fall ist es keine Lektüre für Zwischendurch, sondern eine Geschichte, die sich mit gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzt, wie Machtkampf (was typisch in einer Dystopie ist), aber auch ein Recht auf ein freies Leben ohne Verfolgung sowie Zusammenhalt und Vertrauen. Auch mit einigen Gewissensbissen werden die Protagonisten hier und da konfrontiert.

Es geht noch weiter, denn einige Fragen blieben noch unerklärt und machen neugierig auf Band 2, der hoffentlich bald kommen wird.

Fazit: Auch wenn hier und da weiterführende Erklärungen fehlten, finde ich es faszinierend wie die Autorin ein komplexes und intelligentes Geschehen darstellen konnte. Mir gefiel es, dass die Geschichte nicht so typisch war und man in eine anspruchsvolle Lektüre eintauchte, in der eine düstere dystopische Welt dargestellt wurde.

Bewertung: 4 / 5

Veröffentlicht am 01.11.2018

Ehrlich, berührend...mit ernstzunehmenden Thema

The Hate U Give
0

Das Buch habe ich durch eine Buchbox erhalten. Wäre es nicht in dieser Box gewesen, wäre es mir nicht unbedingt in die Hände bzw. ins Regal gefallen. Aber ich bin froh, auch mal so eine Geschichte gelesen ...

Das Buch habe ich durch eine Buchbox erhalten. Wäre es nicht in dieser Box gewesen, wäre es mir nicht unbedingt in die Hände bzw. ins Regal gefallen. Aber ich bin froh, auch mal so eine Geschichte gelesen zu haben, die ehrlich ist und berührt.

Es ist gar nicht so einfach die richtigen Worte dazu finden, da es in den USA ein erstzunehmendes Thema ist. Schwarz – Weiß…weißer Polizist erschießt schwarzen Jungen ohne ersichtlichen Grund. Khalil war unbewaffnet. Jedoch gibt es eine Zeugin, die Protagonistin Starr, die alles mit anschauen musste und nun damit klar kommen muss. Es ist auch die Frage, ob Starr ihre Stimme wegen der Ungerechtigkeit erheben oder einfach schweigen sollte.

Es ist eine gesellschaftskritische Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Die Autorin hat dazu vielfältige Charaktere geschaffen, aber auch eine Geschichte um das Geschehen herum, die den Zwiespalt der Protagonistin Starr verdeutlicht. Einerseits möchte sie für die Leute in ihrem Ghetto einstehen, aber anderseits auch nicht in ihrer Privatschule über ihr Leben in ärmlichen Verhältnissen erzählen und schon gar nicht, was mit Khalil passiert ist. Starr hat zudem noch einen weißen Freund, wo ihr manchmal auch Gewissensbisse kommen, ob es nicht ein Verrat an den „Schwarzen“ ist, mit ihm zusammen zu sein.

Die Autorin hat außerdem einen Einblick in das Ghetto-Leben gegeben, was nicht gerade ungefährlich ist, denn das Leben in „Garden Heights“ wird von Gangs beherrscht. Selbst die Familie um Starr wird damit täglich damit behelligt.

Von dem Polizisten, der auf Khalil geschossen hat, wird nicht soviel erzählt und auch das Urteil fällt ziemlich kurz aus. Der Fokus wird mehr auf freundschaftliche Beziehungen und auf das Familienleben gelegt, was durch die ganze Situation auf die Probe gestellt wird.

Mit dem jugendlichen Schreibstil bzw. mit der Slang-Sprache kam ich anfangs nichts so gut klar. Ich kann mir schon vorstellen, dass so geredet wird, aber trotzdem bin ich immer mal wieder ins Stocken geraten. An manchen Stellen war es mir etwas zu viel. Dennoch bin ich schnell mit dem Buch vorangekommen, da ich einen Drang hatte zu wissen, wie es weitergeht. Denn die Handlungen über das Schwarz-Weiß-Denken hinaus, die die Autorin eingebaut hat, spitzen sich immmer weiter zu. Man fühlt mit den Figuren mit und vor allem mit der Protagonistin Starr.

Fazit: Die Autorin hat eine glaubhafte Geschichte geschaffen, die mit Emotionalität, Drama und einen wichtigen Thema konfrontiert. Außerdem geht es in dem Buch um Familie, Zusammenhalt und Freundschaft. Ich hätte mir nur mehr zum Urteil gewünscht. Aber ansonsten ein gelungenes Buch mit Tiefgang, was ich weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Spannung, Fantasy, Liebe, Freundschaft

Die Selbstvergessenen
0

Ich hatte mir das Buch preisgünstig in einem Bekleidungsgeschäft gekauft, da der Klappentext mir zugesagt hatte. Es klang nach einer etwas düsteren und geheimnisvollen Geschichte.

Die Protagonistin Sofia ...

Ich hatte mir das Buch preisgünstig in einem Bekleidungsgeschäft gekauft, da der Klappentext mir zugesagt hatte. Es klang nach einer etwas düsteren und geheimnisvollen Geschichte.

Die Protagonistin Sofia ist eine vorlautes Gör, die auch mal aggressiv handelt und auch kein Blatt vor den Mund nimmt. In der Schule treibt sie es zu weit und wird daraufhin auf ein Internat geschickt. Allerdings verhalten sich die anderen Schüler alle merkwürdig bis auf Maleen und Kevin, die neu auf das Internet kommen. Sofia geht dem auf die Spur und bekommt unerwartet Hilfe von Sam, der ihr anfangs die kalte Schulter zeigt, aber auch das hat Gründe.

Die Geschichte ist für Jugendliche ausgelegt. Demensprechend ist der sprachliche Ausdruck. Trotzdem ist es der jungen Autorin gelungen, ein spannendes Buch mit humorvollen, dramatischen und geheimnisvollen Szenen zu schreiben, in der es um Freundschaft und Liebe geht. Außerdem werden wichtige Themen angesprochen, denn kein Mensch kann perfekt sein. Dies spiegelt die Autorin gut in den Charakteren wieder.

Ich hatte immer einen gewissen Drang weiterzulesen, da ich wissen wollte, wie es weitergeht. Auch wenn einiges vorhersehbar war, glänzte die Geschichte mit Spannung und Fantasy.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Tolles Waldsetting mit japanischer Samurai-Kunst

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
0

Von der Autorin habe ich bereits „Zorn und Morgenröte“ gelesen. Da mich diese Geschichte schon in eine tolle fantastische Welt entführen konnte, wollte ich wissen, welche Geschichte ihr neustes Werk erzählt. ...

Von der Autorin habe ich bereits „Zorn und Morgenröte“ gelesen. Da mich diese Geschichte schon in eine tolle fantastische Welt entführen konnte, wollte ich wissen, welche Geschichte ihr neustes Werk erzählt. Der Klappentext hat mich gleich angesprochen. Ich hatte Glück und durfte vorab an der Leserunde teilnehmen. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Das Cover gefällt mir gut. Es ist schlicht gehalten und die Farben sind schön gewählt. Ich muss aber vorweg nehmen, dass das Cover nicht so ganz zur Geschichte passt.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem es um einen kleinen Jungen geht. Im Verlaufe rätselt man, wer der Junge sein könnte.

Danach fängt die eigentliche Geschichte an. Mariko, die Tochter eines Samurais, soll mit dem Sohn des Kaisers verheiratet werden. Auf den Weg dorthin wird jedoch ihr Geleitzug im Wald überfallen. Doch Mariko überlebt. Im Wald herrscht der Schwarze Clan. Alles deutet darauf, dass dieser verantwortlich für den Überfall ist. Um Antworten zu finden, verkleidet sich Mariko als Junge und sucht den Schwarzen Clan auf. Wird es ihr gelingen, das Vertrauen der Männer zu gewinnen und wird sie herausfinden, wer sie überfallen hat?

Die Geschichte hat viel zu bieten. Man erfährt einiges über die japanische Samurai-Kunst, aber auch die Magie spielt eine Rolle. Jedoch kam mir diese etwas zu kurz. Sie wird immer nur angedeutet. Die japanischen Begrifflichkeiten werden in einem Glossar erklärt, was am Ende des Buches zu finden ist. Das wusste ich allerdings nicht gleich, so bin ich am Anfang etwas über die Wörter gestolpert.

Auch das Wald-Setting hat sich die Autorin gut erdacht, weil es nicht nur ein Wald ist, sondern sich magische Wesen dort aufhalten und auch einige Gefahren lauern.

Die Autorin hat einen wunderschönen bildhaften Schreibstil, der zu einem guten Lesefluss beiträgt.

Im Verlauf bahnt sich eine Liebesgeschichte an, die süß beschrieben ist und nicht zu aufdringlich wirkt.

Die Geschichte besticht außerdem durch wunderbare Charaktere. Mariko gefiel mir gut, auch als Junge verkleidet. Sie gibt nicht auf, um an ihre Antworten zu kommen. Sie schließt sich sogar dem schwarzen Clan an. Dieses barg große Spannung, da man immer damit rechnen musste, ob der Schwarze Clan nicht herausfindet, dass sich in Wirklichkeit ein Mädchen ist. Um sich außerdem dem Schwarzen Clan zu beweisen, muss sie kämpfen.

Aber auch Ranmaru und Okami vom Schwarzen Clan sind bemerkenswerte Charaktere. Sie verbindet eine enge Freundschaft. Aber auch sie bergen einige Geheimnisse, die für Spannung sorgten.

Witzig fand ich manche Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren, besonders zwischen Mariko und Okami.

Neben diesen Charakteren gibt es auch noch Marikos Bruder, Kenshin, der auf der Suche nach ihr ist. Außerdem die kaiserliche Familie, den Kaiser, seine Frau, seine Geliebte und seine beiden Söhne. In dieser ist alles noch etwas undurchsichtig und einiges offen geblieben.

In der Mitte des Buches gab es für mich leider eine kleine Durststrecke, vor allem die Szenen im Wald waren für mich etwas lang gezogen, bevor dann im letzten Drittel alles Knall auf Fall kommt. Einige aufgeworfene Fragen werden beantwortet. Aber neue Geschehnisse kommen hinzu, die noch etwas verworren sind und einer Aufklärung bedürfen. Ich möchte noch mehr über die Magie erfahren und wer seine Fäden hinter den ganzen Handlungen zieht.

Fazit: Eine Geschichte, die mich mit ihren Waldsetting, einer fantastischen und magischen Welt mit japanischer Samurai-Kunst sowie den wundervollen Charakteren, überzeugen konnte. Außerdem schaffte es die Autorin mich mit ihren bildhaften Schreibstil einzunehmen. Am Ende kommt nur alles Knall auf Fall und man wird überhäuft mit Geschehnissen, die aber zur Aufklärung der Geschichte beitragen. Somit war das Ende ziemlich temporeich. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, um mehr über die kaiserliche Familie zu erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Thema
Veröffentlicht am 24.09.2018

Gelungene Fortsetzung der Weltraumgeschichte

Constellation - In ferne Welten
0

Achtung!...Spoilergefahr, da Band 2 einer Reihe.

Da mich Band 1 mit einer abenteuerlichen Weltraumgeschichte überzeugen konnte, musste ich wissen, wie es in Band 2 weitergeht und vor allem, ob Noemi und ...

Achtung!...Spoilergefahr, da Band 2 einer Reihe.

Da mich Band 1 mit einer abenteuerlichen Weltraumgeschichte überzeugen konnte, musste ich wissen, wie es in Band 2 weitergeht und vor allem, ob Noemi und Abel wieder zueinander finden.

Noemi lebt wieder auf Genesis, jedoch wird sich kaum anerkannt. Sie möchte gerne Aufgaben in Weltall übernehmen, als es dazu kommt, bricht auf den Planeten die Spinnenwebenkrankheit aus. Noemi ist immun gegen diese Krankheit. Genesis sieht keine Chance, diese Krankheit zu bekämpfen und schickt Noemi auf die Erde, um die Kapitulation zu überbringen. Auf dem Weg dorthin wird sie von Abels Schöpfer Mansfield und seiner Tochter entführt, um Abel zu ihm zu locken. Jedoch verläuft nicht alles nach Plan und ein großes Geheimnis der Erde wird aufgedeckt. Aber schafft es Abel Noemi aus den Fängen von Mansfield zu retten und welche Pläne verfolgt seine Tochter?

Die Geschichte knüpft nahtlos an die Geschehnisse von Band 1 an. Sofort fand ich mich in der Weltraumkulisse wieder, der einem bildhaften Schreibstil vorausgeht.

Ich fand es gut, dass die Erzählweise wieder abwechselnd aus der Sicht der Beiden beschrieben wurde. So hatte man einen guten Einblick, mit welchen Gewissensbissen beide leben müssen und dass sie sich einander vermissen. In die menschliche Denkweise von Abel konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich habe gerne seinen Part gelesen, wie er denkt, wie er fühlt. Es wirkte sehr authentisch.
Abel wirkt immer mehr wie ein Mensch, nur seine Kräfte gleichen der einer Maschine. Aber er stößt auch an seine Grenzen. Um jeden Preis möchte er Noemi beschützen. Aber auch Noemi tut alles, um Abels Leben zu retten. Die Beiden sind einfach herzzerreisend und man kann sie nur ins Herz schließen. Schön fand ich bei der Liebesgeschichte, dass sie dezent beschrieben ist und ohne große Liebesschwüre auskommt. Das Augenmerk dabei ist mehr auf das Handeln und das gegenseitige Beschützen gelegt.

Außerdem werden neue Geschehnisse um Mansfield und seine Tochter Gillian eingebaut, die einige Überraschungen beherbergen. Dabei geht es vor allem um die Schaffung von künstlichen Intelligenzen.

Die Autorin beschreibt die geschaffene Welt sowie die Science-Fiction- und Fantasy-Elemente verständlich und nachvollziehbar. Jedoch gab es für mich Zwischendurch eine etwas langatmige Szene, wo mir etwas die Spannung fehlte. Aber danach ging es wieder flott weiter.

Auch Charaktere, die bereits in Band 1 vorkamen, haben auch in diesem Band wieder einen Platz gefunden. Die Autorin lässt die Charaktere in den Verlauf der Geschichte einfließen und diese tragen so zu einem abenteuerlichen Geschehen bei.

Das Ende bereitete mir einen wahren Schockmoment, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Ich bin daher sehr gespannt, was daraufhin im Folgeband passiert.

Fazit: Eine tolle Weltraumgeschichte gepaart mit Action, Science-Fiction-Elementen, neuen Entdeckungen, zarter Romantik sowie gut gezeichneten Charakteren. Auch wenn es Zwischendurch mal etwas an Spannung fehlte, ist es für mich eine gelungene Fortsetzung. Nach diesem Schockende bin ich außerdem gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

Bewertung: 4 / 5

Vielen Dank an den cbj-Verlag (Random-House) für das Rezensionsexemplar.