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Veröffentlicht am 09.12.2018

Ich bin hin und weg

Die Luna-Chroniken 4: Wie Schnee so weiß
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Der vierte und letzte Teil der Luna-Chroniken und in diesem lernen wir Winter kennen. Levanas Stieftochter. Sie hat seit Jahren ihre Gabe nicht mehr benutzt und hat Halluzinationen und scheint langsam ...

Der vierte und letzte Teil der Luna-Chroniken und in diesem lernen wir Winter kennen. Levanas Stieftochter. Sie hat seit Jahren ihre Gabe nicht mehr benutzt und hat Halluzinationen und scheint langsam verrückt zu werden. Währenddessen versucht Cinder immer noch nach Luna zu kommen um Levana zu stürzen.

Das Cover ist wieder typisch für die Reihe und gefällt mir auch dieses Mal wieder sehr gut.
Generell kann ich wieder mal fast nichts Schlechtes an dem Buch finden, denn ich bin einfach nur total verliebt in diese Reihe. Allerdings ist Winter am Anfang schon etwas anstrengend, denn durch ihre vielen Wahnvorstellungen ist man selbst als Leser verwirrt und weiß nicht was jetzt wahr ist. Ich habe eine Weile gebraucht bis ich mit Winter warm geworden bin. (Haha, jetzt bin ich ungewollt witzig ;) )
Die anderen Charaktere kennt man ja schon und ich mag sie einfach alle durchweg. 
Auch in diesem Band entwickelt sich natürlich wieder eine Liebesgeschichte, aber ein Märchen kann ja auch selten mit einer auskommen, warum sollte dann diese Reihe? Hier geht es übrigens um Schneewittchen und wiedermal sind die Märchenelemente wundervoll von Marissa Meyer in ihre Geschichte eingeflochten worden.
Aber neben der Liebesgeschichte ist dieser Band vor allem actionreich und es geht hier Schlag auf Schlag, denn es geht natürlich alles auf den entscheidenden Moment hin. Kann Cinder nach Luna kommen und Levana stürzen?
Und so hetzt man durch eine spannende Story, wobei mir nicht so gefallen hat, dass man teilweise wirklich hetzt und die Zeit, die vergeht, nur nebenbei erwähnt wird. Da kann man schonmal den Überblick verlieren.
Um die Spannung allerdings hoch zu halten, wechselt die Autorin immer wieder zwischen den Personen und so muss man seitenweise warten, bis es an einer bestimmten Stelle weitergeht. Wobei ich jeden einzelnen Handlungsstrang mochte und gut fand. 
Was mir allerdings am meisten gefallen hat, ist das Marissa Meyer einfach versteht, wie man Gefühle gekonnt beschreibt. Egal ob es um die Liebe geht, um Erinnerungen oder auch um Wut, alles wird so detailreich und nah beschrieben, dass man einfach mitfiebern muss. Ich war so tief in der Handlung verstrickt, dass ich an einigen Stellen den Tränen nahe war. Einfach ganz großes Kino!
Das Ende ist wirklich klasse und auch sehr gut durchdacht. Alles ist glaubhaft und ich war zutiefst traurig, dass ich mich von den Charakteren verabschieden musste.

Mein Fazit: Auch der letzte Band der Luna-Chroniken hält was er verspricht und so habe ich mit diesem eine ganz, ganz tolle Reihe beendet, die ich nur jedem an Herz legen kann, der Märchen und Dystopien mag. Diese Mischung ist der Autorin wunderbar gelungen. Zum Glück gibt es noch zwei kurze Geschichten aus dieser Welt als E-Book, sodass ich noch eine kleine Gnadenfrist bekomme, bevor ich mich endgültig verabschieden muss.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Auch Teil 3 überzeugt

Die Luna-Chroniken 3: Wie Sterne so golden
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Cress ist eine Hülle und somit eigentlich nutzlos für Königin Levana. Allerdings ist sie eine sehr gute Hackerin und wird deshalb seit 7 Jahren in einem Satelliten zu Spionagezwecke gefangen gehalten. ...

Cress ist eine Hülle und somit eigentlich nutzlos für Königin Levana. Allerdings ist sie eine sehr gute Hackerin und wird deshalb seit 7 Jahren in einem Satelliten zu Spionagezwecke gefangen gehalten. Doch heimlich arbeitet sie gegen Luna und versucht Kontakt mit der Albatross aufzunehmen. Dem Raumschiff, auf dem sich Cinder momentan aufhält.

Das Cover ist wieder typisch für die Reihe und man erkennt es sofort wieder. 
In diesem Band geht es um das Märchen Rapunzel und es wieder ganz toll, wie die Autorin die Märchenelemente gekonnt in ihre Geschichte mit einfließen lässt.
Cress soll natürlich Rapunzel sein und sie ist einfach ein total süßer Charakter. Da sie 7 Jahre fast alleine gelebt hat, ist sie natürlich etwas komisch, aber trotzdem wirkt sie dabei nicht naiv. Sie muss sich einfach nur an alles was außerhalb ihres Satelliten ist gewöhnen und ich finde sie ist sehr anpassungsfähig.
Ansonsten kommen natürlich wieder die üblichen Verdächtigen in der Geschichte vor. Allen voran Cinder, die sich so langsam mit ihrem Prinzessinnen-Status gewöhnt hat und versucht alles richtig zu machen. Ihre Entwicklung in der Reihe gefällt mir sehr gut, denn obwohl sie sich an einigen Stellen aus dem Staub hätte machen können, versucht sie trotz allem Levana zu besiegen um ihren Thronanspruch geltend zu machen.
Throne kommt in diesem Buch auch sehr häufig vor und ihn mag ich ja. Denn obwohl er immer so großspurig und egoistisch tut, ist er tief in seinem Inneren ein guter Kerl und macht das richtige. Zumindest manchmal. ;)
Außerdem ist er sehr witzig und das mag ich auch an ihm.
Generell ist dieses Buch auch wieder mit viel Witz geschrieben und auch das mag ich an dieser Reihe sehr. Das lockert alles ein wenig auf. 
Die Story selber knüpft nahtlos an den Vorgänger an und man ist direkt im Geschehen drin. Deshalb startet das Buch auch mit einiger Action. Aber das ist ja nur logisch, denn man ist ja mittendrin in der Gesamtgeschichte. Mir hat es sehr erleichtert, dass es noch nicht so lange her ist das ich den Band vorher gelesen habe, aber ich könnte mir vorstellen dass man trotzdem gut in die Geschichte wieder reinfindet. Dadurch das am Anfang des Buches zunächst ein neuer Charakter vorgestellt wird und dieser die Geschichte ein wenig wiederholt. Aber auch nicht zu sehr, sodass es natürlich nicht langweilig wird. 
Sonst möchte ich nicht allzu viel Spoilern, weswegen ich nicht so auf die eigentliche Geschichte eingehen möchte, aber sie ist mal wieder sehr spannend und lässt sich wie die beiden Teile vorher sehr gut lesen.
Ich konnte auch hier das Buch kaum aus der Hand legen und habe mit Cinder und ihren Helfern mitgefiebert.
Das Ende hat natürlich einen derben Cliffhanger, denn alles entscheidet sich nun im vierten und letzten Teil der Luna-Chroniken. Und ich bin sooooo froh, dass dieser schon in meinem Regal steht. ;)
Nur ein ganz klitzekleines Manko sei hier erwähnt: Mir persönlich ist der Liebesanteil etwas groß. Bis jetzt gibt es in jedem Buch eine kleine Lovestory neben der Hauptgeschichte und das finde ich schon etwas viel. Da bin ich auch sehr auf den letzten Teil gespannt, aber ich befürchte, da wird es auch wieder eine Liebesgeschichte geben, denn welches Märchen kommt ohne Liebe aus?

Mein Fazit: Auch der dritte Teil der Luna-Chroniken konnte mich wieder voll überzeugen und ich werde sehr bald mit dem letzten Band beginnen, denn nun steht der entscheidende Kampf an und ich bin sicher die Autorin enttäuscht mich nicht.
Das Märchen Rapunzel ist einfach nur wunderbar in die Geschichte eingeflochten worden und alles ist stimmig und toll!

Veröffentlicht am 03.11.2018

Ein Thriller der alles hat

Im Visier des Mörders
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Jessica hat ihrer Schwester eine Ballonfahrt zum Geburtstag geschenkt. Doch währenddessen beobachten sie wie ein Mann eine junge Frau tötet. Er bemerkt den Ballon und beginnt sie zu verfolgen.

Ich liebe ...

Jessica hat ihrer Schwester eine Ballonfahrt zum Geburtstag geschenkt. Doch währenddessen beobachten sie wie ein Mann eine junge Frau tötet. Er bemerkt den Ballon und beginnt sie zu verfolgen.

Ich liebe ja erhabene Schrift und deshalb kann ich dieses Cover nur mögen. Außerdem gefällt mir wie der Titel mit den Wolken verschmilzt.
Sharon Bolton konnte mich mit ihrem Roman von der ersten Seite an fesseln. Nicht nur ihr Stil hat mir gut gefallen, auch diese schnellen Wechsel zwischen den Zeiten hat es extrem spannend gemacht. Um es einem zu erleichtern, steht unter jedem Kapitel immer in welcher Zeit, ob Jessicas Vergangenheit oder die Gegenwart, man sich befindet. So hatte ich auch keinerlei Probleme der Handlung zu folgen und man bekommt nach und nach mit, worum es eigentlich geht.
Zunächst geht man von einer ganz anderen Entwicklung und einem ganz anderen Grund für Jessicas Flucht aus, aber dieses Buch steckt voller Überraschungen und so entwickelt sich die Geschichte öfters mal in eine andere Richtung und das hat es noch interessanter für mich gemacht.
Ich habe in der letzten Zeit selten einen Thriller gelesen, der mich noch erstaunen konnte und wo ich nicht im ersten Drittel wusste, worum es geht und was passiert ist.
Aber hier ist das nicht der Fall.
Obwohl die Autorin kleine Hinweise versteckt, war ich die meiste Zeit vollkommen ahnungslos.
Man lernt aber nicht nur Jessica kennen, sondern auch den Mörder und den Ermittler. Und so bekommt von ein Rundumpaket, das einen die ganze Zeit neugierig macht. Denn anders als in den meisten Thrillern, wird man hier nicht von einem ausschweifenden Privatleben erschlagen. Sondern es wird sich auf die Ermittlungen zum Ballonabsturz und von Jessica konzentriert. Das hat mir auch mal sehr gut gefallen, denn wenn man einen abgeschlossenen Einzelband hat, ist es einfacher nicht zu tief in die Privatleben der Personen drumherum einzutauchen.
Gegen Ende nimmt dann alles nochmal an Fahrt auf und die letzten Seiten flogen einfach nur so dahin. Und auch hier gibt es wieder eine krasse Wendung der Ereignisse, die ich so nicht vorhergesehen habe.
Das Ende selber hat mir auch sehr gut gefallen und lässt keine Fragen offen.

Mein Fazit: Ich habe Im Visier des Mörders mit viel Freude gelesen, denn dies ist endlich mal wieder ein Thriller, wo man sich am Anfang nicht denken kann wie es ausgehen könnte. Es gibt total viele überraschende Wendungen, die die Spannung fast die ganze Zeit hochhalten. Sharon Bolton hat ein tolles Buch geschrieben, dass ich einfach nur weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Emotional aufwühlend

Weißt du, warum ich tot bin?
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Fairlie erhält einen Anruf von Ark, dem Ehemann ihrer besten Freundin Jenna. Dieser sagt ihr, dass Jenna Selbstmord begangen hat. Jetzt dreht sich Fairlies Leben um die Frage Warum?

Das Cover ist zwar ...

Fairlie erhält einen Anruf von Ark, dem Ehemann ihrer besten Freundin Jenna. Dieser sagt ihr, dass Jenna Selbstmord begangen hat. Jetzt dreht sich Fairlies Leben um die Frage Warum?

Das Cover ist zwar nicht so wirklich zur Geschichte passend finde ich, aber irgendwie gefällt es mir trotzdem. Der Titel, der im Wasser verschwimmt. Gut gemacht.
Vorneweg muss ich sagen, dass dieses Buch wirklich nichts für schwache Nerven ist finde ich. Denn es wird sich wirklich intensiv mit dem Selbstmord von Jenna auseinander gesetzt. Dabei ist das Buch so aufgebaut, dass man einmal die Gegenwart aus Fairlies Sicht erfährt und dann bekommt man einen Rückblick aus Jennas Sicht.
Diese Kombination hat mir sehr gut gefallen, denn neben dem Unverständnis und Schock der Zurückgebliebenen, werden einem auch noch die Gründe die Jenna so weit getrieben haben deutlich. Zunächst steigt man mit Fairlie ein und sie reflektiert natürlich im Nachhinein ob sie anders hätte handeln sollen. Ob sie hätte erkennen sollen, wie schlecht es Jenna geht. Natürlich ist hier die Schuldfrage groß. Aber ich finde das Thema Selbstmord sehr gut behandelt, denn die Autorin beleuchtet die Schuldgefühle von allen Seiten und gibt nicht einem kollektiv die Schuld. Auch nicht Jenna, die diesen drastischen Schritt wählt.
In den Abschnitten um Jenna bekommt man dann einen Einblick, ab wann alles „begonnen“ hat. Sie lernt da zunächst ihren Mann Ark kennen. Und als dieser nach und nach immer besitzergreifender wird, fragt man sich zuerst warum Jenna sich nicht wehrt oder sich nicht Fairlie anvertraut. Und trotzdem kann man ihre Handlung irgendwie nachvollziehen und ich war so oft sehr aufgewühlt und traurig. Denn auch Jenna ist nicht frei von Schuld. Aber hier ist es eine andere.
Dankbarkeit ihrem Mann gegenüber, der ihr alles gibt. Eine Schuldigkeit ihrem Sohn gegenüber, dem sie eine gute Mutter sein muss. Druck von der Gesellschaft, wie man sich zu verhalten hat. Alles stürzt auf sie ein und mit viel Feingefühl nähert sich Kim Lock dem Kern der Sache immer mehr an.
Dieses Buch war nicht leicht zu lesen, denn es ist einfach so unfassbar traurig zu lesen, wie ein Mensch zerbrechen kann.
Ich war wirklich so oft den Tränen nahe, sei es aus Trauer oder aus Wut.
Bei Jennas Erzählungen bekommt man eher Schlaglichter geliefert. Kurze Episoden aus ihrem Leben und zwischen den Kapiteln große Zeitsprünge. Aber das passte wirklich gut, denn so bekommt man einen Rundumblick von der Situation.
Fairlies Kapitel hingegen waren da zeitlich begrenzt, aber auch hier erfährt man viel von ihr und ihrem Leben nach Jenna. Und obwohl das Ende ja schon feststeht ist die Geschichte die einen dahin führt so einfühlsam erzählt, dass man dieses Buch höchstens zur emotionalen Pause weglegen muss.
Allerdings ist das Buchende wieder ein kleiner Hoffnungsschimmer trotz der vielen Trauer.

Mein Fazit: Ein ganz hochemotionales Buch, das sich einem sehr schwierigem Thema wirklich einfühlsam nähert. Leider fehlen mir etwas die Worte um meine Gefühle zu beschreiben, aber ich fand es ganz toll geschrieben und zähle es jetzt schon zu einem Highlight 2018. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.08.2018

Super interessant

Der Horror der frühen Medizin
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Joseph Lister hat den Infektionen den Kampf angesagt. Er macht es sich zur Aufgabe eine Möglichkeit zu finden, dass weniger Patienten an einer Sepsis erkranken. Und er gewinnt den Kampf.

Das Cover gefällt ...

Joseph Lister hat den Infektionen den Kampf angesagt. Er macht es sich zur Aufgabe eine Möglichkeit zu finden, dass weniger Patienten an einer Sepsis erkranken. Und er gewinnt den Kampf.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Durch die dunklen Farben wird der „Horror“ noch mehr hervorgehoben.
Vorneweg, mir hat dieses Buch einfach sehr gut gefallen. Es ist einfach spannend geschrieben und die Geschichte rund um Lister ist sehr interessant erzählt.
Die Autorin beschreibt alles so schonungslos und anschaulich, das man sich sehr gut in das 19. Jahrhundert und seine rückständische medizinische Versorgung versetzt fühlt. Mit einer klaren Sprache fesselt einen Lindsey Fitzharris total an das Buch. Und ich war wirklich zwischenzeitlich froh, dass ich nicht zu dieser Zeit lebte und krank wurde.
Klar dreht sich alles vorwiegend um Joseph Lister und sein Leben, aber trotzdem bekommt man einen guten Überblick über alle anderen zu der Zeit bekannten Chirurgen. Das führt natürlich dazu dass viele Namen fallen, aber trotzdem verliert man nicht so schnell den Durchblick. Denn trotzdem gibt es nicht zu viele Fakten im Buch, das einem der Kopf schwirrt, man kann sich einfach sehr gut alles vorstellen und so bekommt man trotz Sachbuch-Flair, manchmal das Gefühl man würde einen Roman in Händen halten.
Im Mittelpunkt bleiben aber immer ganz klar Lister und seine Forschungen zur Antisepsis. Und obwohl es eher um seine Errungenschaften im medizinischen Bereich geht, erfährt man doch so einiges aus seinem Privatleben, denn dies gehört einfach dazu. Aber ohne in eine reine Biographie abzurutschen.
Man verfolgt bis zum Schluss atemlos seinen Weg und wie er einen Wandel in der Medizin vollbringt.

Mein Fazit: Ein ganz wunderbar erzähltes Sachbuch, das einfach nur spannend ist und einen interessanten und bewundernswerten Mann, der so viel in der Chirurgie geschafft hat. Ich kann es einfach nur empfehlen für alle die Leute, die sich für Medizingeschichte interessieren. Sehr lesenswert!